Sehnsucht - Seungjin




Ich rannte. Und rannte. Blind. Ohne zu wissen wohin. Doch ich fand dich nicht. Wo bist du? Ich schrie und rannte. Stolperte fast über meine eigene Füße. Doch finden konnte ich dich nirgends. Wo bist du nur? Dein Name hallte in die Nacht. Meine Stimme war fast tot, meine Atmung knapp. Aber schmuste dich finden. Ich brauchte dich doch, wo bist du?

Ich rannte einfach weiter. Immer weiter. Die Hoffnung ließ mich weiter suchen, die Überzeugung, dass ich dich fand war groß. Ich ignorierte, jeden schmerzenden Muskel. Du warst mir wichtiger. WO bist du? Sag mir, wo du bist. Meine Beine flehten mich um eine Pause, doch ich hörte nicht auf. Wo warst du nur? Wieder schrie ich in die Nacht. Wieder bekam ich keine Antwort. Irgendwo musstest du doch stecken. Tränen der Verzweiflung rannen mir über die Wangen. Ich spürte deine Finger und wie sie die Flüssigkeit vom Gesicht wischten. Einbildung. Nichts als Einbildung! 

Verdammt. Ich konnte nicht mal mehr anständige Gedanken fassen. Meine Füße brannten wie Hölle. Diesmal blieb ich stehen und brach in mich zusammen. Wieder hallte ein Schrei durch die Nacht. Ein Schrei, der meine Kehle verließ. Ein Schrei, voller Schmerz und Sehnsucht. Ich vermisste dich so sehr. Ich brauchte dich an meiner Seite. So sehr. So sehr. Wo bist du? Ich kann nicht ohne dich. Versteh das doch. Die Hoffnung verwandelt sich in Reue und Hoffnungslosigkeit. Es zeriss mich von innen. Jeden Faser meines Körper hörte ich reißen. Mein Kopf explodierte. Wieder schrie ich. Heiser und stumm, weil meine Stimme nicht mehr existierte. Genauso wie du an meiner Seite. Scheiße, wo bist du? Ich lag kaputt auf dem Boden, weinte ohne Geräusche zu machen. Meine Gefühle fraßen mich lebendig auf. Schmissen mich hin und her. Die Sehnsucht war so stark, dass ich gleich hier zersprang. Mein Herz wollte mir auch in der Brust zerplatzen. Ich spürte meine Hände nicht mehr. Nicht mehr meine Beine. Nichts. Leere erfüllte mich. Nichts als Leere. Wo bist du? Siehst du nicht, dass du mich kaputt machst? Ah nein, du warst ja gar nicht da. Befreie mich. Befreie mich aus meinen Qualen. Die Leere umhüllte mich wie ein zu schwerer Mantel und schnürte mir die Luft ab. Ließ mich ersticken.

Wo bist du?

Ich schloss die Augen. Ich wollte nicht aufgeben. Aber es schien sehr hoffnungslos und erfolglos dich zu finden. Ich legte mich auf den Rücken. Starrte in die Nacht. Der Himmel färbte sich langsam rosa, ganz zart. Deine Lieblingsfarbe. Wo bist du? Wo bist du nur? Ich konnte nicht mehr, sag mir, wo du bist.

Meine Umgebung wurde in sanftes Rosa eingetaucht, gefolgt von Orange und Hellblau. Ganz sanft und zart, wie deine Berührungen auf meiner Haut. Dann fiel ich ins Nichts. Der Boden unter mir verschwand auf einmal, ich tauchte in eine Welt ein, die so schwarz war, wie Nacht nie sein konnte.

Ich schreckte auf. Und schrie. Ich hatte meine Stimme wieder. Ich schrie lauter. Und lauter. Und lauter.  Bis etwas warmes sich um mich schlang. Ganz fest. Ich verstummte. Was passierte hier? Wo bin ich?

„Alles gut, habe keine Zweifel daran. Denn es ist alles gut", deine Stimme. Du warst neben mir. Du umarmtest mich. 

Ich öffnete meine Augen. Das Schlafzimmer wurde immer sichtbarer. Und neben saß er. Umarmte mich fest, so fest, als ob er mich nie mehr los lassen wollte.

„Hyunjin. Hyunjin. Hyunjin", flüsterte ich zittrig. Hauchte die Buchstaben fast schon.

„Alles gut, Baby. Ich bin doch da. Genau neben mir. Es war nur ein Albtraum. Nur ein Albtraum"

Jetzt war ich der, der meine Arme fest um seinen Körper schlang. Ganz fest. Ich krallte mich an seinen Ärmellosen Shirt. Borhte meine Fingernägel in seine nackte Haut. Kaum fassend, dass ich ihn gefunden hatte.

„Ich hab dich endlich gefunden"

„Ich war die ganze Zeit neben dir, Baby"

„Nein"

„Doch, du hast nur geträumt", er ließ mich kur los, reichte mir ein Wasserglas. „Hier, das hilft dir, dich besser orientieren zu können"

Langsam ließ ich die kalte Flüssigkeit, meine Kehlen runter rinnen. Und fing leise an zu weinen.

„Alles gut, ich bin doch bei dir", er drückte mir eine Kuss auf die Stirn.

„Seungmin, bitte, es ist alles gut, ich bin doch da,ich liebe dich"

Warum hatte ich Angst? Ich hatte Angst, dass er Einbildung war. Mich gleich und jetzt verließ, sich in Luft auflöste.

„Hyunjin, verlass mich nicht, bitte niemals"

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