Him - Yeongyu
Ich sah auf meine Uhr und zählte die Minuten zum Feierabend. Zehn Minuten. Ich seufzte und legte meinen Stift beiseite. Es hatte keinen Sinn mehr weiter zu arbeiten. Ich war sowieso müde.
9 Minuten.
Ich fuhr den PC runter und sammelte meinen Block, Notizbuch und mein Mäppchen zusammen.
5 Minuten.
Ich machte meine Tasche zu und nahm meine Jacke vom Stuhl und legte sie um meinen Arm. Gleich konnte ich gehen und mir einen Kaffee genehmigen.
3 Minuten.
Ich konnte einfach gehen, oder? 3 Minuten mehr oder weniger machte doch nichts aus. Ich lies noch mal einen Blick über den Schreibtisch huschen, schnappte mir meinen Tasche und steuerte auf die Tür zu.
„Bye Leute, man sieht sich morgen wieder", verabschiedete ich mich von meinen Kollegen. Ich schlürfte zum Aufzug und drückte den Knopf. In der Wartezeit, checkte ich mein Nachrichten. Ich hatte eine von meinem besten Freund bekommen. Innerlich freute ich mich immer wieder, wenn er mir schrieb. Kurz zögerte ich sie aufzumachen, weil ich zu nervös war. Mein Herz fing immer an zu stolpern, wenn ich seinen Namen las oder ich in seiner Nähe war. Es würde unsere Freundschaft sicherlich kaputt machen, aber ich hatte dieses Gefühl der Verpflichtung, es ihm irgendwann zu sagen. Und dieses Irgendwann war das nächste Mal wenn wir uns trafen. Das hatte ich mir vorgenommen. Bevor ich aber auf die versendete Nachricht antworten konnte, öffneten sich die Türe zum Aufzug und ich konnte runter. Im Aufzug dann überwand ich mich und öffnete den Chat. Er fragte ob er heute vorbeikommen könnte. Filmabend mit Pizza. Ich atmete kurz durch, dann schrieb ich dass ich damit okay war.
Immerhin war er auch mein bester Freund. Der war immer willkommen. Und mein Crush. Ich fühlte wieder wie mein Herz sich beschleunigte an den Gedanken ihm wieder so nah zu sein. Auf der Couch. Er roch auch so gut. So nach Herbst. Und leicht nach dem Parfum das er benutzte. Und vor allem nach Yeonjun. Ich drückte das Handy an die Brust und malte mir den Abend aus. Bis mir einfiel, dass ich heute gestehen musste. Oooh ich hasste mich. Wieso musste ich das festlegen. Wieso musste er auch heute kommen. Der Aufzug hatte schon längst angehalten und zu der gewünschten Etage die Tür geöffnet und ich glotzte wie der letzte Idiot die Luft an, statt rauszugehen. Ich packte das Hands weg und stieg in den nächsten Bus. Da es schon etwas später war, war der Bus halbwegs leer und ich konnte mir bequem einen tollen Platz am Fenster suchen. Kopfhörer verbindet, aufsetzten und mich auf vorstehende Treffen mental vorbereiten. Ich hoffte sehr, Falls es einseitig ausfiel, er immer noch was mit mir zu tun haben wollte. Denn ehrlich gesagt, hatte ich Angst es würde ihn anwidern oder so. Wie konnte man sowas am besten sagen? Yo, Yeonjunie, ne weisste, ich steh auf dich, wäre nicht ich. Vielleicht nach dem wir den Film geschaut hatten. Oder direkt davor? Sag ich es direkt oder indirekt? Yeonjun, ich muss dir was wichtiges sagen..., er würde sich zu mir drehen, oder auch nicht, und würde nicken, damit ich weiterreden konnte, ich...mag dich...mehr als nur einen Freund. Ich hoffte nur er konterte nicht mit: Hätte ich auch überrascht, denn ich bin dein BESTER Freund. Er fand sich manchmal soo witzig, da konnte man einfach nur genervt die Augen verdrehen. Ohh, die Musik störte mich beim Nachdenken. YEONJUN SAG EINFACH DU MAGST MICH AUCH UND FERTIG. ICH HAB SCHON KOPFSCHMERZEN WEGEN DIR.
Ich stieg bei meiner Haltestelle aus und lief zu meiner Wohnung. Etwas erschöpft von der Arbeit warf ich mich aufs Sofa. Ich machte den Fernseher schon mal an und suchte unsere Serie heraus die wir angefangen hatten. Wenig später, klingelte es schon an meiner Tür. Noch nervöser als davor ging ich auf zittrigen Beinen zur Tür und zum Vorschein kam ein strahlender Yeonjun. Er umarmte mich kurz und trat wie selbstverständlich in die Wohnung ein. Er schmiss seine Schuhe zur meinen und pflanzte sich aufs Sofa. "Beomgyu, was willst du für Pizza?", fragte er nachdem er sein Handy hervorgezogen hatte. "Funghi thanks", er nickte und bestellte für uns.
"Und wie war so dein Tag?"
"Wie immer eigentlich, nichts besinderes außer dass ich das Projekt erfolgreich abgeschlossen habe", berichtete ich stolz. Er hob beide Daumen und schnitt dabei eine Grimasse.
"Komm setzt dich verdammt, ich will weiter wissen, vielleicht haben sie es ja herausgefunden"
"Denk nicht", innerlich versuchte ich mich ein wenig zu beruhigen, weil mein Nervositätslevel wieder gestiegen war. Wir starteten die Serie, doch die Internetverbindung hing mal wieder. Jetzt oder nie.
"Yeonie, ich muss dir was sagen"
"Schieß los", sagte er ohne mich anzusehen.
"Also ich...ich...ah..ehm-", genau in dem Moment klingelte mein Handy. Meine Mutter.
"Sorry", entschuldigte ich mich und stand auf "Hi Mum, wie gehts?"
"Gut, du hast lange nicht mehr angerufen"
"Mum, vor einer Woche ist doch nicht lang"
"Doch, viel zu lang"
"Du Mum, ich ruf dich später an, ich hab Besuch", meinte ich mit einem Grinsen.
"Jaja du willst mich doch nur loswerden"
"Nein, natürlich nicht", wir verabschiedeten uns und wollte mich gerade umdrehen als ich gegen Yeonjun stieß. Ich war so versunken in meinem Telefonat, dass ich nicht bemerkt hatte, wie er aufgestanden war.
"Bist du immer so süß mit deiner Mutter? ", sagte er mit rauer Stimme. Er drängte mich nach hinten. "Was machst du da", natürlich reagierte ich auf seine Aktion da. "Dich verführen"
"Wer sagt, dass ich auf dich stehe?", kam es mir so aus dem Mund.
"Tust du das etwas nicht?", er klang auf keinen Fall enttäuscht. Eher belustigt. Bevor ich wusste was mit mir geschah, prallte ich leicht mit der Wand zusammen und er stützte sich mit einem Arm an der Wand ab. Mit den Augen bat er mich um Erlaubnis. Als ich darauf nichts erwiderte, drückte er einfach seine Lippen auf meine. Boah fühlte es sich himmlisch an. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und schwebte auf Wolke Sieben.
"Was wolltest du mir nochmal sagen?"
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