Fire - Taejin
Idee gefunden <33
for you creamy_moon_5
Die Musik des Markt erfüllte die ganze Stadt. Es herrschte reges Treiben: laute Verkaufsstände, Mägde, die um den Preis feilschten, Kinder, die an den Händen ihrer Mütter quengelten und sie flehten etwas zu essen zu kaufen, Spielmänner, die ihre Kunststücke aufführten und dafür dann klimperte die Geldmünzen, Gaukler, die herumliefen, Kaufmänner, die selber Geschäfte machten.
Tae schüttelte den Kopf. Er war an vielen Orten. Hier in Europa war die Gesellschaft zurückgebildeter als in Asien. Aber irgendwie fühlte er sich langsam heimischer hier als dort.
Er biss von seinem Brot ab und ließ die Beine weiter baumeln. Er saß auf einer der vielen Dächer des Dorfes und beobachtete das Geschehen. Später hatte er seine Aufführung.
„Tae! Komm mal runter!", rief sein neu gewonnener Freund.
Er ließ sich das Dach runter gleiten, sprang dann ab, auf den Brunnen, der ziemlich nah am Haus lag und von dort landete er auf dem Boden.
„Gustavo will, dass du mit ihm zusammen die Aufführung machst. Ich würd einfach mal vorschlagen, du übst nochmal mit ihm. Bis zum Abend ist nicht mehr so lang", berichtete er ihm.
Er nickte. Viel sprach er nicht. Es reichte schon, dass er nicht aussah wie alle anderen.
Zusammen ging er mit Kasper zurück ins Lager. Dort war er nicht allein. Wein weiterer Koreaner lebte zusammen mit ihm hier (Also da sie alle Spielmänner waren, musste man im Hinterkopf haben, dass sie öfters mal umziehen).
„Hallo Jin", begrüßte er Seinesgleichen. Dieser saß am Feuer und stoppte kurz mit seiner Arbeit. Er war Maskenmacher und war gerade dabei gewesen, an einer zu schnitzen.
„Tae!" dieser lächelte ihm zu.
Kasper war auf einmal verschwunden, weshalb er ihn dann fragte, wo Gustavo war.
****
Die Nacht brach an. Die beste Voraussetzung für eine beeindruckende Aufführung. Er war in seinen Farben gekleidet - schwarz und rot - und trug eine Maske (von Jin). Ein wenig düster soll diese Vorstellung sein. Dennoch nicht so diabolisch wie letztens, das Publikum war da nicht so sehr davon begeistert. Die beiden Männer bereiteten ihr Zeug vor, holten Fackeln, Pulver, diverse Fette und Öl sowie Feuerstöcke raus. Gustavo sorgte für den leichten Nebel, um es heute etwas mystisch aussehen zu lassen. Das nächste Mal, wie Tae sich vornahm, wollte er mal was freundliches vorführen. Etwas mehr Farbe und Fröhlichkeit blasen, als Dunkelheit und Gefährlichkeit. Feuer war ein vielseitiges Wesen. Er wollte das dem Publikum wissen lassen. Das war ihm wichtig. Das Feuer was zweiseitig, um genau zu sein. Er erinnerte sich, wie sein Geburtsort niedergebrannt wurde, weil jemand es gebranntstiftet hatte. Von da an, hatte er sich geschworen, das Feuer zu zähmen und zu beherrschen, um es zu seinen Freund zu machen.
Gustavo ließ die Zuschauer kurz aufschrecken mit seinem Trick. Das Feuer kroch zu ihnen, wurde doch noch rechtzeitig aufgehalten. Ein spezielles Pulver ließ es kurz blau erscheinen. Blau, grün. Wieder rot. Es leckte über seine bloße Haut. Tae hingegen spielte mit seinen Fackeln und brennenden Bällen, die er gekonnt jonglierte. Weitere Tricks folgten. Gebannte Augen hafteten sich an ihre Kunststücke. Kinder, die zwar eigentlich schlafen sollte, aber die Hände ihre Mütter hielten und vergaßen, dass sie eigentlich etwas aßen. Junge Männer, die fasziniert sich nach vorne gedrängt hatten, um etwas zu sehen. Und dann war da ... Jin. Der einzige, der keine einzige Aufführung verpasste. Saß auf einen der Dächer. Ließ die Beine baumeln, seine Kopf gestützt auf seinen Händen, die Ellenbogen auf den Knien. Jede Aufführung, egal ob Dorf oder Stadt, saß Jin auf einen der Dächer und schaute zu. Er verließ die Aufführung aber immer als erstes von allen. Er wusste, welche der letzte Trick war. Für das ungeübte Auge, schwer zu sehen, welches System Tae und Gustavo in ihre Aufführungen brachte, doch Jin durchschaute sie. Immer bei dem Vorletzten Trick, fand Tae ihn nicht mehr auf dem Dach. Nie.
Nach dem sie fertig waren, räumten sie alles weg. Die Traube Menschen löste sich auf, ohne zu vergessen den zwei Gauklern einen großen Applaus zu schenken.
"Ey Tae. Ich mach den Rest. Geh zu Jin. Ich hab gesehen, wie du ihn immer anstarrst" Ertappt ließ er die Fackel sinken. Und lief rot an. Er dankte der Schwärze der Nacht, dass sie seine Röte kaschierte.
"Also ..."
"Alles gut. Ist bisschen seltsam, aber solang ihr es nicht auffällig macht, hat keiner ein Problem damit" Gustavo zwinkerte ihm zu. Also soweit er es erkennen konnte in der Dunkelheit. Warum hatte sie sich kein Licht gemacht?
"Sicher?" Dieser wedelte mit der Hand.
"Geh jetzt"
Tae verbeugte sich zweimal - aus Gewohnheit - und lief ins Lager. Jin arbeitete im Kerzenschein an seiner Maske und saß neben einer halb gefüllten Schüssel Suppe in seinem Zelt. Tae lugte rein und räusperte sich nach dem ein paar Minuten einfach nur da gestanden hatte und ihm zu geschaut hatte. Der junge Mann schaute hoch.
"Oh, hallo Tae" er lächelte leicht.
"Du hast den letzten Trick verpasst"
"Kann sein"
"Du verpasst ihn immer" Jin lächelte. "Ich weiß"
"Das ist alles was du dazu zu sagen hast" Tae schüttelte amüsiert den Kopf und setzte sich zu ihm runter.
"Nun ... ich habe Sachen zu tun und bin meistens zu müde um konzentriert zu sein"
"Ah ja"
"Ja"
"Du verpasst das beste von allem. Immer. Jede Aufführung" Jin kräuselte seine Lippen etwas und schaute zu seiner Maske.
"Gefällt sie dir?" Die Sauberkeit und aufwendige Mühe, die Jin immer in seine Masken investierte, war immer sichtbar. "Sie ist sehr hübsch"
"Noch kleine Änderungen und dann darfst du sie auch tragen"
"Moment, du willst sie mir schenken?" Überrascht zog er seine Augenbrauen nach oben. Wie selbstverständlich nickte der Angesprochene.
"Warum? Ich hab dir doch keinen Auftrag gegeben"
"Man kann doch einfach so Geschenke machen. Das darf man doch. Ich habe mir extra viel Mühe gemacht. Nimm es einfach an" Er zwinkerte sobald er das letzte Wort ausgesprochen hatte. Tae war ehrlich berührt und wurde rot. "Danke sehr"
"Immer doch gern, Feuerflüsterer. Zeigst du mir den Trick, den ich immer verpasse?"
"Klar"
Wie verzauberte klebten die Augen Jins an seiner Fackel. Tae wurde ganz warm ums Herz und das lag nicht an der Hitze die die Flamme ausstrahlte. Wie ein Drache aus den Mythen und Geschichten, die immer erzählt wurde, pustete er das Feuer in die Luft. Versuchte sogar ein paar Figuren zu machen, so wie er immer seine Aufführung zu beendete. Ein letztes mal Feuer schlucken, bevor alles um sie herum in schwärze getaucht wurde.
Tae verbeugte sich, so wie er es immer tat, obwohl er wusste, dass sein Freund ihn nicht sehen würde. Der Himmel war nicht so gütig mit ihnen. Die Wolken bedeckten die Sterne, die Jin so gern betrachtet und der nicht sichtbare Mond zwang sie, sich eine andere Lichtquelle zu suchen.
"Danke für die kleine private Aufführung. Das nächste Mal, vergiss die Maske nicht aufzusetzen", sagte er und küsste Tae unbeschwert.
Ich hab das Schreiben verlernt TT Hoffe es gefällt dir dennoch und man spürt die Funken zwischen ihnen.
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