Die letzte Prüfung - Namjin
Ich kniete vor vor dem Bett meines Vaters und hielt seine Hand. Er lag im Sterben und das bedeutete, dass ich angehender König war. Aber ich wollte mein Vater nicht verlieren. Ich versuchte meine Tränen zurück zu halten. Ich musste stark für Vater bleiben.
"Sohn. Du schaffst das, glaub mir, ich hab dir alles beigebracht, was du wissen musst", sagte er mit schwacher Stimme.
"Aber du kannst mich nicht einfach allein lassen", Vater lächelte traurig und streichelte über meine Haare. "Seokjin, du bist ein starker Junge. Ich weiß das. Und jeder wird früher oder später sterben, das weißt du auch und meine Zeit ist bald gekommen. Und zu wissen, dass ich einen so tollen Sohn habe, wie dich, lässt mich in Frieden ruhen.", er hustete stark. Sein ganzes Bett vibrierte mit.
"Doch, bevor du, mein Sohn, dein wohlverdienten Platz auf den Thron angehen kannst, musst du noch was bestehen", verwirrt sah ich auf und schaute Vater fragend an.
"Was für eine Prüfung?"
"Das wirst du noch früh genug erfahren. Ich glaub...mmh, sogar morgen", er grinste mich vielwissend an. Langsam hob er seine Hand in Richtung Klingel, die unsere Diener rief. Direkt kam auch schon Yumi, einer meiner Lieblingsdiener, und verbeugte sich tief.
"Wo mit kann ich dienen, Eure Hoheit ?", wieder hustete Vater heftig. Er räusperte sich und krächzte: "Liebe Yumi, bitte bring Seokjin, sein Getränk, bevor er schlafen geht"
"Natürlich, Eure Majestät, wie Ihr wünscht", sie verbeugte sich noch tiefer als davor und verschwand wieder aus dem Zimmer. "Was für ein Getränk, Vater?", wieder lächelte er mysteriös. "Seokjin, ich bin jetzt müde", zur Bekräftigung seiner Aussage, gähnte er.
"Klar, Vater, ich lass dich in Ruhe schlafen. Gute Nacht."
"Gute Nacht", murmelte er und schloss die Augen. Ich nickte zum Diener, der weiter hinten in der Ecke stand, und aufpasste. Er verdunkelte darauf hin den Raum und blies die Kerzen aus. Schweren Herzens verließ auch ich das Zimmer und machte mich auf zur Bibliothek. Da konnte ich besser denken. Ich setzte mich auf die Fensterbank und sah raus in den Garten. Es war Sonnenuntergang. Ich war alles anderes als bereit, dass Vater uns verließ. Diesmal ließ ich den Tränen freien Lauf. Ich nahm ein Kissen das hier lag und drückte es fest an mich. Ich zog die Knie an die Brust und heulte erst mal eine Runde. Ich vermisste ihn jetzt schon.
"Prinz Seokjin? Ihr sollt jetzt schlafen gehen.", ich drehte mich erschrocken zur der Stimme. Es war Yumi. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. "Ja, ich komme". Wenig später fand ich mich auch schon in meinem Schlafgemach und Yumi hielt mir ein Becher hin. "Das Getränk, was mir Eurer Vater befohlen hat, es Euch zu geben", ich nickte und sah auf dem Inhalt im Becher. Es sah aus wie normales Wasser. Ich nahm den Becher an mich und roch dran. "Was ist das? Wasser?"
"Trinkt es", ich schaute sie unsicher an, doch da ich Vater vertraute, trank ich den ganzen Inhalt leer. Es schmeckte süßlich. Ich gab Yumi den Becher zurück. "Gute Nacht, Prinz Seokjin", verabschiedete sie sich, verbeugte sich tief und blies die Kerzen aus.
Ich blinzelte gegen das Sonnenlicht. Ich rieb mir über die Augen und versuchte mich zu orientieren. Moment wo war ich? Vor mir erstreckte sich eine Wiese und ich lehnte an einem Baum. Der Wind ließ mit frösteln. Wo war mein Gemach? Wie kam ich hier hin? Wo war ich? Panisch stand ich auf und drehte mich ratlos im Kreis und erschrak, als ich einen alten Mann in schräger Kleidung neben mir sitzen sah. Ich stolperte gegen den Baum, was nicht gerade sanft war. "Wer-w-wer bist du? Wo hast du mich hingebracht? Antworte mir! Ich rede mit dir!", doch der alte Mann saß unbeirrt und hatte ein Dauerlächeln aufgesetzt, was mich aufregte. "Seokjin, beruhigt Euch und setzt Euch einfach und genießt diese Brise"
"Wo-w-woher kennst du meinen Namen?", ich war in Kampfstellung.
"Seokjin, setzt Euch bitte, ich wiederhole meine Worte nicht", sagte er ruhig. Er schloss die Augen und setzte sich im Schneidersitz. Ich folgte letztendlich zögernd seinem Beispiel und atmete tief durch. Die Luft war hier erstaunlicherweise anders. "Kannst du mir jetzt sagen, wo wir sind?"
"In Anyang, Seokjin"
"Also noch in der Stadt", ich atmete erleichtert durch, als ich etwas lautes über uns erblickte. Es flog über uns und ließ einen merkwürdigen weißen Schweif hinter sich.
"Wa-was ist das? ein Riesenvogel??! Was macht der denn hier?"
"Beruhigt Euch, Ihr seid keiner Gefahr ausgesetzt."
"Wo willst du das wissen?"
"Ich weiß das"
"Moment, ich weiß deinen Namen immer noch nicht, wer bist du? Und warum bin ich nicht im Schloss?", daraufhin grinste er.
"Meinen Namen müsst Ihr nicht wissen, Seokjin. Ihr seid nicht im Schloss, das habt Ihr richtig erkannt."
"War ja auch nicht schwer", konnte ich mir den Sarkasmus nicht verkneifen. Dann seufzte der alte Mann und reichte mir einen Beutel.
"Hier, zieht Euch um", verdutzt sah ich an.
"Was?"
"Ihr habt richtig gehört, stellt Euch doch hinter dem Baum, ich schaue Euch auch nicht zu", ich nahm dem Beutel an und öffnete ihn. Es war Stoff drin. Ich griff danach und zog es heraus. Es sah aus wie ein normales Hemd, aber irgendwie anders geschnitten. Der Stoff war auch fremdartig. "Was ist das?"
"Kleidung", nur nicht zu viel reden, ja? Ich griff nach dem blauen Etwas im Beutel und nahm es heraus. Es war eine Hose. Aber es sah noch fremdartiger aus. Der Stoff war härter und fühlte sich rau an. "Und das?"
"Kleidung"
"Kannst du mal richtig antworten? Sei bloß nicht zu sparsam mit den Worten", ich zog wiederwillig meine eigene Kleidung an und zog die fremdartig "Kleidung" an. Etwas Schwierigkeiten hatte ich. Es war so merkwürdig. Ich trat hinter dem Baum heraus und stellte mich vor dem Mann.
"Gut so?", auf einmal fing der Fremde an zu lachen!
"Was ist denn so witzig?!"
"Es tut mir leid, aber... Ihr habt die Sachen falsch rum an", wieder brach er in Lachen aus.
"Dann mach sie mir richtig", ich schmiss ihm die Sachen vor die Füße. Er drehte das Hemd um und legte die Hose anders herum vor mir. "Genau so müsst Ihr es anziehen", sagte er und hielt sich die Hand vor dem Mund. Ich rollte mit den Augen und zog die Sachen noch mal an.
"So?", er nickte.
"So setz dich wieder", boah fühlte sich das unangenehm an.
"Ich erklär dir jetzt, wo du bist, du bist in Anyang, du hast eine Jeans an und ein T-Shirt. Das was du gesehen hast war ein Flugzeug und ich bin nur ein alter Mann. Und ich sag dir, wenn du zurück ins Schloss willst, musst du einen Kim Namjoon finden, den findest du hier. Wo genau kann ich dir nicht sagen.", ich tat mir schwer das hier alles zu bearbeiten. Ich verstand rein gar nichts, von dem was er sagte, nur das alles anders war und fremd. Und es verwirrte mich, dass er mich aufeinmal anders ansprach. "Wer ist Kim Namjoon?"
"Ein möchte-gern-Rapper. Lebt bei einer wohlhabenden Familie, und ich muss bald gehen" "Moment, was ist ein Rapper? ich verstehe nichts, und seit wann kannst du mich einfach dutzen?"
"Seokjin, du bist jünger als ich und hier bedeutet dein Adelsstand nichts. Es tut mir leid, aber wenn du zurück in deine Welt willst, musst du ihn finden", er stand auf und winkte mir "Bye bye, Jinnie, viel Spaß hier", sagte er und ließ einfach weg und verschwand im Nichts. Der ließ mich einfach stehen. Dieses Drecksschwein! Dann aufeinmal nahm ich Kinderschreie wahr. Generell war alles laut. Ich folgte, immer noch verwirrt, den Schreien und fand eine merkwürdige Straße. Sie war nicht gepflastert und sie war flach und grau. Auf ihr liefen Menschen, in der gleichen merkwürdigen Kleidung wie ich. Sie sahen auch irgendwie anders aus. Manche trugen seltsame Gestelle auf ihrer Nase oder schoben etwas sich her, hielten Kinder an der Hand oder etwas kleines kantiges, was sie anleuchtete. Etwas ragte vor mir aus dem Boden und ich wäre fast dagegen gelaufen. Wo war ich? Ich lief auf den Weg und folgte einfach dem Menschenstrom.
Dann sah ich ein Tor am Ende der Straße. Ich rannte drauf los und vor mir erstreckte sich eine viel größere Straße. Auf ihr bewegten sich schnelle Dinger voran. Sie waren laut und schnell. Viele Menschen liefen an mir vorbei. Überfordert von dem ganzen Gewusel und dem ungewohnten Lärm, steckte ich mir die Finger in die Ohren um den Lärm zu betäuben. Wo war ich? Ich will nach Hause! Das Heimweh machte mich noch verrückter. Dann rannte ich einfach irgendwie. Die Straße runter. Irgendwie. So viele Menschen. Fast prallte ich gegen sie. Und ich rannte weiter, einfach weiter. Ich rannte um diesem Lärm zu entkommen, allem zu entkommen. Ich wollte doch nur nach Hause! Auf einmal packte mich jemand am Arm und zog mich voller Wucht zurück.
"Sach mal bist du verrückt?! Was läufst du einfach auf die Straße! Das hätte dich umbringen können, verdammt!", ich befreite meinen Arm unsanft aus seinem Griff.
"Das tat weh, lass mich", dann realisierte ich, dass ich fast vor einem dieser schnellen Dinger gelaufen bin.
"Bringt diese Dinger einen um? Was ist das? Ist das ein gefährliches Tier?", verdutzt schaute mich der junge Mann an.
"Alles klar bei dir? Wo lebst du? Bist du ein Außerirdischer? Sogar ein Baby weiß, dass das Autos sind und man nicht einfach auf die Straße läuft" Aaah, gut zu wissen.
"Und was... genau sind Autos?", fragte ich. Er verdrehte die Augen und zog mich etwas weiter. Vor einem dieser Dinger blieben wir stehen. Wow. Wir spiegelten uns darin. Doch nicht wie in einem Spiegel, eher so verformt. Sah ich etwas so aus? Urgh. Das Ding war breit und groß. Es war silbern und hatte bizarre Räder. "Ist das echtes Silber? Kann ich anfassen? Beisst das?"
"Erstens, nein, das ist kein Silber, zweitens, wieso willst du ein Auto anfassen und drittens, was? Soll ich dich zum Psychologen bringen? Hast du Drogen genommen? Du bist ja krass drauf", es gefiel mir ehrlich gesagt ganz und gar nicht, dass es mich nicht richtig ansprach, aber die Worte des hinterhältigen Mannes, blieb hängen. Es kränkte mich.
Außerdem, verstand ich mal wieder kein Wort, von dem was mir der junge fremde Mann sagte. Daher nickte ich einfach und näherte mich unsicher an das Auto. Ich legte meine Hand drauf. Es fühlte sich eigenartig an. War das ein Metall? So glatt. Vielleicht war das eine Art Drache? Man verheimlichte dem Volk, das es sie gab, und angefasst hatte ich sie auch noch nicht, aber eins wusste ich, sie atmeten. Und das hier atmete nicht. Und es erinnerte mich wegen den Rädern an eine Kutsche. Das wars eigentlich dann auch an Gemeinsamkeiten.
"Ok, du bist echt krass drauf-"
"Ist das eine neue Art Kutsche?"
"Wie kommst du auf Kutsche?"
"Wegen den Rädern. Aber die Pferde fehlen und es sieht merkwürdig aus, was genau ist... ein Auto jetzt?", als ich mich zu ihm drehte, hatte er dieses merkwürdige kantige Ding in der Hand. Er hielt es sich ans Ohr und sprach zu ihm.
"Yoongi, ich hab so einen komischen Typen kennengelernt, der weiß nicht mal was Autos sind", dann sauste etwas lautes an uns vorbei. Es war so laut, dass ich mir panisch die Ohren zu hielt und in die Hocken ging. Es schmerzte in den Ohren. Alles was ich wusste war, das ich Angst hatte, hier. Ich wusste nicht mal wo ich genau war. Anyang war das hier bestimmt nicht. Ich will nach Hause, zu Vater. Ich fing an zu zittern. Dann fühlte ich wie sich Hände auf meinen Schultern legten.
"Alles gut, keine Sorge, das war nur ein Motorrad, komm, da ich das Gefühl hab, dass du hier etwas verloren bist, bring ich dich kurz zur mir, ich bin übrigens Namjoon und du?", ich schluckte hart, immer noch angsterfüllt. "Seok-Seokjin"
Ups. Schon fertig. Wir wissen alle, dass er eine ungewollte Zeitreise gemacht hat oder? Hihi. Der arme Seokjin. Wenn ihr wollt, kann ich gerne ein Part 2 machen oder wir lassen es offen. Wie ihr wollt. :-)
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