(Halloween Special)

Er hatte keine Lust. Keine Lust auf dieses Ereignis. Nur das Ende des Plans den sie zusammen geschmiedet hatten, liessen die Feier erträglich werden.

"Hey Yoongi! Kannst du die Laterne da noch hinhängen?", bat ihn Hobi. Er nickte und verdrehte innerlich die Augen. Warum war er überhaupt eingeladen geworden? Wahrscheinlich hat man sich dazu verpflichtet gefühlt. Als ob jemand aus seiner Klasse ihn freiwillig zu einer Halloween Party einladen würde. Tss. Sie machten sie doch immer wieder um ihn lustig. Also wirklich. Nicht das ihn das irgendwie störte, es interessiert ihn nicht, was andere über ihn dachten. Soll ihm doch egal sein.

Er griff nach der Laterne und hing sie hoch. Er stellte die verschiedenen Salate auf den Tisch und half bei dekorieren. Halbherzig. Ohne groß Lust.

Sie feierten im Wald. Weil es dann gruseliger wird, sagten sie. Um so besser für Yoongi. Er lachte sich schon ins Fäustchen, wenn er nur an später dachte. Wie alle fliehen werden. Vor Angst. Und Grauen. Er kicherte. Er wurde schief angeschaut, als er allein lachte. Würden sie alle doch eh nicht verstehen. Er lachte unbekümmert weiter. Die Vorstellung war einfach zu toll.

In einer halben Stunden ging die Party los. Es waren nur ein paar Leute da. Manche hatten sich, unteranderem er selbst, freiwillig bereitgestellt, alles vorzubereiten. Warum er sich gemeldet hatte, hinterfragte er sich immer noch. Nachdem alles bereit war, wurde der Wald verlassen um sich zu verkleiden. Er selber hatte beschlossen, als sich selber zu gehen. Weswegen er blieb. Wäre ja unnötig zu gehen. Brachte ja nichts. Außerdem war er dann der Aufpasser in der Zwischenzeit in der sich seine Klassenkameraden bereit machten.

Er setzte sich auf einer der Stühle und langweilte sich. Was sollte er in der Zwischenzeit machen?  Alles durchprobieren wäre ein Option. Oder... sich einfach ausmalen wie alles schreien von hier wegrennen werden. Ihre Gesichter entsetzt und panisch. Sie werden Tische umkippen um zu fliehen. Es wird ein herrliches Chaos werden. Und dann hatte sie ihre Ruhe.

Vielleicht wäre es schlauer gewesen, alles direkt bei Yoongi oder woanders zu veranstalten. Aber beide würden sich doch den Spaß nicht verderben, wenn man die hilflosen Schreien hörten. Yoongi fand das lustig. Sehr lustig. Und Jimin auch. Jimin würde es sogar mehr genießen als er. Yoongi stand auf und ging auf einer der verschiedenen Kuchen zu. Ein Stück schadete nicht. Oder? Der Brownie war schon angeschnitten und die Stückchen waren aufeinander verteilt gestappelt. Man wird es nicht bemerken. Bestimmt nicht. Er schob sich eins der Brownie in den Mund. Köstlich. Er begutachtete schmatzend die weiteren Leckereien. Kekse wurden aufwendig dekoriert mit Blut, Gehirnen und losen Augen. Kreativlos. Unter diesem Stapel fand er einen Keks auf dem ein Vampir zu sehen war. Lächerliche Karikatur. Er wusste es besser. Er kannte einen persönlich. Wenn man genauer drüber nach dachte, war der sogar in der Parallelklasse. Er sah aus wie jeder andere auch. Keiner war blass wie ein Toter und keinem Mund quoll das Blut. Naja. Sollte ihm doch egal sein. Er wollte gerade die komische Flüssigkeit probieren in dem seltsame Sachen schwammen, als die Leute tröpfelnd kamen. Verkleidet als Hexen, Mummien und Geister. Geister sahen nicht einmal so aus. Zum Lachen. Als er einen ziemlich daneben getroffenen Werwolf sah, lachte er auf.

Als alle da waren, stieg Soobin auf die kleine Tribüne und kümmerte sich um die Musik. Grässliche Musik. Ohne Geschmack. Er durchwühlte seine Taschen und fand seine Ohrenstöpsle nicht. Verdammt. So musste er sich mit der billigen Musik abfinden. Schrecklich. Er aß sich durch und ließ es sich schmecken, in der Zeit in der er wartete. Denn der Spaß für ihn fand erst etwas später statt. Während die Leute tanzten, herumalberten, lachten, sich gegenseitig versuchten sich zu erschrecken oder ganz einfach aßen wie er, starrte er in den Himmel. Er färbte sich rot und das rot verschmerzte mit dem dunkel blau. Der Mond war schon leicht zu sehen und voll. Bestens. Noch eine Weile bevor alle rennen. Um ihr Leben.

"Hier", Lisa gab ihm einen Zettel. Sie hatte sich als ermordetes Opfer verkleidet. Das Blut sah beinah echt aus. Beinah.

"Zum Wählen, wer das beste Kostüm hat.", sagte sie monoton. Sie konnte ihn noch nie leiden.

"Ok, dich auf jeden Fall nicht. Das Blut sieht aus, wie billige Farbe", kommentierte er ihr Kostüm. Sie rollte mit den Augen und stolzierte zum Nächsten. Sie würde als erstes verschwinden, heulend und am lautesten Schreien. Er konnte sie auch nicht leiden. Genau wie der Rest der dummen Klasse.

Nun erleuchtete nur noch die Girlanden und die Laternen die Party. Sie wurden umhüllt von der tiefen Schwärze der Nacht. Perfekt. Nur noch ein paar Augenblicke, bis der Mond wieder zu sehen war. Wer blickte in den dunklen Wald. Da. Da funkelten ihr ein paar graue Augen an. Er winkte. Und lächelte. Er hob die Hand, blickte zu den Augen und zählte von 5 runter. Als er den letzten Finger runter drückte, sprang der Werwolf aus seinem Gebüsch. Yoongi lehnte sich grinsend in seinem Stuhl zurück und beobachtet das Geschehen. Es war besser als Kino.

Sie schreckten zurück und Lisa schrie auf. Ass erste. Was hatte er gesagt? Der Werwolf bleckte seine Zähne und knurrte drohend, was die Leute aus ihrer Schockstarre riss und sich panisch umdrehten um zu fliehen. Der Werwolf wartet kurz bevor er auf sie sprang. Die großen Pranken bereit um jemanden zu zerfetzten. Tatsächlich wurden die Tisch fast alle umgerannt.Schade um das Essen. Wie gut, dass nicht alles umfiel. Aber die Angst die in den Gesichtern geschrieben war, war Goldwert. Seine Klassenkameraden rannten um ihr Leben und fielen und sie stolperte und liefen fast in sich zusammen. Als der Werwolf einen im Visier nahm, jagte er ihn bis er aus dem Wald verschwand.

Yoongi hatte den Spaß seines Lebens. Er wusste zwar, dass jeder, ausgeschlossen dass man umknickte und sich den Fuß verstauchte, heil davon kommen wird, aber liebte es, dem Schauspiel zuzuschauen und zu sehen, wie seine Klassenkameraden litten. Als Mensch so so empfinden war vielleicht seltsam, aber er fand es einfach lustig. Und auch wenn es ihm egal war, wie sie ihn ansahen, mit den verurteilenden Blicke, sah er diese Überraschung schon irgendwie als Rache. Er war nicht immer schon sorglos was das anging. Aber das war heute nicht mehr wichtig.

Er stand auf und stellte fest, dass jeder die Party verlassen hatte. Nur die Verwüstung war nicht so toll. Die armen Tiere und Lebewesen die das ausbaden musste heute Nacht. Aber darum kümmerten sie sich später noch mal.

Er versuchte sich einen Weg durch das Chaos zu bahnen. Über Tische und umgekippte Stühle musste er steigen. Das Essen war verteilt. Schade, schade.
Er blickte auf. Der Werwolf trottete langsam in seine Richtung. Yoongi blieb stehen. Lächelnd. Die Augen des Werwolfs blitzen und er sprang über ein Hindernis, bevor er vor dem Jungen halt machte. Yoongi trat einen Schritt vor und streichelte den Kopf. Der Werwolf schmiegte sich an seine Hand. Als Yoongi seine Hand entnahm, verwandelte sich der Werwolf. Er streckte und reckte sich. Das Fell trat zurück und wurde von weicher Haut ersetzt. Die Schnauze bildete sich zurück und ein Gesicht mit leicht fülligen Wangen und vollen Lippen kam zum Vorschein. Seine Augen wurden etwas grösser und nahmen die braunen Farbe an, die Yoongi so liebte. Auch die Ohren bildeten sich zurück.
"Hi Jimin", lächelte Yoongi warm. Auch Jimin lächelte, bis seinen Augen verschwanden.

"Yoongi, lang nicht mehr gesehn, lass dich unarmen", Jimin schlang seine Arme um den dünnen Körper von Yoongi. Yoongi war schon immer sehr dünn. Was seine Kameraden ihm immer unter die Nase gerieben hatten.

"Hab dich auch vermisst, mein Wölfchen", raunte Yoongi mit rauer Stimme und brachte Jimins Nackenhaare zum aufstellen.
Als ihn sein Freund losließ, drückte er ihm einen Kuss auf die Wangen.

"Weil du süss bist", sagte er. Die Röte stieg ihm ins Gesicht.

"Es war sensationell heute, was meinst du?", Jimin ging in die Hocke um die gebrochene Schüssel aufzuheben. Die Kekse langen in den Scherben, aber das war ihm egal.

"Oh jaaa, es war so toll. Wie sie gerannt sind"

"Ich musste mich beherrschen sie nicht gleich zu zerfetzen. Aber gut. Kekse sind auch gut, oder?", sagte er und ließ einen Keks im hohen Bogen in seinen Mund landen. Er schmatzte genüsslich.

"Lecker, aber der Vampir war misslungen"

"Absolut deiner Meinung", meinte Yoongi unf schob seine Hand in die von Jimin.

"Lass mich dich knuddeln!", Jimin drückte seinen Freund so fest an sich, dass Yoongi keine Luft mehr bekam. Dass Jimin ein Werwolf war, war kaum auszumalen. Er war zu süß für sowas. Aber Yoongi wusste es besser.

"Lass mich dich küssen", raunte er ihm ins Ohr. Jimin grinste und drückte seine Lippen auf seine.

An alle die Halloween feiern, HAPPY HALLOWEN!