Amnesia - Sunsun


Endlich. Endlich erlöste ihn der Schulgong. Es war so angenehm ihn endlich zuhören. Unbemerkt, hatte er schon seine Sachen gepackt und ungeduldig darauf gewartet, erlöst zu werden.

Er war der erste der rausrannte, sobald der Lehrer die Erlaubnis erteilte.

Den Rucksack auf seinem Rücken sprintete er durch die überfüllten Schulgänge, quetschte sich durch die Menschenmasse die sich in der Eingangshalle gesammelt hatte und versuchte den Ausgang zu finden. Irgendwie schaffte er es, die Tür zu erreichen und atmete die frische Luft ein. So gut. Die Menschen in der Schule nahmen ihm die Luft zum Atmen. Doch das war jetzt nicht wichtig. Nachdem er seine Freiheit kurz genossen hatte, rannte er weiter. Die Straße runter, dann nach rechts Richtung Bahnhaltestelle.  Er schnappte gerade noch  die Bahn und stieg ein. Er musste leider stehen, da es zu voll war, um überhaupt hoffen zu können, einen Platz zum Sitzen zu bekommen. Los fahr!, wurde er ungeduldig. Er wollte nicht unnötig hier warten. Gott sei Dank, setzte sich die Bahn direkt in Bewegung.

Hier war es schlimmer als in der Schule. Die Menschen hier waren viel enger beisammen und der eine trat ihm sogar auf den Fuß, weil er kein Platz hatte richtig zu stehen. Normalerweise würde er sogar eine Stunde auf eine Bahn warten, wenn sie dafür leer war. Aber jetzt musste er hier durch.

An seiner Haltestelle stieg er aus. Dann setzte sich seine Rennerei fort. Es waren nur noch 2 kilometer bis dort hin. Seine Lunge bat ihn um eine kleine Pause, er hatte es aber zu eilig.

Am Krankenhaus angekommen, verlangsamte er ein bisschen sein Tempo, bis er letztendlich ging. Die Tür reagierte auf seine Anwesendheit und schob sich zur Seite.

Er wollte nach oben rennen, nein, sich nach oben teleportieren, er musste leider seine Aufregung im Schach halten, egal wie sehr er dem Platzen nahe war. Er nahm den Aufzug und ertrug die verlangte Geduld nur mit Mühe. Endlich. Die Aufzug ging auf und er eilte zur Zimmertür die er fast schon aufstieß.

Ein Arzt stoppte ihn aber. Sunghoon lief fast mit ihm zusammen.

"Hallo, Sunghoon, du hast die Nachricht bekommen", freute sich Doktor Sim. Er nickte eifrig. Er spürte die Hitze an den Wangen die seine Vorfreude ihm verpasste.

"Nur kurz, bevor du einfach so reinstürzt", Doktor Sim schloss langsam die Tür hinter ihm.

"Also, nachdem wir euch alle informiert haben, dass er wach ist, wurde aber herausgefunden, dass Sunoo an Amnesie leidet, ihm fehlen ungefähr zwei Jahre.Der Unfall hatte sein Gehirn zu sehr getroffen. Wir sind uns auch nicht sicher, ob die Erinnerungen alle wiederkommen, aber das ist nur eine Vermutung, deshalb nicht stressen. Ich musste dir nur auch die Negative eventuelle Seite sagen, na dann, lass ich dich jetzt", sagte Doktor Sim, lächelte dem geschockten Jungen zu und ging wieder wo anders hin.

Die Information die der Doktor ihm gegeben hatte, ließ ihn erschüttern. Niemals war das wahr. Niemals. Das... das war unmöglich.  Einfach unmöglich.

Er musste sich selber davon überzeugen. Weil... das konnte einfach nicht sein.

Langsam drückte er die Klinge runter und hatte Angst.

Sunoo saß im Bett und schaute fern. Er drehte sich nicht einmal um, als er eintrat, so sehr war er auf dem Bildschirm fixiert. Um seinen Kopf war ein Verband. An einer Stelle war sie leicht rot gefärbt. Sein rechter Arm war verbunden und schien ausgetauscht zu sein. Da er davor einen Gibs trug.

"Hi", sagte Sunghoon. Er hatte verdammte Angst. Angst wie Sunoo auf ihn reagieren würde. In seinen Augen stauten sich die Tränen. Er blieb einfach im Türrahmen stehen, dann näherte er sich langsam dem Krankenbett.

Sunoo drehte sich langsam um. Und schaute... verwirrt. Es war wahr.

"Hi, kann ich fragen, warum Sie mich besuchen kommen? Also ich will Ihnen nicht zu nah kommen, ich wundere mich nur gerade", meinte er. Seine Freundlichkeit und Höflichkeit war immer noch die Selbe.  Aber der Satz brach sein Herz in tausende von Scherben.

"Eh, also, lassen wir das Sie weg, was meinst... du?", fragte er.

Sunoo überlegte kurz und nickte lächelnd.

"Cool, wie heisst du denn?"

"Sunghoon, Sunoo, ich bin Sunghoon.", er hatte sein Grinsen so sehr vermisst. Es lange nicht mehr gesehen. Nur an seinem Bett gesessen und  ihm seine Erlebnisse erzählt, sein Gesicht starr und dennoch so friedlich.

"Ehm, und wieso bist du jetzt hier? Also nicht falsch verstehen, ich freu mich auf Besuch, aber-..."

"Nee keine Sorge. Sunoo, ich... ehm. Der Grund wieso ich hier bin, ist... dass ich die Nachricht bekommen habe, dass du aus dem Koma erwacht bist. Ich hab mich so gefreut, ich wollte dich umbedingt sehen, weisst du, du hast drei Monate lang so viel verpasst, und ich hab dich zu sehr vermisst, als dass ich es mir selber eingestehen könnte...", er hatte ihm die ganze Zeit zugehört. Ohne ihn zu unterbrechen. Sunghoon wusste, dass er nicht verstand. Er hatte vergessen wer er war.

"Okay, es scheint, als ob wir uns kennen, aber dein Name sagt mir nichts.", entschuldigte Sunoo.

"Ich... das ist kein Wunder, du hast Amnesie, der Unfall den du hattest, hat dein Gehirn etwas beschädigt", der Verletzte nickte. Sunghoon setzte sich auf einen nahegelegenen Stuhl.

"Kann... kann ich dich kurz umarmen?", stellte er zaghaft die Frage. Wieder zögerte Sunoo.

"Nur kurz, da es scheint, dass wir uns kennen, kannst du mir unsere Beziehung zu einander erklären? Damit ich dich verstehe, weil du siehst so aufgewühlt aus. Ist nicht böse gemeint oder so"

"Ich... wir... wir lieben uns. Du... und ich, wir sind ein Paar. Und das seit zwei Jahren."

Sunoos Lächeln verschwand. Schluckte schwer.

"Oh", war jedoch das einzige was er darauf erwiderte. 

"Kann ich dich kurz in den  Arm nehmen? Du musst nicht, ich mein von einem Fremder sich umarmen zu lassen, der behauptet, der eigene Freund zu sein, ist bestimmt ko-..."

"Du kannst."

Sunghoon versuchte ein Lächeln zu schenken. Was aber kläglich versagte. Er stand auf und schlang seine Arme um seinen Freund. Dann konnte er sich nicht mehr halten. Er spürte wie Sunoo vorsichtig die Arme um ihn legte, was Sunghoon jeden Zwang löste. Mit bebenden Körper, liess er seinen Tränen freien Lauf. Die Angst, Sunoo zu verlieren, kam auf, verblasste in der Sehnsucht, in der Erleichterung. Die Angst Sunoo af einer anderen Art verloren zu haben, machte sich breit und ließ ihn aufschluchzen. Dann riss er sich zusammen.

"Es tut mir... es tut mir leis, Sunoo, ich wollte nicht weinen", löste er sich. Dann sah er die Tränen in Sunoos Augen.

"Ich weiss nicht, Sunghoon. Aber ich will auch weinen, als ich dich gesehen habe, wollte ich dich in den Arm nehmen. Ich habe dich vermisst, aber ich habe keine Erinnerung an dich. Das tut mir weh, weil ich das Gefühl hab, dass du mir wichtig bist, plus kann ich dich so gut nachvollziehen, wenn der Partner die eigene Liebe nicht wiedererkennt, muss weh tun", meinte Sunoo und wischte sich über die Augen.

Sunghoon brachte ein Lächeln in Stande und setzte sich wieder auf den Stuhl.

"Trotzdem tut mir leid."

"Erzähl mal... von uns"


Sorry dass so lang nichts kam.

Bei 500 Read mach ich ein Halloween special. Also let's go!! Kommentiert gerne Ideen für den Special! Ideen sind immer gut. Vergesst den Ship nicht den ihr haben wollt. Wenn es euch gefallen hat, vergesst nicht zu voten, bis zur nächsten Oneshot!

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