Pia's P.o.V.

"Ein normaler Mensch würde nicht daran glauben. Also?", fragt der Primus nun doch wieder verärgert.
Soll ich ihm von Lian erzählen? Nein, das ist mein Geheimnis! Aber was dann? Mein Herz rast wie nach einem Marathon. Lian wüsste bestimmt was ich mache soll. Soll ich ihn nochmal ansprechen?
Wahrscheinlich antwortet er wieder nicht, aber etwas besseres fällt mir auf die Schnelle nicht ein, gehe ich die Option hektisch durch.
Shit, Lian bist du da?
Ich höre ein Aufatmen, aber es kommt nicht von hier, denn das Rudel des Primus umkreist mich und Vulvia nur immer weiter.

Ja, ich bin wieder da. Es tut mir leid, dass ich so lang..., fängt er mit einer Erklärung an und nun bin ich es die kurz aufatmet, da mir ein Stein vom Herzen fällt, als er antwortet. Aber ich unterbreche ihn schnell, denn ich brauche jetzt seine Hilfe. Warum er nicht geantwortet hat, kann er mir später erklären.
Was soll ich sagen, wenn so Gestaltwandler mich fragen, warum ich an sie glaube?, fasse ich meine Situation möglichst kurz zusammen.
Ich spüre, dass er zuerst verduzt, dann wütend und ängstlich ist. Ist er wütend auf mich, weil ich ihn nerve? Hätte ich ihn doch nicht fragen sollen?
Wie viele dieser Bestien sind um dich rum? Haben sie dir was getan?
Seine Antwort überrascht mich ein bisschen. Er ist nur wütend auf die Bestien? Sind es denn wirklich Bestien?
Ich schaue mich noch einmal um, sie sind nun ganz dicht an uns und Vulvia entblößt ihre Kehle. Sie lassen sie gehen. Das sollte ich eigentlich auch machen, oder? Dann könnte ich gehen. Aber dann würde ich mich unterwerfen und das werde ich nicht!

Hallo, ich habe den stärksten Werwolf an meiner Seite! Also angeblich, auch wenn sie es noch nicht wissen.
Was war nochmal Lian's Frage? Ach genau, erinnere ich mich und fange an zu zählen.
23 sind es, aber sie haben mir noch nichts getan, umkreisen mich nur.
Ich höre ihn fluchen und habe nun langsam echt Schiss, mein Herz schlägt weiterhin doppelt so schnell.
Sag denen, dass ein Werwolf  auf dich geprägt ist, dann werden sie es nicht wagen dir zu schaden. Außer es sind Löwen, murmelt er noch.

Ähm, okay? Und wenn es dann Löwen sind? Leicht irritiert leite ich die Info an sie weiter, vertraue aber auf Lian's Rat:
"Ein Wolf ist auf mich geprägt?", bringe ich es eher fragend hervor. Was bedeutet das überhaupt? Ich kenne es von Twilight, aber das stimmt bestimmt nicht. Hatte er nicht ganz am Anfang etwas von Mate gesagt?  Prägt man sich auf einen Mate, oder so?
Ist auch egal, schiebe ich den Gedanke beiseite, als der Primus mich ungläubig ansieht.
"Wer?", stottert er. Er stottert! Anscheinend hat er gerade richtig Angst. Puh, wieder entspannter lehne ich mich zurück und schaue ihn an. Als ob ich ihm eine Antwort gebe, er hat doch nun Angst! Jetzt kann er mal auf meine Fragen antworten!
"Was seid ihr?", frage ich ihn nun überlegen, als sein Rudel wieder hinter ihm steht.
"Werfüchse.", antwortet er.

Ich kann mich nicht mehr halten und breche ins Kichern aus. Wie verrückt mein Leben geworden ist! Und dieses Wort, einfach nur lustig. Aber wenn es Werwölfe gibt, dann anscheinend auch Werfüchse und bestimmt auch Werhasen oder so.
Jetzt lache ich erst richtig laut los und die Werfüchse schauen mich ängstlich, wie auch nachdenklich an.
Werfüchse!, japse ich in Gedanken zu Lian, der ein bisschen schmunzelt, als er merkt, dass ich sicher bin, zumindest fühlt es sich in unserer Verbindung so an.
Die Füchse sagen kein Wort mehr, nur Lian höre ich im Hintergrund sprechen. Mühselig reiße ich mich zusammen, um ihm zuzuhören.
Sag's nochmal, ja?

Frag den Anführer bitte, wie er heißt und lass mich zuhören. Du musst nur die Verbindung auch für Außenwelt öffnen.

Okay, ich probiers. Den Primus fragen, oder?, versichere ich mich lieber nochmal.

Ja, woher weißt du...

Später, unterbrechen ich ihn abermals.

"Also du Anführer, mein Werwolf möchte wissen, wie du heißt", führe ich das Gespräch fort und öffne dabei die Verbindung, was eigentlich kinderleicht ist.
Ich höre Lian in meinen Kopf schnurren und bemerke es jetzt, dass ich ihn als 'mein' betitelt habe. Ja ist es denn so? Es fühlt sich so an, aber mein Verstand schreit laut 'Nein'.
"Serminius vom zweiten Rudel", antwortet der Primus mir und Lian und unterbricht damit meine Gedanken.
Ich kann mit seiner Bezeichnung absolut nichts anfangen, höre Lian aber nun Knurren.
Geh bitte aus diesem Territorium raus, da solltest du nicht sein. Ich kann dich abholen, okay? Deine Eltern werden es erlauben, probiert er mich zu überzeugen, aber die Erinnerung an sie lässt mich zusammenzucken. Ich spüre die störenden Blicke der Füche auf mir, richte mich auf und renne ins Mädchen Klo.
Tränen fließen mir über die Wangen und ich schließe mich schnell ein.
Pia? Pia? Was ist denn, haben sie dir doch was getan? Dann können sie sich lieber gleich...
Meine Nerven liegen blank und ich schreie ihn an:
Nein! Nicht sie, du! Du willst, dass ich einfach zu dir, einem wildfremden Typen gehe! Und dann fängst du mit meinen Eltern an! Du weißt doch garnichts über mich! Also hör auf mich in Schwierigkeiten zu bringen!, lasse ich meinem Frust freiem Lauf.
Ich höre nichts mehr von ihm. Er antwort einfach nicht. Langsam fange ich an meine Worte zu überdenken. Es war falsch, das hätte ich nicht sagen sollen. Die Erinnerung an meine Eltern hat mich überwältigt.
Nein, Lian. Es tut mir leid, das wollte ich nicht sagen, hörst du.

Wenn du so denkst, dann sag es mir. Das ist in Ordnung. Du musst dich nicht entschuldigen, meine Mate.

Aber ich meine es so! Die Erinnerung hat mich einfach überwältigt. Wirklich, bitte geh nicht wieder so weg. Ich hatte tierische Angst, als du nicht mehr geantwortet hast, gestehe ich ihm zögerlich.

Ich gehe nicht wieder weg, Pia, das Problem ist behoben. Im Gegensatz, ich werde zu dir kommen. Jetzt weiß ich endlich, wo du bist. Du wirst mit zu mir kommen, damit ich endlich richtig auf dich Acht geben kann. Ich hatte eine Heidenangst, als ich nicht wusste, wem du gegenüberstehst. Mach das nicht nochmal, ja?

Wie soll ich das bitte verhindern?, frage ich ihn, um mir dann Gedanken über sein Angebot zu machen.

Soll ich mit ihm gehen? Irgendwie vertraue ich ihm nämlich.