Kapitel 5 - Abys Geheimnis!

Erstellt am: 29.07.2019

-Rückblick-

Vor einem Jahr hatte ihre Liebesgeschichte angefangen, ein Jahr später wurden sie ein Paar - alles hatte in einem Einkaufszentrum angefangen.

Abigail musste für ihre Mum noch ein paar Lebensmitteln besorgen, die sie in der Hektik vergessen hatte, zu kaufen. Dort hatte sie zum ersten Mal auf Mike getroffen und sich in ihn sofort verknallt.  Ihr erster Gedanke war, dass Mike in Wirklichkeit total anders aussah, als auf den vielen Familienfotos in Lous Villa.
Sie hatte mit ihren sechzehn Jahren ihren ganzen Mut zusammengekratzt – auch sie war einmal schüchtern gewesen – und war ihm selbstbewusst gegenüber getreten. „Hi, du kennst mich nicht, aber ich dich. Ich bin LouLous Freundin Abigail, du darfst mich aber ruhig Aby nennen."
Mike schaute sie etwas verwirrt an, bevor er ihr antwortete. „Äh... Hallo, freut mich Aby."
„Du bist also bei der Navy?"
„Ähm... ja.", antwortete er und fuhr sich durch sein kurzgeschorenes Haar.
„Cool. Lust auf ein Eis? Währenddessen kannst du mir ja etwas über deinen Beruf erzählen.", fuhr Abigail lächelnd fort und wartete neugierig seine Antwort ab. Mike fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut und schaute sich nervös um.
„Ähm... Aby, oder?"
„Ja."
„Aby, du bist wirklich ein hübsches Mädchen und wirkst auf mich ziemlich nett, aber du bist eindeutig zu jung für mich."
„Nett? Du findest mich nett, nur nett?"
„...und zu jung.", erwiderte er und überging somit ihre Frage.
„Das Alter ist mir doch egal, du findest mich also nett?"
„Ja."
„Okay.", sagte Abigail nur und näherte sich seinem Gesicht, knapp vor seinen Lippen sprach sie weiter. „Das werde ich ändern. Nett, tz..., glaub mir ich bin überhaupt nicht NETT – ich tentiere eher zu verrück, frag deine Schwester!"
„Äh... okay."
„Wir machen einen Deal, sobald du wieder bei der Navy bist halten wir per Brief Kontakt und sobald du wieder in Huntington bist, wirst du mich küssen. Wenn du nichts fühlst und ich auch nicht, ist das hier und die ganzen Briefe nie vorgefallen!"
Mike schluckte und konnte nicht fassen, was die Freundin seiner Schwester gerade gesagt hatte. War sie wirklich erst sechzehn? Auf jeden Fall schaffte sie es, dass er sichtlich nervös wurde. Was sollte geschehen, wenn er mit einer sechzehn Jährigen Briefkontakt hatte, zwischen ihnen lagen etliche  Meilen.

Hätte er geahnt was geschehen würde, hätte er mit ihren keine Brieffreundschaft geschlossen. Denn Aby beließ es nicht nur bei Briefen, sondern schickte etliche Fotos von sich mit. Einmal verrückt, dann wieder normal oder von einer ganz anderen Seite, sexy.
Aby wusste, wie sie sich einen Mann angeln musste. Mit Witz, Charme und Sex Sells. Er bezeichnete sie nie wieder als nett, außer er wollte sie auf die Palme bringen, was oft vor kam, denn er fand gefallen an ihrer Brieffreundschaft...
Ein Jahr konnte wirklich lange sein, um seine Meinung über eine Person zu ändern.

Ein Jahr später kehrte er zurück nach Huntington ohne das seine Familie Bescheid wusste, er ging zu der Adresse die auf dem Zettel stand und hielt vor einem einfachen Einfamilienhaus. Zuerst glaubte er sich in der Adresse geirrt zu haben, doch als er den Nachnamen Malone las, wusste er, dass er richtig war.
Sie gehörte also nicht zu einer reichen Familie, sondern eher zum Durchschnitt und trotzdem ging sie an eine Privatschule in Huntington.
Er nickte anerkennend und drückte auf die Türglocke. Schrilles Geklingel ertönte und eine vor sich hin meckernde Stimme, bevor die Tür geöffnet wurde und  eine verschlafene Abigail vor im Stand. Ihre Haare waren zerzaust und an ihrem schlanken Körper schmiegte sich ein weißes Top und eine schwarze Hot Pants.
Er schluckte, bei ihrem Anblick.
„Gott, du bist wirklich ein toter Mann. Es ist sechs Uhr morgens und du läutest doch tatsächlich an meiner Tür an, Mike.", schimpfe Abigail und riss im nächsten Moment ihre Augen auf. „Oh mein Gott, Mike!"
In diesem Moment wusste er, das er richtig gehandelt hatte. Er zog sie an sich und umschloss ihre Lippen gierig mit seinen.
Abigail war zuerst erstaunt über seine Reaktion, gab sich aber nach ein paar Sekunden der Überraschung dem Kuss hin.

„Wer hätte das gedacht, was? Ich bin wohl doch nicht nur „nett".", sagte Aby breitgrinsend, nachdem Mike den Kuss beendet hatte. Er lachte.

-Rückblick Ende-

~~~~~~~~~

Abigail saß auf der Motorhaube ihres schwarzen VW-Golfes und blickte, von ihrem Platz aus, hinunter auf Huntington. Gemeinsam mit Mike war sie einen Hügel hinaufgefahren, der eine schöne Aussicht auf ihre Heimat bot. Ihre Gedanken hatten sich schon längst wieder verabschiedet, sie nahm nichts von ihrer Umgebung oder von der Stadt, die ihr zu Füßen lag, wahr.
Seit sie die Party mit Mike verlassen hatte, wurde sie das Gefühl nicht los, dass in dieser Nacht noch etwas schlimmes passieren würde. Aby sollte Recht behalten, doch bis sie sich dessen bewusst wurde, wurde sie von Mike abgelenkt.
„Woran denkst du?", fragte eine tiefe Stimme neben ihr, so dass Aby leicht aufschrak. Soweit war es also schon gekommen, dass sie erschrak sobald man sie ansprach. Aby wandte sich ihrem Freund zu und fuhr sich durch ihr rotes Haar. „Zoey. Ich hätte sie nicht alleine auf der Party lassen sollen. Sie verträgt keinen Alkohol, sie trinkt normalerweise auch gar keinen Alkohol!"
Mike zog sie an sich und drückte ihren einen sanften Kuss auf ihren Scheitel. „Wir haben Lou Bescheid gegeben, sie wird schon auf Zoey aufpassen und wenn es dich beruhigt, können wir sie auch anrufen."
Aby lachte kurz und leise auf. „Ich hoffe es, du kennst Lou - sie kann sich nicht um alle gleichzeitig kümmern und sie ist genauso eine verrückte Nudel wie ich!"
„Du bist verrückt? Warum sitze ich mit dir dann hier und nicht in der Psychiatrie?", fragte Mike und brachte es vollkommen ernst rüber. Abigail boxte ihm in die Rippen, so dass er sich über die Stelle strich und zu lachen anfing.
„Wie alt bist du noch einmal? Zehn?"
„Wenn du es willst?!", konterte Mike.
„Du bist so eklig! Was soll ich denn bitte mit einem zehnjährigen?", Abigail schüttelte sich bei diesem Gedanken und schmiegte sich noch enger an ihren Freund. Mike zerzauste ihr Haar und lachte. „Du kannst von so einem Glück sprechen, dass ich dir nicht nachtragend bin!"
„Ach so? Warum solltest du mir nachtragend sein, Mike?", fragte Aby belustigt. Mike grinste von einem Ohr zum anderen und keiner würde in diesem Moment glauben, dass er mittlerweile schon zweiundzwanzig Jahre zählte. In diesem Moment würde ihn jeder andere zwischen achtzehn und zwanzig Jahren schätzen, durch sein jugendlichen Aussehen.
Mike war 1,79 cm groß, hatte blaue Augen und seine blonden Haare war kurz geschoren, unter seinem weißen T-Shirt zeichnete sich sein muskulöser Körper ab, denn er sich mit viel Ehrgeiz antrainiert hatte.
„Na ja, ich bekomme jedes Mal unnötige Schläge von dir, sei es in die Rippen oder auf meine Weichteile!", erklärte Mike, er spürte wie Aby zu lachen anfing.
„Ich habe dir noch nie absichtlich in deine Weichteile gehauen!", erwiderte sie lachend. „Halt einfach deinen Mund und küss mich.", forderte sie ihn auf, als er widersprechen wollte. Mike grinste und machte wie ihm geheißen hatte, sanft legte er seine Lippen auf ihre und ein leidenschaftlicher Kuss wurde entfacht. Seit einem halben Jahr war sie nun ein Paar - keiner wusste davon.
Abigail saß an Mike angelehnt und schaute wieder hinab auf die Stadt Huntington, während sie fieberhaft überlegte, was sie machen sollte. „Ich muss Lou anrufen. Zoey ist vorher nicht an ihr Handy rangegangen, irgendetwas stimmt nicht."
„Okay.", erwiderte Mike nur und lehne sich zurück und blickte hinauf in den sternklaren Himmel. Er hörte wie seine Freundin nervös ins Telefon hineinsprach, dachte sich jedoch nichts dabei. Bis zu dem Zeitpunkt, als sie von der Motorhaube gesprungen war und ihn anschnauzte, er solle endlich ins Auto steigen.
„Zoey ist vor ca. einer Stunde von ihrer Party verschwunden, ich hätte nicht gehen sollen... verdammt!!", fluchte Aby und startete den Motor, des VWs.
Sie fuhr zu Zoeys Elternhaus, danach schaute sie bei sich zu Hause nach und andere verschiedene Möglichkeiten, wo sich ihre beste Freundin Zoey aufhalten konnte. Doch ihre Freundin war nirgendwo auffindbar.
Mit zittrigen Fingern wählte sie noch einmal Zoeys Nummer. Sprachbox. „Zoey, ich bin es Aby. Wo bist du? Ruf mich sofort an, wenn du diese Nachricht hörst. Ich mache mir Sorgen, große Sorgen! Melde dich so schnell wie möglich, bei mir!"
Sie legte auf und schüttelte den Kopf, als sie Mikes fragendes Gesicht sah. „Sie ist wie vom Erdboden verschluckt. Gott, wenn ihr etwas passiert ist ... ich werde mir das nie verzeihen, ich hätte bei ihr bleiben müssen..."
Mike zog sie tröstend an sich, als sich Tränen der Verzweiflung in ihren Augen fühlten. „Wir werden sie finden, vielleicht ist sie sogar ganz in der Nähe."
„Wir haben jeden einzelnen Platz abgesucht, sie ist verschwunden... wie weit kann den eine Betrunkene kommen? Ich hätte sie nicht alleine auf der Party lassen sollen!", schluchzte Aby auf und die schlimmsten Befürchtungen gingen ihr durch den Kopf. Mike versuchte sein Bestes, seine Freundin zu trösten und ihr gut zu zureden.

Sie klapperte mit Mike immer wieder die Gegend ab und hielt Ausschau nach ihrer besten Freundin. Doch Zoey war nicht auffindbar. Was sollte sie jetzt machen? Es war ihre Schuld, weil sie Zoey alleine und betrunken auf der Party zurückgelassen hatte und nur, weil noch keiner etwas zu Mikes Beziehung Wissen durfte.  Sie wollten es noch nicht, da sie selber erst ein halbes Jahr zusammen waren und nicht wussten, wie lange das mit ihnen, mit einer Fernbeziehung, gut ging.
Erschöpft ließ sie sich aufs Wohnzimmersofa nieder und starrte in die Leere.

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Zur gleichen Zeit, der Suchaktion, schlief Zoey seelenruhig in einem Bus, der gerade seine Endstation erreichte...

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Vielen Dank für's und ❤️
1603 Wörter
Meinung ?🤗
Fortsetzung folgt ...😘

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