Kapitel 24 - „Happy"
Erstellt am: 31.12.2019
Ethan stand in der Küche, an die Theke gelehnt und nahm einen großen Schluck aus einer Wasserflasche, während er hinaus aus dem Fenster sah. Mittlerweile war es dunkel geworden und als er das letzte Mal auf die Uhr gesehen hatte, war es acht Uhr abends gewesen.
Er bereute es nicht, mit Zoey geschlafen zu haben und doch plagte ihn ein schlechtes Gewissen. Hatte Zoey es wirklich geschafft, sein hartes Herz zu erweichen? Immer wieder ging ihm diese Frage durch den Kopf, denn er konnte sich sein schlechtes Gewissen einfach nicht anders erklären. Bevor er sich jedoch weiter Gedanken darüber machen konnte, läutete sein Handy.
Genervt stieß sich Ethan von der Theke ab und ging ins Wohnzimmer, wo sein Handy auf dem Couchtisch lag. „Ja?"
„Hey, wo bist du?", meldete sich Sam gut gelaunt.
„Warum?"
„Weil Renée und ich schon den ganzen Nachmittag auf dich gewartet und nicht erreicht haben?!", erwiderte Sam. Ethan schlug sich auf die Stirn, das hatte er total vergessen. „Mir ist etwas dazwischen gekommen, Mann."
„Okay, aber..."
„Alter, ich muss aufhören. Ich melde mich.", unterbrach Ethan seinen besten Kumpel und legte einfach auf. Zoey war gerade verschlafen, mit zerzausten Haaren und nur mit seinem T-Shirt bekleidet ins Wohnzimmer getreten. Fast schon schüchtern und mit einem leichten Lächeln, fuhr sie sich durch die langen blonden Haare und brachte sie dadurch noch mehr durcheinander. Ethan schluckte und ließ seinen Blick über ihre Körper gleiten, er wusste, wie sie unter dem T-Shirt aussah.
„Ich... Ich wollte dein Telefonat nicht unterbrechen.", durchbrach Zoey die Stille und ging langsam auf ihn zu. Ethan spürte, dass ihn erneut die Erregung packte. Das durfte doch nicht wahr sein, fluchte er innerlich. Um seine erneute innere Unruhe zu überspielen, zog er Zoey an sich. „Nein, ich war schon fertig. Wie hast du geschlafen?"
„Wie ein Baby.", antwortete Zoey und brachte Ethan mit ihrer Antwort zum Lachen. Er streifte ihre Lippen und entlockte Zoey einen leisen Seufzer. „Möchtest du etwas essen?"
„Oh ja, ich habe einen riesigen Hunger.", erwiderte Zoey und ließ sich von Ethan in die Küche ziehen. Während er etwas zum Essen zubereitete, lehnte Zoey daneben und sah ihm zu. „Ich wusste gar nicht, dass du Kochen kannst!"
„Du weißt vieles nicht über mich, Prinzessin."
„Ach? Dann erzähl mir etwas von dir, während du für mich kochst.", auffordernd sah Zoey ihn von der Seite an. „Was kochst du eigentlich?"
Ethan grinste. „Spagetti mit Fleischbällchen, die einzige Speise, die ich kann."
Erstaunt sah Zoey ihn an. „Echt?"
„Nein, die damalige Haushälterin von den Gordon's, Mrs. Turner, hat mir das Kochen heimlich beigebracht. Hätten meine Adoptiveltern davon gewusst, hätte sie auf der Stelle ihren Job verloren.", antwortete Ethan. „Ob du es glaubst oder nicht, ich kann sogar ein wenig Backen."
„Was?!"
Ethan lachte über ihren erstaunten Gesichtsausdruck. „Mein voller ernst, Mrs. Turner hat mir eine Menge beigebracht, bevor sie gefeuert und ich von denen abgehauen bin. Sie war eine bessere Mutter, als es meine Adoptivmutter hätte sein können."
Zoey hatte sich inzwischen eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank genommen und beobachtete, während Ethan sprach, seine Mimik. Sein Ausdruck wirkte hart, doch seine Stimme klang sanft. Sie erkannte, dass er die Haushälterin sehr ins Herz geschlossen hatte. „Hast du mit Mrs. Turner noch Kontakt?"
„Nein. Sie wollte, doch meine Adoptiveltern haben alles Mögliche getan, dass der Kontakt abbricht. Sie haben es geschafft.", antwortete Ethan wehmütig, während er die Soße zubereitete. Danach schwieg er und auch Zoey ließ ihn in Ruhe. Sie wusste, dass Ethan von sich heute schon sehr viel Preis gegeben hatte, als es sonst der Fall war und damit gab sie sich zufrieden.
Während Ethan in der Küche stand und das Abendessen zubereitete, rief Zoey schnell bei ihrem Vater an. Nach dem dritten Läuten wurde abgehoben. „Hey, Dad."
„Kleines, geht es dir gut? Wo bist du denn? Soll ich dich irgendwo abholen?", wurde sie sofort mit Fragen bombardiert. „Dein Bruder und Jay suchen schon die Gegend ab."
Zoey verdrehte die Augen. „Ich bin bei einem Freund. Mir geht es gut. Pfeif meine Aufpasser zurück, ich komme heute später nach Hause als sonst."
Sie hörte ihren Vater seufzen und konnte sich vorstellen, wie er gerade im Wohnzimmer auf und ab tigerte. Obwohl jetzt sicher eine kleine Predigt von ihm kommen würde, musste Zoey lächeln. „Zoey, du bist sechszehn Jahre alt. Wir haben zehn Uhr, wann willst du bitte nach Hause kommen? Ich trage für dich die Verantwortung und wenn dich jetzt noch jemand aufhält, dann bekomme ich Ärger."
„Dann schlaf ich eben hier und komme morgen Vormittag nach Hause, okay?", erwiderte Zoey und hoffte innerlich, dass ihr Vater und auch Ethan nichts dagegen hätten. Als hätte er es irgendwie gespürt, dass sie kurz an ihn gedacht hatte, betrat er das Wohnzimmer. Er stellte die beiden vollen Teller auf dem Couchtisch ab und verschwand wieder in der Küche, um noch Besteck und etwas zu trinken zu holen.
„Dad, ich brauche deine Hilfe. Könntest du für mich eine Frau suchen?"
„Warum?"
„Ja oder Nein? Sie hat als Haushälterin bei der Familie Gordon gearbeitet und heißt Mrs. Turner. Machst du das? Du hast doch so tolle Kontakte!"
„Sagst du mir auch warum? Für wen?"
Zoey seufzte. „Es ist für einen Freund, er hat sie aus den Augen verloren und... Dad, ich muss jetzt aufhören. Sag Zach Bescheid, dass es mir gut geht. Hab euch lieb, Bye.", verabschiedete sie sich schnell, als Ethan das Wohnzimmer wieder betrat. Sie überhörte den Einspruch ihres Vaters und legte auf.
Zoey wandte sich zu Ethan, der bereits auf der Couch Platz genommen hatte. „Worauf wartest du, Prinzessin? Setz dich und iss, bevor es kalt wird.", auffordernd sah Ethan sie an. „Ich hoffe es schmeckt, wenn nicht ... nicht mein Problem."
Nach dem Essen hatte sich Ethan in sein Schlafzimmer verkrochen, wo er seit einer halben Stunde ein Telefonat führte. Zoey kam es wie ein Deja Vú vor, schon einmal war sie in so einer Situation gewesen. Ungeduldig dribbelten Zoey's Finger auf ihrem Oberschenkel herum, denn nur zu gerne wollte sie wissen, mit wem Ethan so lange telefonierte – schon wieder.
Sie hatte es ich inzwischen auf der Couch bequem gemacht und sah sich eine DVD an, die sie unter dem ganzen Chaos gefunden hatte. Der Film - „The Fighters" - war nicht schlecht, obwohl sie nur die Hälfte mitbekam. Eigentlich wollte sie Ethan schon die ganze Zeit fragen, ob sie über Nacht bleiben konnte – er würde sie doch nicht um Mitternacht vor die Tür setzen, oder?
Seufzend rollte sich Zoey auf der Couch zusammen und versuchte sich auf den Film zu konzentrieren, als die Schlafzimmertür auf ging. Sofort war die Konzentration verflogen und Zoey setzte sich auf, sie begegnete seinem Blick. Kam es ihr so vor, oder war er wirklich überrascht, sie noch zu sehen? Hätte sie doch gehen sollen, als er ins Schlafzimmer gegangen war? Zoey biss sich auf die Lippe, wich seinem Blick jedoch - der sich wieder normalisiert hatte und nichts ausstrahlte - nicht aus. Ethan fuhr sich durch sein Haar und ließ sich neben Zoey auf der Couch nieder. Ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen. „Komm her, Prinzessin."
Zoey kuschelte sich an ihn und lauschte seinem Herzschlag, der gleichmäßig in seiner Brust schlug. Ihr eigenes Herz schlug Purzelbäume und auch die Schmetterlinge im Bauch, blieben nicht aus. Oh ja, total verknallt in den Gentleman-Bad-Boy. Sie seufzte, es kam ihr einfach so unwirklich vor. Wer hätte gedacht, dass Ethan für sie kochen würde und sie um fast Mitternacht noch bei ihm auf der Couch saß und sie gemeinsam einen Film ansahen?
„Wenn du möchtest, kannst du über Nacht bleiben.", sagte Ethan nach einer Weile und Zoey konnte spüren, dass er sie ansah und auf eine Antwort wartete.
Zoey zog die Augenbrauen in die Höhe und richtete sich langsam auf, damit sie ihm in die Augen sehen konnte. „Ähm..., wenn es dich nicht stört. Zwar würde mein Dad mich sicher um einen Kopf kürzen, wenn ich so spät nach Hause komme, aber...", antwortete Zoey und wurde von Ethan unterbrochen.
Er seufzte genervt. „Wenn es mich stören würde, würde ich es dir nicht anbieten, Prinzessin."
Zoey verschränkte die Arme vor der Brust. „Kann ich ja nicht wissen, oder? Hätte ja sein können, dass du es aus Höflichkeit anbietest!"
„Höflichkeit? Hast du mich schon jemals höflich erlebt?"
„Nein, hätte ja sein können.", murrte Zoey und kniff die Augen zusammen, als Ethan zu Grinsen anfing. „Vergiss es einfach, okay?"
„Klar. Ich geh jetzt duschen, möchtest du mich begleiten?", mit zuckenden Augenbrauen sah er sie an und sprang lachend auf, als Zoey nach ihm schlug. Schnaubend ließ sie sich zurück in die Couch sinken und sah weiter fern, bis Ethan sie packte und über seine Schulter warf. „Du kommst mit, ob du willst oder nicht!"
„Lass mich hinunter, Ethan. Ethan!!", schrie Zoey und strampelte wild mit den Füßen, während sie mit den Fäusten auf seinen Rücken trommelte.
„Okay.", erwiderte er und stellte sie unter eiskaltes Wasser. Sie schrie auf und sprang zur Seite, während Ethan sich lachend seiner Boxershorts entledigte. „Hm..., du trägst wirklich nichts außer meinem T-Shirt ... heiß."
„Vollkoffer, doofe Nuss, Idiot...", schimpfte Zoey los und wollte aus der Dusche steigen, wurde jedoch gegen die Fließen gedrückt. Sie sah in Ethan's blaue Augen und konnte darin deutliches Verlangen erkennen. „Lass mich los, du..."
Ethan grinste und erstickte ihre Proteste mit einem Kuss, während seine Hände unter ihr nasses Shirt wanderten. Zoey seufzte in den Kuss hinein und genoss seine Berührungen, sofort hatte sie alles um sich herum vergessen, bekam nur mehr mit, wie Ethan ihr das T-Shirt über den Kopf zog und ihr das Höschen auszog, während er ihren Bauch mit Küssen bedeckte.
Sie hatte ihre Beine um seine Hüften geschlungen und hielt sich fest, während sie mit dem Rücken an der Wand lehnte. Luftschnappend blickte sie Ethan in die Augen, die funkelten und deren Blau noch dunkler war, als ohnehin schon. „Verdammt, womit habe ich dich nur verdient.", murmelte Ethan gegen ihre Lippen, bevor sie wieder miteinander verschmolzen und er sich und Zoey bis zur Ekstase trieb.
Zoey saß in einer, ihr zu großen Jogginghose und einem T-Shirt von Ethan, auf der Couch und nippte an ihrem Becher Cola. Ethan war tatsächlich um halb zwei Uhr nachts zu McDonald's gefahren und hatte ihnen etwas zu Essen besorgt. Schmunzelnd biss Zoey von ihrem Cheeseburger ab und kaute genüsslich, während Ethan sich Burger und Pommes hinein stopfte, als gäbe es kein Morgen mehr.
Mit vollem Bauch lehnte sich Zoey zurück und schloss die Augen, jetzt übernahm die Müdigkeit die Oberhand. „Ich bin nach eineinhalb Burgern und einer kleinen Portion Pommes schon voll. Wie kannst du nur so viel essen?", fragte Zoey gähnend und kuschelte sich in die freie Ecke der Couch. Ethan aß seelenruhig weiter und konzentrierte sich auf den Film, der im Fernseher lief. „Ich habe eben einen großen Appetit und beim Abendessen hast du mir alles weggegessen."
„Stimmt nicht, du hast dir mehr Portionen geholt, als ich. Ich bin schon ein Vielfraß, aber wo isst du das alles hin?", murmelte Zoey und bekam Ethan's Antwort gar nicht mehr mit, da sie vor lauter Müdigkeit einschlief. Auch bekam sie nicht mit, wie Ethan sie später ins Schlafzimmer trug und zudeckte.
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Vielen Dank für's lesen ❤️
1871 Wörter
Meinung ? 🤗
Fortsetzung folgt ...😘
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