Kapitel 1- Wutausbrüche

Erstellt am: 09.06.2019

„Dad, das kann doch nicht dein ernst sein, oder? Ich soll mit dem Bus zur unserer Schule fahren?", aufgebracht lief Zoey im Arbeitszimmer ihres Vaters auf und ab. Dominic Cabot seufzte genervt auf. „Zoey, unsere Autos sind in der Werkstatt. Du weißt, dass ich einmal im Jahr alles Autos durchchecken lasse!"
„Dad, ich gehe auf eine Privatschule und dass ist nicht meine Schuld. Ihr wolltet mich auf eine Privatschule schicken und jetzt soll ich mit dem Auto hinfahren? Du weißt doch ganz genau..."
Wütend schlug Dominic auf den Tisch. „Zoey, es reicht. Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig und wenn du weiterhin so jammerst, streiche ich dein Auto ganz von der Liste!"
„Was? Das ist doch nicht dein ernst, oder?", schrie Zoey aufgebracht und rammte ihre Fäuste in die Jogginghose. Die Schule begann in einer Stunde und Zoey hatte sich noch immer nicht für die Schule fertig gemacht. Wütend stampfte sie aus dem Büro und schlug die Tür hinter sich zu.
Sie trampelte in ihr Schlafzimmer und gerade als sie zusperren wollte, stürmte ihr Vater ins Zimmer. „Es reicht, für einen Monat kannst du mit dem Bus zu Schule fahren. Gibt mir deinen Führerschein.", auffordernd streckte Dominic seine Hand aus.
Sein Blick duldete keine Widerrede, doch Zoey wusste es besser und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Nein, ich habe nichts gemacht!"
„Zoey.", sagte er bedrohlich und sein rechtes Auge zuckte nervös, wenn er wütend und eine Grenze überschritten wurde. Zoey zog eine Braue in die Höhe, dass hatte sie sich von ihrem Bruder abgeschaut und lange dafür geübt, abwartend und provozierend schaute sie ihren Vater an.
Sobald man sie alleine ließ, konnte man mit einem großen Streit und Gezanke zwischen ihnen rechnen. Zoey hatte den Sturkopf ihres Vaters geerbt und keiner von beiden wollte jemals nachgeben. Der einzige Vorteil für Dominic war, dass er ihr Vater war und das letzte Machtwort sprechen konnte.
„Zoey, ich habe gesagt, du sollst mir deinen Führerschein geben!", wütend kam er einen Schritt näher und deutete mit einem Nicken auf seine noch immer leere Hand. Erbost schnaubte Zoey auf und ging zu ihrer Handtasche, widerwillig legte sie ihren Führerschein in seine Hand.
„Zufrieden? Jetzt lass mich in Ruhe, die Schule beginnt in einer halben Stunde.", sagte sie wütend und funkelte ihren Vater an.
„Ja. Ruf Abigail an, vielleicht holt sie dich ab.", sagte er wieder in einem normale Ton und wandte sich zum Gehen. Bevor er jedoch auf den Flur trat, musste Zoey noch ein Kommentar abgeben. „Toll, Dad, ich brauche deine bescheuerten Ideen nicht."
Dominic drehte sich auf der Stelle um und zog seine Augen wütend zusammen. „Zoey Cabot, ich sage es dir ein letztes Mal... reiß dich gefälligst zusammen und hab ein wenig Respekt vor mir!"
„Ja, aber nur ein wenig. Dad.", zischte Zoey wütend, als ihr Vater aus ihrem Zimmer war. Sie schnappte sich ihr Handy und wählte die Nummer von ihrer besten Freundin.

„Zoey, warum bist du auch immer so aufbrausend? Du kennst doch dich und deinen Vater, er sitzt am längeren Hebel, noch immer und die ganze Zeit!", sagte Abigail in einem tadelten Ton, denn Zoey von ihrem Vater nur zu gut kannte.
„Ich weiß, aber er bringt mich so in Rage! Seit Mums Tod vor einem Jahr, hat er sich total geändert. Ich war früher seine Prinzessin und heute...", sagte sie und brach mitten im Satz ab. Beide schwiegen und Abigail lenkte ihr Auto auf das Schulgelände und suchte sich einen Parkplatz. Sobald sie ausgestiegen waren, nahm Abi ihre beste Freundin in den Arm und drückte sie fest. „Zo, er liebt dich."
„Ja, aber warum zeigt er es mir nicht mehr? Sogar Zachary hat er vergrault und wann sehe ich ihn? Zwischendurch irgendwann mal!", erwiderte sie traurig. Sie weinte nicht, seitdem Tod ihrer Mum hatte sie keine einzige Träne mehr vergossen. Zoey seufzte auf und grinste dann. „Na komm, Große, wir sollten sich beeilen um nicht zu spät zum Unterricht zu kommen. Du kennst Miss Darkson."
„Oh ja, Kleine, wollen wir unsere Schule doch ein bisschen aufmischen!", sagte Abigail lachend und zog Zoey ins Schulgebäude hinein.

Nachdenklich schaute Zoey aus dem Fenster, während Miss Darkson ihren Unterricht hielt. Natürlich war es keine gute Idee, vor sich hinzuträumen überhaupt in ihrer Stunde. Doch sobald sich Zoey auf den Stoff konzentrieren wollte, schweifte sie automatisch wieder ab.
Ihr Handy vibrierte in ihrer Hosentasche und riss sie somit rechtzeitig aus ihren Gedanken. Zoey schaute auf und sah ihre Lehrerin auf sie zu kommen. Schnell schrieb sie das geschriebene von der Tafel ab, warf einen Blick über die Rechnungen und wappnete sich so für eine Frage.
„Cabot, können sie mir diese Wurzel an der Tafel bitte lösen:", abwartend schaute Ms. Darkson Zoey an und deutete auf die Tafel. Provozierend langsam stand Zoey von ihrem Platz auf und ging genauso langsam vor zur Tafel.
„Ein bisschen schneller, Cabot, wenn ich bitten darf!", sagte die Lehrerin genervt. Doch statt an die Tafel zu gehen, blieb Zoey stehen und drehte sich um. Sie blickte ihrer Lehrerin in die stahlgrauen Augen und grinste frech.
„Wissen Sie, ich habe ehrlich gesagt keine Lust. Wenn sie diese Rechnung unbedingt lösen wollen, dann machen sie es doch selber. Ich bin raus.", sagte Zoey und ging aus dem Klassenzimmer, schloss die Tür hinter sich und hörte das wütende Geschrei ihrer Lehrerin. Zoey musste grinsen, obwohl sie wusste, dass es später mächtigen Ärger geben würde. Sowohl von der Schule, als auch zu Hause.

Am Schulhof zündete sich Zoey eine Zigarette an und nahm einen tiefen Zug davon. Sie rauchte seitdem Tod ihrer Mum und seitdem hatte sie sich auch geändert. Niemand hatte ahnen können, dass aus Zoey Cabot eine brave strebsame Schülerin, sich so verändern konnte.
Ihr wahres Ich versteckte sie gekonnt, nur wenige kannten es.
Erst jetzt fiel ihr wieder das Vibrieren ihres Handys ein. Zoey zog ihr Handy aus der Hosentasche. Sie hatte eine SMS bekommen, von ihrem Bruder.

// Hey Schwesterchen, wie geht es dir? Bist du auch ja brav? Habe von Kristin gehört, dass du und Dad euch schon wieder gezankt habt. Was ist denn schon wieder los bei euch? Ich hole dich heute von der Schule ab, Dad weiß schon Bescheid. Also dann, wir sehen uns... Bye, Z. - Ps.: Und Zoey, benimm dich in der Schule! //

Kristin, du kleine Petze, dachte sich Zoey und grinste. Kristin war seit 10 Jahren die Bedienstete von ihrem Vater, neben dem Koch und der Putzfrau. Zoey mochte sie und behandelte sie stets mit Respekt, dass hatte sie von ihrer Mum gelernt, denn nicht jeder konnte mit einem „goldenen Löffel im Mund" auf die Welt kommen. Gedankenverloren las sich Zoey noch einmal die Textzeilen von ihrem Bruder durch. Seit über zwei Monaten hatte sie ihn nicht mehr gesehen und heute wollte er sie von der Schule abholen, erfreut über die Nachricht trat sie ihre Zigarette aus und ging wieder ins Schulgebäude.
„Hey, Zo, ich habe dich schon die ganze Zeit gesucht. Wo warst du?", schrie Abigail von weiten und lief auf sie zu.
„Schulhof, hab mir eine angeraucht. Warum?"
„Ms. Darkson möchte dich sehen, im Lehrerzimmer."
Zoey schnaubte. „Gott, diese Frau nervt mich."
„Tja, dann sollten sie keinen Ärger machen, Ms. Cabot.", sagte Ms. Darkson hinter ihr und als Zoey sich ihr mit einem verzehrtem Lächeln zu ihr drehte, funkelte ihre Lehrerin sie wütend an. „Kommen Sie mit, ich muss mit Ihnen reden!"
Widerwillig folgte Zoey ihrer Lehrerin ins Lehrerzimmer und ließ sich auf den Stuhl nieder, auf den Ms. Darkson zeigte. Abwartend und genervt seufzte Zoey auf, bevor Ms. Darkson zu reden anfing, suchte sie nach einer Akte, im Aktenschrank.
„Okay, diese Mappe... das sind deine Verstöße von letztem Jahr bis heute und wenn ich mir das alles anschaue, kann man dich bald von der Schule verweisen."
„Dann tun sie es doch... mir doch egal.", unterbrach Zoey ihre Lehrerin. „Wissen Sie, mir ist es egal. Mein Vater interessiert sich einen Dreck für mich und mein Bruder hat uns verlassen, seit meine Mum Tod ist. Der einzige Grund warum ich noch in die Schule gehe, ist Abigail meine beste Freundin."
Ms. Darkson seufzte traurig auf. „Zoey, ich kannte deine Mutter und glaubst du, sie hätte es gewollt, dass du dich in der Schule so verschlechterst und von der Schule fliegst?"
„Lassen Sie meine Mum aus dem Spiel!", zischte Zoey. Doch Ms. Darkson ignorierte sie, holte ein Feuerzeug heraus und zündete die Akte von Zoeys Verstößen an. Zoey schnappte hörbar nach Luft. „Was tun sie denn da?"
„Dass siehst du doch, ich zerstöre deine Akte.", antworte Ms. Darkson und warf das brennende Papier in den Mistkübel.
„Ja, aber...Wieso?", fragte Zoey geschockt.
Ms. Darkson schaute ihr in die blauen Augen und lächelte sanft. „Deine Mum und ich, wir waren Freundinnen und auch wenn man es mir nicht zutraut, kann ich wirklich fair sein. Weißt du, Zoey, als deine Mutter im Sterben lag, musste ich ihr ein Versprechen geben... - ja, ich war bei ihr - ...ich musste ihr Versprechen, dich im Auge zu behalten und darauf achten, dass du die Schule mit guten Noten abschließen tust. Wir wollen deine Mum doch nicht enttäuschen, oder?"
„Sie lügen..", sagte Zoey, klang jedoch etwas verunsichert. Die Mathematiklehrerin schüttelte nur lächelnd den Kopf. „Nein, tue ich nicht. Lilien und ich, wir waren wirklich sehr gute Freundinnen."
„Ich hätte es doch gewusst, wenn meine Mum mit Ihnen befreundet gewesen wäre!", erwiderte Zoey und stand auf um umher zu tigern. Ms. Darkson stand auf und schenkte sich einen Kaffee ein. „Zoey, ich möchte dir etwas zeigen."
Zoey folgte ihrer Lehrerin widerwillig zu einem Schreibtisch der in einer Ecke, in der Nähe des Fensters vom Lehrerzimmer, stand. Ms. Darkson zog eine rote Mappe hervor und öffnete sie. „Setz dich und schau dir diese Mappe in Ruhe an, dann sag mir noch einmal das ich lüge!"
Skeptisch schaute Zoey in die Mappe und während sie ein Foto nachdem anderen anschaute, streckte ihr Ms. Darkson einen Umschlag entgegen. „Den hat mir deine Mum gegeben..., er ist für dich!"
„Was?", fragte Zoey und nahm den Brief entgegen. Doch als sie ihn öffnen wollte, stoppte ihre Lehrerin sie. „Öffne ihn zu Hause, wenn du alleine bist und wenn dir dann zu reden zu Mute ist, kannst du zu mir kommen."
Zoey standen seit langer Zeit wieder Tränen in den Augen, zwar kullerten sie nicht über die Wangen, aber sie waren da.
„Wieso? Wieso jetzt und warum, weiß ich nichts von der Freundschaft zu meiner Mum?"
„Weil ich es so wollte, du kennst meinen Ruf auf dieser Schule.", sagte Ms. Darkson lachend. „Und jetzt geh in deine Klasse, so einen Aufstand von dir möchte ich nicht mehr sehen. Sonst ist die verbrannte Akte sehr schnell wieder angelegt, Zoey."
„Ähm... ja, danke Ms. Darkson.", murmelte Zoey und verließ nachdenklich das Lehrerzimmer.
„Hey, was wollte die Dark von dir? Du hast eine ganze Stunde und eine ganze Pause gefehlt.", flüsterte Abigail Zoey zu. Doch Zoey war so vertieft in ihre Gedanken, dass sie die Frage von Aby gar nicht mitbekommen hatte. Sie konnte die letzte Stunde nicht vergessen und auch nicht die ganze Fotos, von ihrer Mum und ihrer Mathematiklehrerin gingen ihr nicht aus dem Kopf. Die Fragen warum und wie lange sich ihre Mum und die Darkson schon kannten, schwirrten auch in ihrem Kopf herum.
„Erde an Zoey, Zoey an Erde!", sagte Abigail und fuchtelte vor ihrem Gesicht herum, erst als sie ihrer besten Freundin fest in den Arm zwickte, schreckte sie aus ihren Gedanken heraus. Zoey quietschte auf und alle Köpfe treten sich nach ihr um.
„Ups... 'tschuldigung, Sie können ruhig weiter machen Mr. Scott.", sagte Zoey zu ihrem Geschichtelehrer. Dieser nickte und setzte seinen Unterricht fort. Gerade als Zoey wieder in ihre Gedanken versinken, wurde sie in die Rippen geboxt.
„Was ist denn?", zischte sie leise ihre Freundin an. Abigail hob abwartend ihre Augenbrauen, doch Zoey machte keine Anstalten zu erzählen, was im Lehrerzimmer geschehen war. „Was wollte die Dark von dir?"
„Aso, ich erzähle es dir später. Ehrlich.", sagte Zoey, als sie den skeptischen Blick von ihrer Freundin sah. „Okay, nur kurz... meine Mum und die Dark waren die besten Freundinnen."
„Was!?", schrie Aby laut auf und wieder schaute die ganze Klasse plus ihren Geschichtelehrer zu ihnen. Der Lehrer warf ihnen einen genervten Blick zu, sagte aber nichts.
„Ups... tut mir wirklich leid, Mr. Scott.", sagte Aby und zwinkerte ihm zu. Nachdem sich die Klasse wieder dem Unterricht widmete oder zumindest so tat, wandte sich Aby wieder an Zoey. „Hat sie das gesagt? Hast du Beweise gesehen? Du weißt, ohne Beweise kann man sehr viel erzählen... wie in den Krimiserien, du weißt schon..."
„Aby, wir sind hier aber nicht in einem Krimi.", sagte Zoey leise lachend. „Du und deine Fantasien, ehrlich. Ich habe nur heraus gefunden, dass meine Mum und die Dark schon längere Zeit Freundinnen waren."
„Ja und was ist jetzt mit den Beweisen?", hakte Aby ernst nach. Zoey schaute sie mit belustigten Augen an. „Das ist dein ernst oder?"
„Natürlich, wie gesagt in den Krimiserien..."
Zoey stoppte sie mit einer Handbewegung. „Ja, sie hat Beweise und zwar Fotos wo sie gemeinsam oben sind und das schon vor der Zeit, bevor bei meiner Mum der Tumor entdeckt worden war und die Dark hat mir einen Brief gegeben.", flüsterte Zoey.
„Wahnsinn, hast du die Beweise dabei?", fragte Abigail ernst und Zoey konnte sich das Lachen nicht mehr zurück halten. Lautstark fing sie zu lachen an und Tränen traten ihr vor lauter Lachen in die Augen. „Es tut mir leid, ich verlasse freiwillig die Klasse...", sagte Zoey lachend und zog Aby mit sich, diese verstand die Welt nicht mehr.
„Da, sie hat mir sogar die ganze Mappe gegeben, anscheinend hat sie die Bilder auf dem PC zu Hause und..."
„Du weißt, dass man die Bilder fälschen kann."
„...und was ist mit dem Brief? Die Schrift auf dem Kuvert ist die von meiner Mum und glaube mir, ich habe oft versucht ihre Schrift zu kopieren, aber nicht geschafft. Aby, warum sollte mich die Dark anlügen und meine Akte, mit meinen Verstößen des letzten Jahres verbrennen?"
„Was? Ehrlich, die hat die Akte vor deinen Augen verbrannt?", fragte Abigail erstaunt und Zoey nickte. „Wahnsinn, hätte ich ihr gar nicht zu getraut, diese Frau hat doch ein Herz – kaum zu glauben.", sagte Aby unfassbar und ernst. Zoey fing wieder zu lachen an und umarmte ihre Freundin stürmisch. „Ich hab dich lieb, Aby Malone!"
„Ich dich auch, verrücktes Huhn! Komm, machen wir Mr. Scotts Unterricht unsicher!"
„Ich bin ein verrücktes Huhn?", fragte Zoey lachend. „Was bist dann du?"
„Ich bin ich.", sagte Aby ernst und grinste dabei.
„Ja, du mit deinen feuerroten Haaren, bist ein ganz „normales" Mädchen."
„Genau."

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Soooo das war das erste Kapitel 🙈(danke fürs lesen btw )
Meinung dazu?
2444 Wörter
Achja und noch eine Kleinigkeit ... könntet ihr vllt meiner Freundin irgendwelche guten Bücher empfehlen?? Sie steht auf Twd und Horror ... 🥰danke schonmal im Voraus
EvilBomb

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