«59» Nächtliche Vorbereitungen
••38. SSW••
Ich puste mir eine Strähne aus dem Gesicht, stelle den Mixer eine Stufe höher und rühre alle Zutaten zusammen. Als ich glaube alles zusammen gemischt zu haben, stelle ich die Schüssel in den Kühlschrank und widme mich dem Kürbis. Mit gerümpfter Nase viertel ich ihn und löse die Kerne und Fasern heraus. Johanna hat mit verraten, dass Louis in der Adventszeit total gerne Kürbiskuchen ist. Obwohl ich dem Gemüse absolut nichts ab kann, habe ich mir von Konny ein Rezept geben lassen, versuche mich nun an einem Kuchen und hoffe inständig, dass er auch schmeckt.
Vor drei Tagen, hatten die Jungs ihren vorerst letzten Auftritt, bevor sie sich in eine längere Pause verabschiedet haben. In den Tagen zwischen der Terminen meines Verlobten, haben wir alles ein wenig wohnlicher gestaltet. Nicht, dass es nicht schon gemütlich war, aber so ein paar Kleinigkeiten wie zum Beispiel Teppiche oder ein Schuhschrank für den Flur, ein paar Bilderrahmen und ein wenig schnick schnack hier und da. Es war einfach wichtig, vor allem für mich, dass wir so ein paar Kleinigkeiten noch zusammen machen.
Mittlerweile fühle ich mich hier wie Zuhause, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass Louis endlich hier ist. Wir haben allerdings nicht nur unser Haus ein wenig gemütlicher gemacht, sondern auch die restlichen Weihnachtsgeschenks besorget. Es sind nur noch acht Tage bis Weihnachten und ich finde so langsam aber sich, kann sich der kleine Mann auch mal auf den Weg machen, aber das ausgerechnete Datum ist ja auch noch sieben Tage hin.
Als die Jungs vor neun Tagen, in Greenwich zu einem Fotoshooting waren, habe ich alle in Panik versetzt, als ich die Wehen für den Start der Geburt gehalten habe. Während Kate und Sophia mich ins ins Krankenhaus gebracht haben, von unterwegs allem Bescheid gesagt und sich daraufhin also alle auf den Weg gemacht haben, ist Louis in Panik ausgebrochen, weil es noch viel zu früh wad, hat der Arzt mir verraten, dass es bloß Senkwehen sind. Der kleine Mann würde sich langsam für die Geburt vorbereiten, ist deshalb tiefer ins Becken gerutscht und würde nun perfekt im Geburtskanal liegen. Außer das ich nun ständig auf Klo muss, oder zumindest öfters als normal, schlecht schlafe und einfach nur noch von meinem Bauch genervt bin, weil ich saß Gefühl habe das er ständig im Weg ist, tut sich allerdings absolut nichts mehr.
Gähnend raspel ich den Kürbis und streiche mir nun die lockere Strähne genervt zurück. „Kannst du mir mal verraten, was du um viertel nach vier Morgens in der Küche treibst?", höre ich Louis Fragen und schaue in seine Richtung. Total verschlafen steht er im Türrahmen und sieht mich an, als halte er mich für verrückt. „Kuchen backen. Oder ich versuche es zu mindestens. Kürbiskuchen im übrigen. Konny hat mir das Rezept gestern geschickt.", antworte ich ihm, lege die Raspel beiseite und hole den Teig wieder aus dem Kühlschrank. Louis runzelt die Stirn. „Kiki wir haben viertel nach vier. Es ist noch mitten in der Nacht." „Ich weiß.", gebe ich von mir und zucke mit den Schultern. „Aber ich kann nicht mehr schlafen und geputzt habe ich gestern schon."
Während ich mir ein Kochlöffel nehme um den Kürbis unter zu heben, sehe ich im Augenwinkel wie sich mein Freund durch die Haare fährt. „Das ist doch der totale Wahnsinn.", murmelt er, nimmt mir den Kochlöffel aus der Hand und legt diesen auf die Ablage, bevor er sich Frischhaltefolie nimmt beide Schüsseln abdeckt und diese in den Kühlschrank stellt. „Ähm Louis... was tust du?", will ich wissen als er auch den Backofen aus macht. „Dich wieder mit ins Bett nehmen. Das hier ist echt verrückt.", antwortet er mir, packt mich am Handgelenk und zieht mich aus der Küche. Er schaltet das Licht aus und führt mich geradewegs nach oben. „Ich kann überhaupt nicht mehr schlafen und weiß auch absolut nicht wie ich noch liegen soll. Louis ehrlich." „So wie gestern? Du wuselst mitten in der Nacht herum und schläfst dann auf der Couch ein? Wohl möglich hast du dann auch noch den Kuchen im Ofen? Sorry, aber das kann ich echt nicht verantworten.", kommentiert er und drückt mich aufs Bett. Er drückt seine Lippen kurz auf meine Stirn. „Versuch es einfach noch mal." Ich schüttel den Kopf. „Das brauche ich nicht. Bevor ich aufgestanden bin, lag ich schon anderthalb Stunden wach. Ich werde schon nicht einschlafen während der Kuchen im Ofen ist. Ich will eh noch die Geschenke von den anderen einpacken und die Gans für heute Abend vorbereiten und die Kartoffeln schälen und den Sahnepudding mache und...." - "Kiki, es ist mitten in der Nacht. Wenn der kleine Mann erst mal da sein wird, wirst du genügend Nächte haben in denen du nicht durchschlafen kannst. Also leg dich wieder hin.", unterbricht er mich. Ich stöhne genervt auf. Hat er mir denn überhaupt nicht zugehört? „Es geht grad wirklich nicht, zumal ich auch überhaupt nicht müde bin. Lou bitte, lass mich einfach machen und leg du dich einfach wieder hin.", schlage ich nun vor und werde echt grimmig, als er mit den Kopf schüttelt. Er massiert sich mit den Finger seiner Schläfe und schaut mich dann an. „Du bist in den letzten Tagen immer so früh wach und wuselst ständig rum. Nicht nur mitten in der Nacht sondern auch tagsüber. Schalte einfach mal ein Gang zurück, du machst mich ganz verrück." Na herzlichen Dank. Er ist ja mal wieder wirklich freundlich. „Oh wow, vielen dank auch. Na dann stör dich doch einfach nicht dran! Es ist ja nicht so, als würde ich mir einen Wecker stellen oder dich absichtlich mit wach halten. Ich kann einfach nicht mehr schlafen und liegen grade schon gar nicht, also lass mich doch einfach machen was ich will.", zicke ich ihn an, stehe auf und will das Zimmer verlassen. „Kiki, so war das doch jetzt überhaupt nicht gemeint ich..." - „Leg dich einfach wieder hin und schlaf weiter.", unterbreche ich ihn bissig und schließe die Tür hinter mir. Ich bleibe einen Augenblick stehen und lehne mich kurz gegen die Tür, weil sich schon wieder so ein ziehen in mein Unterleib breit macht. Meine Hebamme meinte, es seien Wehen - allerdings müsste ich mir erst Gedanken machen, wenn sie regelmäßig kommen und davor waren wir noch ziemlich weit entfernt.
Als ich mir sicher bin, dass sie vorbei ist wundere ich mich das Louis mir noch nicht hinter hier ist. Aber gut, so soll es auch sein und so ist es mir auch recht. Er macht sich viel zu viele Gedanken.
Ich gehe wieder runter, widme mich meinen Kuchen und schnappe mir ein paar von den Kartoffeln als ersteres im Ofen ist und gehe ins Wohnzimmer, wo ich mich auf die Couch setze.
Als ich den ersten schlag Kartoffeln geschält habe, hole ich mir noch einen zweiten und dritten, bis ich etwa fünf kilogram geschält habe. Ich runzel die Stirn. Ob man daraus genügend Klöße für elf Personen bekommt. Moma, die mir später beim kochen helfen will, damit das Essen für unser Vorverlegtes Weihnachtsfest mit den anderen nicht ganz in dir Hose geht. Sie hat mit gesagt, ich soll die Kartoffeln schälen und in einem Eimer mit Wasser legen. Wieviel, das hat sie allerdings nicht gesagt. Es ist richtig schön, dass sie schon hier ist, auch wenn ich nicht alt so viel von ihr habe, denn sie treibt sich viel in dem Hotel rum, wo ich eigentlich arbeite - wenn ich nicht grade in Babypause bin. Moma kann einfach nicht rum sitzen und sich vielleicht mal ein paar faule Tage machen und das in dem Hotel, demnächst eh eine Umstrukturierung stattfindet, passt sowohl Lenny's Großmutter, als auch Angie und Ilse die nicht alles alleine machen muss. Es ist irrsinnig, sie ist zum ausspannen hier, aber das sieht sie absolut nicht ein. Mir passt das nicht wirklich, genauso wenig wie die Tatsache, dass sie sich zusammen mit meinen Brüdern, Hannah und Angie, die übermorgen hier landen, eine Ferienwohnung genommen hat und nicht hier bei uns wohnt.
Fynn meinte, dass mein Verlobter und ich wahrscheinlich froh sind, ein wenig Ruhe zu haben, wenn der kleine erst mal da ist. Wenn sie denn dann meinen.
Als ich auch noch die Hälfte der Geschenke eingepackt und den Kuchen auch aus dem Ofen habe, merke ich wie sich doch langsam wieder die Müdigkeit einschleicht. Kurz denke ich drüber nach, wieder nach oben zu gehen und mich einfach wieder neben Louis zu legen, aber ich kann sein habe ich doch gesagt schon förmlich hören. Außerdem weiß ich überhaupt nicht, ob das ganze nicht vielleicht doch nur den Moment dauert, wie tagsüber auch, und kaum liege ich im Bett, ist alles wie weg geblasen. Ich setzte mich also gemütlich auf die Couch, lege die Beine hoch und schließe für einen Moment die Augen.
„Lass uns ins Bett gehen du kleiner Sturkopf.“, höre ich Louis in mein Ohr flüstern und öffne die Augen, bloß um direkt in seine zu schauen. „Ich wollte nicht schlafen, sondern mich nur ein wenig ausruhen.“, gebe ich ziemlich ertappt von mir. „Und genau das kannst du auch oben im Bett. Wir machen das Kopfteil einfach höher, dann brauchst du noch nicht mal wirklich liegen und es ist sicherlich gemütlicher als hier auf der Couch.“, erwidert er. „Dann kannst du aber nicht vernünftig schlafen.“, gebe ich von mir. Louis drückt mir ein Kuss auf die Stirn. „Wir haben halb sechs. Alt so lange werde ich eh nicht mehr schlafen und lieber schlafe ich nicht vernünftig, als zu wissen, dass du wieder hier schläfst.“, kommentiert er. „Ich wollte doch....“ - „Ja mit mir hoch gehen, dass Bett umändern und ein wenig die Augen schließen.“, unterbricht er mich. Ich runzel die Stirn. Ich habe eigentlich nur zwei Möglichkeiten: entweder mit ihm mit gehen oder ich fange sicherlich ein Streit mit ihm an. Da es für letzteres definitiv noch zu früh ist, seufze ich und stehe auf. Louis nimmt meine Hand, zieht mich hinter sich her und macht unterwegs das Licht überall aus. Mitten auf der Treppe bleibt er stehen und dreht sich zu mir um. „Oder willst du lieber ein heißes Bad nehmen?“ Ich schüttel den Kopf. „Lieber nicht. Wahrscheinlich komme ich dann hat nicht mehr noch. Ich habe manchmal echt das Gefühl, dass ich momentan eine Tonne wiege und wenn sich meine Muskeln entspannen, bin ich geliefert.“, antworte ich ihm. Grinsend sieht er mich an und drückt mir ein Kuss auf die Wange. „Ich würde alles dafür tun, dass du da wieder raus kommst, aber wenn du nicht willst - lass uns das Bett unwuseln und uns noch ein wenig hin legen.“
Er zieht mich weiter hinter sich her und hat rück zuck das Kopfteil vom Bett etwas höher gestellt. „Ich glaub das reicht Louis. Du musst ja auch noch irgendwie vernünftig liegen und.....“ - „Kiki, wie oft sind wir schon auf der Couch eingeschlafen?“, unterbricht Louis mich. Ich zucke mit den Schultern. „In letzter Zeit ziemlich oft würde ich sagen.“ Er nickt. „Siehst du und deshalb wird mir das hier auch nichts ausmachen.“, informiert er mich schlägt meine Decke zurück und sieht mich auffordernt an. Wiederstandslos setze ich mich ins Bett und rücke die Kissen ein wenig zurecht, während Louis sich ebenfalls ins Bett legt, nachdem er das große Licht ausgeschaltet hat. Er rückt näher zu mir, woraufhin ich mich bei ihm ankuschel.
„Was macht unser kleiner Stups?“, will er von mir wissen und legt seine Hand auf meinen Bauch. „Keine Ahnung? Pläne schmieden um die Weltherrschaft an sich zu reißen?“, schlage ich vor. Es wäre völlig normal, dass der kleine sich auf den letzten Endspurt weniger Bewegt. Er würde Kraft tanken für die bevorstehende Geburt - so auf jeden Fall unsere Hebamme. „Gleich die Weltherrschaft?“ Ich zucke mit den Schultern und lege mein Kopf auf seine Schultern ab. „Natürlich. Meinst du nicht?“ „Nein, immerhin musst du dran denken, dass es unser Sohn ist und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir beide keinen Satansbraten gezeugt haben. Ich denke mal, wenn Minimi schon Pläne schmiedet, dann wohl wie er welchen Onkel oder welche Tante, am schnellsten um den Finger wickeln kann.“ Ich muss ein wenig lachen. „Ich glaube aber kaum, dass er es so schwer haben wird. Sowohl deine Brüder als auch meine Schwestern lieben den Knirps jetzt schon.“ „Nicht nur unsere Geschwister, ich bin mir ziemlich sicher, dass es uns niemals an Babysitter mangeln wird.“ „Das glaube ich auch nicht.“
⏭️⏮️
Kaum zu glauben, dass ich tatsächlich doch wieder total fest eingeschlafen bin. Erst als ich vor einigen Minuten aufgestanden bin, um ganz schnell aufs Klo zu rennen, ist mir aufgefallen, dass Louis schon längst wieder aufgestanden ist. Viel müder als noch vor einigen Stunden, wo ich eigentlich nur die Augen kurz schließen wollte, schlürfe ich die Treppen runter gradewegs in die Küche, wo ich Louis zusammen mit Harry und Liam vorfinde. „Oh mein Schlafmützchen ist auf gestanden.“, bemerkt Louis und zieht mich in eine Umarmung, woraufhin ich mich an ihn lehne. „Alles in Ordnung bei dir?“, höre ich Liam fragen. „Ja, ich bin einfach nur müde und irgendwie geschafft.“, antworte ich ihm und merke wie Louis mir über den Rücken streicht. „Vielleicht solltest du Nachts dann mal schlafen und nicht durch euer Hause wuseln.“, kommentiert Liam. Ich zucke mit den Schultern und kuscheln mich enger an Louis, in dem ich meine Arme um ihn schlinge. „Vielleicht solltet ihr mal Schwanger werden, dann versteht ihr mich auch.“, erwiderte ich. „Das meine liebe Kiki ist anatomisch gar nicht möglich.“ Ich verdrehe die Augen. Wow, Harry versucht grade lustig zu sein, oder will er einfach nur Kluge Sprüche loswerden? Als ob ich das nicht wüsste „Klugscheißer!“
„Zicke“ „Idiot.“ „Kleine Hormon Schleuder.“ Grimmig schaue ich ihn an. Es ist nicht das erste Mal das er mich so nennt, weswegen ich ihm mit der Faust gegen die Schulter schlage - auch weil mir grade absolut kein anderes Schimpfwort einfällt. „Aua.“, murmelt er und reibt sich die Stelle.
„Selber schuld. Was macht ihr beide eigentlich schon hier?“, will ich wissen. „Du bist heute morgen wirklich äußerst freundlich.“, bemerkt Liam grinsend. „Harry ist auch nicht besser.“ Lachend schüttelt der Sänger den Kopf. „Lou hat uns angerufen und gefragt, ob wir ihm nicht ein wenig helfen können, damit wir dich noch etwas schlafen lassen können.“, erzählt er mir. Skeptisch schaue ich ihn an blicke mich in der Küche um. „Und dann steht die Küche noch? Normalerweise bricht doch ein größeres Chaos aus als bei mir, wenn Louis und Harry in der Küche versuchen rumzuwerkeln.“ „Naja Liam und ich sind zwar schon gute zwei Stunden da, aber so wirklich angefangen haben wir noch noch.“, verrät mir Harry.
„Okay, das erklärt ja natürlich einiges.“
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