«54» Im Auftrag des wohles
Ausgeschlafen stecke ich mich. So gut und fest wie in Louis Gegenwart und mit seiner wärme um mich herum habe ich schon lange nicht mehr geschlafen, allerdings merke ich schnell, dass Louis nicht mehr neben mir liegt. Nun bin ich zwar hier, allerdings heißt das noch lange nicht, dass Louis auch Zeit für mich hat. Die Jungs müssen ihre Termine nachkommen, dass ist völlig klar - auch wenn mich das wenig erfreut. Vielleicht hätte ich nicht ganz so spontan nach Chicago fliegen sollen, sondern mir viel eher ein paar Tage gezielt heraus suchen sollen, wo sie nicht von einem Termin zum nächsten hechten, ohne Grund hat mir Louis ihre Termine schließlich nicht mitgegeben.
Als ich mich etwas auf Louis Seite drehe, entdecke ich direkt ein Zettel. Irgendwie erinnert es mich ein wenig an Südamerika, als Louis mir den Heiratsantrag gemacht hat und mir den ganzen Tag über kleine Botschaften hat zukommen lassen. Ich falte den Zettel auf und erkenne direkt Louis Handschrift.
Guten Morgen Kiki, es ist wirklich schön das du hier bist - dennoch mussten wir leider heute morgen pünktlich zum Radiosender aufbrechen. Du sahst so entspannt beim schlafen aus, weswegen ich dich nicht wecken wollte. Frische Brötchen, Marmelade Käse und all den Kram findest du in der kleine Küche, die rechts neben diesen Schlafzimmer liegt. Fühl dich wie Zuhause und scheu dich nicht, den Zimmerservice zu benutzen, wenn dir etwas fehlt. Gegen Mittag sind wir wieder zurück und dann gehört die restliche Zeit des Tages ausschließlich dir. Ich liebe dich, Louis.
Ich seufze und schaue auf den digitalen Wecker, der auch den Nachtschrank steht und stelle fest, dass es grade mal halb neun ist. Ich habe beschließe bloß schnell aufzustehen, auf Klo zugehen und mich dann noch mal hinzulegen.
Vielleicht hätte ich mir von Louis und den Jungs gestern Abend noch zeigen sollen wo ich was finde, denn als ich das Schlafzimmer verlasse, stehe ich in eine Art Wohnzimmer, allerdings nicht in dem, in den mich gestern Liam als erstes geführt hat. Für eine Suit, in dessen Hotel man rausgeschmissen wird, wenn man in der Lobby sitzt und auf jemanden wartet, dessen Angestellte ziemlich unfreundlich sind, ist dieses Wohnzimmer ziemlich kark und überhaupt nicht liebevoll eingerichtet, denn neben einer weißen Couch und ein weißes Sideboard, wo ein Fernseher drauf steht ist auch die Wand einfach nur weiß. Insgesamt wirkt es ziemlich steril. Hinter der ersten Tür die ich öffne erblicke ich das reinste Chaos und schnell fällt mir auf, dass es Nialls Sachen sind. Bevor ich die Türe schließe bahne ich ich mir den Weg zwischen seinen dreckigen Klamotten bis hin zum Fenster und öffne dieses auf Kippe. Kurz überlege ich hier ein wenig klarschiff zu machen, entscheide mich allerdings dagegen und verlasse das Zimmer wieder. Auch im nächsten, welches ich eindeutig Harry zuordne, öffne ich das Fenster. Als ich im Gemeinschaftswohnraum bin, welches im Gegensatz zu dem ziemlich sterilen Zimmer etwas freundlicher aussieht, entdecke ich direkt das Badezimmer, weil langsam die Erinnerungen zu mir durchsickert von wo Louis ungefähr gestern kam. Als ich das Badezimmer betrete staune ich nicht schlecht - es ist so modern und groß. Hat eine Dusche und eine Badewanne und passt so überhaupt nicht zu der restlichen Einrichtung.
Als ich im Badezimmer fertig bin, beschließe ich mich wirklich noch mal etwas hinzulegen, nicht unbedingt weil ich noch so müde bin, sondern eher weil ich ein wenig friere.
⏭️⏮️
„Hey mein kleines Schlafmützchen." Ich werde von kurzen Küssen in meinem Gesicht und eine Hand die mir sanft über den Bauch streicht geweckt und merke wie sich bei mir direkt ein Lächeln breit macht. „Mein Verlobter ist schon wieder zurück.", murmle ich und genieße Louis Zärtlichkeiten die ich die letzten Acht Wochen so sehr vermisst habe. „Schon ist gut. Ist dir überhaupt aufgefallen, dass wir weg waren?", höre ich ihn ein wenig belustigt Fragen. „Natürlich! Ich war ja sogar schon auf, habe bei Harry und Niall das Fenster auf gemacht und war auf Klo. Nur zum aufbleiben hatte ich absolut keine Lust.", gebe ich von mir und öffne meine Augen. „Und wie sieht deine Lust jetzt aus?" „Sie ist immer noch nicht sehr groß.", lasse ich ihn wissen, woraufhin er mir einen langen Kuss auf die Lippen drückt.
„Wie sieht es mit Frühstück aus?" „Klingt verlockend, aber dafür müsste ich dieses warme, äußerst gemütliche Bett verlassen." Louis streicht mir meine Haare aus dem Gesicht. „Und wie wäre es, wenn ich dafür sorge, dass das Frühstück zu dir kommt?" „Wie komme ich denn zu dieser Eher?", will ich von ihn wissen. Er drückt mir einen Kuss auf den Mundwinkel. „Naja, du bist meine liebreizende Verlobte, die ich mittlerweile acht Wochen alleine gelassen habe. Du hast dich um ziemlich alles gekümmert, was den Umzug angeht und ich denke das du es durchaus verdient hast, dich ein wenig von mir verwöhnen zu lassen.", erklärt er mir. „Klingt als würde dich das schlechte Gewissen verfolgen.", stelle ich fest. „Nein nicht ganz. Dass ich kein Fan davon war, dich in dieser Zeit alleine zu lasse habe ich von Anfang an gesagt. Trotzdem finde ich, dass du es durchaus verdient hast. Grade nach deinem gestrigen scheiß Tag in Chicago." Ich gebe ein stöhnen von mir, schiebe Louis Gesicht bei Seite und ziehe die Decke über meinen Kopf. Daran hatte ich überhaupt nicht mehr gedacht. „Erinnere mich nicht da ran. Bevor ich überhaupt Frühstücken kann muss ich also noch los ziehen und zumindest eine Zahnbürste, Duschzeug und Unterwäsche kaufen gehen." Louis zieht an meiner Decke. „Wie gut, dass du gestern noch bei uns gelandet bist. Liam hat noch eine Ersatzzahnbürste, weil Sophia ihre gerne mal vergisst. Duschzeug welches nicht unbedingt Männlich richt, habe ich und es ist sogar dein eigenes." Ich runzel die Stirn. „Was mein eigenes?" Er nickt. „Ich habe dir eine Flasche von deinem guten Zeug geklaut. Es riecht ganz gut." Ich beiße mir auf die Lippen. Das ist irgendwie.... „Dir ist klar, dass das ein bisschen gruselig ist?" Louis schüttelt den Kopf. „Warum? Du willst doch auch immer ein getragenen Pullover von mir daheim behalten.", entgegnet er. „Oh gott Louis. Wenn dich jetzt jemand hört, der hält dich doch für völlig verrückt.", gebe ich lachend von mir. „Genau deshalb, sage ich es auch ausschließlich dir und nur hinter verschlossenen Türen.", stellt er klar. Ah genau....
Ich lege meine Hände an seiner Wange und ziehe ihn zu mir runter und drücke ihm ein Kuss auf die Lippen. „Genau, deshalb lieb ich dich." Skeptisch schaut er mich an. „Weil ich dir Shampoo klaue? Scheiße und ich dachte immer das du mehr wert auf die inneren Werte legst. Du weißt schon, dass ich total liebe und aufopferungsvoll bin. Dass ich dich beim Sex zum....", ich halte ihm lachend den Mund zu. „Du bist unverbesserlich. Das liebe ich so an dir.", stelle ich klar und drücke ihm wiederholt einen Kuss auf die Lippen, welchen er gleich vertieft. „Ich würde das hier nur zu gerne vertiefen, aber ich bin im Auftrag deines Wohles hier und ich bin mir sicher, dass dein Magen seit gestern nichts mehr vernünftiges zu essen hatte. Also worauf hast du Lust?" „Ganz ehrlich?" Er nickt. „Immer." „Auf Pancakes mit ganz viel Schokoladensauce, Honig, Ananas, Äpfel und Bacon.", zähle ich ihm auf. Er macht dicke Wangen. „Ja. Da muss ich unten erst mal anrufen und Fragen ob sie das hinbekommen.", erwidert er küsst mich nochmal kurz und steht dann auf. Grade eben bekomme ich seine Hand noch gegriffen. „Ein Käsebrötchen mit Marmelade statt Butter tut es auch.", lasse ich ihn wissen, nicht weil ich es grade nicht ernst meinte, sondern eher weil er nun nicht unbedingt ein Staatsakt draus machen muss. „Kommt nur in Frage, wenn sie absolut nichts machen können.", stellt er klar und verlässt dann das Zimmer.
Zufrieden seufze ich. So glücklich war ich die letzten Wochen nicht mal ansatzweise. Ich schlage die Decke zurück und will grade aufstehen, als Louis sein Kopf zurück ins Zimmer steckt. „Ananas haben sie nicht. Ist stattdessen Mango auch okay?", will Louis von mir wissen. Angewidert verziehe ich das Gesicht. Das ist etwas, was ich über der Schwangerschaft überhaupt nicht essen mag, genauso wie jegliches essen mit dunkler Braten Sauce. „Dann lieber nur die Äpfel.", gebe ich von mir und sehe wie Louis nickt und dies weiter gibt. Ich habe noch nicht richtig die Beine aus dem Bett, da ist Louis schon wieder da. „Du willst doch nicht wirklich jetzt das Bett verlassen, wo ich dir doch versprochen habe, dir gleich Frühstück ans Bett zu bringen?" Ich zucke mit den Schultern. „Gut, wenn du also nicht unbedingt auf Klo musst bleib liegen, alles andere bringe ich dir gleich.", befiehlt er mir, was ich mit einem Okay kommentiere.
Ein paar Minuten später ist er wie versprochen wieder da und bringt ein Tablett mit Wasser, Orangensaft, Tee und Erdbeeren mit. „Du bist echt toll.", gebe ich von mir und leere das Osaftglas in drei zügen. „Was hältst du davon, wenn wir nach deinem ausgiebigen Frühstück dafür sorgen, dass du ein paar neue Klamotten bekommst?", schlägt mein Verlobter vor. Ich nicke. „Gerne, aber es ist im Moment ziemlich schwierig für mich Klamotten zu finden, mit denen ich zufrieden bin. Vor allem wenn es um Hosen und Unterwäsche geht.", verrate ich ihm fairerweise, schließlich hat sogar Kate vor fünf Wochen die Kriese bekommen. Louis zuckt mit den Schultern. „Da kämpfe ich mich ausnahmsweise durch, ohne zu nörgeln, weil du mich vorgewarnt hast, ich mich furchtbar doll freue, dass du hier bist und ich dich liebe.", lässt er mich wissen, worauf mir nichts anderes einfällt, als ihm einen langen Kuss auf die Lippen zu drücken. Als ich spüre wie der kleine Mann in mir anfängt herum zu tänzeln schnappe ich mir Louis Hand und lege sie auf meinen Bauch. Er unterbricht den Kuss und sieht mich strahlend an. „Da scheint sich jemand über meine Anwesenheit zu freuen oder meinst du der kleine Zwerg hat meine Stimme bereits vergessen." Ich schüttel den Kopf. Schließlich besteht Louis immer wieder darauf, dass ich mein Handy auf meinen Bauch lege, wenn wir telefonieren - während ich noch nicht ganz davon überzeugt bin, dass er überhaupt alt so viel davon mit bekommt. „Wenn der kleine Stimmen überhaupt schon unterscheiden kann, dann würde er deine immer wieder erkennen.", versichere ich ihm.
„Hey, ich störe ja nur ungern eure Zweisamkeit, aber Kiki grade hat jemand vom Polizei Revier auf dein Handy angerufen. Ich bin dran gegangen und die meinten, dass deine Handtasche wohl gefunden wurde. Sie konnten sie eindeutig dir zuteilen, weil dein Mutterpass drin war. Ich habe ihnen gesagt, dass du sie dir später auf jeden Fall abholen wirst.", stört uns Harry. „Danke." „Kein Ding. Es ist übrigens schon das du hier bist." „Ja finde ich auch." „Jag uns aber nie wieder so einen verdammten schrecken ein.", fordert er bevor er Anstallt macht die Tür zu schließen. „Versprochen."
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