«51» Kreatives ausleben

26. SSW•••

Ich gehe ein paar Schritte zurück und betrachte Lotti und mein Werk im zukünftigen Kinderzimmer.

Als wir gestern im Baumarkt nach Farben geschaut haben war ich ziemlich unschlüssig. Louis Schwester hat so ziemlich viel Vorschläge von sich gegeben und all ihre Kreativität eingesetzt und ist wahrscheinlich innerlich total durchgedreht, weil ich mit absolut nichts zufrieden war. Irgendwann haben wir uns für ein helles, zartes Mintgrün entschieden. Als wir heute jedoch Anfangen wollten, haben wir  beschlossen nur die unteren zwei Drittel der Wand Farbig zu streichen und den letzten, oberen, Drittel weiß zu lassen. Nachdem wir uns im Baumarkt für die Farbe entschieden haben, waren wir noch im Mobelgeschäft und haben uns für eine weiße Einrichtung entschieden, die wir später mit verschiedenen grünen Accessoires aufpuschen wollen, wobei ich mir noch nicht ganz so sicher bin, ob ich es nicht vielleicht doch so lassen will wie es ist.

Für heute ist allerdings Schluss, auch wenn wir eigentlich noch vor hatten die eine Wand des einen Gästezimmers in einem hellen braun zu streichen. Obwohl man es nicht viel nennen kann, was wir heute gemacht haben, und wir haben uns auch wirklich Zeit dabei gelassen, bin ich total kaputt und ich will ja nicht, dass Louis behaupten kann, dass ich mich nicht an unserer Abmachung, aufzuhören wenn es mir zuviel wird, halte.

"Okay schau mal. Mama, Fizzy und ich haben gedacht, dass diese Wandtattoos dir vielleicht gefallen könnte. Lou meinte zwar das es völlig unsinnig ist, denn ein Wallaby ist etwas ganz anderes als ein Känguru, aber ich habe mich schlau gemacht und herausgefunden, dass Wallabys zur Familie der Kängurus gehören und es somit eigentlich gehen müsste.", gibt Lotti von sich und zeigt mir ein Wandtattoo. "Das ist ja total süß.", gebe ich ehrlich von mir und ziehe die jüngere im eine Umarmung. "Also gefällt es dir?" Eifrig nicke ich. "Auf jeden Fall." "Gut, denn wir haben noch zwei bestellt die allerdings noch nicht da sind, aber Mum meinte sie bringt sie dir das nächste Mal mit.", erzählt sie mir. "Jetzt weiß ich auch, warum du gestern so gegen diese Muster Tapete warst." Sie schüttelt den Kopf. "Quatsch, dann hätten wir sicherlich ein anderen Platz für die Kängurus gefunden.", entgenet sie.

Relativ schnell, haben wir das Tattoo Faltenfrei angebracht und ich muss wirklich sagen, dass das Zimmer nun schon wieder ganz anders, viel freundlicher und kindlicher, wirkt. "Was meinst du, wollen wir mit Lou skypen und ihn unser Kunstwerk zeigen?", will sie von mir wissen und schaut mich überrascht an, als ich mit dem Kopf schüttle. "Also wenn du magst, kannst du gerne Louis schreiben ob er Lust hat mit dir zu skypen, aber ich mag ihn nicht auf dem Laptop Bildschirm sehen." Sie runzelt die Stirn. "Habt ihr euch etwa gestritten?" Ich schüttle den Kopf. "Nein das nicht. Mir fällt es im Moment einfach total schwer ihn zu sehen, dann fließen Tränen und woraufhin er ein schlechtes Gewissen bekommt und sich kaum konzentrieren kann. Momentan ist es nicht so einfach.", antworte ich ihr und versuche sie an zu lächeln.

Vorgestern habe ich zum Zeitpunkt unserer eigentlichen Abschieds so gemein, dass Louis drauf und dran war alles hin zuschmeißen und wieder zurück zu kommen. Obwohl ich ihm immer und immer wieder gesagt hatte, dass es völlig okay ist, dass er fliegt, habe ich mich an diesem Nachmittag einfach ziemlich alleine gefühlt und erst als Nelly endlich nach Hause kam und mich tröstend in die Arme geschlossen hat, konnte ich mich so einigermaßen beruhigen und habe mit Louis abgemacht, eine paar Tage nicht zu skypen und auch einen Telefonat aus dem weg zu gehen, damit sich meine Nerven ein wenig beruhigen. "Okay, dann lass uns ihm nur ein super schönes Foto schießen mit dir, mir und dem Känguru.", beschließt Louis Schwester, zückt ihr Handy und zieht mich zu sich.

Nachdem wir ein paar Fotos aus verschiedenen Perspektiven gemacht haben, schicken wir ein teil der Fotos erst an Louis und dann an Johanna, Kate, Nelly und Sophia, die sich schon erkundigt habe, wie weit wir sind. Während wir von meiner zukünftigen Schwiegermutter und den Mädels direkt eine positive Antwort bekommen haben, hält sich mein Verlobter, noch ziemlich bedeckt, auch wenn er die Nachricht schon gelesen hat.

Da Lotti und ich heute absolut keine Lust mehr haben zu kochen, obwohl Louis noch extra eine elektrische Herdplatte besorgt hat, weswegen wir beschlossen haben uns einfach etwas leckeres beim Griechen zu bestellen. Wirklich entscheiden konnten wir uns nicht, weswegen nun eine Unmengen an Essen auf uns zu kommt, wovon Nelly und ich sicherlich noch in einer Wochen essen können. Während die jüngere duschen ist, habe ich das Gästezimmer ein wenig umgestellt, um es mir hier gleich mit meiner fast Schwägerin etwas gemütlich zu machen. Zu meiner Schande habe ich den schon vorhandenen Fernseher aus dem Wohnzimmer hier raus getragen und werde mir gleich sicherlich eine anständige Standpaucke anhören dürfen, von wegen schwer tragen und so ein Mist, denn nach ihr, durfte ich gestern noch nicht einmal den Farm Eimer tragen - was schon ein wenig übertrieben war, aber wer weiß was ihr Bruder ihr eingebläut hat.

Als ich höre das mein Handy schellt, drehe ich mich einmal im Kreis, weil ich absolut keine Ahnung habe wo ich das Teil zuletzt hatte. Plötzlich fällt mir ein, dass ich es zuletzt im Kinderzimmer hatte, weil ich Lenny und meinen Brüdern die Bilder von eben auch geschickt hatte.

Ich atme tief ein und aus, bevor ich abnehme. "Hey Schatz." "Hey, ich weiß, dass wir so eine nicht telefonieren und nicht skypen Abmachung haben, aber ich wollte unbedingt deine Stimme hören. Wie geht's dir?", will er von mir wissen und auch wenn es schmerzt seine Stimme zu hören, bin ich unheimlich froh, dass er sich dazu entschlossen hat anzurufen. "Ist okay, es ist wirklich schön deine Stimme zu hören. Mir geht's gut, wie sieht es bei dir aus?" "Ich kann mich auch nicht beklagen, vor allem jetzt nachdem ich deine Stimme gehört habe.", antwortet er mir und entlockt mir ein lächeln. "Du und Lotti haben also wirklich dieses Känguru Viech aufgehangen?" "Ey, passt ja auf was du sagst. Es ist total niedlich und demnächst kommen noch zwei an die Wand.", erzähle ich ihm. "Yeay." Ich runzle die Stirn. "Gefällt es dir wirklich nicht?" "Doch natürlich." "Louis sein ehrlich.", fordere ich ihn auf und setze mich auf das Bett. "Es klang nämlich eher nicht danach." "Dann kam es falsch rüber. Was ist mit den Möbeln?" "Ausgesucht und bestellt und stell dir vor, es hat nicht mal ansatzweise so lange gedauert wie mit dir." "Haha. Holst du sie mir den Mädels ab?", fragt er nach. "Ähm nein. Du erinnerst dich doch an unsere Abmachung? Sie werden geliefert und aufgebaut. Genauso wie die anderen Möbel auch alle.", antworte ich ihm ehrlich. "Genau das wollte ich hören. Wo steckst meine Schwester, es ist so still bei dir." "Lou sei Nett. Deine Schwester war mir gestern und heute eine enorm große Hilfe." Ich höre ihn lachen. "Ich habe nie etwas anders behauptet, was noch lange nicht meine Frage beantwortet."

"Duschen. Warum ist es bei dir so ruhig.", hake ich nach. "Die anderen sind ausgeflogen, eigentlich wollte ich auch mit, aber als ich das Foto von euch beiden gesehen habe wollte ich viel lieber deine stimme hören, trotz unserer Abmachung." Ich bringe ein schwaches lächeln zu stande. "Du kannst mich immer nach gehen." "Nein, nein ich hab jetzt auch keine Lust mehr. Erzähl mir, was in den letzten Tagen bei dir so los war, außer das du mit Lotti Farbe gekauft hast und das Zimmer gestrichen hast." "Das was ich dir auch schon in den ganzen Nachrichten erzählt habe. Oh oder warte, Lenny kommt schon nächste Woche nach London.", gebe ich von mir. "Ja ich weiß. Wir schreiben ab und zu auch." Ich ziehe eine Augenbraue hoch. "Du hast nicht zufällig etwas damit zu tun, dass er sich trotz Zimmer im Studentenwohnheim erst mal bei Nelly und mir einnisten?", hake ich nach, denn so würde Lennys Entschlossenheit einen größeren Sinn haben. Ich hatte absolut keine Chance ihm davon abzubringen. "Nein, nicht im geringsten." "Erzähl mir doch nicht." "Kiki hör mal, ich bin nicht der einzige der sich ein wenig Sorgen um dich macht un...." - "Aber mir geht's gut. Ich habe euch versprochen auf mich acht zu geben und das tue ich auch.", unterbreche ich ihn etwas ärgerlich. Man muss noch nicht in Watte packen. "Nur weil ich Schwanger bin und in dem letzten Wochen etwas unvorsichtig war, heißt es noch lange nicht, dass ihr mich wie ein rohes Ei behandeln müsst.", setze ich nach. "Das machen wir auch nicht.", höre ich ihn ruhig sagen. Ja genau, dass merke ich, antworte ihm allerdings nicht. "Lenny kam alleine auf diese Idee, hörst du?" "Ja, wenn du meinst." Er gibt ein stöhnen von sich. "Es ist wirklich so. Er hat mich angerufen und gefragt, ob ich etwas dagegen hätte, wenn er erst einmal bei euch einzieht. Als Unterstützung nicht als Aufpasser. Er meint es doch nicht böse.", erklärt er mir nun noch immer ruhig. "Ja okay."

"Ist es wirklich okay oder willst du bloß eine weitere Diskussionen aus dem Weg gehen?", höre ich ihn fragen und muss ein wenig schmunzeln. Er kennt mich einfach zu gut. "Von beiden ein bisschen." "Okay, ich denke damit gebe ich mich zufrieden. Wobei ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, warum du damit so ein.großes Problem hast. Du beschwerst dich doch immer, dass du viel zu wenig Zeit mit deinem besten Freund verbringst." "Ist ja gut, ich beschwere mich schon gar nicht mehr.", versichere ich ihm.

"Weißt du was? Ich vermisse, dass mit Nachts immer meine Decke klaust und ich plötzlich mit kalten Beinen aufwache.", lässt mich mein Verlobter wissen, woraufhin ich ein lachen von mir gebe. "Du ich habe da eine ganz einfach Lösung: du stellst die Klimaanlage in deinem Zimmer an, ich bin mir ziemlich sicher du kannst es sogar Timen und dann legst du deine Decke einfach auf dem Boden und mit ein bisschen Glück wachst du Nachts mit kalten Beinen auf.", schlage ich vor, merke aber dennoch, wie sich ein knoten in mir zusammen zieht und es sicherlich nicht mehr lange dauert, bis die ersten Tränen sich heraus schleichen. "Dir ist aber schon klar, dass ich ohne Decke nicht einschlafen kann?" "Oh Lou ich bin mir sicher, ich kann einen der anderen überreden, Nachts aufzustehen damit sie dir deine Decke klauen.", entgene ich nun. "Du weißt ganz genau, dass das nicht das selbe ist.", bockt er zurück. Ich seufze. "Ja, ich weiß genau was du meinst, schließlich ist es nicht, dass selbe deine Decke nachts rüber zu ziehen, wenn du dich am nächsten Morgen nicht über deine kalten Beine meckerst." Diesmal höre ich ihn leise lachen. "Wie gut, dass wir uns mal wieder völlig einig sind." "Ja auf jeden Fall, absolut."

"Was meinst du, wann wir es mal wieder wagen können zu skypen?", will er von mir wissen. Ich streiche über mein Bauch, weil dort grade jemand wach geworden ist und sich bemerkbar macht. "Ich weiß nicht. Vielleicht sollten wir es erst mal wieder mir Kate, Sophia, Nelly, Niall, Liam und Harry versuchen. Vielleicht fällt es uns dann nicht ganz so schwer.", schlage ich vor. "Ja, dass klingt gut. Fragst du die Mädels mal, wann es bei ihnen geht? Wobei wir vielleicht auf Niall und Kate verzichten sollten." "Wieso das denn?", frage ich etwas erschüttert. "Naja, ich glaube denn beiden ist es zu zweit lieber. Hast du Kate schon mal über die Schulter geschaut, wenn sie mit Niall schreibt?" Ich runzle die Stirn und bin ein wenig überfragt, was genau Louis damit meint. "Nein, aber um ehrlich zu sein, habe ich sie in den letzten Tagen auch kaum gesehen. Sie hockt in Niall Wohnung und packt wohl seine Sachen in Kisten, denn soweit ich das verstanden habe, will er direkt, wenn ihr wieder da seid bei ihr einziehen.", erkläre ich ihm. "Na dein Glück, da hast du auf jeden Fall einige nicht jugendfrei Zeilen verpasst." "Ihr habt doch nicht wirklich mit gelesen. Ehrlich, dass ist total unfair Kate gegenüber.", mahne ich ihn, denn ich kann mir ziemlich gut vorstellen, dass diese speziellen Zeilen nur für Nialls Augen bestimmt ist. "Du weißt davon?" "Ich weiß nichts genaues. Ich weiß nur, dass Kate mal erwähnt hat, dass Niall und sie eine andere Art probieren um mit der Entfernung klar zu kommen und meinte durchaus, dass es etwas nicht Jugendfreies ist.", lasse ich ihn wissen. "Du hast nie etwas in der Richtung erwähnt." "Weil es eine Sache zwischen Kate und Niall ist." Ich höre ihn seufzen. "Ja, da hast du recht. Ich hätte das den beiden, aber am wenigsten zugetraut.", entgegnet er. "Ja ich auch, aber wenn es ihnen Spaß macht. Jetzt komm aber nicht auch auf die Idee. Halte mich für prüde, so wie Kate als sie mir die Nachricht damals zeigen wollte und ich sie auf keinen Fall sehen wollte, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Art von Nachrichten nichts für mich ist.", stelle ich schnell klar.

"Nein, nein. Keine Angst, für mich ist das sicherlich auch nichts. Da fliege ich lieber mal ein paar Tage zwischendurch nach London zu dir und genieße die Zweisamkeit mit dir." "Ja dafür bin ich auch.", stimme ich zu. "Ich würde ja Vorgeschlagen, dass du einfach eine weile her kommst, Fliegen ist ja kein Problem hat deine Ärztin gesagt, aber ich glaube du hast keine wirkliche Lust oder?" "Louis Lust schon, aber hier ist so viel zu tun. Ich will anfangen unsere Sachen zu packen. Wenn Lenny hier ist kann er mir diese direkt rüber fahren, nächste Woche kommt das Schlaf- und Wohnzimmer. Ich habe ein Termin bei der Hembame und..." - "Okay, ich hab es kapiert. Du denkst aber an dein Versprechen.", unterbricht Louis mich. "Klar du kennst mich doch."

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