«49» Mitternachts Gespräche
Nur in einem langen Tshirt bekleidet, verlasse ich das Schlafzimmer des Hausbootes und trete so direkt nach draußen um ein wenig frische Luft zu schnappen. Leise schließe ich die Schiebetür um Louis nicht zu wecken, bevor ich mich quer auf die Bank setze, damit ich mich an der Lehne anlehnen kann und lege meine Beine erst quer auf die Bank, bevor ich sie anwinkle und das Tshirt etwas über die Beine ziehe.
Louis hat sich mit seiner Überraschung mal wieder selbst übertroffen und so langsam bekomme ich ein riesig schlechtes Gewissen, weil mit soetwas für ihn absolut nicht einfällt. Wenn ich so recht überlege, habe ich noch überhaupt nichts organisiert, was in dieser Richtung geht - bisher war Louis immer derjenige der sich um solche Überraschungs Date's gekümmert hat. Vielleicht wird es echt mal Zeit, dass ich mir etwas einfallen lasse. Etwas größeres, besseres, unglaublicheres - aber dazu fehlen mir einfach die Ideen und ich würde mit Sicherheit auch niemals, an seine bisherigen Überraschungen dran kommen.
Ich weiß einfach nicht wir man auf die Idee kommt, ein Hausboot zu mieten, Freunde einzuweihen, die uns hier mir Essen und frische Klamotten versorgt haben und noch dazu lauter Teelichter aufgestellt haben, damit es ja romantisch genug ist. Wenn ich gestern nachmittag nicht tierisch genervt von meinem Verlobten war, weil es anfangs unmöglich schien mit ihm Möbel kaufen zu gehen, hat er mit dieser Aktion mehr als alles wieder gut gemacht und ich frage mich wirklich, womit ich all so schöne Dinge verdient hat.
Ich muss in letzter Zeit doch einfach enorm nervig mit meinen ständigen Launen sein. Nicht nur das ich mich noch vor einigen Wochen Hals über Kopf von ihm getrennt habe, nein ich bereite ihm ständig sorgen, zicke oft aufgrund Kleinigkeiten rum und Louis nimmt es einfach so hin und bereitet mir sogar noch eine Überraschung nach der anderen.
"Hey, alles in Ordnung? Warum sitzt du denn hier in der Kälte?", höre ich den Sänger fragen und schaue auf. Er steht bloß in Boxershorts in der Tür und schaut mich total verschlafen und mit verwuschelten Haaren an. "Ich war wach und konnte nicht mehr einschlafen und habe gedacht ich schnappe ein wenig frische Luft.", antworte ich ihm. Das ist noch nicht mal gelogen. Nachdem essen gestern hat eins zum anderen geführt und wir würden seid langem zum ersten mal wieder intim miteinander. Bisher hat es einfach nicht wirklich gepasst und es kommt mir vor als sei es eine Ewigkeit her, seit wir das letzte mal miteinander geschlafen haben. Immer war etwas anderes, sei es die Angst, von seiner Mutter oder sogar seinen Schwestern erwischt zu werden oder meine gezwungende Bettruhe. Zeitweise hatte ich wirklich schon angst, dass er mich durch meinen wachsenden Babybauch nicht mehr attraktiv genug findet, aber er hat mir ja gestern das Gegenteil bewiesen. Als ich wieder wach wurde hatte ich soviel Glücksgefühle im Bauch und gleichzeitig jedoch dieses tierisch schlechte Gewissen, dass mir nie solche Dinge einfallen, dass ich einfach nicht mehr schlafen konnte, außerdem meint der kleine grade herum purzeln zu müssen.
"Einfach so?", will Louis von mir wissen und kommt auf mich zu. Ich nicke. "Ja und ich musste eh auf Klo und der kleine Mann, macht auch ein paar Turnübungen.", lasse ich ihn ehrlich wissen und lege meine Hand auf meinen Bauch. Louis, der mittlerweile neben mir steht, legt seine Hand unter meine und fängt, wie jedes Mal wenn er den kleinen ebenfalls spüren kann, an zu lächeln. "Ungewöhnliche Zeit.", bemerkt er. Ich schüttle den Kopf. "Nein, dass ist immer so, wenn ich am Tag viel unterwegs bin, regt er sich kaum und wenn ich dann zur ruhe komme, legt er los.", erzähle ich ihm. Überrascht schaut er mich an. "Das wusste ich ja gar nicht." Ich zucke mir den Schultern und will grade etwas erwidern, als er mir allerdings ein Kuss auf die Lippen drückt und mich dann kurzerhand hoch hebt.
"Louis.", gebe ich quietschenden von mir und schlinge meine Arme um seinen Hals um etwas halt zu bekommen. "Es ist tierisch kalt und du sitzt hier nur in Tshirt, dass geht doch nicht.", verteidigt er seine Handlung und versucht die Schiebetür mit dem Fuß zu zu schieben, wobei ich ihm letztendlich helfe. "So kalt ist es auch wieder nicht.", kommentiere ich, als die Tür geschlossen ist und Louis sich zusammen mit mir auf das Bett fallen lässt. "Du hast Eiskalte Beine.", informiert er mich. Ich habe absolut keine Lust mit ihm nun darüber zu diskutieren, wo es doch in den letzten Stunden so schön war, weshalb ich mich bloß bei ihm ankuschel und es zulasse, dass er die Decke über unsere Beine zieht. Seine Hand wandert unter mein Oberteil.
"Soll ich mal ein ernstes Wörtchen mit Junior reden, dass er dich Nachts gefälligst schlafen lassen soll?", will Louis von mit wissen und entlockt mir damit ein breites lächeln. "Versuch es, aber ich glaube kaum das es funktioniert." Kaum habe ich den Satz ausgesprochen schiebt Louis mich von seinem Schoss und mein Shirt hoch. Ganz vorsichtig tippt er auf meinen Bauch. "Hör mal Junior, wenn du willst das ich mich für die coolen Sachen einsetze und deine Mama davon überzeuge das Knoblauch....." - "Nichts gegen Knoblauch Louis. Der kleine Puck und ich sind in letzter Zeit äußerst begeistert von diesem Gewürze.", unterbreche ich meinen Verlobten, der wenig begeistert von meiner neuen Vorliebe ist, weil ich es in den letzten Tagen einfach überall mit rein mache, aber ich kann auch einfach nichts dafür, dass ich neuerdings so ein Heißhunger darauf habe. "Okay, okay dann lass ich euch dieses stinke zeug und lege noch eine Tüte Eiskonfekt drauf, wenn du mein lieber die Mama nicht ärgerst.", beschließt Louis und tippt noch einmal auf meinen Bauch, ehe er sein Kopf auf diesen legt. "Ja ich denke ein großer Cupcake mit extra viel topping ist auch drin.", höre ich Louis nach einer Weile sagen. "Willst du das ich aufgehe wie ein Hefekuchen?", frage ich ihn. Er schaut zu mir auf. "Junior hat gefragt, ob das auch noch drine ist, wenn er gleich ruhe gibt und wieder schläft.", antwortet er mir überzeugt. "Naja letztendlich entscheide ich es immer noch.", entgegne ich grinsend. "Keine Angst, wenn er erst mal vor deiner Mama steht bin ich mir sicher, dass sie nicht widerstehen kann.", kommentiert er und streicht über mein Bauch. Lächelnd beobachte ich ihn dabei, wir er sein Ohr wieder vorsichtig auf meinen Bauch legt.
Ich zögere ein Moment, bevor ich anfange mit meinen Fingern durch seine Haare zu fahren und wirklich merke, wir die Bewegungen von dem kleinen immer weniger werden. "Ich glaube, da scheint wirklich jemand ruhe zu geben.", stellt Louis nach einer Weile des schweigens fest und drückt ein langen, warmen Kuss auf meinen Bauch, bevor er wieder nach oben rutscht und mir ein Kuss auf die Lippen drückt, dennoch wieder eine Hand auf meinen Bauch legt und leicht drüber streicht. "Du hast recht, da scheint jemand zur ruhe gekommen zu sein.", stimme ich nun zu. "Ha, siehst du: ich kann wunder bewirken." Ich ziehe eine Augenbraue hoch. "Also wenn es wirklich daran lag, dann hast du ihm ja eiskalt bestochen.", werfe ich ihm vor, auch wenn ich nicht ganz davon überzeugt bin, dass es an Louis lag, aber ich will ihm ja nicht den Wind aus den Segeln nehmen.
"Wie ich es geschafft habe ist doch völlig egal." "Das heißt also, dass deine Erziehung demnächst auch in Form von Bestechung aussieht?", will ich von ihm wissen. "Also eigentlich habe ich mir das so gedacht: Du bist für die richtige Erziehung zuständig, ich fürs Quatschmachen und die Großeltern, Onkel und Tanten fürs Verwöhnen." "Natürlich, also bin ich quasi die blöde, die alles verbietet während ihr anderen mir überall rein gretscht. Sorry so wird das sicherlich nicht laufen.", gehe ich ihn direkt an. "Kiki...." - "Nein Lou ehrlich, wenn dann müssen grade wir beide an einen Strang ziehen un.....", Louis unterbricht mich als er mir seine Hand auf den Mund legt. "Hol Luft Schatz. Natürlich werden wir beide an einen Strang ziehen, auch wenn wir uns mit Sicherheit nicht immer einig sein werden und ich trotzdem sicherlich ziemlich viel quatsch mit ihm machen werden und du uns wahrscheinlich das eine andere andere mal in den Keller sperren wirst.", versichert er mir.
"Okay?" Da er immer noch seine Hand auf meinen Mund hat und auch keine Anstalt macht sie weg zu nehmen, stecke ich meine Zunge raus und schlecke ihm einmal quer über die Hand Innenfläche. "Ihh Kiriaki, dass ist echt widerlich." "Selbstschuld." Louis wischt seine Hand an der Decke ab. "Du schuldest mir übrigens noch eine Antwort.", informiert er mich. "Okay.", ist das einzige, was ich Antworte. "Okay? Was okay? Okay du schuldest mir noch eine Antwort....." - "Okay, ich sperr dich in den Keller.", unterbreche ich ihn grinsend. Er runzelt die Stirn. "Nein, dass wollte ich doch überhaupt wissen.", entgegnet er leicht verwirrt und sieht mich an. Ich seufze. "Für das andere gilt mein Okay auch.", versichere ich ihm und drücke ein Kuss auf seine Wange, bevor ich mein Kopf auf seine Schulter lege.
Plötzlich rückt er ohne Vorwarnung ein Stück von mir weg und stellt sich erst aufs Bett, bevor er sich hinten auf das Bettgestell setzt, ein Bein über meinen Kopf auf die andere Seite führt und mich bittet nach vorne zu rutschen, damit er sich hinter mir setzen kann. "Ich glaub so ist der Kuschel Effekt größer und ihr beide sitzt zusätzlich noch gemütlich. Oder was meinst du?" Ich drehe mich etwas zu ihm um, lächle und nicke. "Ich liebe dich." Er erwidert mein lächeln und drückt mir ein leichten Kuss auf den Mundwinkel.
"Ich dich mehr und genau deswegen habe ich ein tierisch schlechtes Gewissen, dass ich am Wochenende schon mit den Jungs los muss.", entgenet er. "Louis....", gebe ich seufzend von mir, werde allerdings von ihm unterbrochen. "Nein, ich meine das ernst. Es ist ja nicht nur so das du Schwanger bist und ich dich zum Beispiel mit dem ganzen Vorbereitungszeug alleine lasse sondern auch mit allem was den Umzug angeht. Die anderen haben mit zwar versprochen auf jeden Fall in den nächsten zwei Tagen Wohnzimmer, Küche und Schlafzimmer zu Tapezieren, egal ob wir beide noch hier bleiben wollen oder nicht, aber mir wird langsam wirklich klar, wie ungünstig der Zeitpunkt ist." Leicht massiert Louis meine Schultern, während ich seine Worte sacken lasse und nun ganz genau überlege, was ich darauf sagen damit er keine dummen und unüberleg Sachen macht. "Wir bekommen das schon hin. Schau es ist ja nicht so, dass ich nun alles alleine machen muss. Natürlich ist es wahrscheinlich vor allem für dich blöd, in den nächsten Wochen nicht hier zu sein, aber auch wenn es sich nun echt scheiße anhört: lieber jetzt, wo der kleine noch nicht da ist, wo ihr doch eh danach nun eine längere Pause geplant habt, als wenn du jetzt hier wärst und nach der Geburt drei Monate fort wärst. Findest du nicht?" "Schon, aber ist dir eigentlich klar, was in den nächsten Wochen auf dich zu kommt? Vielleicht ist das doch alles zu viel und wir sollten mit dem richtigen Umzug bis nach Weihnachten warten. Dann wenn wieder ruhe eingekehrt ist der kleine Mann auch da ist.", schlägt er vor. "Mir wäre es ehrlich gesagt viel liebe, wenn wir zu der Zeit alles schon hinter uns haben. Dann können wir die Zeit mit dem kleinen genießen und vielleicht sogar den nächsten Schritt planen. Du erinnerst dich? Wir sind verlobt und die anderen nerven mich mittlerweile schon mit dem Thema Terminfindung."
"Okay", höre ich ihn sagen. Überrascht über seine schnelle Zustimmung schaue ich ihn an. "Okay?" "Ja, du hast ja recht, aber denk an unsere Abmachungen, dass du nur soviel machst, wie du kannst und nichts zwingend fertig bekommen willst." Ich nicke und weiß jetzt schon das mir überhaupt nichts anderes übrig bleiben wird, schließlich ist Lenny schon bald wieder hier in London und ich weiß ganz genau, dass Louis nicht nur ihn darauf angesetzt hat, ein Auge auf mich zu werfen. Selbst seine Mama hat beschlossen mit beim Kisten ein und auspacken zu helfen und mich gewarnt, dass ich ja nicht so viel alleine machen soll - ansonsten würde sie mich einfach mit nach Doncaster nehmen wo sie rund um die Uhr ein Auge auf mich hat oder sich bei mir einnisten.
"Dann sind wir uns ja einig." "Aber du musst mir auch etwas versprechen.", gebe ich von mir. "Okay!?" Skeptisch schaut er mich an. "Ich will das du dir langsam auch mal Gedanken über einen Namen machst. Ich bin es echt leid, immer Vorschläge zu machen, die du dann doch blöd findest.", fordere ich, aucg wenn ich ehrlich zugeben muss das meine Vorschläge mich selber auch nicht überzeugt haben. Louis nickt. "Ich denke, dass bekomme ich hin." "Aber wirklich und zwar etwas vernünftiges und nicht so wie dein letzter Vorschlag." Er zieht einen Schmollmund. "Ich mag Junior." "Wenn du es jetzt sagst, ja da mag ich es auch aber, das ist doch aber überhaupt nichts nied und Nagel festes. Außerdem glaube ich nicht das wir diesen Namen so durch bekommen." Er gibt ein stöhnen von sich. "Meinetwegen. Du musst dir dann aber auch mindestens fünf coole moderne Namen heraussuchen und dann losen wir einfach aus.", schlägt er vor.
Na das kann ja etwas werden.......
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