«46» Besichtigungen

"Und, was meinst du?", höre ich Louis hinter mich Fragen. Ich drehe mich noch einmal um meine eigene Achse und betrachte das Schlafzimmer. 

Tja gute Frage. Es ist die erste Wohnung die wir heute besichtigen und ich denke sie ist ganz okay, aber wirklich umgehauen hat sie mich nicht. Es ist eine eigentlich relativ schöne Wohnung in einen relativ modernen Wohnblock mit sieben Etagen und je fünf Wohnungen, was bedeuten würde das wir vierunddreißig Nachbarn hätten - wo ich mir noch nicht sicher bin, was ich davon halten soll. Die Wohnung die wir uns grade anschauen liegt im fünften Stock ziemlich mittig. Wenn man in der Haustüre reinkommt steht man direkt im Wohnzimmer von wo man ins Schlafzimmer, in die Küche, ins zukünftige Kinderzimmer und das Badezimmer kommt. Mir fehlt jetzt schon der schmale Flur unserer jetzigen Wohnung, wo uns gleich zu Anfang Bilder unserer Freunde und Familie empfangen. Im großen und ganzen ist es alles ein wenig klein und eng und ja, alles nicht so wie ich es mir Vorstelle, wobei ich auch nicht hundert Prozentig sagen kann, was genau ich mir vorstelle.

"Louis an Kiki." Mit der Hand fuchtelt mein Verlobter mir vor dem Gesicht rum um meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Fragend schaue ich ihn an. "Ich hätte immer noch gerne eine Antwort auf meine Frage. Du erinnerst dich? Ich wollte wissen was du von der Wohnung hältst!? Der Makler wartet sicherlich auf dem Balkon ganz ungeduldig und würde zu gerne wissen, ob unsere Wahl gleich auf das erste Objekt fällt.", hilft er mir auf die Sprünge. "Es ist.... Niedlich?", antworte ich ihm, allerdings eher mit eine Frage. Louis scheint sich soviel mühe mit dem Makler gemacht zu haben um einige Objekte heraus zu suchen und war selber grade so aufgeregt, was ich von den Immobilien halte, dass ich ihm jetzt definitiv nicht an den Kopf werfen will, dass es mir hier irgendwie gar nicht gefällt und ich mich hier sicherlich niemals wirklich wohl fühlen werde und auch nicht glaube das Louis hier gerne hin ziehen würde.

Er lacht leise, legt seine Hände auf meine Schulter und sieht mich an. "Niedlich? Und jetzt bitte die Wahrheit.", fordert er von mir. Ich stecke meine Hände in seine Pullovertasche. "Naja du beschwerst dich doch Zuhause immer, dass wir so wenig Platz haben, zum Beispiel jetzt wo Lenny und meine Brüder da sind oder wenn die Tomlinson vorbeikommen wollen.", gebe ich von mir. Er runzelt kurz die Stirn. "Das ist natürlich ein Punkt, der sicherlich gegen die Wohnung spricht.", kommentiert er. Ich nicke und beiße mir auf die Lippen, ehe ich ihn anschaue. "Was spricht für die Wohnung?", will ich von ihm wissen. "Sie ist nicht ganz so weit von unserer jetzigen weg, wenn wir mal Sehnsucht nach Harry haben, sind wir Ruck Zuck dort oder er bei uns.", antwortet er mir nach einer Zeit des Überlegens. Grinsend schaue ich ihn an und nicke. "Ja Natürlich das ist sicherlich ein großer Pluspunkt, was ist aber wenn Harry keine Lust mehr auf die Wohnung hat, wenn wir ausgezogen sind und sich etwas anderes sucht, am anderen Ende der Stadt?" Er nickt, runzelt allerding nach einen Augenblick die Stirn. "Du glaubst doch nicht wirklich, dass Harry so weit gehen würde und ans andere Ende der Stadt ziehen würde, oder?" Mir entweicht ein lachen. Ich halte mir die Hand vor dem Mund, schaue ihn an und gehe ein Schritt nach hinten, bloß um noch mehr zu lachen, als ich Louis ernstes Gesicht sehe. "Sorry.", gebe ich von mir, habe mich allerdings noch immer nicht ganz beruhigt. "Schön dich wieder so ausgiebig lachen zu sehen, dass hast du in den letzten Tagen viel zu selten gemacht.", höre ich Louis stimme und stocke, denn es stimmt definitiv, vielleicht nicht bewusst, aber unbewusst auf jeden Fall.

Ich ziehe an dem Band seiner Kaputze. "Du bist eben die beste Medizin die es gibt.", gebe ich von mir. "Wobei der Arzt ja meinte, dass du einfach nur etwas Ruhe und wenig Aufregung brauchst.", erinnert er mich. Ich zucke mit den Schultern. "Zusätzlich einen liebevollen Freund an der Seite zu haben, der einen liebt, hat auch noch nicht geschadet.", erwidere ich. Er nickt und lächelt mich an. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass er noch etwas sagen will, allerdings zieht er mich nur zu sich und drückt mir einen langen Kuss auf die Stirn. "Lass uns den Makler sagen, dass die Wohnung hier definitiv nichts für uns ist und uns dann flott die nächste Immobilie anschauen.", schlägt er vor. Ich nicke und nehme seine Hand die er mir hin hält.

»•«

Anderthalb Stunden später, sitzen wir schon zum zweitem Mal nach einer Wohnungs oder eher Haus Besichtigung im Auto. Dieses kleine Häuschen, hatte zwei Räume mehr, die auf zwei Etagen verteilt waren, wirkte aber irgendwie noch kleiner und enger und überhaupt nicht gemütlichen. Anders als beim ersten Objek hatte ich hier schon von draußen ein ungutes Gefühl, welches sich wie ein roter Faden durchs Haus und den Garten geführt hat.

Nun sind wir auf den weg zur dritten Immobilie und irgendwie bekomme ich etwas Hunger. "Louis können wir vielleicht bei irgendeinen Bäcker halten? Ich bekomme irgendwie ein wenig Hunger und hätte jetzt total Lust auf..." - "Einen Brezel mit Käse überbacken?", beendet er meinen Satz. Ich nicke, denn er hat vollkommen ins schwarze getroffen. "Ohja oder auf....." - "Einen gefüllten Donat?" Überrascht schaue ich ihn an. "Genau oder aber auf eine....." - "Rosinenschnecke, damit du die Rosinen rauspicken kannst und das Gebäck erst dann isst?", vervollständigt er wieder mein Satz. Ich verschränke die Arme vor der Brust. "Bin ich wirklich so durchaschaubar?", frage ich ihn. Ich sehe wie er mit den Kopf schüttelt. "Nein, eigentlich nicht. Ich kenne nur mittlerweile deine Gewohnheiten.", erklärt er mir. Als er an einer roten Ampel halten muss, dreht er sich nach hinten und holt eine Tasche hervor, die mir nicht nur nicht aufgefallen ist, sondern reicht mir diese auch noch. Ich schaue rein und enddecke drei Tüten von meinem Lieblingsbäcker, der diesen Namen eigentlich nur trägt, weil er grade mal fünf Schritte von unserer Wohnung entfernt ist und ich in letzter Zeit ziemlich oft appetit auf Süßgebäck habe. "Du scheinst den Nachmittag ziemlich gut durchgeplant zu haben.", kommentiere ich und öffne die erste Tüte und finde tatsächlich ein mit Käse überbackenden Bretzel dort drin. "Nein eigentlich nicht. Als ich dran vorbeigefahren bin habe ich dort einfach gehalten, weil ich dir eine freude mache wollte und habe die Tüte dann im Auto liegen lassen." "Gut das du sie nicht rausgenommen hast. Was haben die Donats denn für eine Füllung?", will ich von ihm wissen und nehme das überbackende Käsebrezel aus der ersten Tüte. "Ähm ich glaube der dunkel überzogene mit dieser Nugartcreme die du so liebst und der helle müsste eigentlich mit dieser Erdbeerquarksahne sein.", antwortet er mir. Oh man, Louis kennt mich einfach viel zu gut. Ich breche den dunklen Donat durch und drücke die Creme raus auf die Tüte des Brezels, bevor ich auch den Brezel durchbreche und in die Füllung des Donats tunke. "Man Kiki, manchmal bist du echt ein wenig...." - "Sprich es nicht aus.", warne ich ihn. Ich kann dich überhaupt nichts dafür, wenn ich in letzter zeit komische gelüste habe und auch kein Problem damit habe mein Müsli morgens mit ein wenig Tomatenketchup zu mischen. Louis kommentiert das ganze mit einem okay okay.

Eine weile sitzen wir schweigend nebeneinander. Ich schaue aus dem Fenster und merke direkt, dass wir diesmal in eine viel ruhigere Gegend fahren, wo nicht alles Arsch an Arsch steht oder man eine Hauptstraße direkt hinterm kleinen Garten hat.

"Du Kiki, darf ich dich mal etwas Fragen?", höre ich Louis fragen und drehe mich in seine Richtung. "Klar." "Wie geht's dir wirklich? Ich mein das letzte Woche ist doch sicherlich nicht einfach so spurlos an dir vorbei gegangen.", fragt er mich. Ich bin etwas überrascht über seine Frage, denn eigentlich habe ich gedacht, dass es klar ist, dass es mir, abgesehen von dem generve meiner Brüder und Lenny, relativ gut geht. "Gut, dass sag ich doch immer wieder.", antworte ich ihm. "Ja ich weiß und ich glaube dir auch, trotzdem glaube ich das es nicht einfach so spurlos an dir vorbei gegangen ist. Ich habe dich im Krankenhaus erlebt und ich weiß, wie deine Gefühlslage am Anfang deiner Schwangerschaft war. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass du es einfach so abhaken kannst.", erwidert er. Ich zucke mit den Schultern. "Dem kleinen geht's gut, dass hat die Ärztin gestern bestätigt, du warst selber dabei, und er bewegt sich auch genügend.", erinnere ich ihn. "Das beantwortet noch lange nicht meine Frage. Ja du sagst, dir geht es gut, aber ich will einfach wissen ob es wirklich so ist oder ob du es nur sagst, dass wir anderen beruhigt sind.", erklärt er mir. "Es ist wirklich so.", beharre ich drauf.

Er nickt. "Okay, trotzdem sollten wir später noch mal drüber reden ob du nächste Woche wirklich wieder arbeiten gehen willst.", entgegnet er und so langsam dämmert es mir, warum er gefragt hat. "Die Ärztin hat auch ihr okay gegeben.", kommentiere ich auch wenn es vielleicht nicht ganz so stimmt. Wir schauen mal wie es ihnen nächste Woche geht, waren ihre eigentlichen Worte. "Ganz so war ihr Wortlaut nicht. Mir und auch deinen Brüdern wäre es auf jeden Fall lieber, wenn du noch einige Zeit daheim bleibst. Stress ist Gift für dich und den Kleinen, dass hat deine Ärztin auch gemeint." Ich bemühe mich nicht ganz so auffällig die Augen zu verdrehen, weil auch Louis mich anscheinend in Watte packen will. "Ich soll also die nächste Zeit täglich vierundzwanzig Stunden zu Hause sitzen Däumchen drehen und mich langweilen? Glaubst du nicht auch, dass meine Laune dann ziemlich in den Keller sinken wird und ich dadurch noch viel mehr Stress hätte, als wenn ich arbeiten gehen würde?", will ich wissen. Er seufzt. "Du sollst ja nicht den ganzen Tag zu Hause sitzen und nichts machen.", erwidert er. "Achso, dann kann ich als ruhig Lenny und Tessa beim streichen und Kisten schleppen helfen?", entgegne ich. "Nein, ich glaube kaum das Lenny da mit spielt. Er macht sich noch viel mehr sorgen, als Fynn und ich.", gibt er von sich. "Gut dann fange ich schon mal an unsere Sachen so langsam zu packen schleppe die Kisten dann im Keller und Übe anschließend für den nächsten Marathon.", ist mein nächster Vorschlag, den ich nicht ganz so ernst meine. "Kiki ich meine das ernst.", lässt er mich wissen. "Ich auch.", flunkere ich ein wenig. "Natürlich, als ob du vor hast an einem Marathon teilzunehmen." Ich zucke mit den Schultern. "Vielleicht werde ich ja die schnellste schwangere die....." - "Kiriaki.", unterbricht er mich und hört sich definitiv genervt an. Was erwartet er denn? Dass ich mich die nächsten etwa siebzehn Wochen faul auf die Couch lege und nichts mache? Da hat er sich definitiv geschnitten.

"Ich bin Schwanger Louis und nicht Krank, aber vielleicht können wir ja ein Kompromiss schließen, wenn die Ärztin nächste Woche ihr okay gibt, und da bin ich mir ziemlich sicher.", schlage ich vor. "Der wie lautet? Dass du zehn Stunden arbeiten gehst, Kisten packst und danach noch Samba tanzen gehst?", zickt er mich an. "Jetzt wirst du gemein.", lasse ich ihn wissen. "Tut mir Leid, aber ich habe echt das Gefühl, als würdest du deine Grenzen absolut nicht kennen.", erwidert er. Ich öffne den Mund, schüttle dann aber bloß den Kopf, verschränke die Arme vor der Brust und schaue aus dem Fenster.

Keine zwei Minuten später, parkt Louis das Auto vor einem modernen Einfamilienhaus, welches sogar einen kleinen Vorgarten sowie eine Garage hat. Schon von außen gefällt es mir viel besser als die anderen beiden Objekte, allerdings ist mir die Lust es zu besichtigen definitiv vergangen. "Es tut mir Leid. Wir machen uns einfach nur sorgen.", versucht Louis mich zu besänftigen. Ich schaue ihn grimmig an. "Gut zu wissen, wenn ich mir irgendwann mal Sorgen mache, dann werde ich auch gemein und beleidigend.", erwidere ich. "Kiki.", gibt er seufzend von mir, während ich mich anschnalle. "Ich kenne meinen Namen, sowohl die lange als auch die kurze Version.", zicke ich ihn an und öffne die Tür. "Jetzt warte mal, lass uns da jetzt nicht so zerstreut rein gehen.", fordert er von mir. Genervt seufze ich und schaue ihn genervt an.

"Es stimmt nicht, sicherlich weißt du ganz genau, wann deine Grenzen sind, aber wir machen uns einfach sorgen, dass musst du auch verstehen.", setzt er an. "Sorgen machen ist eine Sache, mich wie ein rohes Ei behandeln ist eine andere Sache. Ich glaube dieses Thema hatten wir vor ein paar Wochen schon mal, erinnerst du dich?", will ich von ihm wissen. "Ja, ich hab doch gesagt es tut mir leid, aber du musst auch zugeben, dass du uns in den letzten Wochen auch ein paar Gründe gegeben hast uns sorgen zu machen.", kommentiert er. Ich verdrehe die Augen. Ganz unrecht hat er ja nicht, aber etwas übertreiben tut er allemal.

Louis streicht mir ein paar Strähnen hinters Ohr. "Erzähl mir von dem Kompromiss.", bittet er mich. "Es ist doch eh egal." Er schüttelt den Kopf. "Ist es nicht, dass weißt du auch.", beharrt er und drückt küsst mich leicht auf den Mundwinkel, woraufhin meine Wut anfängt zu verpuffen. "Wenn ich das okay bekomme, werde ich arbeiten gehen, da kannst du meinetwegen soviel rumeckern wie du willst und von mir aus auch mit dem Hintern Fliegen fangen.", stelle ich nochmals klar. "Ja das habe ich mittlerweile verstanden und ich werde da sicherlich nicht quer schießen.", versichert er mir und haucht mir wieder einen kaum merkbaren Kuss auf den Mundwinkel. "Ich muss ja nicht fünf Tage die Woche acht Stunden im Hotel sein, viel kann ich ja auch von zu Hause machen, allerdings muss ich wirklich ab und zu mal raus und glaub mir Ilse wird schon darauf achten, dass ich mich weder aufrege noch Stress habe.", gebe ich von mir und denke gar nicht dran darüber noch zu diskutieren. "Ich denke damit kann ich ganz gut leben.", kommentiert er. Ich schiele zu ihm hoch. "Ich hoffe dir ist klar, dass es mir ziemlich egal ist, ob du damit leben kannst oder nicht, ich diskutiere mit dir darüber überhaupt nicht.", informiere ich ihn, auch wenn es sicherlich anders kommen würde, wenn er es wirklich drauf anlegen sollte. "Versprich mir einfach, dass du auf dich aufpassen wirst.", fordert er von mir. Ich nicke und verkneife mir ein Immer.

"Nun lass uns das Haus anschauen, bevor der Makler noch länger warten muss.", fordere ich ihn auf und öffne zum zweiten Mal die Autotür und steige diesmal auch aus. Der junge Mann, der uns die Immobilien steigt, steigt ebenfalls aus seinem Auto aus und öffnet die Haustür noch bevor wir bei ihm sind.

"Wir haben hier zwei Etagen mit 6 Zimmer auf 178 Quadratmeter. Hier im unteren Bereich befinden sich die Küche sowie ein kleiner Essbereich, die gleich am Wohnzimmer anschließen sowie ein weiteres Zimmer, welches bisher als Gästezimmer genutzt wurde, und ein kleines Badezimmer mit dusche.", erzählt er als wir das Haus betreten und nach dem kurzem Flur, von welchen man ebenfalls auch schon in das Gästezimmer kommt, direkt im Hellen Wohnzimmer stehen. Das einzige was mich direkt stört, dass es tatsächlich eine offene Küche ist, aber ich denke das ich mich damit arrangieren könnte. "Wir haben hier eine große Terrasse mit gepflegtem Garten, welcher durch eine hohe Hecke abgetrennt ist und nicht mit einem klapprigen Zaun, wo sämtliche Nachbarn ihnen beim Grillen zuschauen können.", erzählt der junge schwarz Haarige nun weiter und betont nun absichtlich die Dinge, die mir beim letzten Haus missfallen haben. "Wie siehts oben aus?", will Louis wissen, während ich an der großen Glasfront stehe und den wirklich schönen Garten bewundere. "Dort haben wir drei weitere Schlafzimmer und ein Badezimmer mit großer Wanne. Von dem östlichen Zimmer hat man Zugang auf einen Balkon, welcher sich sehr gut für romantische Frühstücke bei Sonnenaufgang eignen.", informiert er uns. "Was meinst du Kiki? Das hört sich doch gut an, oder?", höre ich Louis sagen der schon auf dem weg nach oben ist. "Mhm, ich denke schon.", rufe ich ihm nach. "Sie hören sich ja wenig begeistert an.", stellt der Makler fest, dessen Namen ich bereits zwei Minuten nachdem er sich vorgestellt hatte, vergessen haben. Ich zucke mit den Schultern. "Ich weiß auch nicht. Könnte ich vielleicht mal die Eckdaten haben?", frage ich ihn, weil wir auch in den anderen beiden Immobilien jeweils ein Blatt bekommen haben, wo alles noch mal detailliert drauf stehen haben und sogar ein Grundriss, um auch im Nachhinein noch mal alles zu vergleichen. Er nickt und reicht mir den Zettel. Mein Blick fällt auf den Preis und direkt fällt dieses Haus definitiv für mich weg. "Ein stolzer Preis.", entfährt es mir. "Ihr Verlobter hat angegeben, dass der Preis keine Rolle spielt.", informiert der Typ mich. Ich ziehe meine Augenbrauen hoch. "Hat er das?" Energisch nickt er. Ich seufze und gehe Wortlos an ihm vorbei um ebenfalls nach oben zu gehen.

Ohne mir die beiden anderen Zimmer anzuschauen, steuere ich das an, wo die Tür bereits offen steht und ich meinen Verlobten vermute. Tatsächlich steht Louis auf den vorher angepriesen Balkon. "Und Schatz, was sagst du?" Auch hier zucke ich mit den Schultern und lehne mich mit dem Rücken an dem Geländer. "So schlimm?", hakt er nach. "Ähm, hast du schon mal auf den Preis geschaut?", stelle ich die Gegenfragen und halte ihm den Zettel hin. Diesmal zuckt er mit den Schulter und faltet den Zettel ohne drauf zu schauen. "Als ich beim Makler war und mir die verfügbaren Immobilien angeschaut habe, habe ich einfach frei nach gefallen ausgewählt, denn mal ehrlich um Geld müssen wir uns nicht wirklich Gedanken machen.", erwidert er. Ich öffne den Mund, allerdings hebt Louis die Hand und bringt mich so dazu zu schweigen. "Das ist diesmal ein Thema über welches ich nicht mit dir diskutieren will. Wenn es dir gefällt, dann sind wir einer Meinung und werden wir den Kaufvertrag unterzeichnen und hier mit Sicherheit glücklich werden. Gefällt es dir nicht suchen wir solange weiter, bis wir etwas gefunden haben, was uns beiden gefällt und wenn es dann dreimal so teuer ist wie dieses, ist es mir auch egal.", stellt er ernst klar.

"Was ist wenn wir uns irgendwann mal dazu entscheiden nach Flinders Island zu gehen? Vielleicht nicht für immer, aber meine Brüder wohnen da. Vielleicht habe ich irgendwann tierische Sehnsucht nach den beiden und Moma und Lenny un...." - "Dann ist das so und glaub mir ich wäre der letzte der nicht mitgehen würde, wenn es sich mit der Band einrichten lässt. Zieht es uns dann wieder nach England, müssen wir uns jedenfalls nichts suchen.", unterbricht er mich und überzeugt mich allerding damit noch lange nicht. "Ich bezahle jetzt schon keine Miete bei Harry und dir, eigentlich dachte ich wir suchen uns etwas bezahlbares und machen Hälfte Hälfte. Kannst du dir vorstellen, wie viel ich arbeiten müsste um dir die Hälfte irgendwann mal abbezahlen zu können? Ich kann mir gleich noch vier andere Jobs suchen.", entgegne ich. Louis zieht die Augenbrauen hoch. "Das lässt du schön bleiben meine liebe. Wir wollen heiraten, da habe ich eigentlich gedacht das es klar sei das es da nicht mehr mein Geld und dein Geld ist und genau deshalb werde ich gleich morgen einen Termin bei der Bank machen, damit wir ein gemeinsam Konto bekommen.", beschließt er. Ich runzel überrumpelt die Stirn, während Louis mir einen Kuss auf die Lippen drückt und in Richtung Schlafzimmer geht. "Louis wir sind noch nicht fertig mit dem Thema.", rufe ich ihm nach. "Doch Schatz. Es gibt Themen über die du nicht diskutiertst, dann gibt es auch Themen über die ich nicht diskutieren will und das ist auch eines davon."

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