«32» Getrübte Wiedersehensfreude
Mit drei Stunden Verspätung sind wir vor einer dreiviertel Stunde endlich in Buenos Aires gelandet. Im Gegensatz zu Sophia und Kate, die seelenruhig während des Fluges schlafen konnten, habe ich kein Auge zu gemacht und will nun eigentlich nur noch ins Hotel und dann direkt ins Bett. Ich schaue auf die Uhr und stelle fest, dass die Jungs mal wieder viel zu spät sind. Ich gebe ein genervtes stöhnen von mir und setze mich auf einen der freien Stühlen. „Ich fasse es nicht, dass die Jungs es noch nicht einmal schaffen heute Pünktlich zu sein.", beschwert sich nun auch Sophia, die schon zum gefühlten tausensten Mal auf ihr Handy schaut. „Niall ist eigentlich immer pünktlich.", kommentiert Kate. „Louis war noch nie Pünktlich.", werfe ich nun auch ein. Grinsend schauen die beiden mich an. „Na so lange er pünktlich ist, wenn ihr mal Heiraten werdet oder zur Geburt eures Kindes ist doch alles gut.", erwidert Kate. Ich verdrehe bloß die Augen. Die sollen mir ja mit diesem Thema aufhören. Seit Louis den einen Morgen mal so nebenbei heraus gehauen hat das er mich gerne Heiraten würde, haben wir beide kein einziges Wort mehr drüber verloren. Vielleicht habe ich ihm mit meinen Worten doch verletzt. Vielleicht hat er einfach nicht verstanden, dass ich ihm nicht wehtun wollte sondern einfach nur vernünftig gefragt werden will. Vielleicht ist es so, auch wenn Konny noch immer der Meinung ist, dass es nicht so ist. Er ist immer noch felsenfest davon überzeugt, dass Louis einfach etwas Einzigartiges plant. Auf meine Frage, ob mein Bruder vielleicht etwas Genaueres weiß, meinte er bloß, dass es reine Intuition ist. Ist klar. Meine Intuition sagt mir etwas ganz anderes, nämlich das es sicherlich keinen Antrag mehr in naher Zukunft geben wird.
„Diesmal kein Kommentar zum Heiraten? Das wir völlig daneben liegen und ihr beide niemals Heiraten werdet?", will Kate etwas überrascht von mir wissen. Ich schüttle den Kopf. „Dazu bin ich viel zu Müde - außerdem habe ich die Diskussion mit Konny in den letzten Tagen schon oft genug geführt." Sophia zieht die Augenbrauen hoch. „Wieso das denn? Ist er etwa auch davon überzeugt, dass Louis dir früher oder später einen Antrag machen will?" Ich zucke mit den Schultern. „Mehr oder weniger. Er hat mir erzählt, dass Louis angeblich schon Wochenlang auf den richtigen Zeitpunkt wartet um mir einen Antrag zu machen und auch schon einen Ring hat. Wobei ich mir echt nicht sicher bin, wie viel Wert ich wirklich auf die Worte meines Bruders legen kann." „Warte mal er hat dir das einfach so erzählt? Ist der eigentlich total bescheuert? Louis' Überraschung ist damit doch total futsch.", höre ich Sophia meckern. Ich ziehe die Augenbrauen hoch. „Du weiß auch von dem Ring?", hake ich nach. „Ähm....naja, vielleicht hat Liam mal so etwas erwähnt.", antwortet sie mir. Ich nicke. „Natürlich, aber jetzt wird er mir wahrscheinlich eh keinen Antrag mehr machen." „Wieso, ihr habt euch doch nicht gestritten. Oder ist das an uns vorbei gegangen?", will Kate nun von mir wissen und bekommt ein Kopfschütteln als Antwort. „Nein, nein. Ich würde sagen Chance vertan." Beide schauen mich überrascht an, allerdings entdecke ich Liam und Niall und zeige in ihrer Richtung noch bevor einer der beiden etwas auf meine Aussage erwidern kann.
Quietschend springt die Kanadierin auf und springt dem Iren förmlich in die Arme. Bei Sophia und Liam sieht man zwar auch wie sehr sie sich vermisst haben, allerdings geben die beiden noch lange kein so ulkiges Bild ab. Ich stehe nun auf, strecke mich ein wenig und schaue mich nach Louis um, kann ihn allerdings überhaupt nicht entdecken. Ich verschränke die Arme vor der Brust. Was soll das denn nun schon wieder? Nachdem Liam und auch Niall sich von ihren Freundinnen getrennt haben, kommen die beiden auf mich zu und ziehen mich ebenfalls in eine Umarmung. „Wo steckt denn Louis?", will ich von den Sängern wissen. „Ähm...." Etwas überfordert schaut Niall Liam an. „Er war heute Mittag mit Zayn und Harry unterwegs und die drei haben es einfach nicht mehr geschafft pünktlich zurück zu kommen.", antwortet mir nun Sophias Freund. Skeptisch schaue ich ihn an. „Wir sind selber drei Stunden zu spät und sie schaffen es trotzdem nicht pünktlich zurück zu sein?" Beide zucken gleichzeitig mit den Schultern. Irgendwas stinkt hier aber gewaltig. „Lasst uns zum Hotel fahren, dann kann Louis dir das selber erklären." Ich schüttle nur mit dem Kopf und nehme meine Tasche, die mir direkt von Niall aus der Hand genommen wird mit der Begründung, dass ich ja Schwanger sei und nicht so schwer tragen soll. Da ich überhaupt keine Lust habe mich mit ihm herum zu ärgern nehme ich es einfach kommentarlos hin und folge den vieren mit ein wenig Abstand zum Auto. Ich versteh Louis grade einfach nicht. Musste er wirklich heute, mit den beiden los ziehen? Ziemliche angefressen setzte ich mich ins Auto. Ich hoffe einfach, dass Louis hierfür eine wirklich gute Erklärung hat.
~*~*~*~
„Hey, Kiki. Wir sind am Hotel.", flüstert mir jemand leise zu und rüttelt leicht an meinem Arm. Mit mühe bekomme ich meine Augen auf und will am liebsten nur weiter schlafen. „Lass uns hoch, dann kannst du Louis in den Hintern treten, etwas essen und dich dann ins Bett legen.", fordert Kate von mir. Seufzend stehe ich auf und verlasse das Auto und trete zu den anderen raus und begebe mich mit ihnen zusammen ins Hotel.
Immer noch schweigend folge ich den anderen vier in den Aufzug und dann in die Suite, die die Jungs bewohnen. Etwas entsetzlich stelle ich fest, dass Zayn und Harry auf der Couch sitzen, von meinem Freund aber noch immer jede Spur fehlt. Die beiden Sänger ziehen die anderes beiden Mädels in eine Umarmung, bevor erst Harry mich zu sich zieht, mich beinahe zerquetscht, ich dann von Zayn in eine eher flüchtige Umarmung gezogen werde und er mir dann ganz nebenbei zur Schwangerschaft gratuliert und mir sagt, dass er sich für uns freut und wie die anderen drei natürlich auch hinter uns stehen wird.
Als die Begrüßung vorüber ist, schaue ich die beiden Jungs an. „Und wo versteckt sich jetzt Louis?" „Ich habe ihr am Flughafen erzählt, dass ihr drei heute zusammen in der Stadt unterwegs wart.", wirft Liam ein und als ich zu ihm schaue, guckt er die beiden eindringlich an. „Äh ja, wir waren ein wenig Shoppen und uns Buenos Aires anschauen.", verrät Harry mir und druckst ziemlich viel rum. Allerdings beantwortet das noch lange nicht meine Frage. Als ich zu ihm schaue, kann er mir noch nicht mal in die Augen schauen, was sofort darauf hin deutet, dass die drei sicherlich nicht zusammen unterwegs waren. „Mhm, klar und wo steckt Louis? Habt ihr ihn unterwegs verkauft? Dann muss ich euch leider enttäuschen, dass Privileg habe nämlich eigentlich nur ich." Etwas ratlos schauen sich die Jungs an. „Louis musste noch etwas besorgen und ist noch mal schnell alleine los.", versucht nun Zayn sein Glück. „Ich bin echt kaputt und müde und habe eigentlich wenig Lust mich von euch verarschen zu lassen.", stelle ich klar und sehe alle vier nacheinander grimmig an und auch Kate und Sophia scheinen den vieren nun auch nicht mehr Glauben zu schenken. „Wir verarschen dich nicht.", versichert Harry mir. Skeptisch schaue ich ihn an. „Wenn ihr meint."
„Ihr habt bestimmt Hunger, wir haben vorhin etwas zu Essen bestellt.", wechselt Harry nun das Thema. „Das ist gut, im Flugzeug haben wir drei nämlich kaum etwas gegessen.", bemerkt Kate und geht Freudig, gefolgt von den anderen, auf den Tisch zu auf dem die vielen Leckereien Stehen. Vom weiten sehe ich sowohl, etwas Herzhaftes als auch eine Menge Obst. „Kiki, was ist mit dir?", will Liam von mir wissen. Ich schüttle den Kopf. „Danke, aber ich bin echt Müde und will am liebsten nur noch ins Bett." Harry sieht mich skeptisch an und kommt auf mich zu und wuschelt mit einmal durch die Haare, bevor er mir einen Arm um meine Schulter legt. „Kikiridu, nun sei doch nicht so Brummig. Ich bin mir sicher, dass Louis gleich hier erscheint und dir alles erklären kann." Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Also täuscht mich mein Gefühl nicht und hier ist etwas extrem faul?" Er seufzt und sieht mich etwas gequält an. „Kannst du dich vielleicht einfach damit zufrieden geben, dass es absolut nichts Schlimmes ist? Er wird es dir erklären und danach wirst du selber drüber lachen können.", gibt er von sich. Noch immer ziemlich skeptisch schaue ich ihn an. „Vertrau ihm einfach und Vertrau uns, wenn wir dir sagen, dass alles im grünen Bereich ist und du dir keine Sorgen machen musst, dass er irgendwas Dummes anstellt." „Wenn du meinst.", wiederhole ich die Worte von vorhin. „Ja das meine ich und jetzt lass uns zumindest eine Kleinigkeit Essen gehen. Du und euer Würmchen vertragen doch sicherlich wenigstens etwas Obstsalat, wenn du schon keinen Hunger hast oder?"
„Harry gib Kiki lieber kein Obst, sonst musst du dich noch auf den Weg machen und gebratene Garnelen besorgen.", warnt Kate ihn. Ja momentan, sind meine Geschmacksknospen ein wenig durcheinander - vor allem Garnelen könnte ich im Moment zu allem essen. Etwas verwirrt schaut mich der Sänger an. „Schau nicht so. Garnelen sind Gesund und schmecken vor allem mit viel Knoblauch sehr gut zu Obst." Er macht dicke Backen und hebt abwehrend die Hände. „Ich habe nichts gesagt. Ich bin mir aber sicher, dass niemand etwas dagegen hat, wenn du dir die Garnelen aus dem Nudelsalat pickst." Die anderen schütteln den Kopf, allerdings warte ich trotzdem bis die anderen ihr Essen auf die Teller geschaufelt haben und sich hinsetzten, bevor ich mir wirklich die Garnelen aus dem Salat picke.
„Du sag mal Kiki, hast du eigentlich in letzter Zeit, mal wieder etwas von Nelly gehört.", will Harry von mir wissen. Traurig schaue ich ihn an und schüttle den Kopf. „Nein, nicht seit wir uns zerstritten haben." Er runzelt die Stirn und schaut mich Fragen an. „Wann war das denn?" „Einen Tag nach dem ihr geflogen seid.", antworte ich ihm. „Wieso habt ihr euch gestritten." Ich zucke mit den Schultern. „Wieso wohl. Ich habe ihr von unserem Verdacht, bezüglich ihres komischen Freundes erzählt und sie meinte, dass wir Hirngespinste haben und ich eine furchtbare Freundin bin." „Nicht ernsthaft." „Doch.", versichere ich ihm. Etwas gequält sieht er mich an. „Sorry." „Du kannst da ja überhaupt nichts für.", versichere ich ihm. „Doch, ich habe dich ja gebeten mit ihr drüber zu reden.", erwidert er. „Schon, aber ich habe es ja auch gemacht, weil wir Freundinnen sind. Ich mache mir genauso sorgen wie du." Er runzelt die Stirn, während ich mir die erste Garnele in den Mund stecke und auf die Restlichen etwas von dem Obstsalat drauf mache und alles vermenge. „Du redest noch in der Gegenwart. Hat ihre Aussage eure Freundschaft nicht beendet?" Kauend schüttle ich energisch den Kopf. „Auf keinen Fall. Klar bin ich sauer auf sie, aber ich werde sicherlich nicht unsere Freundschaft aufgeben, bloß weil ein Kerl schlechten Einfluss auf sie hat. Sobald ich wieder in London bin - gehe ich sicherlich einen Schritt auf sie zu." „Sie hat echt Glück dich als Freundin zu haben.", kommentiert er, wobei mir der traurige Unterton nicht entgeht. „Was ist mit dir, hast du mal wieder etwas von ihr gehört?", will ich von ihm wissen und bekomme ein niedergeschlagenes Kopfschütteln zur Antwort. „Glaub mir ich werde diesen komischen Janic los und dann wirst du auch wieder eine Chance bei ihr haben.", versuche ich ihn aufzumuntern. Ernst schaut er mich an. „Kiki ich glaube es ist besser, wenn grade du dich von ihm fernhältst, denn wenn wirklich etwas hinter unserem Verdacht steckt, dann solltest grade du dich von ihm fern halten.", mahnt er mich. Ich winke ab. „Ach, ich bin ein Großes Mädchen ich kann ganz gut auf mich alleine Aufpassen.", lasse ich ihn wissen. „Daran Zweifel ich überhaupt nicht, aber ich meine das ernst: Halte dich von diesem Typen fern. Es reicht doch, wenn er eventuell bei Nelly Handgreiflich wird, dass brauchen wir bei dir ganz sicher nicht. Denk dran, dass du nicht nur auf dich aufpassen musst." Ich gebe ein etwas Genervtes seufzen von mir. Ich weiß ja das er recht hat, aber muss er sich wirklich so aufspielen? Um nicht noch weiter mit ihm diskutieren zu müssen nicke ich. „Okay." Ich drehe mich um und will grade zu den anderen gehen, als er mich am Ellenbogen festhält. „Kiriaki ich meine das wirklich so. Er muss dich nur einmal verkehrt schubsen." Wieder nicke ich. „Okay, du hast Recht. Ich habe es ja verstanden. Sie arbeitet ja noch immer im Hotel, da kann ich in Ruhe mit ihr reden."
Zwei Stunden später hänge ich neben wie ein Schluck Wasser in der Kurve auf der Couch und versuche die Gespräche der anderen zu verfolgen. Louis ist immer noch nicht da und wenn man versucht ihn anzurufen, geht direkt die Mailbox dran. Ich fasse es echt nicht. Auf der einen Seite bin ich wirklich Sauer auf ihn und auf der anderen Seite mache ich mir auch sorgen. Wir sind in einem fremden Land. In einer fremden Stadt, da kann wer weiß was passieren, aber daran versuche ich echt nicht zu denken. Harry sagt ich solle Louis vertrauen und auch wenn es grade wirklich schwer fällt, versuche ich es einfach mal. „Ich gehe ins Bett.", informiere ich die anderen. „Willst du nicht noch etwas warten? Ich bin mir sicher Louis kommt jeden Moment.", versucht Zayn mich zum wach bleiben zu überreden, aber ich schüttle den Kopf. „Auf keinen Fall mir fallen ja jetzt schon die Augen zu." Ich stehe auf und strecke mich ein wenig und gehe in Richtung von Louis Schlafzimmer, welches die Jungs mir nach dem Essen gezeigt haben. „Gute Nacht und tut mir einen gefallen ja? Sagt Louis, wenn er denn irgendwann mal zurückkommt, dass er auf der Couch schlafen soll oder bei euch oder wo auch immer, aber bloß nicht bei mir!"
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