«2» "Ihr beide seit echt unverbesserlich."

Mit dem Kopf liege ich auf Louis nackter Brust. Natürlich sind wir nicht im Wohnzimmer sitzen geblieben sondern haben uns schön in unserem Zimmer verkrümmelt und einfach unsere Zweisamkeit genossen. Louis rechter Arm liegt über mir und streicht immer wieder leicht über meinen Arm. Ich verschränke die Finger der anderen Hand mit meiner.

"Weißt du das ich dich ganz furchtbar doll vermisst habe?", höre ich ihn sagen. Ein lächeln schleicht sich in meinem Gesicht und ich schaue zu ihm hoch. "Ganz furchtbar doll also ja?", hake ich nach und bekomme ein nicken zur Antwort. "Ging es dir etwa nicht so?", will er gespielt entsetzt von mir wissen. Ich schaue ihn mit gerunzelter Stirn an. "Ich finde ganz furchtbar doll, etwas übertrieben.", flunkere ich ihn an, denn in Wirklichkeit kann man die Sehnsucht überhaupt nicht beschreiben, die mich während der vier Wochen geplagt hat. "Ich überhaupt nicht! Wenn es noch viel länger gedauert hätte dann wäre ich vor Sehnsucht sicher gestorben.", lässt er mich wissen und bringt mich dadurch zum lachen. "Jaja meine Liebe lach du nur mal, aber es ist definitiv wahr." Ich schüttel noch immer etwas belustigt den Kopf. Manchmal übertreibt Louis definitiv etwas. Ich drücke ihm einen zärtlichen Kuss auf die Brust. "Ich bin einfach nur froh, dass ihr wieder hier seit.", gebe ich von mir.

Louis drückt mich etwas an sich und gibt mir einen kurzen Kuss aufs Haar.
"Wie hat sich eigentlich Niall in den vier Wochen geschlagen?", will ich plötzlich von ihm wissen. Der blonde ist seit drei Monaten mit Kate zusammen. Der Ire hat vor etwa fünf Monaten seinen Bruder samt Neffen und Frau bei mir im Hotel einquartiert, weil seine eigene Wohnung zu der Zeit einen Wasserschaden hatte und er selber schon bei Liam und Sophia untergekommen war. Er hat sehr viel Zeit im Hotel verbracht und war sehr schnell zur stelle, als die Hilflose Kate, völlig mit Matsch überseht bei mir im Hotel stand und um Hilfe gebeten hat, weil sie sich mit ihrem Auto am nahe gelegenen Waldrand festgefahren hat und dort alleine nicht mehr raus kommt. Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, zu versuchen das Auto selber dort raus zu schrieben und frage mich noch heute wie sie es gemacht hat. Niall und sein Bruder waren direkt als rettende Engel zur stelle, konnten allerdings auch nur den Wagen bis zur nächsten Werkstatt abschleppen. Kate, die bis vor kurzem noch in Portsmouth gewohnt hat, musste gezwungender Maßen mit ihrem Bearded Collie Snoop, ebenfalls ein paar Tage bei mir im Hotel unterkommen was Niall total gefreut hat, denn dieser war direkt verzaubert von der Kanadierin. Auch ich musste jedoch feststellen, dass die Blondine etwas besonderes an sich hat und so wurde sie relativ schnell zu einer engen vertrauten von mir. Vielleicht liegt es daran, dass wir beide Kilometer weit von unserer eigentlichen Heimat entfernt sind und schon einige anti Heimweh Abende hinter uns haben. Niall und sie haben auf jeden Fall sehr viel Zeit miteinander verbracht und sind dann endlich nach zwei Monaten zusammen gekommen. Mittlerweile wohnt Kate mit ihrem Snoop nur ein paar Straßen weiter, studiert Veterinärmedizin und verbringt eine Menge Zeit hier.
"Erstaunlich gut. Also wenn ich mich dran erinnere, wie es für uns beide war, als wir unsere erste längere Trennung hatten, war ich echt erstaunt.", antwortet er mir. "Das lag vielleicht auch daran, dass wir beide anfangs viel weniger Zeit zusammen hatten. Schau ihr bist musstet drei Wochen nachdem wir zusammen gekommen sind, wieder zurück nach London. Dann diese blöde Trennung die von mir ausging und als wir wieder zusammen waren, hatten wir auch grade mal anderthalb Wochen, wobei wir diese noch nicht mal genießen konnten, weil wir in Melbourne waren, da Moma dieses Herzinfarkt hatte.", erinnere ich ihn.
"Ja das stimmt. Wie ging es den Kate? Niall hat sie ja immer erzählt, dass es ihr gut geht und sie überhaupt keine Zeit hat ihm richtig zu vermissen.", erzählt er mir. Ich zucke mit den Schultern. "Sie hat schon viel Zeit mit Lernen verbracht, weil sie ja auch wie Nelly vor Beginn der Ferien einige Klausuren und Hausarbeiten zu schreiben hatte, allerdings saßen wir beide auch einige Abende zusammen und haben uns mit Schokoladeneis voll gestopft.", lasse ich ihn wissen.

"Na das hört sich ja zu mindest so an, als wenn du auch ein wenig Sehnsucht gehabt hättest.", kommentiert er nun woraufhin ich ihn mit hochgezogenen Augenbrauen anschaue. "Ein bisschen? Louis im ernst, man kann es gar nicht beschreiben, so sehr haben ich dich vermisst. Ich glaube, wenn Kate, Nelly und Sophia nicht auch hier in London gewesen wären, dann hätte ich sämtliche Sachen gepackt und wäre zu meinen Brüdern, Lenny und Moma geflogen.", gebe ich ehrlich zu. "So schlimm?" "Keine Ahnung. Es kam irgendwie alles auf einmal. Ich mein du warst nicht da, also war auch relativ schnell der Heimweh da. Ich habe in den ganzen Wochen nur ein einziges Mal mit Lenny, Fynn und Kenny geskypt, weil einfach keiner hier war, der mich aufgefangen hat, wenn wir aufgelegt haben.", gebe ich leise von mir.

"So schlimm?" Ich zucke mit den Schultern. "Es ist halt komisch, sie nun fast ein ganzes Jahr nicht gesehen zu haben. Ich war ja noch nicht mal Weihnachten auf Flinders Island.", erwidere ich. "Aber es war deine eigene Entscheidung mit nach Doncaster zu fahren und nicht zu deinen Brüdern.", erinnert er mich. "Ja ich weiß, ich habe ja auch nicht gesagt, dass du schuld bist. Nur das ich sie mittlerweile schon fast ein ganzes Jahr nicht mehr gesehen habe.", entgegne ich schon etwas zickig. "Ich weiß und ich habe dir auch schon oft genug vorgeschlagen dir einen Flug zu spendieren und soweit ich weiß, haben Fynn und Konny es auch vorgeschlagen, also brauchst du nicht ein bisschen zahlen.", höre ich ihn sagen. Ich setzte mich auf. "Ihr wollt mich glaube ich überhaupt nicht verstehen. Ich kann mich einfach nicht hier von dir für....keine Ahnung vier Wochen verabschieden und dann wieder von den Jungs und Moma. Es reicht ja schon, wenn du andauernd mit den Jungs unterwegs bist und wir uns immer und immer wieder verabschieden müssen.", gehe ich ihn an, ziehe mir ein T-Shirt von ihm drüber und verlasse das Zimmer.

Louis und ich führen eigentlich eine ziemlich harmonische Beziehung. Sie ist so lange harmonisch, bis wir auf das Thema Flinders Island kommen. Er will einfach nicht verstehen, dass es für mich überhaupt nicht einfach ist, so weit von meinen Brüdern und Lenny weg zu sein und das es wahrscheinlich unmöglich sein wird, mich nach ein paar Wochen wieder von ihnen zu verabschieden.
Mit einem Tür knallen begebe ich mich ins Badezimmer und setze mich auf den Badenwannenrand. Louis öffnet die Badezimmertüre, tritt ebenfalls ein und lehnt sich mich verschränkten Armen gegen die Türe. "Ich hätte auf Klo sitzen können.", beschwere ich mich. "Du flüchtest immer auf dem Klo, wenn wir uns streiten. Weil wir noch immer keine größere Wohnung für uns drei genommen haben.", erwidert er. "Wir haben uns nicht gestritten - du verstehst mich einfach wieder mal nicht.", gebe ich bockig von mir. "Stimmt, einfach weil ich nicht sehe wo dein verdammtes Problem dabei ist, mal für sechs, sieben oder sogar länger nach Hause zu fahren. Wir beide bekommen das mir der Trennung auf Zeit doch mittlerweile gut hin.", kommentiert er. "Warum soll ich es dir erklären, wenn du es eh nicht verstehst?" "Versuch es doch einfach, dann wirst du sehen, dass ich dich eventuell doch verstehe." "Fynn, Kenny, Lenny und Moma fehlen mir einfach furchtbar, wenn ich erst wieder in den Genuss komme, sie um mich zu haben, dann kann ich dir garantieren, dass mir der Abschied von dort so schwer fallen wird, dass ich überhaupt nicht mehr zurück nach London komme.", erkläre ich ihm und bekomme ein seufzen von ihm als Antwort. Er setzt sich zu mir auf den Badenwannenrand. "Dann ist es so. Geplant war eh nur, dass du ein paar Monate hier bist und dann wieder zurück gehst, was bedeutet das wir dann auch eine fern Beziehung geführt hätten, also wenn es wirklich so sein wird und du nicht mehr zurück kommen kannst oder willst oder wie auch immer, dann ist es so. Wir bekommen das schon hin.", gibt er von sich. "Dann sitze ich aber auf Flinders Island und habe tierische Sehnsucht nach dir und wenn ich ehrlich bin ist mir die Sehnsucht nach meinen Brüdern, Lenny und Moma allemal lieber als die Sehnsucht nach dir.", stelle ich klar. Er legt mir ein Arm um die Schulter und drückt mir einen Kuss auf die Schläfe. "Vorschlag: Wenn wir jetzt in Sechs Wochen frei haben, dann setzten wir uns zusammen in den Flieger und fliegen gemeinsam für acht bis zwölf Wochen zu deinen Brüdern.", schlägt er vor. "Du solltest mal wieder zu deiner Familie fahren anstatt mit mir so lange nach Flinders Island zu fliegen.", kommentiere ich. "Ich war in dem letzten Jahr öfters in Doncaster, oder die Mädels hier, als du bei deinen Brüdern warst oder einer von denen hier war." Ich zucke mit den Schultern. "Ist ja auch egal. Ich überlege es mir, allerdings habe ich echt kein Bedürfnisse noch mehr drüber zu diskutieren.", gebe ich nun von mir und verlasse anschließend das Badezimmer.

"Habt ihr euch gestritten?", will Harry von mir wissen, als ich das Bad verlasse und grade in Louis und mein Zimmer will. Ich drehe mich zu ihm um. "Wir streiten nicht!", stelle ich zickig klar und schließe die Türe hinter mir. Ruck zuck habe ich mir eine Jogginghose und Socken angezogen und richte die Bettdecke, ehe ich wieder das Zimmer verlasse und direkt in Louis rein laufe. "Sorry, ich wollte  nicht mit dir über dieses Thema diskutieren, wo ich doch ganz genau weiß, dass es ein echt schwieriges Thema ist.", entschuldigt er sich. Ich nicke und lasse mich von ihm zu sich ziehen. Ich umarme ihn ebenfalls und spüre wie er mir ein kurzen Kuss aufs Haar drückt. "Ich lass mir etwas einfallen, versprochen und wenn ich allen drein jeweils die Flüge bezahle.", verspricht er mir. "Und wo sollen sie schlafen? Wir haben überhaupt kein Platz." "Hallo? Du führst  ein Hotel.", antwortet er mir. "Aber sie können Moma unmöglich alleine lassen.", kommentiere ich nüchtern. "Na dann lassen wir erst Lenny kommen und dann deine Brüder. Wir schaffen das schon, dass verspreche ich dir.", höre ich ihn sagen. Ich nicke und schaue ihn an. "Sorry, dass ich darauf immer so em....", ich kann den Satz nicht aussprechen, denn Louis legt seine Lippen auf meine und verwickelt mich so in einen langen und innigen Kuss, den wir erst unterbrechen, als wir kaum noch Luft haben. Mein Freund schnappt sich vollkommen zufrieden meine Hand und zieht mich Wortlos ins Wohnzimmer wo Harry schon auf der Couch sitzt.

"Übrigens habe ich grade Pizza für uns bestellt. Ich denke mal ihr seit nämlich noch nicht dazu gekommen!?", lässt Harry uns wissen. Louis schüttelt mit den Kopf. "Wir haben uns gedacht, wir fangen heute mal mit dem Nachtisch an.", entgegnet er grinsend. Harry grinst ebenfalls. "Achso ist das. Dann wollt ihr sicherlich gleich nicht essen oder? Ihr müsst doch voll sein." "Von diesem Nachtisch wird man nicht satt. Es regt eher den Appetit an.", stellt mein Freund klar. Der Lockenkopf schüttelt etwas belustigt den Kopf. "Ihr beide seit echt unverbesserlich."

Grade als ich etwas erwidern will schellt es an der Türe, weswegen ich aufstehe.
"Ich mach auf.", gebe ich von mir und gehe zur Türe. "Denk dran, die Pizzen zahlt Louis.", höre ich Harry rufen. "Warum ich? Du hast sie doch bestellt.", entgegnet Louis, allerdings höre ich Harrys Antwort nicht mehr. Ich schüttel nur etwas belustigt den Kopf und öffne die Türe. "Hey. Ich habe DVD's, Annanas und Mangoeis mit gebracht und dachte mir wir genießen noch einmal deinen letzten ruhigen Abend, bevor Louis und Harry wieder kommen.", begrüßt mich Nelly, umarmt mich kurz und tritt in die Wohnung bevor ich ihr mitteilen kann, dass die beiden Jungs schon wieder da sind. "Ich habe gedacht du bist bis morgen alleine.", gibt sie etwas entsetzt von sich als ich hinter ihr ins Wohnzimmer trete. "Ja das habe ich auch gedacht, aber...." - "Ich glaube das einfach nicht. Kiki können wir kurz unter vier Augen reden?", unterbricht sie mich. Ich verdrehe innerlich die Augen. Nun darf ich mir wahrscheinlich anhören, dass sie ihren Trottel liebt und das es nichts bringt sie und Harry an einen Tisch zu bringen....

Ich nicke nur und gehe gefolgt von meiner Freundin in die Küche.
"Warum hast du heute morgen gesagt, sie kommen erst morgen wieder, wenn sie schon da sind?", fragt sie mich. "Weil ich selber nicht wusste, dass sie heute schon zurück sind.", verteidige ich mich. "Natürlich sie standen plötzlich vor dir als du nach Hause kamst." "Ja, wobei nein eigentlich stand nur Harry vor mir, Louis hat geschlafen.", antworte ich ihr. "Hättest du mir gesagt, dass Harry heute hier ist wäre ich überhaupt nicht gekommen.", stellt sie klar. "Ja entschuldige das ich es selber nicht wusste." "Ja natürlich." Ich ziehe die Augenbrauen hoch. "Was denkst du denn von mir? Das ich es dir absichtlich nicht sage?", frage ich sie. "Du konntest doch eh nicht verstehen, warum ich wieder mit Matze zusammen bin.", erwidert sie. "Ja genau das kann ich nicht, weil es für mich einfach kein Sinn macht. Deshalb verschweige ich aber noch lange nicht, dass die Jungs schon heute wieder kommen. Was hätte es auch gebracht? Ich wusste ja noch nicht mal, dass du heute hier auf tauchst.", gebe ich verteidigend von mir. "Als ob du es mir gesagt hättest, wenn ich dich nicht überraschen hätte wollen." "Glaub doch was du willst. Du siehst, aber echt Gespenster." Nun zieht sie die Augenbrauen hoch. "Du wolltest doch das ich noch mal mit Harry rede. Du hast mir doch gesagt, dass ich das noch mal alles überdenken soll.", erwidert sie. Ich schüttel den Kopf. "Weißt du was? Wenn du so glücklich mit Matze bist und ja alles so toll ist, dann verstehe ich nicht, warum du nicht einfach drüber stehen kannst.", zicke ich sie nun an, weil mir ihre ganzen Vorwürfe echt auf den Senkel gehen. "Du bist ja echt eine tolle Freundin. Eigentlich solltest du mich unterstützen.", wirft sie mir an den Kopf, dreht sich um öffnet die Türe und verschwindet mit einem lauten Türe knallen. Ich verschränke die Arme vom der Brust und trete wieder ins Wohnzimmer. Die Jungs schauen mich verwirrt an.

"Sie dreht vollkommen ab. Ich erkenne sie einfach nicht wieder.", lasse ich die beiden wissen. "Das legt sich schon wieder.", versucht Louis mir gut zu zureden und hält mir seine Hand hin. Als ich dir nehme zieht er mich auf sein Schoß. Noch immer verstehe ich meine Freundin einfach nicht. Ich weiß einfach nicht wo grade genau ihr Problem lag. Ich schaue Harry an.

"Wenn du immer noch mit ihr reden willst okay, aber ich will da nichts mehr mit zu tun haben."

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