«17» "Irgenwie ausgelaugt."

••••Kiki••••

Es kostet mir viel kraft meine Augen zu öffnen. Ich fühle mich total ausgelaugt und schlapp.  Es fühlt sich so an, als wären meine Knochen schwer wie Blei. Ich blinzle ein paar mal bis ich etwas klarer sehe. "Hey da bist du ja wieder.", höre ich meinen Bruder sagen und spüre  seine Lippen auf meine Stirn, noch bevor ich mich in seine Richtung gedreht habe. Fynn setzt sich direkt zu mir aufs Bett und streicht mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht. "Wie fühlst du dich?", will er von mir wissen. Eine gute Frage. Bevor ich ihm antworte stränge ich mich erst einmal an und überlege, was überhaupt passiert ist. Die Erinnerungen kommen sickerweise, dennoch macht sich direkt Panik in mir breit, als mir klar wird dass ich mit starke Übelkeit und dem unheimlich starken ziehen ihm Unterbauch bei Angie im Hotel aufgetaucht bin. Ich wollte, obwohl mir Fynn im Stall und auch ab Abend immer und immer wieder versichert hat, dass wir es gemeinsam schaffen, Angie Fragen ob sie mich nicht doch irgendwo unterbrigen kann. Sie wollte mir Bilder von ihren Anlagen zeigen und ich sollte mir einfach etwas aussuchen. Ich weiß noch wie ich vom Stuhl aufstehen wollte und sich dann alles gedreht hat, bevor mir plötzlich schwarz vor Augen wurde.

Plötzlich habe ich das Gefühl als bekomme ich keine Luft mehr. Die starken schmerzen können doch definitiv nichts gutes für das Baby bedeutet haben. "Hey Kiki tief durchatmen. Es ist alles gut. Auch mit dem Baby. Der Arzt meinte, dass es schon mal sein kann, dass man in den ersten Schwangerschaftswochen schmerzen im Unterbauch hat, es waren wohl Dehnungsschmerzen. Ihr beide habt einfach unheimlich viel Glück.", erklärt er mir. Etwas ungläubig schaue ich ihm an. "Schau mich nicht so an. Es stimmt wirklich, aber du sollst morgen eh noch mal zur Sonographie. Die Ärztin ist echt nett und wird dir das auch noch einmal bestätigen.", versichert er mir und streicht mir übers Haar. "Und jetzt sei ehrlich: Wie fühlst du dich?", will er von mir wissen. Ich seufze. "Ich bin ziemlich müde und kaputt. Irgenwie ausgelaugt.", antworte ich ihn. "Dann mach einfach wieder die Augen zu und Schlaf noch was. Die Ärztin meinten sowieso, dass du von den Medikamenten eventuell bis morgen früh schläfst, weil sie dir noch irgendwas krampflösendes gegeben haben.", erzählt er mir. "Ich wollte nicht das ihr euch sorgen macht.Ehrlich nicht.", versichere ich ihm. "Mach dir darüber mal keine Gedanken. Hauptsache dir und dem kleinen Wurm geht es gut.", winkt er ab und legt mir seine Hand auf dem Bauch. Tränen sammeln sich in meinen Augen. "Kleines, ich verspreche dir das alles gut werden wird.", verspricht er mir und drückt mir zum wiederholten Mal einen Kuss auf die Stirn.

"Bleibst du noch ein bisschen hier?", frage ich ihn und bekomme ein nicken als Antwort. "Natürlich." "Bis ich ein geschlafen bin?" Fynn lächelt und streift sich seine Schuhe von den Füßen. "Natürlich. Auch so lange. Allerdings schätze ich mal das Lenny mich raus wirft, wenn er kommt.", antwortet er mir und legt sich zu mir ins Bett. Er strahlt wärme und Geborgenheit aus und ich nutze nun einfach die Gelegenheit und kuschel mich ein wenig bei meinem Bruder an. Sofort habe ich das Gefühl, als fällt der ganze Kummer, zu mindest für den Augenblick, von meinen Schultern. "Lenny ist auch hier?", will ich von ihm wissen. "Natürlich, wir sind alle direkt nach Melbourne geflogen.", antwortet er mit. "Ihr habt doch sicherlich alle wichtigere Sa...." - "Vergiss es ganz schnell Kiriaki. Es gibt Menschen in deinen Leben, für die gibt es nichts wichtigeres als du. Manche würden um die ganze Welt fliegen, bloß damit sie sich vergewissern können, dass es dir gut geht.", unterbricht er mich und der Wunsch das Louis gleich einfach durch diese Türe kommt und mich in den Arm nimmt wächst - dennoch weiß ich auch, dass es niemals passieren wird, dafür habe ich ihm zu sehr weh getan, was definitiv die richtige Entscheidung war, auch wenn sich ab und an immer wieder Zweifel einschleichen. "Okay.", ist das einzige was ich dazu erwidere.
"Zwischen Lenny und dem Pflegepersonal war grade auf jeden Fall eine hitzige Diskussion. Er hat diesen Schwestern ziemlich deutlich gemacht, dass er heute Nacht auf alle Fälle bei dir bleibt und gar nicht dran denkt, dich alleine zu lassen.", erzählt Fynn mir nun. Das war eindeutig mein bester Freund. Ein lächeln schleicht sich in mein Gesicht. "Das klingt ganz nach Lenny. Will ich wissen, wie er das gemacht hat?", frage ich ihn. Ich spüre wie er den Kopf schüttelt. "Lieber nicht, dass würdest du ihm nur ewig vorhalten.", lässt er mich wissen und icg merke wie meine Augen immer schwerer werden. "Aber es war echt lustig un......"

••••Louis••••

In meinen Gedanken versunken, stehe ich am Geländer der Dachterrasse, von dem Hotel in dem die drei Jungs und ich untergekommen sind.
Schwanger. Kiki ist tatsächlich Schwanger. Ich bin aus allen Wolken gefallen, als die Ärztin zu uns meinte, dass es Kiki und dem Kind soweit gut geht. Zugegeben, damit habe ich nicht wirklich gerechnet. Wobei wenn ich gründlich drüber nach denken, waren da schon die einen oder anderen, vielleicht auch versteckten, Anzeichen einer Schwanger. Die Stimmungsschwankungen. Die ständige und plötzlich aufkommende Übelkeit und zwar nicht zu bei Stress.

Die Anzeichen waren eindeutig da, trotzdem habe ich diese Möglichkeit nie in Erwägung gezogen. Ob sie es schon vorher wusste und deshalb so komisch auf meine Aussage reagiert hat, als sie mir das mit Kate erzählt hat? Vielleicht wollte sie bloß meine Reaktion austesten? Ob Kate vielleicht niemals gedacht hat, dass sie Schwanger ist?

Ich schüttel den Kopf. Nein sicherlich nicht. So ist Kiki nicht. Kiki hätte mir wahrscheinlich irgendwas hartes an den Kopf geworfen und direkt ihre Sachen gepackt. Niemals hätte sie nur auf die Gelegenheit gewartet, dass ich ein paar Tage nicht da bin. Nicht nach unserem herrlichen verlängerten Wochenende in Dover.

"Hier steckst du. Fynn hat schon gemeint, dass du wahrscheinlich nach dieser Nachricht über alle Berge bist.", höre ich Konnys Stimme neben mir, noch bevor er dort steht. Ich schüttel mit dem Kopf. "Nein, niemals würde ich das tun. Ich liebe sie, dass meine ich ehrlich so.", versichere ich ihm. "Vor einigen Jahren....." - "War ich total bescheuert. Ich habe ehrlich bereut, dass ich ihr im ersten Moment diese Sachen an den Kopf geworfen habe.", unterbreche ich ihn. "Du hast es ehrlich bereut oder?" "Oh du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr. Ich hätte die ganze Welt umarmen können, als Kiki mir noch eine zweite Chance gegeben hat.", lasse ich ihn wissen. "Ja das hat man gemerkt und ich glaube dir, dass du sie wirklich liebst, aber kannst du dir jetzt auch ein Kind mit ihr vorstellen?", hakt er nach. Ich schaue ihn an. "Klar war es nicht geplant, dennoch werde ich zu einhundert Prozent hinter ihr und dem Kind stehen und nicht eher ruhe geben, bis wir über die ganze Sache noch mal geredet haben.", antworte ich ihm. "Hast du geahnt, dass soetwas dahinter steckt?" Ich schüttel den Kopf. "Nein, absolut nocht. Obwohl so einige Dinge im Nachhinein, echt dafür gesprochen haben." "Du sprichst von ihren Magenproblemen?", will er von mir wissen. Ich seufze. "Ja auch, wenn man aber so ein wenig drüber nach denkt, dann waren da schon die einen oder anderen Stimmungsschwankungen, auch wenn man sie in dem Moment als diese gar nicht wahr genommen hat.", erkläre ich ihm.

"Hast du von der Schwangerschaft gewusst?", frage ich ihn nun und sehe wie er mit den Kopf schüttelt. "Nein, ich habe ehrlich gesagt noch nicht viel mit ihr gesprochen seit sie hier ist. Fynn hat es allerdings auf jeden Fall gewusst. Kannst du dir denn vorstellen, warum sie mit dir nicht drüber geredet hat?" "Ja ich denke schon. Es ist noch gar nicht so lange her, da hat Nialls Freundin gedacht sie sei Schwanger. Kiki und ich haben drüber geredet und mir ist raus gerutscht, dass es doch eigentlich besser ist, dass Kates Test Negativ war.", erzähle ich ihm. "Autsch.", kommentiert Konny. Mir entweicht wieder ein seufzen und ich drehe mich um, sodass ich mit dem Rücken gegen dem Geländer stehe. "Ich könnte mich ja selber auch in den Hintern kneifen, aber seien wir mal ehrlich Konny: findest du nicht auch das es etwas völlig anderes ist ob man nun drei oder vier Monate zusammen ist oder wie Kiki und ich mehr als ein Jahr? Ich mein Kate und Niall sind glücklich keine Frage, aber glaubst du man kann nach so kurzer Zeit schon sagen Das ist die Liebe meines Lebens?", frage ich ihn. "Naja, ich würde sagen bei den einen geht es eventuell schneller als bei den anderen. Kannst du denn sagen, dass Kiki die Frau deines Lebens ist?", stellt er die Gegenfrage. "Auf jeden Fall ist Kiki die Frau mit der ich alt werden will. Ehrlich gesagt, kann ich mir eine Zukunft ohne sie nicht mehr vorstellen.", lasse ich ihn wissen. Er zieht die Augenbrauen hoch.

"Warum hast du es dann noch nicht gefestigt? Fynn, Moma, Lenny und ich haben eigentlich jedesmal, wenn wir mit euch telefoniert haben damit gerechnet, dass Kiki uns freudig mitteilt, dass du ihr ein Antrag gemacht hast.", verrät er mir. Ich seufze genervt auf. "Fang du jetzt bitte auch nicht noch damit an." "Wieso? Du sagst, du willst mit ihr alt werden, bist aber nicht bereit ihr einen Antrag zu machen?", fasst er zusammen. Ich verdrehe innerlich ein wenig die Augen. "Warum fangen in letzter Zeit eigentlich alle damit an?" "Wieso alle?" "Die Jungs auch." Ich mache eine Pause und greife in meine Hosentasche nach dem roten Samtkästchen, welches welches ich seit Wochen immer mit mir trage. "Ich mache ihr einen Antrag, wenn ich glaube das der Richtige Zeitpunkt dafür ist.", informiere ich ihn nun. "Wow. Wann hast du ihn gekauft?", will er neugierig von mir wissen. "Vor Fünfzig Tagen in New Jersey. Ich fande ihn einfach perfekt für Kiriaki.", gebe ich von mir. "Krass, ich bin mir sicher sie wird ihn ebenfalls lieben. Wie hast du es geschafft ihn so lange vor ihr geheim zu halten?", fragt er mich. "Ich habe ihn einfach immer bei mir. Sie hätte ihn nur einmal fast entdeckt."

~Flashback~

"Ich bin im Keller Wäsche in die Waschmaschine stecken.", ruft Kiki durch die Wohnung, während ich grade das Badezimmer verlasse höre ich nur noch wie die Türe zu gezogen wird.
"Ähm Louis. Eine Frage ja: Den Ring den du vor zwei Wochen gekauft hast, hast du ihn immer noch in deiner Hosentasche?", will Harry von mir wissen. Natürlich was eine Frage. Erst geraten sind wir aus Amerika wieder gekommen und da ich weiß, dass Kiki relativ schnell zusieht, dass meine Sachen gewaschen, beziehungsweise ausgeräumt werden, damit der Koffer nicht alt so lange im Zimmer rum liegt, habe ich das Samtkästchen extra in meine Hosentasche gesteckt. "Natürlich wieso?" "Naja, sie hat mich grade gefragt ob ich auch noch Jeanshosen oder dunkle Sachen zum waschen habe und sie kam vorher mit dem Korb aus eurem Zimmer und sie kontrolliert doch immer die Taschen.", erzählt er mit. "Oh shit." Schnell ziehe ich mir Schuhe an. "Harry du musst mir helfen. Sie darf den Ring auf keinen Fall finden.", gebe ich von mir und ziehe meinen besten Freund mit aus der Wohnung.

"Und wie sollen wir das machen?", will Harry von mir wissen, während wir die Treppen runter sprinten. "Keine Ahnung. Wir machen das ganze einfach spontan? Ich lenkt sie ab, du schnappst dir den Ring oder vielleicht umgekehrt?", schlage ich nun vor. "Super Idee Louis, dass ganze wird sowas von in die Hose gehen. Deine Freundin ist nämlich nicht blöd, wenn wir gemeinsam in der Waschküche auftauchen, dann riecht sie gleich, dass etwas faul ist.", erwidert Harry. Abrupt bleibe ich stehen. "Du hast recht. Dann..... Keine Ahnung, wir machen es einfach doch spontan.", gebe ich von mir und habe wirklich keine Ahnung, wie wir es veranstalten sollen. "Du kannst ihr auch einfach direkt unten den Antrag machen.", schlägt Harry nun vor. Das ist die schlechteste Idee die er jemals von sich gegeben hat. "Ähm nein, ganz sicherlich nicht.", schlage ich ab. "Ist ja gut, ist ja gut. Ich habe da glaube ich eine andere Idee.", lässt er mich wissen. Grade als wir in den Waschkeller kommen nimmt meine Freundin eine Jeanshosen aus dem Korb. Das sieht ganz nach meiner aus. "Kiki Stopp!", ruft Harry lässt mich ebenso wie meine Freundin zusammen zucken. "Ich würde die Taschen nicht kontrollieren.", höre ich Harry neben mir sagen. Sie zieht skeptisch die Augenbrauen hoch und ich hoffe das der Lockenkopf nun eine gute Erklärung für sein Verhalten hat. "Kannst du mir erklären wieso? Ich habe keine Lust die Sachen nachher wieder zu entflusseln, bloß weil einer von euch Pappnasen wieder mal Taschentücher in den Taschen hat.", erwidert sie. "Dann lass uns das doch machen, während du den Trockner ausräumtst? Ich könnte da nämlich eventuell Sachen drin haben, die du nicht in den Fingern bekommen willst.", gibt Harry nun von sich und ich sehe wie meine Freundin das Gesicht verzieht. "Du bist echt manchmal widerlich.", kommentiert sie. Harry hebt Abwährend die Hände. "Sorry!?" "Warum hast du es nicht vorher gesagt?", hakt sie nach während Harry ihr die Hose aus der Hand nimmt. "Das ist übrigens Louis seine Hose.", informiert sie ihn. "Ich helfe dir beim Trockner Ausräumen.", werfe ich nun ein, damit Harry die Taschen kontrollieren kann.

~Flashback Ende~

"Oh man, Kiki hat bestimmt gedacht ihr spinnt.", bemerkt Konny lachend. "Ja das, oder sie hat geahnt, dass ich ihr etwas verheimliche. Ich hatte so ein schlechtes gewissen, dass ich sie am nächsten Tag zum Essen außerhalb von London eingeladen habe.", erzähle ich ihm. Grinsend schüttelt er dem Kopf. "Und sie hat nicht gemerkt?" Ich zucke mit den Schultern. "Deine Schwester ist nicht blöd, sie hat sich bestimmt irgendwas dabei gedacht, aber sie hat es auf jeden Fall erstmal so hingenommen.", lasse ich ihn wissen.

"Du meinst es wirklich ernst mit meiner Schwester, hm?" "Hast du ehrlich dran gezweifelt?" Diesmal zuckt Konny mit den Schultern. "Ich habe einfach gehofft das es so ist. Allerdings glaube ich grade deshalb, dass Kiki und du das wieder hin bekommen werdet. Denn unsere Liebe Kiki, weiß sicherlich genau, dass es so ist.", versichert  er mir. "Na hoffentlich hast du recht."

"Natürlich habe ich recht. Aber um das selber heraus zu finden, solltest du jetzt schlafen gehen und morgen dann in ruhe mit Kiki reden.", erwidert er. "Ich denke nicht das ich schlafen kann.", bemerke ich. "Du bauchst aber unbedingt dein Schlaf. Lenny ist ja bei Kiki, er wird sich schon melden, wenn dort irgendwas los ist.", ermuntert er mich. "Ich glaub ich kann trotzdem nicht schlafen.", gebe ich von mir. "Du gehst schlafen, sonst nehmen wir dich morgen Früh nicht mit ins Krankenhaus. Ich spiele auch persönlich dein Weckdienst."

"Okay.", gebe ich mich geschlagen, auch wenn ich ganz genau weiß, dass ich sicherlich kein Auge zu bekommen werden.

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