- Love, you're not alone
»And the heart, sometimes it's unclear why it's beating
And love, if your wings are broken
We can brave through those emotions too
Cause I'm gonna stand by you
And oh, truth, I guess truth is what you believe in
And faith, I think faith is having a reason.«
✶
╔ Eleanor╚
"Ich muss das machen. Verstehst du das?" Eindringlich sehe ich in Max' warme, voller Besorgnis glänzende Augen, während ich weiter alles möglich zurück in meinen Koffer befördere. Zayn, der anscheinend sofort gemerkt hat, dass etwas nicht stimmt, war so zuvorkommend mich direkt zurück zum Hotel zu fahren. Ob ich auf die Schnelle ein Rückflugticket bekomme, steht auf einem anderen Blatt.
„Nein. Ganz ehrlich. Ich verstehe es absolut nicht." Zwar versucht Max mich am Packen zu hindern, in dem er einfach alles wieder auspackt, was ich hinein werfe. Zumindest solange, bis wir gleichzeitig eine dunkelblaue Bluse in der Hand halten. „Ernsthaft, Eleanor. Schau dich an. Du hast wieder zugenommen, du isst normal, kleidest dich nicht mehr schwarz. Du hast gelächelt, ernsthaft gelächelt, sodass deine Augen gefunkelt haben. Du hast nicht mehr die Flucht ergriffen, nur weil Maike mich geküsst hat. Es geht dir endlich wieder gut! Warum willst du das wieder kaputt machen?"
„Wer sagt denn das?"
„Ich sage das! So war es doch bisher immer, Eleanor!"
„Aber jetzt ist es anders. Ich muss nach ihm sehen! Wir waren Freunde, bevor wir uns verliebt haben und wir waren nur noch Freunde, als wir es beendet haben. Fertig aus. Ich will für ihn da sein und wenn du das nicht verstehst, dann ist das nicht mein Problem, Max."
Zu meiner Überraschung bekomme ich tatsächlich ein Flugticket. Okay, es ist eine Billig-Airline und sie wirkt wenig vertrauenserweckend, aber ich bekomme einen Platz.
„Ich hab immer noch kein gutes Gefühl, bei der ganzen Sache", kommt es nervös neben mir. Ich sehe, wie er zitternd versucht sich anzuschnallen und nebenbei nicht seinen Kaffee to go zu verschütten. Auch wenn ich nicht anders kann, als zu lachen, nehme ich ihm den Anschnallgurt aus der Hand und lasse ihn einrasten. Beruhigend lege ich meine Hand auf seine Schulter und schaue in seine warmen Augen. „So und jetzt entspannst du dich mal, ja? Es ist wahnsinnig bemerkenswert, dass du dich nicht hast abschütteln lassen und dass du mir helfen willst, ihm zu helfen. Wir bekommen das schon hin, okay? Und bis Gigi merkt, dass du hier sitzt, sind wir schon längst gelandet, okay? Die ist noch schwer beschäftigt damit mit Max, Maike, Hanna und Bella Fotos für den Blog zu machen."
„Ich weiß nicht. Meinst du er will mich überhaupt sehen? Ich sollte einfach nach Bradford fahren, meine Mum mal wieder besuchen und so."
Noch bevor ich ihm eine Standpauke halten kann, dass er seinen Schwanz aus dem Arsch ziehen und sich wie ein Mann verhalten soll, klingelt mein Handy. Den Todesblick der Stewardess ignorierend, hebe ich ab.
» Hey, ich äh also...ich wollte dir nur sagen, dass...« beginnt er zu stottern. Doch anstatt fortzufahren, höre ich, wie es am anderen Ende der Leitung knistert. Ich verstehe nicht was er sagt, er muss die Handfläche über den Hörer gelegt haben, aber ich verstehe sehr wohl, dass Lottie im Hintergrund weint. Ich höre sie schluchzen, dessen bin ich mir sicher. Sie bestätigt mich in meinem miserablen Gefühl und sofort schießen mir die schlimmsten Szenarien durch den Kopf. »Also, ich wollte mich bei dir entschuldigen. Es war nicht richtig, dich so besoffen anzurufen. Ich bin zwar immer noch nicht richtig nüchtern, also macht mein Gelaber keinen richtigen Sinn, weil ich dich ja doch wieder anrufe aber egal. Es tut mir Leid, es kommt nicht mehr vor, versprochen!« Je länger er spricht, umso schneller wird er. So wie er es immer tut, wenn er sich schämt, etwas zugeben zu müssen.
„Kannst du mich in zwölfeinhalb Stunden vom Flughafen abholen?"
» Wie bitte...«
„Ich hab nur 'nen Ticket für einen Billigflieger bekommen und wir machen – Frag nicht warum – einen Zwischenstopp in Québec. Also ja, zwölfeinhalb Stunden."
» Entschuldige mal, das ist doch...«
„Sorry, ich muss jetzt auflegen. Die Stewardess bringt mich sonst noch um!"
Die gesamten zwölfeinhalb Stunden Flug mache ich mir schreckliche Vorwürfe. Es ist absolut bescheuert von mir, dass ich mich nach alledem einfach so in den Flieger setze, nur weil ich ein schlechtes Bauchgefühl habe. Wenn es danach geht, können das auch die Buritos von vor zwei Tagen sein, würde meine Granny nun sagen. Andererseits habe ich mir Lottie sicher nicht eingebildet. Vor allem würde er mich doch nicht anrufen, wenn alles in Ordnung wäre? Er hat doch Danielle...
„Scheiße!" Plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen.
"Huh?"
Mit einem wirklich ekelhaften Gefühl im Bauch sehe ich zu Zayn. „Was mache ich hier eigentlich?" Mein Gegenüber mustert mich verwirrt. „Eh naja ich würde sagen, wenn du so weiter machst, hast du keine Fingernägel mehr. Aber sonst..."
„Man!" genervt, gestresst, verwirrt und einfach müde fahre ich mir durch die Haare. Ein Wunder, dass ich sie mir nicht ausreiße. „Was habe ich mir denn dabei gedacht? Ich kann mich doch nicht einfach in einen Flieger setzen, nur weil er traurig ist...er hat doch Danielle."
Daraufhin sagt Zayn etwas, was ich in diesem Moment nicht verstanden habe. Ich glaubte, er wüsste selbst nicht, was er sagt. „Aber du bist eben nicht Danielle."
Als ich das Flugzeug verlasse ist es bereits dunkel. London ist deutlich kühler als Los Angeles und ohne, dass ich es kontrollieren kann, dreht sich mein Magen. Hoch, runter, links, rechts, vor, zurück. Mein Kopf pocht fürchterlich und sehe fast panisch durch die Menschenmengen. „Hier, unser Gepäck." Mit zittrigen Finger nehme ich meinen Koffer entgegen, welchen Zayn freundlicher weise für mich mitgenommen hat. Die Rollen klackern über den Boden. Aber ich sehe ihn nicht.
Kann ich es ihm übel nehmen? Wohl eher nicht.
Ich an seiner Stelle hätte mich auch verarscht gefühlt.
Sobald Zayn und ich das Gebäude des Heathrow Airports verlassen, ruft er sich ein Taxi. „So meine Liebe. Ich bewege jetzt meinen Arsch zurück nach Bradford. Und du wartest ganz brav, bis er auftaucht. Wir kennen ihn zu gut, gib ihm einfach eine Stunde. Wenn er dann immer noch nicht da ist, ruf hier an. Ich hab dir ein Zimmer reserviert." Sprachlos schaue ich auf den Zettel und nehme Zayn in die Arme.
„Ich würde jetzt gerne einfach irgendein Musical gucken", sage ich prompt, ohne dass es irgendwie Sinn ergibt. Es passt nicht in die Situation, warum sage ich es dann?
Was ich an meinen Freunden immer geschätzt habe – an Zayn im Speziellen – sie stellen mich nicht in Frage. Sie nehmen mich so, wie ich bin! „Und welches?" "Keine Ahnung", brabble ich. "Vielleicht Taboo."
Das würde am ehesten zu mir passen.
Doch bevor ich wirklich ernsthaft darüber nachdenken kann, mir ein Taxi ins Londoner West End zu rufen, sehe ich eine ausgefranste Jeansjacke. Eine ausgefranste, von Sophia designte Jeansjacke.
Meine ausgefranste, von Sophia designte Jeansjacke.
✶
KIM
Who can explain the attraction
I wouldn't know where to begin
Love can be faltered or founded
On the slightest thing
BILLY
I can't explain the attraction
I don't know where to start
Love's a peculiar feeling
It's a question mark
BOTH
But if you stick around
You might find me complicated
I'm difficult at times
But I'm worth it
Really worth it
Don't get too close
Don't be afraid
Don't say too much
If you don't mean it
I can be kind
I can be cold
I've got a heart
Haven't you seen it
KIM
I can't explain the attraction
You're nothing special to me
BILLY
You've got the kind of beauty
That the eye can't see
→ Love is a question mark; Boy George ("Taboo")
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