Even if we can't find heaven -

» Oh, tears make kaleidoscopes in your eyes

And hurt, I know you're hurting, but so am I

And love, if your wings are broken

Borrow mine so yours can open too«

Eleanor

„Guten Morgen, mein Engel!" Fröhlich kommt Max auf mich zu und zieht seinen großen Koffer hinter sich her. Im Gegensatz zu mir, scheint er prima geschlafen zu haben. Hätte er mir nicht sofort einen Kuss auf die Wange und einen Kaffeebecher in die Hand gedrückt, sobald er vor mir steht, hätte ich ihn geschlachtet. Diese widerlich gute Laune an einem so frühen Morgen, kann ich einfach nicht ab. Konnte ich noch nie!

„Morgen", grummle ich schließlich und nehme dankbar den Kaffee entgegen. Sobald der bittere Kaffee meine Lippe berührt, bilde ich mir ein, mich entspannt zu fühlen. Um vier Uhr morgens kann ich definitiv ein bisschen Koffein gebrauchen.



Den gesamten Flug über lasse ich mir von Max erzählen, wie sein Date abgelaufen ist. Wie absolut dämlich er sich angestellt hat, wie Maike beinahe vom Baum gefallen, dass der Sekt ausgelaufen war, die Erdbeeren vergessen wurden und im Großen und Ganzen heult er mir einfach nur die Ohren voll, wie er alles versaut hat, bevor seine Freundin zu ihren Geschwistern nach Los Angeles vor flog. „Früher hab ich mich doch auch nicht so doof angestellt", jammert Max irgendwo über dem Ozean und mich überkommt nicht zum ersten Mal das Verlangen die Türen auf zu zerren und ihn baden zu schicken. „Ansichtssache", grummle ich deshalb nur, ziehe die Kopfhörer auf und vergrabe mein Gesicht in meinem Kissen, welches zusammengeknüllt zwischen Sitzlehne und Fenster hängt. „Pf", höre ich nur und lasse mir dann von einer zweitklassigen Trulla »Look who's back« vorlesen. Meinen Plan mir einfach die komplette dritte Staffel »Bad Education« auf mein Tablett zu laden, habe ich auf Grund von Speicherplatzproblemen ziemlich schnell verworfen und da einige Bestseller auf meinem iPad vor sich hin gammeln, habe ich beschlossen mich einfach weiter zu bilden. Naja, sofern es weiterbildet, wenn man sich Bücher vorlesen lässt.

Meine schlechte Laune hängt keines Wegs damit zusammen, dass ich Max' Freundin nicht mag. Im Gegenteil. Maike und ich haben uns am ersten Tag an der Uni über das herrlichste Klischee kennengelernt. Mein Tee hatte ihre weiße Bluse für die männlichen Kommilitonen interessanter gemacht und Sophia Smith, eine weitere gute Freundin von mir, hatte Maike mit ein paar flinken Handgriffen die Ehre gerettet.

Nun arbeiten Maike und ihre kleine Schwester Hanna für »the Trendpear«.

Die eigentlichen Gründe für meine schlechte Laune sind die unverschämte Uhrzeit, zu welcher ich aufstehen musste, die Tatsache, dass ich genau weiß, wie viele Probleme mir die Zeitverschiebung machen wird, die Tatsache, dass ich weiß wer heute auf dem Laufsteg stehen wird und die Tatsache, dass ich schon wieder ein Jahr älter werde und dieses – nennen wir es mal – Ereignis nicht mit den Pfannkuchen meiner Großmutter verbringen kann, da der Trottel zu meiner Rechten glaubt, Los Angeles würde so viel mehr Spaß machen. Tja, er hatte aber auch noch nicht die Pfannkuchen meiner Großmutter probiert. Okay, um fair zu bleiben, ich hatte sie einfach vor ihm aufgegessen.





Es dauert noch eine ganze Weile – ich schätze irgendwann ab Kapitel 12 war ich eingeschlafen – bis wir endlich in LA landen. Max spricht nur wenig mit mir. Vermutlich ist er beleidigt, weil ich ihn angefahren habe. Soll er doch, denke ich mir und packe meinen Kram zusammen.

Schon von weitem erkenne ich, dass nicht nur Hanna und Maike auf uns warten. Im Schlepptau haben die beiden ihren Bruder Eric und Max und meine alte Freundin Meghan. Dieses verdächtige Vertrauen zwischen Megs und Eric fällt mir nicht sofort auf. Zu sehr freue ich mich Hanna, Maike und vor allem Meghan wieder zu sehen.

Während Maike zunächst Max in die Arme läuft, begrüße ich Hanna, Meghan und Eric der Reihe nach mit einer dicken Umarmung. „Schön, dich im Lande und wohl auf zu wissen", lächelt Megs lieb und ich weiß sofort worauf sie anspielt. Und ignoriere es gekonnt.

„Das wird ein super Wochenende", zwinkert Eric und Hanna fügt grinsend hinzu: „Dein Geburtstag wird so richtig gefeiert, El."

Anstatt mich zu freuen, dass mich meine Freunde, meine Familie so lieb aufnimmt, bin ich einfach nur froh, dass Hanna sich abgewöhnt hat den Spitznamen zu nutzen, den er immer genutzt hat.

„Jap. Das wird lustig", bringe ich eher halbherzig über die Lippen und lege ein gezwungenes Lächeln auf. Ich möchte nur ins Bett. Und etwas Essen. Und ich möchte jetzt sofort eine Fernbedienung a la Adam Sandler, mit welcher ich den Urlaub überspringen kann.




Im Gegensatz zu Max bin ich kein Fan von Karl Lagerfeld's Stil. Seine Arbeit ist nicht wirklich mein Geschmack und dementsprechend mache ich mich nicht so enthusiastisch ausgeh-fertig, wie Max es gerne hätte. „Kannst du knicken! Das wirst du nicht anziehen!"

„Wieso das?" „Weils scheiße aussieht."

Und damit hat sich die Sache für ihn erledigt. Er legt mir mein schwarzes Spitzenkleid raus. „Ohne Widerworte", befiehlt er. Schnell hilft er seiner Freundin in ihr enges, dunkelgrünes Kleid, welches ihren erdbeerblonden Haaren und den blauen Augen schmeichelt, küsst sie innig, anstatt diesen blöden Reißverschluss nach oben zu ziehen und verdünnisiert sich mit Maike schnell genug, bevor ich ihm meine schwarzen High-Heels an den Kopf werfen kann. „Gott, dieses verliebte Geturtel macht mich noch ganz kirre", zische ich leise und merke nicht sofort, dass Hanna gerade aus dem Badezimmer kommt. Eigentlich hatte ich angenommen, dass sie bereits in der Lobby auf uns warten würde. Dass alle Steckdosen im Zimmer von Handyladekabeln, Föhn und Glätteisen belegt wurden und sie den Akku ihrer Kamera deshalb im Badezimmer hatte aufladen müssen, wusste ich nicht.

„So schlimm?" fragt sie und erschreckt mich damit zu Tode. Beinahe wäre ich der Länge nach auf der Nase gelandet, kann mich aber noch rechtzeitig abstützen.

„Hört es irgendwann mal auf?"

„Ich weiß es nicht", gibt sie ehrlich zu und nimmt mir den Lidschatten aus der Hand. Vorsichtig trägt sie den Grauton auf und lächelt mich an, als sie fertig ist. „Aber ich weiß, dass es einfacher wird, wenn man nicht alleine ist. Also los, lass uns Spaß haben!"




Und das hatte ich tatsächlich. Hanna schienen die Kleider, Jacken und Hosenähnlichen Dinger genau so wenig zu gefallen wie mir. Zwar schoss sie fleißig Fotos, scheute sich aber nicht davor die Miene zu verziehen oder mir ein „Bah, wie scheußlich" zu zu flüstern, bevor sie den Auslöser drückte.

Je weniger Lust man auf etwas hat, umso besser wird der Abend.

Dieses Prinzip hatte sich mal wieder bewahrheitet.

„Auf dich, El!" ruft Hanna und prostet mir zu.

„Eleanor?" fragt mit einem Mal eine rauchige Stimme hinter mir und jagt mir einen Schauer über den Rücken.

Ich hatte ja mit allem gerechnet. Aber nicht damit!


✶✶✶✶✶
Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen hier in diesem Buch -aufgrund des Themas- weder Autorenanmerkungen zu schreiben, noch Widmungen zu vergeben. Aber eleanorsphotos  hat mir so lieb in den Arsch getreten und so schöne Collagen, wie die beiden hier erstellt, dass dieses Kapitel (und das nächste)  die einzigen mit einer A/N  bleiben und einer Widmung werdenAußerdem haben sich Maike und Hanna aka specialteatime  auf meinen Aufruf hin ganz lieb dazu bereit erklärt, Eleanor und Max ein soziales Umfeld zu bieten! :3 Hanna wird von Maia Mitchell, Maike von Debby Ryan und ihr gemeinsamer großer Bruder Eric von dem wundervollen Shawn Mendes verkörpert :)

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