16.
'Pato
Komplett glücklich lächle ich vor mich hin, wie eigentlich den ganzen Tag, wenn nicht sogar schon seit gestern.
Der Kuss zwischen Arthur und mir war noch einmal etwas ganz anderes, etwas wirklich besonderes.
Ich bin wirklich erleichtert, dass es wirklich nur ein Missverständnis war, hatte auch wirklich Angst, dass Arthur wirklich nicht verzeihen konnte.
Ich meine, nachvollziehbar wäre es gewesen und ich rechne ihm das auch wirklich sehr hoch an, dass er es überhaupt so schnell konnte.
Und auch wenn er es noch nicht ganz geschafft haben sollte, hoffe ich es natürlich innig, denn ich für meinen Teil würde gerne auf diesen zwei Küssen aufbauen, hoffe, dass sie irgendwann zu einer Beziehung werden und was danach kommt...mal sehen.
Das soll jetzt definitiv nicht meine Sorge sein.
Erst einmal sollte ich das Qualifying hinter mich bringen und danach...
Ich hatte Arthur ja noch einen Besuch beim Mexikaner versprochen, welchen ich heute Abend ganz gern in Betracht ziehen würde.
Da müsste aber erstmal der Tag gut laufen und Arthur muss überhaupt Zeit und am allerwichtigsten Lust dazu haben, denn Kunst wird es ja auf keinen Fall was.
„Pato, kommt du auch mal wieder unter die lebenden Menschen? Ja, zwischen dir und Arthur läuft es im Moment gut, aber so sehr solltest du dich von der Liebe auch nicht ablenken lassen. Stell dir mal vor, dir würde das auf der Strecke passieren."
Erschrocken zucke Ich bei dem Klang von Alex Stimme hinter mir zusammen, da ich wirklich aus meinen kleinen Träumereien heraus befördert werde.
„Oh, hi Alex, ich habe dich gar nicht kommen hören",lächle ich immer noch.
„Das ist mir aufgefallen. Das Team sucht dich. Wir müssen in einer halben Stunde auf der Strecke sein. Wir sind Gruppe eins. Schon vergessen?",tadelt er mich noch ein wenig.
„Haha, als wenn ich das nicht wüsste. Ich habe die Lage voll im Griff",greife ich nach meinem Helm und den Handschuhen.
„Sehe ich. Aber es trifft immerhin auf dein Liebesleben zu.",grinst der Amerikaner frech.
„Du kannst mich mal",lache ich und husche neben ihm durch die geöffnete Tür des Fahrerzimmers.
Nachdem ich mir erst mal eine Predigt von meinem Renn-Ingenieur anhören musste, wo ich denn gewesen sei, musst ich auch schon zum Auto.
Da das Qualifying auf den Ovalen nach den Meisterschaftspunkten ausgerichtet ist und St. Pete ja nicht allzu gut für uns lief, starten wir relativ weit vorne.
Definitiv ein Nachteil, denn auch bei Ovalen wird die Strecke über die Zeit nun einmal schneller und nur die Ausfälle vor einem zu haben ist wirklich nicht optimal.
Arthur steht mit seinem blau-orangenen Boliden drei oder vier Plätze weiter vorne, also bin ich auch wirklich gespannt, was er reißen kann.
Unser Oval-Auto ist gut, das kann man nicht bestreiten, was ich in der Winterpause mitbekommen habe schien auch auf jeden Fall vielversprechend zu sein.
Als Arthur dann auch noch deutlich schneller als alle anderen vor ihm ist bin ich wirklich guter Dinge, das es hier ein erfolgreiches Qualifying sein wird.
„Und es ist Pole für die Nummer 5. Pato O'Ward holt eine wirklich sensationell herausgefahrene Pole Position neben dem zweifachen Gesamtsieger Alex Palou. Sei Teamkollegen Rossi und Leclerc auf 3 und 5. Ein wirklich tolles Ergebnis für das Arrow McLaren Team, welches in St Pete doch gar nicht so stark aussah, wie letzte Saison. Gut für das Team aus England ist es dann ja, dass sich dieser Trend nicht zu bestätigen scheint."
Finde ich auch.
Wie auch immer ich diese Pole geschafft habe...ich finde es einfach nur geil, dass ich wieder vorne bin und auch Alex und Arthur wirklich wirklich gut gewesen sind.
„Jungs, das war echt spitze",kommt Zak auf uns zu gelaufen und drückt jeden von uns einmal an sich.
Auch meine Teamkollege strahlen von einem ihr zum andern, was aber auch wirklich nicht verwunderlich ist.
„Das Auto ist aber auch einfach super",grinst Arthur freudig und nickt Zak zu.
„Finde ich auch.",schließe ich mich gleich an.
„Na komm Jungs. Debrief machen wir heute wirklich kurz. Ruht euch für morgen aus und macht euch einen schönen Abend.",schickt unser Teamchef uns erst in ein wirklich kurzes Debrief und dann nach Hause, beziehungsweise ins Hotel.
Jedoch werde ich immer nervöser, denn immerhin muss ich Arthur auch nicht fragen, ob er mit mir essen gehen will.
Die Wahrscheinlichkeit, dass er ablehnt ist zwar sehr gering, aber trotzdem ist es doch immer eine Überwindung.
„Art..Arthur, hast du noch einen Moment",halte ich ihn zurück, als er vor mir aus dem Truck gehen will.
„Natürlich",lächelt dieser mich glücklich an.
Okay, er ist gut gelaunt.
„Also, ich, ich wollte dich fragen, ob du Lust hättest, also heute Abend..."
„Ein Date?", scheint mein Teamkollege mich schnell durchleuchtet zu haben.
„Ja, also wir können essen gehen wenn du willst. Müssen wir aber nicht solltest du das nicht mögen.",schlucke ich die Reste Aufregung schon einmal nach untern.
„Ja, also essen gehen klingt super. Hier gibt es doch bestimmt viele Mexikaner, so nahe wie wir an Mexiko dran sind. Da kennst du dich doch super aus und ich habe ehrlich gesagt schon Lust mal so die Kultur deines Heimatlands kennenzulernen.",plappert der Monegasse schon wieder sehr sehr schnell.
Also bin ich ja nicht die einzige Person, die hier aufgeregt zu sein scheint.
„So war auch mein Plan haha.",beginne auch ich zu strahlen.
„Dann hole ich dich ab oder wie würdest du es sagen?",schlage ich vor, als wir uns zusammen auf den Weg ins Hotel machen.
„Hört sich perfekt an. So gegen acht?", meint Arthur und im gleichen Moment spüre ich Finger an meiner Hand.
Aufgeregt lasse ich diese zwischen meine fahren, über einen kleinen Druck aus.
„Acht klingt perfekt",lächle ich zum Jüngeren hoch, welcher mich auch verliebt anlächelt.
„Dann passt das ja".
„Bis gleich.",bleibe ich noch kurz mit Arthur an seiner Zimmertür stehen.
„Bis gleich, ich freue mich schon",lässt Arthur meine Hand, welche er wirklich den ganzen Weg über gehalten hat, los, damit er nach seiner Zimmerkarte suchen kann.
Auch ich mache mich dann schnell auf den Weg in mein Zimmer, wo ich mich schnell dusche und dann schon damit beginne, ein Outfit zu suchen.
Da es wirklich schon warm ist, entscheide ich mich für ein luftiges, weißes Hemd und eine beige Hose.
Geht immer, und da ich meistens sauber essen kann, sollte ich mich auch nicht vollkleckern.
Ab dann heißt es dann nur noch Zeit überbrücken, bis ich Arthur abholen kann.
Und das ist noch eine Stunde hin.
Aber was mache ich denn so lange?
Nach kurzem hin und her rufe ich erst einmal bei einem wirklich guten Mexikaner an, ob sie überhaupt noch einen Tisch frei haben und siehe da...ich habe Glück.
„Einen Tisch für zwei? Ja, einen haben wir noch. Ist auch in einer eher ruhigeren Ecke, so das sie und ihre Begleitung eher ungestört sein können",wir mir am Telefon mitgeteilt.
Na das passt ja perfekt.
Um viertel vor acht mache ich mich dann auf den Weg in den Flur, nur um drei Türen weiter zu laufen, wo Arthur sein Zimmer hat.
Wieder bin ich nervös, obwohl ich eigentlich gar keinen Grund dazu habe.
Auch beim Klopfen zittert meine Hand gewaltig.
„Einen kleinen Moment noch",steckt Arthur bloß seinen Kopf durch die Tür,"Aber komm gern rein"
Das lasse ich mir nicht zwei Mal sagen und schlüpfe in ein Hotelzimmer, welches wirklich genauso aussieht wie meins.
Was ein Wunder.
Was aber wirklich ein Wunder ist und auch nur eins sein kann, ist, wie gut Arthur aussieht.
Dieser steht nur in einer hellblauen Jeans-Shorts vor mir und lächelt mich schüchtern an.
Ich kann meinen Blick dabei nur wirklich schlecht von seinem gebräunten und durchtrainierten Oberkörper nehmen.
„Ich sehe schon, dir gefällt, was du siehst",schmunzelt Arthur und nimmt mich zur Begrüßung einmal in den Arm.
Sofort lasse ich meine Hände auf seinen Rücken wandern.
Die warme Haut Dort fühlt sich toll an.
„Ich bin auch nur ein Mensch",murmele ich leicht verlegen und entferne mich ein wenig von Arthur. Will ihn auch nicht bedrängen.
„Pato. Alles gut, mach dir da bitte keinen Stress. Mir gefällt es.",zwinkert Arthur, was mich aufatmen lässt.
Nachdem Arthur sich sein cremefarbenes Hemd übergezogen hat, machen wir uns auch schon auf den Weg zum Restaurant, was ein knapper Fußweg von zehn Minuten für uns ist.
Da es Samstag ist, fallen wir beide in den Menschenmassen um uns herum gar nicht auf, sodass ich mich dieses Mal traue und meine Finger zwischen die von Arthur schiebe.
Dieser drückt meine Hand auch dieses Mal fest.
Den Weg verbringen wir durchgehend schweigend, was jedoch gar nicht unangenehm ist.
Die Straßenlaternen um uns herum leuchten mittlerweile auf und hüllen die vollen Straßen in ein warmes Licht, während der Himmel über uns langsam schwarz wird.
Dazu die Tatsache, dass es noch immer angenehm warm ist...einfach perfekt.
„Wow, das ist wirklich schön hier",staunt Arthur und hat schlecht, als wir zu unserem Tisch geführt werden.
„Es ist eins meine Favoriten hier.",meine ich, als ich hinter Arthurs Stuhl trete und diesen zurückziehe.
„Danke",werden die Wangen des Monegassen leicht rot.
„Kein Problem",setze ich mich hin, da werden uns auch schon unsere Karten gebracht.
Da wir beide morgen fit sein sollen, fällt meine Wahl auf ein alkoholfreies Bier und Arthur bleibt bei einer Cola.
„Kannst du etwas empfehlen?",blättert Arthur durch die Karte,"Ich war noch nie mexikanisch essen".
„Also ich kann dir immer die Burritos empfehlen. Die sind hier einfach spitze, du kannst auch einfach Zutat weglassen oder so.",meine ich und Klappe meine Karte wieder zu.
„Okay, dann vertraue ich mir mal",zwinkert Arthur und gibt auch gleich die Bestellung auf.
„Danke",bedanke ich mich sofort, als das Essen kommt. Könnte ich gleich zahlen? Dann müssen wir es danach nicht mehr."
„Aber..",will Arthur schon dagegen angehen, doch ich stoppe ihn:"Nein, dieses Mal geht auf mich," und drücke dem Kellner schnell das Geld in die Hand.
„Das hättest du nicht machen müssen",lächelt Arthur mich über den Tisch an.
„Doch, das ist selbstverständlich",schreite ich sofort alles ab und lächle ihm Ehrlich entgegen.
Während des Essens beginnen wir damit, über die verschiedensten Themen zu quatschen, angefangen natürlich beim Rennwochenende hier in Texas.
„Also eigentlich hoffe ich, dass ich nach dem Rennen noch ein wenig Zeit habe,irgendwas zu machen, was nicht zwanghaft Training oder so ist. Ein wenig die Gegend erkunden, bevor es weiter geht nach Long Beach.",mümmelt Arthur zwischen zwei Bissen.
„Weißt du was?",schlage ich dann vor,"Ich wollte eigentlich auch hier bleiben, zu meinen Eltern. Sollte es kein Problem für dich sein, dann könnte ich dich auch mitnehmen. Wir könnten tagsüber weg sein, dann hätten wir ein wenig Ruhe und dann dort kostenlos übernachten"
Kurz lässt der Monegasse sich den Gedanken durch den Kopf gehen.
War das zu viel?
Will er vielleicht nicht direkt zu meinen Eltern mit?
Oder will er meine Gesellschaft doch gar nicht?
Oder einfach nicht so lange?
„Pato? Hörst du mir überhaupt zu?",bringt mich die Stimme des Jüngeren wieder in die Realität zurück.
„Tut mir leid, was meintest du?",merke ich, wie mir die Röte ins Gesicht schießt.
„Ich meinte nur, dass ich es gerne machen würde."
Puh, also das Problem wäre dann gelöst.
Die Röte wechselt ihren Platz mit einem breiten Grinsen und einem warmen Kribbeln.
Arthur und ich haben wirklich ein paar Tage zusammen.
Alleine.
In Ruhe.
„Okay, dann machen wir das so, ich freue mich schon",greife ich über den Tisch nach seiner Hand und verschränke unsere Finger.
„Und ich mich erst. Aber erstmal müssen wir noch ein Rennen hinter uns Bringen",lächelt Arthur.
Stimmt, da war ja was.
„Ach, das ist hoffentlich schneller vorbei, als wir denken können.",zwinkere ich.
„Ja, hoffentlich, aber erstmal sollten wir aufessen".
Stimmt, da war ja auch noch was...
Vielleicht sollte ich mich darauf konzentrieren in Arthurs Gegenwart nicht immer den Bezug zur Realität zu verlieren.
„Stimmt. Und den Abend Genießen."
„Das auf jedem Fall",wendet Arthur sich nun wieder dem Essen zu.
„Auf einen schönen Abend"
„Auf einen schönen Abend."
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