Just don't

Es war eine düstere und stürmische Nacht. Das Heulen des Windes und der prasselnde Regen erfüllten die Luft, als ich mit meinen besten Freunden Lisa und Tom in einem abgelegenen, alten Haus in einem Waldgebiet zusammenkam. Wir nannten uns die "Drei Musketiere" und hatten keine Ahnung, dass diese Nacht zu einer grauenvollen Prüfung unseres Muts und unserer Freundschaft werden würde.

Die Übernachtungsparty, die wir geplant hatten, begann harmlos genug. Wir spielten Videospiele, aßen Pizza und lachten über unsere Jugendstreiche. Doch das stürmische Wetter schien unsere Feier zu einem unheimlichen Abenteuer zu machen, und die Dunkelheit, die draußen lauerte, drängte sich langsam in unsere Gemüter.

Als die Uhr voranschritt und die Nacht anbrach, beschlossen wir, den Dachboden des alten Hauses zu erkunden. Dieser Teil des Gebäudes war von Staub und Dunkelheit durchdrungen, und wir hatten ihn normalerweise gemieden. Aber das Heulen des Windes und der unheimliche Knarren des Hauses schürten unsere Neugier.

Der Dachboden war wie eine Zeitkapsel vergangener Jahrzehnte. Vergessene Möbel, verstaubte Kisten und unheimliche Schatten umgaben uns. In einer dunklen Ecke stieß Lisa auf ein altes Ouija-Brett. Sie schlug vor, es auszuprobieren, und obwohl wir zunächst zögerten, konnte keiner von uns dem Grusel widerstehen.

Wir setzten uns in einen Kreis um das Ouija-Brett, die Atmosphäre wurde von Minute zu Minute düsterer, und der Wind heulte draußen wie ein verlorener Geist. Lisa stellte die erste Frage: "Gibt es hier jemanden?" Das war der Anfang unseres verhängnisvollen Albtraums.

Minuten vergingen, und es schien, als würden wir keine Antwort erhalten. Aber dann begann die Planchette sich langsam zu bewegen, als ob unsichtbare Hände sie lenkten. Die Buchstaben wurden nacheinander aufgedeckt: "N-E-I-N."

Ein eisiger Schauer überlief uns, und unsere Herzen klopfen heftig. "Wer bist du?", wagte ich zu fragen. Die Planchette bewegte sich erneut, diesmal, um Buchstaben zu buchstabieren: "J-U-S-T D-O-N-'-T."

"Was meinst du mit 'Just don't'?", fragte Tom, unsere Stimmen zitterten vor Angst. Doch die Planchette schien nicht auf unsere Fragen reagieren zu wollen. Stattdessen bewegte sie sich erneut und buchstabierte: "S-C-H-L-A-F-T N-I-C-H-T."

Wir waren schockiert, aber es war zu spät. Wir hatten die Verbindung hergestellt, und eine finstere Präsenz schien nun in unserem Haus zu wohnen. Wir brachen das Spiel am Ouija-Brett ab und beschlossen, den Dachboden zu verlassen, aber die Dunkelheit des Hauses umgab uns bereits.

Als wir die Treppe hinuntergingen, hörten wir unheimliche Geräusche von unten. Türen schienen sich von selbst zu schließen, und wir konnten leise Schritte hören. Ängstlich und neugierig zugleich beschlossen wir, nachzusehen, was vor sich ging.

Der Flur war in absolute Dunkelheit getaucht, und die Lichter im Haus schienen nicht mehr zu funktionieren. Wir bewegten uns vorsichtig vorwärts, unsere Herzen schlugen laut vor Angst.

Als wir das Wohnzimmer erreichten, bot sich uns ein schrecklicher Anblick. Die Möbel waren umgeworfen, Bilder von den Wänden gerissen, und der Raum wirkte, als hätte ein Sturm gewütet. Doch das Schlimmste war, dass unsere Freunde, die zuvor noch bei uns gewesen waren, nun bewegungslos auf dem Boden lagen, als wären sie in einen tiefen Schlaf gefallen. Doch etwas war nicht in Ordnung - sie atmeten nicht mehr.

Der Raum war von einer unheimlichen Stille erfüllt, die nur von unserem flachen Atmen durchbrochen wurde. Panik und Verzweiflung ergriffen uns. Wir versuchten verzweifelt, unsere Freunde zu wecken, doch ihre Körper waren kalt und reglos. Dann hörten wir ein rumpelndes Geräusch, und die Dunkelheit in der Ecke des Raumes schien sich zu verdichten.

Der nächste Augenblick ließ uns schreiend aufspringen. Zwei unserer Freunde verschwanden auf mysteriöse Weise, als ob sie von unsichtbaren Kräften weggezogen worden wären. Unsere Schreie zogen die Aufmerksamkeit der anderen auf sich, und sie erwachten aus ihrem schlafähnlichen Zustand. Aber sie waren nicht mehr die Menschen, die sie zuvor gewesen waren.

Ihre Augen leuchteten in einem unheimlichen Rot, und ein unheilvolles Lächeln spielte um ihre Lippen. Sie griffen uns an, mit einem verängstigenden Hunger in ihren Augen. Wir rannten um unser Leben, verzweifelt nach einem Ausweg suchend.

Die Dunkelheit schien sich zu verdichten, und finstere Schatten jagten uns durch das Haus. Ein weiterer Freund fiel in einen tiefen Schlaf, und bevor wir reagieren konnten, war auch er spurlos verschwunden. Wir waren allein und umzingelt von einem unheimlichen Grauen, das uns langsam verschlang.

Schließlich erwachte ich in meinem eigenen Bett, schweißgebadet und zitternd. Mein Herz hämmerte in meiner Brust, und ich konnte kaum atmen. War alles nur ein Albtraum gewesen?

Aber als ich aus dem Bett stieg und mich im Raum umsah, wurde mir klar, dass der Albtraum noch nicht vorbei war. An der Tür hing ein Zettel, geschrieben in großen, blutroten Buchstaben: "Just don't sleep."

Die Erinnerungen an den schrecklichen Traum und die grauenvollen Ereignisse der vergangenen Nacht überfluteten mich. Ich wusste nicht, was es mit diesem Zettel auf sich hatte, aber ich spürte, dass dies erst der Anfang war. Etwas Dunkles und Unheimliches lauerte in den Schatten, und wir mussten herausfinden, was es war, bevor es uns endgültig verschlang.

Die "Drei Musketiere" waren bereit, sich der Dunkelheit zu stellen, um die Wahrheit zu enthüllen und ihre Freunde zu retten. Doch sie wussten nicht, dass sie auf eine gefährliche Reise in das Unbekannte eingetreten waren, bei der sie nicht nur um ihr eigenes Leben kämpfen würden, sondern auch um ihre Seelen.

Der Albtraum hatte uns in seinen eisigen Klauen gefangen, und die Dunkelheit im Haus schien noch bedrohlicher zu werden. Die blutrote Warnung auf dem Zettel an meiner Tür, "Just don't sleep", hallte in meinem Kopf wider. Doch wir, die "Drei Musketiere", hatten nicht vor, uns der Furcht zu ergeben. Wir wollten die Wahrheit enthüllen und unsere Freunde retten, koste es, was es wolle.

Der nächste Tag brach an, und wir versammelten uns in Lisas Haus, um unsere weiteren Schritte zu planen. Die Dunkelheit draußen hatte einer trüben Dämmerung Platz gemacht, die dem Haus eine noch unheimlichere Atmosphäre verlieh.

"Wir müssen herausfinden, was mit diesem Haus geschieht und wie wir uns davor schützen können", erklärte Lisa mit einem entschlossenen Blick.

Tom stimmte zu. "Wir dürfen nicht zulassen, dass die Dunkelheit gewinnt. Unsere Freunde sind in Gefahr, und wir müssen sie retten."

Ich nickte zustimmend. "Zuerst müssen wir herausfinden, warum das Haus von dieser finsteren Macht heimgesucht wird. Dann müssen wir einen Weg finden, sie zu vertreiben."

Unsere erste Station war der Dachboden, der Ort, an dem alles begonnen hatte. Die düsteren Schatten und die Spuren unserer vorherigen Begegnung mit dem Ouija-Brett waren noch immer präsent. Diesmal wollten wir es erneut versuchen, um weitere Informationen zu erhalten.

Lisa setzte sich vor das Ouija-Brett, und die Atmosphäre im Raum wurde von Minute zu Minute düsterer. Wir hatten das Gefühl, beobachtet zu werden, und die unheimlichen Geräusche, die draußen erklangen, trugen nicht gerade zur Beruhigung bei.

"Ist jemand hier?" fragte Lisa mit zittriger Stimme. Wir hielten den Atem an und warteten auf eine Antwort. Minuten vergingen, doch diesmal gab es keine Reaktion. "Vielleicht haben wir sie vertrieben", flüsterte ich erleichtert.

Aber dann begann die Planchette sich wieder zu bewegen, als ob unsichtbare Hände sie führten. Die Buchstaben buchstabierten langsam: "I-C-H-B-I-N-N-I-C-H-T-W-E-G."

Ein Schauer durchfuhr uns. "Wer bist du?", fragte Lisa erneut, die Angst in ihrer Stimme war unüberhörbar. Die Planchette buchstabierte: "D-I-E-S-I-S-T-M-E-I-N-H-A-U-S."

Tom runzelte die Stirn. "Das ist nicht unser Haus, aber wir sind hier, um unsere Freunde zu retten. Kannst du uns helfen?"

Die Planchette bewegte sich wieder und buchstabierte: "S-C-H-L-A-F-T-N-I-C-H-T."

"Schlaft nicht", wiederholte ich. "Das wissen wir schon. Aber was ist mit unseren Freunden passiert?"

Abermals gab es keine klare Antwort, und wir fühlten uns noch mehr im Dunkeln gelassen. Wir entschieden uns, das Ouija-Brett vorerst beiseitezulegen und das Haus weiter zu erkunden. Wir wussten, dass wir weitere Hinweise finden mussten, bevor die nächste Nacht hereinbrach und die Dunkelheit erneut auf uns herniederstieg.

Unser nächstes Ziel war der Keller des Hauses, ein Ort, den wir normalerweise mieden. Der Keller war kalt und feucht, und er schien sich noch weiter in die Finsternis zu erstrecken, als wir uns erinnerten. Wir öffneten eine Tür, die zu einem Raum führte, den wir nie zuvor betreten hatten.

Der Raum war klein und fensterlos, mit unheimlichen Symbolen, die an den Wänden gekratzt waren. Kerzen flackerten im Halbdunkel, und die Atmosphäre war mit Mysterien durchtränkt. In der Mitte des Raumes stand ein weiterer alter Spiegel, der dem im Dachboden ähnelte.

Als wir uns näherten, konnten wir unsere eigenen Reflexionen sehen, aber etwas war anders. Etwas Bewegte sich im Hintergrund des Spiegels, als würde uns jemand beobachten. Plötzlich hörten wir ein leises, unverständliches Flüstern, das die Luft erfüllte. "Flucht... Schlaf... Rettung..."

Wir wandten uns dem Spiegel zu, und unsere Reflexionen wandten sich von uns ab und kamen auf uns zu. Aber sie waren nicht unsere eigenen Spiegelbilder. Sie waren verzerrt, gruselig, mit leeren Augen und einem bösartigen Lächeln.

Der Raum schien sich zu verengen, und wir starrten auf unsere entstellten Reflexionen. Plötzlich brachen die gestörten Spiegelbilder aus dem Glas heraus und griffen uns an. Wir rannten aus dem Raum, verschlossen die Tür hinter uns und atmeten tief durch. "Was zum Teufel war das?" keuchte Tom.

Die unheimlichen Ereignisse im Haus wurden immer verstörender. Als die Nacht hereinbrach, kehrten wir zum Haus zurück und wussten, dass wir weiterhin auf der Suche nach Antworten sein mussten. Aber als wir den Raum mit dem Spiegel erreichten, war dieser verschwunden. An seiner Stelle lag ein weiterer Zettel: "Ihr könnt nicht fliehen."

Die Nächte wurden quälender, und unsere Ängste hatten uns fest im Griff. Die Dunkelheit des Hauses schien sich zu vertiefen, und die Schatten bewegten sich bedrohlich. Wir hatten Halluzinationen, hörten seltsame Stimmen und begannen, uns gegenseitig zu misstrauen.

Uns war klar, dass wir professionelle Hilfe brauchten. Wir kontaktierten einen Parapsychologen, einen Experten für unerklärliche Phänomene. Er untersuchte das Haus, unsere Geschichten und die Spuren, die wir gefunden hatten. Sein Gesicht wurde bleich, als er zu einem ernsten Urteil kam.

"Dieses Haus ist von einer uralten Dunkelheit heimgesucht", erklärte der Parapsychologe. "Es hat eine düstere Geschichte und war einst der Ort unheimlicher Rituale. Die Dunkelheit, die ihr erlebt, hat eine starke Bindung zu diesem Haus. Ihr müsst vorsichtig sein, denn sie kann eure Seelen verschlingen."

Die Dunkelheit lauerte überall im Haus, und es war unklar, wie wir gegen sie ankämpfen sollten. Wir waren entschlossen, unsere Freunde zu retten und die Dunkelheit zu vertreiben, aber wir wussten nicht, wie. Der Parapsychologe schien unsere Verzweiflung zu spüren und schlug vor, dass wir uns mit einer Gruppe von Experten auf dem Gebiet des Übernatürlichen zusammenarbeiteten.

Gemeinsam begannen wir, das Haus und die angrenzenden Wälder zu untersuchen. Wir stießen auf dunkle Rituale, Opfergaben und geheime Türen, die zu versteckten Räumen führten. Je mehr wir entdeckten, desto klarer wurde uns, dass die Dunkelheit im Haus tief verwurzelt war und mit der Geschichte des Ortes zusammenhing.

Wir führten schließlich ein komplexes Ritual durch, um die Dunkelheit zu vertreiben. Doch die Dunkelheit kämpfte verzweifelt zurück, und der Raum erbebte vor einer gewaltigen Präsenz. Unheimliche Schatten bewegten sich auf uns zu, und wir spürten, wie unsichtbare Hände uns zu Boden drückten.

In einem letzten verzweifelten Akt konnten wir die Dunkelheit besiegen und das Haus befreien. Aber zu einem hohen Preis. Unsere Freunde, die der Dunkelheit zum Opfer gefallen waren, kehrten nicht zurück. Wir hatten sie für immer verloren.

Das Haus stand leer und verlassen da, von der Dunkelheit befreit, aber immer noch von einer unheilvollen Atmosphäre durchzogen. Wir verließen den Ort, mit dem Wissen, dass wir die Dunkelheit besiegt hatten, aber dass sie immer im Hintergrund lauerte.

Jedes Mal, wenn wir unsere Augen schlossen, wurden wir an die Worte erinnert, die wir auf dem Ouija-Brett gehört hatten: "Just don't sleep." Wir hatten eine grauenvolle Nacht überlebt, aber die Erinnerungen an die Dunkelheit würden uns für immer verfolgen. Und das Haus, das einst unser Zufluchtsort gewesen war, würde für immer mit den Schatten der Vergangenheit behaftet sein.

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