[8] Y/N POV
Timeskip - 3 Wochen
Ich durfte mit Aya gemeinsam baden, weil wir ..... nein, ich in den letzten Wochen Sukuna gut gedient hatte.
Mein Wunsch, mit Aya gemeinsam zu Baden, erfüllte mir Sukuna mit Freude, weil ich ihm wichtig war und seine ganz besondere Sklavin war. Ich wollte ihr etwas Gutes tun, als Entschuldigung für die Schmerzen, die sie meinetwegen ertragen musste.
Ich nahm etwas Schaum in meine Hände und pustete ihn weg, er flog umher, wie Schneeflocken. Eine Traurigkeit legte sich bei diesem Gedanken über meine Augen, als mir klar wurde, dass ich dieses Anwesen wohl nie wieder verlassen würde. Ich würde nie wieder den Winter, den Sommer, den Herbst oder den Frühling sehen. Ich seufzte und verdrängte diese traurigen Gedanken, die mich nur runterzogen. Ich sah Aya an.
»Wie geht es dir? Ist die Wassertemperatur in Ordnung für dich?«, fragte ich mit einem Lächeln. Dabei versuchte ich ihr nicht allzu dolle auf die Prellungen und blauen Flecken zu starren, die sich auf ihrem Körper und auf dem Gesicht zeigten.
Meister Sukuna, bestrafte Aya, nachdem sie mit mir bei meinem ersten Mal gesprochen hatte. Es war zwar nur ein kaum hörbares sorry gewesen, aber Regeln waren Regeln. Und da ich selbst Sukunas Liebling war und etwas Besonderes, würde ich diese Regeln einhalten. Allein der Gedanke an meinen Meister ließ mein Herz höherschlagen.
Ich lächelte vor mich hin, zog meine Beine an meinen Körper und legte meine Arme darum. Denn eines meiner wichtigsten Regeln waren, niemanden zu berühren, außer Sukuna erlaubte es. Also achtete ich darauf und hielt einen gewissen Abstand zu Aya.
»Das Wasser ist okay und mir geht es gut«, antwortete sie. »Es ist noch immer so okay, wie vor zwei Minuten, als du mich gefragt hast.« Fügte sie hinzu und rutschte in der Wanne vor.
Sie versuchte, ihre Wunden im Wasser und Schaum zu verbergen. »Die Frage ist, ob mit dir alles okay ist? Du siehst traurig aus.«
»Tut mir leid, ich mach mir einfach Sorgen« erwiderte ich und sah den Schaum an. Wieder strich ich drüber »Meinst du, wir dürfen irgendwann auch mal raus?«, fragte ich sie, statt ihre Frage zu beantworten, und obwohl ich die Antwort darauf kannte.
Sie sah mich verständnislos an. Dann lachte sie. »Raus? Du meinst aus dem Anwesen? Ich an deiner Stelle würde nicht fragen, wenn du nicht genauso grün und blau geschlagen werden willst, wie ich«, setzte sie an und versuchte, einen Scherz zu machen.
Ich sah sie traurig an und seufzte. »Okay... aber vielleicht macht Suku.... Ich meine der Meister eine Ausnahme bei mir« murmelte ich so laut, dass sie es hörte. Weil ich doch etwas Besonderes für ihn war, dachte ich weiter.
Ich musterte Aya. Ich wollte nicht, dass sie wusste, das ich etwas Besonderes für Sukuna war und er mich mochte und ich... ich ihn auch mochte. Ich hatte das Gefühl, dass sie mich verurteilen würde und kein Verständnis hätte.
Sie biss sich auf die Lippe. »Sukuna? Du ... sprichst ihn mit Namen an?«
»Was?! Nein! Ich würde so etwas nie wagen« versuchte ich glaubwürdig zu klingen und zog meine Beine noch stärker an meinen Körper und wisch ihrem Blick aus, bevor ich dann doch zu ihr rüber linste.
Sie nickte zwar, aber schien mir nicht wirklich zu glauben.
»Y/N? Darf ich dich um einen Gefallen bitten? Ich ... verrenn dich da bitte nicht in einer Sache, die es nicht gibt. Sukuna ist ein Fluch. Ein wirklich mächtiger, böser und grausamer Fluch«, sprach sie und sah sich um, dann rutschte sie in der Wanne näher an mich heran. »Er ist nicht gut. Auch wenn er dich anders behandelt als den Rest von uns. Er ... ist böse. Er will jeden Menschen versklaven, oder umbringen. Er ... Würde es auch nicht scheuen, dich umzubringen, wenn ihm danach ist. Sie nur, was er mir angetan hat, nur weil ich dir etwas zugeflüstert habe. Wie lange bist du jetzt schon hier? Drei Monate? In dieser Zeit hat Sukuna neun Sklaven getötet. Einen nur, weil er Lust dazu hatte. Was sagt dir das?«
Ich blickte Aya wieder direkt an und öffnete meinen Mund. Ich wollte ihr widersprechen, ihr sagen, dass ich doch etwas Besonderes war.
Aber ich schloss meinen Mund wieder und schluckte schwer. Ich sah wieder auf ihre Verletzungen. Die Prellungen sahen schrecklich aus, ihr Gesicht hatte grüne und blaue Flecke. Ihre Nase hatte so doll geblutet, dass man dachte, sie wäre gebrochen. Jetzt war sie nur noch rot und etwas geschwollen.
Ich hob meine Hand und wollte Aya berühren, ich wollte sie umarmen. Aber ich ließ meine Hand wieder auf mein Knie fallen und versuchte zu lächeln.
»Mach dir keine Sorgen, Aya. Der Meister.... Er würde mir nie etwas antun. Es ist anders zwischen uns« erklärte ich.
»Ist es das?«, fragte sie. »Was macht dich da so sicher?«
»Ich spüre es einfach. Und weißt du was?«, fragte ich. »Ich werde Meister Sukuna darum bitten, dir nie wieder so etwas anzutun, weil du mir wichtig bist. Dann wirst du mir auch glauben, dass es anders zwischen uns ist.«
Sie seufzte frustriert. »Sukuna ist böse. Er benutzt dich nur, Y/N. Er will nur deine Fl-«, sie stoppte sich und rieb sich das Gesicht mit Schaum ab. »Das wird nichts nützen. Bei dem nächsten Fehltritt wird er dich oder mich betrafen.« Erneut entkam ihr ein Fluch. »Hast du mitbekommen, was er vorgestern mit dem Dorf des Kamo-Clans gemacht hat?«
Ich zog meine Augenbrauen zusammen.
»Was meinst du?«, fragte ich sie und verstand nicht ganz.
Dann seufzte ich aber. »Diese Jujuzisten haben es nicht anders verdient. Meister Sukuna wird seine Gründe gehabt haben und ich hasse sowieso alle Jujuzisten und du solltest wissen warum«, merkte ich locker an. Mich interessierte es nicht, wenn Sukuna diese Jujuzisten abschlachtete.
»Y/N!« Nun rückte sie doch näher an mich heran und griff meine Hände. »Er hat siebenundzwanzig Kinder umgebrachte. Abgeschlachtete, mit seinen eigenen Händen! Sag mir, was haben diese Kinder getan? Egal, was die Jujuzisten dir angetan haben ... ist das okay?«, fragte sie und verzog das Gesicht. »Außerdem müsstest du mich dann auch hassen.«
Ich zuckte zusammen, als sie meine Hände nahm. Ich starrte auf unsere Hände und mein Herz fing schneller an zu schlagen, und zwar aus Panik. Ich bekam Panik. Während Aya sprach, schaute ich mich hastig um, zu groß war die Angst, dass uns Sukuna sehen würde.
Ich atmete schwer und sprang plötzlich auf und riss meine Hand aus ihrem Griff.
»Fass mich nicht an!«, sagte ich etwas scharf. Ich atmete ein und wieder aus, dann schluckte ich schwer und drückte meine Hand gegen meinen Brustkorb »I ... Ich meine... ich darf niemanden anfassen...«, stotterte ich und stieg aus der Wanne.
Ich nahm ein Handtuch und sah sie wieder an. »Ich will nichts mehr hören darüber! Meister Sukuna weiß, was er tut und fertig! Und... und...« ich leckte mir nervös über die Lippen und presste sie zusammen »Und wieso sollte ich dich hassen?! Du bist... doch nicht etwa...«, schaffte ich, die Frage nicht zu Ende zu stellen, und sah sie einfach nur fassungslos an.
Aya folgte mir mit ihrem Blick und starrte mich mitleidig an.
»Mein Name ist Aya Kamo. Und ja, ich bin ein Jujuzist. Das heißt, ich war einer, bevor Mahito mich gefangen genommen hat.«
»Was?!«, fragte ich leise und drückte das Handtuch an meinem Körper. »Du.... Das war deine Familie?!«, fragte ich und meine Unterlippe fing an zu zittern.
Auf einmal wurde mein Blick weicher. Ich ging auf sie zu und sah sie dabei an. »Es... tut mir leid... das wusste ich... nicht«, stotterte ich und kniete mich dann vor die Wanne und drückte Aya an mich ran. »Es tut mir leid«, wiederholte ich mich und fühlte mich schrecklich.
Sowas hat niemand verdient! Ich dachte, das wären nur irgendwelche Jujuzisten, aber nicht die Familie meiner einzigen Freundin. Mir war egal, dass sie eine Jujuzistin war, ich würde bei ihr eine Ausnahme machen. Nur bei ihr!
Sie ließ mich sie umarmen und flüsterte: »Wir sind nicht die Bösen in dieser Geschichte, Y/N. Er ist es.«
Mein Körper spannte sich an »A ... Aber ... Meister Sukuna, er hat mich gerettet, als ich von Jujuzisten gejagt wurde«, flüsterte ich zurück.
»Hast du dich nie gefragt, warum sie dich gesucht haben? Warum die Zenin dich so dringend wollten?« Sie straffte sich und setzte wieder zum Sprechen an, als hinter ihr eine Stimme ertönte.
»Störe ich das Schwätzchen?«
Ich drückte mich weg und sah sie verwirrt an, dann sah ich hinter sie und meine Augen weiteten sich.
Sofort nahm ich mein Handtuch und drückte es zumindest vorne an meine Brüste »Meister Geto« sagte ich respektvoll und senkte den Blick.
»Liebste Y/N. Ich soll dich zu Sukuna bringen«, Informierte er mich.
Ich zögerte, bevor ich abrupt aufsah und mich erhob. Ich wickelte das Handtuch um meinen Körper und sah zu Aya.
Sie nickte mir zu. »Geh. Den Meister warten zu lassen, ist keine gute Idee.«
»Das kann ich nur bestätigen«, sagte Meister Geto und sein Blick bohrte sich in Ayas Augen. »Dich schickt er übrigens zu Mahito«, fügte er hinzu.
Ich nickte. »Okay« sagte ich an Aya gerichtet und ging mit schnellen Schritten zu Meister Geto.
»Du solltest dich ... noch anziehen«, scherzte Geto und warf einen ausgiebigen Blick auf meine Beine.
So ausgiebig, dass Aya aus der Wanne aufstand und mit ihrem nackten Körper die Augen des Fluches auf sich zog. »Wärt Ihr so freundlich, mir ein Handtuch zu bringen, Meister Geto?«
Er wechselte die Blickrichtung und musterte Ayas Körper. »Wo kämen wir denn da hin, wenn ich einen Sklaven bedienen würde? Steig aus der Wanne und hol es dir selbst.«
Ich sah zwischen den beiden Hin und Her und trat dann wieder in Meister Getos Blickfeld »Ihr habt recht, verzeiht mir« entschuldigte ich mich und ging zu einem Stapel Handtücher. Ich nahm ein Handtuch und reichte es Aya, dabei sah ich Meister Geto extra an.
Danach ging ich in einen Nebenraum und zog mich um. Mit meinen üblichen Sklaven Sachen, kehrte ich zurück.
»Bis später, Aya«, lächelte ich sie nervös an.
»Ja, bis später«, Erwiderte sie, während sie sich das Handtuch um den Körper legte.
»Komm, Y/N. Dein Meister wartet«, sagte Meister Geto und schmunzelte.
Er führte mich aus dem Zimmer und schlenderte gemächlich neben mir her.
Ich nickte nur und folgt ihm.
»Wir haben uns in all der Zeit kaum Unterhalten können, Zenin. Wie gefällt es dir hier?«, fragte er und schenkte mir ein freundliches Lächeln.
Ich sah überrascht auf, dass er mich ansprach. Bei seinem freundlichen Lächeln bekam ich rosa Wangen »Mir gefällt es hier ... gut«, antwortete ich und sah dann runter auf meine Hände, die ich ordentlich vor meinen Körper ineinander hielt.
»Wirklich? Selbst ... Nun, ja, mit uns Flüchen? Und als Sklavin?«, fragte er, schloss dann die Augen und legte den Kopf schief. »Wir sind also gut zu dir?«
»Mir sind die Flüche lieber, als die Jujuzisten«, antwortete ich ernst und seufzte »Meister Sukuna ist gut zu mir und ich bin gerne bei ihm.«
Er lachte. »Das ist mal eine erfrischende Meinung. Es erfordert Mut, sich seiner Rasse abzuwenden und sich denen zu ergeben, die einem Überlegen sind. Und das, selbst wenn es nicht aus freien Stücken geschieht.« Er deutete in einen Gang, der nur von Fackeln beleuchtet war, und dann auf eine Wendeltreppe, die hinab führte. »Wusstest du, dass mein Körper ebenfalls der eines Jujuzisten ist?«
Ich nickte zustimmend und sah dann geschockt auf. Ich blieb auf der Wendeltreppe abrupt stehen.
»Wie meint ihr das mit eurem Körper?«, fragte ich.
»Suguru Geto, war ein ziemlich starker Jujuzist, der einen einsamen und verwerflichen Weg eingeschlagen hatte. Bis zu seinem Tod hat er fast so viel Schaden angerichtet, wie ein Fluch. Er hat Anhänger zusammengescharrt und gegen seine eigenen Freunde gekämpft. Hat Menschen als Affen bezeichnet und nur jene respektiert, die Fluchkraft nutzen konnten.« Wieder lachte er.
»Die Wege des Herren sind unergründlich, nicht wahr?« Er betrachtete mich und zog überrascht eine Braue hinauf. »Oh, weißt du es denn nicht? Ich bin ein Fluch im Körper eines Toten.« Meister Geto hob die Hand, zupfte an seinen Nähten und hob seine Schädeldecke an.
»Kenjaku ist mein richtiger Name. Und wenn man es genau nimmt, bin ich irgendwie auch die Mutter von Sukunas Gefäß«, erzählte er und kicherte, als er seinen Kopf wieder aufsetzte. »Schon lustig, oder?«
Entsetzt starrte ich ihn an. Was redet er da?! Ich versteh nur Bahnhof.
»Das... ist krank«, rutschte es mir raus.
Ich drückte schnell meine Hand auf meinen Mund. Mit großen Augen starrte ich sein Gehirn an und dann wieder auf sein Gesicht, als er den Kopf wieder schloss. »Wie ist sowas möglich? Und... weiß Meister Sukuna davon?«, fragte ich und fand es total verrückt, dass er die Mutter ... die MUTTER von Sukuna war.
Er begann hemmungslos zu lachen. »Du reagierst fast so amüsant, wie Satoru. Herrlich!« Er wischte sich eine Träne aus den Augen und lächelte wieder freundlich. »Natürlich weiß er es. Aber was sollte ihn das kümmern? Yuji Itadori ist ein Gefäß. Sukuna wird mit der Einnahme des letzten Fingers ohnehin seine wahre Gestalt annehmen. Und zudem, bin ich auch der Schaffer von Choso. Aber ich glaube, ihn hast du noch nicht kennengelernt, oder?«
Ich blinzelte mehrfach.
Satoru? Ich verstehe nicht. Ich presste meine Lippen zusammen und ging langsam wieder auf ihn zu.
»Ich bin verwirrt, aber wenn Meister Sukuna euch akzeptiert, dann werde ich das auch tun«, sagte ich etwas ruhiger. »Nein, jemanden namens Choso habe ich noch nicht kennengelernt« stimmte ich zu. Ich blieb vor ihm stehen. »Meister Sukunas wahre Form? Und dafür brauch er also den letzten Finger. Ich verstehe.«
Er nickte und zeigte auf eine Tür. »Bis hierhin bringe ich dich, kleine Zenin.« Er lief zu mir und klopfte mir auf die Schulter. »Ich hoffe, du hast nicht zu viel Magen, kleiner Mensch.«
Ich sah die Tür an und dann wieder Meister Geto. »Wie meint ihr das?«, fragte ich verwirrt.
»Oh, ich denke, das siehst du gleich«, entgegnete er im Gehen.
Ich nickte unsicher und drehte mich zu Tür, als Meister Geto oder Meister Kenjaku, ich hatte jetzt gar nicht mehr nachgefragt, wie ich ihn nennen sollte, verschwand. Ist ja auch egal, mein Meister erwartet mich. Ich legte meine Hand auf die Türklinke und betrat den Raum.
»Ich bin hier, Sukuna«, informierte ich ihn über mein Ankommen. Dann sah ich mich um und meine Augen weiteten sich.
Dieser Raum war ein Kerker. Überall war Blut und Menschenreste lagen herum, selbst an einer Wand klebten Menschenreste. Mein Blick huschte zu einem Menschen, der in einer Ecke lag, dann weiter zu einem der angekettet auf dem Tisch vor Sukuna lag.
Das war ein verdammtes Schlachtfeld!
Ich habe noch nie so viel Tod und Verderben auf einmal gesehen. Ich rümpfte meine Nase, als der Geruch von Blut und Gedärme in meine Nase stieg. Ich starrte Sukuna an, der oberkörperfrei mitten Raum stand und selbst etwas blutverschmiert war.
Ich schluckte gegen den Würgereiz an und ermahnte mich, mich hier nicht zu übergeben. Aber was ich hier sah, war grauenhaft und zumindest das Zittern meiner Hände konnte ich nicht unterdrücken.
Er wandte sich über die Schulter sehend mir zu und streckte sich genüsslich. »Ist das nicht herrlich? Etwas tot am Morgen, vertreibt Kummer und Sorge.«
Seine Hand schnellte vor und er packte den halb toten Jujuzist auf dem Tisch am Kragen. Sein Kopf kippte nach hinten und Blut tropfte aus seinem Mund. »Du bist schwächer als erwartet, Jujuzist.«
Er drehte sich mir zu und forderte: »Komm her.«
Ich lachte unsicher und eher gespielt, weil ich das so grausam fand, und ging dann schwer schluckend auf Sukuna zu.
»Das... sind Jujuzisten?«, fragte ich mit großen Augen und blieb neben Sukuna stehen. Ich sah zu dem Jujuzisten runter und verspürte Mitleid.
Er legte seine Hand an meine Wange und verschmierte Blut darauf. »Darf ich vorstellen«, setzte er an und deutete auf die blauhaarige Frauenleiche, die er mehr oder weniger in die Wand gedrückt hatte. »Das hier, war Kasumi Miwa.«
Er deutete auf die Fetzen in der Ecke, in dessen Torso ein Besen steckte. »Das Momo Nishimiya. Und hier haben wir als einzigen Überlebenden Noritosho Kamo. Einer der glücklichen Kamos, der nicht im Dorf war, als ich diesem einen Besuch abgestattet hatte.« Er lachte. »Er ist der Bruder einer ganz bestimmten Person.«
Ich war wie versteinert und hielt die Luft an, als er das Blut an meiner Wange verschmierte. Ich sah zu der Leiche, die er mir vorstellte, aber bewegte nur meine Augen, mein Körper war weiterhin erstarrt. Dann sah ich runter zu dem Mann, namens Noritosho Kamo...... Kamo....
»Was?«, fragte ich sichtlich geschockt und blickte wieder zu Sukuna »S ... Sukuna ... Sagt mir nicht... dass ... dieser Mann.... Ayas?«
Weiter schaffte ich es nicht, die Frage zu stellen, und schaute Sukuna nur mit geweiteten Augen an.
Er grinste. »Ihr Bruder ist? Oh doch. Der große Bruder, der es nicht geschafft hat, seine kleine Schwester vor einem Leben als Sklavin beim König der Flüche zu retten.« Er sah mich an und kniff die Augen zusammen. »Gibt es Probleme deswegen?«
Mein Herz setzte gefühlt aus, bevor es wie wild anfing zu schlagen. Ich starrte den Jujuzisten an und plötzlich tauchten Bilder in meinem Kopf von Aya auf. Sie war immer nett zu mir gewesen und hat sich um mich gekümmert, als wäre sie meine große Schwester. Sie hat alles verloren, ihre gesamte Familie und musste tatenlos dabei zusehen. Und jetzt lag ihr einziger großer Bruder hier und würde auch noch getötet werden!
Plötzlich konnte ich es nicht mehr aushalten, ich rannte in eine der noch im Vergleich sauberen Ecken und kotzte mir die Seele aus dem Leib.
»Meister ... Bitte ... ich flehe euch an! Bitte tut das nicht«, hustete ich und würgte wieder. Mir stiegen die Tränen in die Augen. Das war zu viel. Langsam sah ich wieder über meine Schulter zu ihm.
Er hob eine Braue und lachte los. »Sind wir heute etwas empfindlich, kleines Mäuschen?«
Der Jujuzist hustete und spuckte Blut, bevor er röchelte: »Lass sie gehen, du Monster. Lass sie und meine Schwester gehen, sonst ...«
Ich schüttelte den Kopf und weinte. Selbst in diesem Zustand machte er sich Gedanken über seine Schwester und selbst über mich! Er war bestimmt nur so unglaublich fürsorglich, weil er Ayas Bruder war. Die restlichen Jujuzisten waren immer noch Abschaum in meinen Augen.
Sukuna blinzelte und verzog die Lippen. »Du drohst mir? Also wirklich«, fragte er und schüttelte den Kopf. »Selbst mit deiner Blutmagie bist du mir in diesem und jedem anderen Zustand weit unterlegen. Du bist nur hier, weil ich eine Information brauche. Und diese, wird meine kleine Maus aus dir heraus kitzeln.« Er wandte sich mir zu und lief auf mich zu, dann packte er mich ruppig am Arm. »Er weiß, wo der Finger ist. Zeit mir zu beweisen, dass du mein bist.« Er küsste mich auf die Wange und nickte zu dem Jujuzisten.
Ich zuckte stark zusammen, als Sukuna mich packte. Er küsste mich und ich sah ihn mit großen Augen an. Beweisen, dass ich sein war? Hatte ich das denn nicht schon?
»W ... was soll ich denn machen?«, fragte ich mit zittriger Stimme.
Er beugte sich vor und flüsterte mir ins Ohr: »Frag ihn, wo mein verdammter Finger ist. Ich will, dass du das herausfindest, denn ich meine zu wissen, dass er nach Satoru Gojo der Einzige ist, der mir das sagen kann. Und weil ich eben ich bin, wird er vielleicht mehr mit dir sprechen«, antwortete er und ließ von mir ab und gab mir einen Schubs. »Mach schon!«
Ich stolperte nach vorne und drehte meinen Kopf noch einmal zu Sukuna um »Wenn du etwas herausfinden kannst, dann lasse ich ihn unter Umständen am Leben«, fügte er hinzu.
Über meine Schulter hinweg sah ich ihn an.
»Wirklich?«, fragte ich hoffnungsvoll. Als Sukuna mir zu nickte, sah ich nach vorne zum Jujuzisten.
Okay, ich mach das für Aya. Wenn er ihn am Leben lässt, dann kann Aya glücklich werden, vielleicht lässt Sukuna auch Aya frei. Ja, ich werde ihn darum bitten! Nahm ich mir vor und trat an den Tisch »Ich... Ich kenne deine Schwester« setzte ich an und versuchte zu lächeln »Sie ist wirklich toll. Sie ... ist wie eine große Schwester für mich« erzählte ich weiter und presste meine Lippen zusammen.
Er sah so schrecklich aus. Was hat Sukuna nur mit ihm gemacht »Es tut mir leid, dass du das erleiden musstest, aber bitte« flehte ich und beugte mich etwas runter zu ihm »Bitte sag mir, wo der letzte Finger ist«
Er hob den Kopf. Seine Augen waren immer noch geschlossen. »G- geht ... e- es ihr gut?«
Ich blinzelte die Tränen weg und nickte. »Ja... zumindest der Situation entsprechend... sie weiß Bescheid, was in eurem Dorf passiert, ist« flüsterte ich.
Er verzog bei der Erinnerung das Gesicht. »Es geht ihr also nicht gut.« Sein Kopf senkte sich. »Unser kleiner Bruder war dort. e-«, er hustete Blut. »E-er war sieben Jahre alt.«
Ertappt sah ich zur Seite, sein Anblick brach mir das Herz »Es tut mir leid« flüsterte ich und sah wieder nach hinten zu Sukuna.
»Aber...ist es dann nicht wichtiger, dass du zumindest am Leben bleibst« fuhr ich fort und sah ihn wieder an »Sag mir, wo der letzte Finger ist, und ich sorge dafür, dass du mir Aya verschwinden kannst.«
Er schnaubt und sein Lachen klang wie ein kläglicher Laut. »Ich würde mein Leben mit Freude geben, wenn es meinem Bruder retten könnte, oder Aya dafür besser ginge. I-ich würde alles geben.« Den Kopf schüttelnd, sah er mich an. »Glaubst du wirklich, dass du verhindern kannst, dass ich ende, wie meine Freunde? Wie meine Familie?«
Ich nickte. »Ja! Ich bin für Sukuna nicht nur eine Sklavin. Bitte glaube mir«, erklärte ich und nahm seine Hand. Sie war zwar blutig, aber ich drückte sie und unterdrückte den Ekel.
»Vorsicht«, keuchte er, als ich seine gebrochenen Finger drückte. Dann spuckte er wieder Blut aus. »Du bist ein Mensch. Also bist du für ihn genauso viel Wert wie eine Made. Du kannst mir nicht helfen. Und du kannst Aya nicht helfen.«
»Entschuldige«, sagte ich und versuchte seine Finger nicht allzu stark zu drücken. »Ja... ich bin ein Mensch« stimmte ich zu und atmete tief ein »Aber, ich bin für Sukuna ein besonderer Mensch. Und ich will euch helfen. Deswegen bitte! Ich flehe dich an, wo ist der letzte Finger? Dieser Mann, namens Satoru Gojo hat ihn, nicht wahr? Aber wo ist er versteckt?«, fragte ich nun eindringlicher, mit der Hoffnung, dass er endlich antwortete.
»Ja, du bist nur ein Mensch«, flüsterte er heißer. »Aber auch ein Jujuzist mit einer speziellen Fluchkraft und deswegen so wertvoll für Sukuna. Genau das, was der Mistkerl dachte, sei auch Aya«, fuhr er fort, bevor er seinen Blick forderte und festhielt. »Nicht wahr, König der Flüche?«, er sah über meine Schulter zu Sukuna, der nur an der Wand lehnte und ungerührt zu uns schaute.
Er wandte den Blick wieder ab und sah mich an. »Du bist die vermisste Zenin, die sie gesucht haben, oder? Und es ist heldenhaft, dass du mir helfen willst, aber ich weiß nicht, wo der Finger ist.« Er kicherte. »Und selbst wenn, würde ich es nicht sagen. Mein Tod ist ein kleiner Preis, wenn ich damit verhindern kann, dass ER seine volle Kraft erhält.«
Ich blinzelte mehrfach.
»Wer?«, fragte ich. Ich war kein Jujuzist, ich war eine nutzlose Zenin, ohne Fluchkraft. »Du musst mich verwechseln, ich besitze keine Fluchkraft und bin auch kein Jujuzist« erklärte ich ihm.
Dann sah ich selbst noch mal zu Sukuna und mir wurde blitzschnell bewusst, dass ich eine Regel gebrochen hatte. Schnell entriss ich mich von seiner Hand und ging einen kleinen Schritt weg.
»Nein!«, sagte ich etwas hastig und sah den großen Bruder von Aya wieder an. »Ich... meine, ich bin eine Zenin, aber nichts Besonderes. Und... und weißt du das denn nicht?! Dieser Mann namens Satoru Gojo! Er muss es doch irgendjemanden erzählt haben!«, fragte ich aufgebracht. Ich konnte Sukuna nicht beweisen, dass ich sein war, wenn ich versage. Unsicher sah ich wieder zu Sukuna.
»Satoru hat niemandem gesagt, wo er den Finger versteckt hat. Es ist eine Absicherung. Denn jeder andere wäre eine Gefahr für dieses Geheimnis. Er selbst ist der Einzige, den niemand dazu zwingen kann, etwas zu sagen. Gojo ist zu stark.« Er lachte hustend. »Du hast DEFINITIV Fluchkraft. Du unterdrückst nämlich die eines anderen, wenn du einen Jujuzisten oder Fluch anfasst. Richtig, Sukuna?«, fragte der große Bruder von Aya.
Wie stark war bitte dieser Satoru Gojo!? Fragte ich mich und zog die Augenbrauen zusammen, als Ayas Bruder mir allererstes sagte, dass ich Fluchkraft besaß »Das...kann nicht sein« flüsterte ich fassungslos und dachte nach.
Durfte ich deswegen niemanden anfassen?! Weil niemand davon mitbekommen sollte?! Und durfte ich deswegen Sukuna nie anfassen! Ich starrte ins nichts, und ließ die letzten Monate Revue passieren.
Sukuna kicherte dunkel. »Ich dachte eigentlich, dass du zu schwach bist, um es zu bemerken. Aber ja, es ist richtig. Jetzt ist die Katze aus dem Sack.« Bestätigte Sukuna die Tatsache, dass er die ganze Zeit über meine Fluchkraft Bescheid wusste.
»Siehst du? Er benutzt dich, er-« setzte der Jujuzist wieder an.
»Genug!«, zischte Sukuna und unterbrach ihn.
Plötzlich wurde seine Hand abgeschnitten und fiel zu Boden. Das Blut spritzte aus dem Stumpf »Y/N, bring es zu Ende. Töte den Jujuzisten.«
Ich stolperte geschockt paar Schritte zurück. Ich sah mit großen Augen zu Sukuna »Wieso habt ihr mir das verheimlicht?! Wieso habt ihr mich angelogen?!« fragte ich, statt zu gehorchen. Er hat mich belogen! Wieso!?
Binnen eines Herzschlags stand er so dicht vor mir, dass seine Nase meine streifte. »Weil ich Lust dazu hatte«, schnurrte er. »Weil ich mache, was immer ich will, wann immer ich will. Und weil du, kein Recht hast, mir vorzuwerfen, dass ich dir Informationen verheimliche.« Er griff, meine Hand und legte ein Messer hinein. »Und jetzt, TÖTE DEN JUJUTZISTEN!« brüllte er und ließ seine Kraft auflodern. »JETZT! Beweise mir, dass ich dir vertrauen kann, und ich erzähle dir alles, was du wissen musst.«
Ich zuckte stark zusammen, als Sukuna plötzlich vor mir stand. Ich erzitterte bei seinen Worten und sah dann hinunter zu dem Messer.
»Wirklich alles?« fragte ich »Du lügst mich nicht an?« meine Unterlippe zitterte und ich fühlte mich schrecklich. Plötzlich war ich kein normaler und nutzloser Mensch mehr, plötzlich besaß ich Fluchkraft und diese Kraft war Sukuna wichtig, und somit war auch ich ihm wichtig. Aber konnte ich einfach jemanden töten?! Und dann auch noch den Bruder von Aya! Meiner einzigen Freundin.
»Alles. Und wenn ich denke, die Antwort nützt dir etwas, geben ich sie dir.« Er trat zurück und sah mich auffordernd an. »Töte ihn, das ist ein Befehl. Du weißt, was passiert, wenn meine Befehle nicht befolgt werden, richtig, klein Maus?«
Ich sah wieder auf das Messer. Befehle müssen befolgt werden. Wenn nicht, werde ich bestraft. Ich bin eine gute Sklavin. Etwas Besonderes, Sukuna mochte mich. Ich war seine Lieblingssklavin.
Langsam bewegte ich mich auf den Jujuzisten hin und hob das Messer. Und obwohl ich ihn ausdruckslos ansah, rollten mir die Tränen die Wangen runter »Bitte verzeih mir« flüsterte ich und war wie eine Marionette, als ich mit beiden Händen das Messer in sein Herz rammte.
Er schrie auf, keuchte, sah das Messer in seiner Brust an und dann mich. Er nickte. »Er h- hätte Aya getötet, w- w- wenn du nichts getan hättest. E-Es ist okay. Nur ...« Er sah mir entgegen. »Lass d-dich nicht m-manipulieren. Er ist das leibhaftige B-böse«, hauchte er so leise, dass Sukuna es nicht hören konnte. »I-i diesem Kampf, ist S-Satoru Gojo der einzige, d-der die Menschheit noch r-r-retten kann.«
Er sankt im Sitzen zusammen und tat seinen letzten Atemzug.
Er hätte Aya getötet? Diese Worte hallten in meinem Kopf wider. Mit zittrigen Händen ließ ich das Messer los und sackte zu Boden. Aya wird mich hassen, wenn sie davon erfährt.
Aber was hätte ich denn tun sollen!? Es war ein Befehl meinem Meister.
Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und weinte. »Es tut mir leid! Bitte verzeih mir« schluchzte ich. Langsam ließ ich meine Hände vor meinem Gesicht schweben und starre sie an. Sie waren nun mit Blut besudelt. »Ich hasse ihn« hauchte ich. Ich hasse diesen Satoru Gojo! Wenn er doch so toll und stark ist! Wenn er doch der Einzige ist, der die Menschheit retten kann! Wieso?! Wieso hat er dann nicht meine Mutter oder mich gerettet?! Wieso ?!
»Wie hat sich das angefühlt? Jemanden zu töten? Blut an den Händen zu haben?«, fragte er, kniete sich herunter zu mir und trat dicht hinter mich.
Er beugte sich vor und flüsterte mir ins Ohr. »Das hast du wirklich gut gemacht, kleines Mäuschen. Und jetzt sag mir, wessen schuld ist das? Warum hast du ihn töten müssen?«
Ich Blick nach hinten zu Sukuna »Satoru Gojo. Das ist alles seine Schuld!« schluchzte ich wieder.
Er kicherte und half mir auf. Dann drehte er meinen Kopf wieder zurück und zwang mich Ayas großen und nun toten Bruder anzusehen. »Ja, es ist seine Schuld.«
Ich starrte mitleidig und vorwurfsvoll auf Ayas Bruder.
Er ließ seine Hand meinen Arsch entlangwandern und leckte sich die Lippen. Er hob das Kleid an, schob meine Beine auseinander und öffnete seine Hose.
Meine Augen weiteten sich und ich drehte meinen Kopf schnell nach hinten. Ich sah Sukuna wieder über meine Schulter hinweg an »Was tut ihr da?« fragte ich überfordert.
»Nach was sieht es denn aus«, fragte er und schob mein Höschen beiseite. Dann drang er rücksichtslos in mich ein und begann mich zu vögeln. »Ich nehme mir, was ich will. Ich belohne dich für deinen Gehorsam. Und ich belohne mich für die Auslöschung drei weiterer Jujuzisten. Und jetzt halt still!«
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