[46] Sukuna POV
»Sieh dir den Himmel an.« Ich atmete tief ein und grinste einseitig. »Ist das Wetter nicht herrlich? Es könnte kaum schöner sein, um ein paar Köpfe rolle zu lassen.«
Geto neben mir lächelte selig. »Köpfe, Arme, Beine. Vieles wird rollen heute.«
Ich lachte und sah dann zu Y/N, die in einem roten Fetzen aus durchsichtigem Stoff neben mir stand, das kaum etwas verdeckte. Sie musste unheimlich frieren, doch das war mir egal.
Vielleicht waren ihre Muskeln von den Schlägen und dem Missbrauch meinerseits auch noch erhitzt. Wer wusste das schön. Meine Hand hob sich und ich zupfte an dem dünnen Oberteil und strich dann an einem Schnitt über ihrer Brust entlang.
Die Made war überall mit Wunden, Prellungen und Blutergüssen bedeckt.
Ich lächelte breiter. »Was meinst du? Es ist ein guter Tag zum Sterben, oder?«
»Ja, Sukuna«, sagte sie erschöpft und mit vor dem Körper verflochtenen Fingern.
Mein Schlag traf sie so hart, dass sie auf dem Boden landete. »Mein Name ist für dich verboten, Verräterin.« Ich sah auf sie herab.
»Merk dir das.«
Sie stand stillschweigend auf und stellte sich etwas wackelig neben mich.
Ich seufzte.
»Kenjaku, bist du sicher, dass es jetzt passiert? Wir warten schone eine Weile und wenn nicht bald Blut fließt, bin ich versucht, deinen Kopf als ersten von seinem Körper zu trennen.«
Er winkte nur ab. »Sie sind bereits hier, Sukuna. Es ist eine Frage von Sek-«.
Kenjaku hatte nicht zu Ende gesprochen, da erschien auch schon die Bande von Jujutzisten. Ich lächelte hochmütig, als mein Blick von Gojo, zu der unwichtigen Person zu meinem kleinen Zwischenziel schweifte.
»Wie nett von dir, Gojo Satoru, mir meine Waffe gegen dich gleich mitzubringen.« Mein Grinsen wurde wölfisch und ich lenkte mir die Lippen. »Fushiguro Megumi, bist du bereit, mir deinen Körper zu geben?«
Sie alle sagten nichts, verzogen nicht mal eine Miene. Und ich musste gestehen, das amüsierte mich.
Mein Lachen hallte wider, als die erste Explosion nicht weit von hier ohrenbetäubend ertönte.
Gojo hob die Finger und so tat es auch Geto. Beide sagten zeitgleich: »Entsteige der Dunkelheit, finsterer als Schwarz. Und reinige jenes, was unrein ist.«
Ein schwarzer und weißer Vorhang mischte sich und ich verdrehte salbungsvoll die Augen. »Als würde das wirklich etwas nutzen, ihr Langweiler. Es kostet mich einen einzigen Gedanken, diesem Teppich zu zerfetzen.« Ich knurrte genervt, als auch Megumi und die andere Jujutzisten ihre Vorhänge webten.
Ich schüttelte den Kopf. Und nur um es zu beweisen, schnippte ich mit den Fingern und löschte die Neuen beiden direkt wieder aus. Die Rothaarige brummte mich böse an, doch ich würdigte die Made keines Blickes.
Ich legte den Kopf schief und fragte mich, was sie geplant hatte. Denn offensichtlich würde Gojo nicht seine Welpen mit hernehmen, wenn er sich nicht irgendetwas davon erhoffte. Dabei bemerkte ich, dass mein Hauptgegner seinen Blick von mir abgewandt hatte und ...
»Sie sieht gut aus, meinst du nicht auch?« Ich hob die Finger und strich Y/N über die Wange. »So wund und benutzt. Sag mir Gojo, hast du sie auch so hart gefickt wie ich, oder war das bei euch eher so romantisches Bettgeflüster.«
Er sah sie nur an und fragte: »Warum?«
Sie sah ihn nicht an und meinet nur: »Ich habe alles ... im Brief gesagt.«
Zu meiner Überraschung lachte Gojo bitter auf. »Ja, mag sein, doch ich möchte von dir hören, wieso du mir nicht genug vertraust. Selbst nachdem ich dir meines geschenkt habe.«
Ich sah zwischen den beiden Hin und Her und lachte leise. »Sieht aus, als hättest du nicht nur mich verraten, Mensch. Wie mir scheint, bist du gut darin, Dinge und Menschen zu zerstören, an denen dir etwas liegt oder denen du etwas bedeutest.« Ich hob ihr Kinn an uns zwang, sie Gojo anzusehen. »Sieh hin. Sie dir an, wie sein Herz in Trümmern liegt. Er glaubt dir nicht und ... Er tut gut daran. Wusstest du«, wandte ich mich an ihn und kratzte sie, als ich von ihr abließ. »Das sie mich bei den kleinen Besuchen in eurer Akademie willens zwischen ihre feuchten Beine hat kommen lassen? Und das, obwohl sie dir vorher das blaue vom Himmel gelogen hat?«
Gojo erstarrte und sah Y/N ungläubig an.
Scheinbar hatte sie ihm dieses Detail nicht gestanden, als sie ihn über mich gestellt hatte. Ich lachte, als sein Schmerz zu mir wehte und ich ihn witterte. Gojo versuchte, es zu verbergen, aber im Vollbesitz meiner Kraft, war es ihm nicht möglich, mich zu täuschen.
»Sein Leid«, flüsterte ich Y/N zu, sodass nur sie es hörte, »Ist fast unerträglich. Du hast ihn nicht nur gebrochen, sondern zerstört, kleines Mäuschen.« Ich ließ sie einen kleinen Trick spüren und ließ sie wahrnehmen, was ich spürte. Ich ließ den Menschen seine Qual sehen, riechen und fühlen. »Antworte ihm. Sag ihm, warum du ihm nicht vertrauen konntest.«
Ihre Augen weiteten sich, Tränen stiegen auf, als sie fühlte, wie es ihrem Liebsten ging.
»Das stimmt nicht!«, rief sie, so laut sie konnte. »Nachdem ich mich in dich verliebt habe, habe ich Sukuna kein einziges Mal mehr an mich ran gelassen! Nicht willentlich! Es tut mir leid ... ich ... es tut mir leid«, schluchzte sie nun leiser, was mich köstlich amüsierte.
»Spar dir das, Y/N«, sagte Gojo und ich bemerkte, wie sein Bein zitterte, als er zwanghaft nicht zurückweichen wollte. Er verzog den Mund. »Ich sagte es schon einmal und weiß nicht, warum ich mich nicht selbst daran erinnert habe: Die Liebe ist grotesker als jeder Fluch, Y/N. Und als genau das werde ich meine Gefühle für dich von jetzt an sehen. Als Fluch.«
Sie sah Gojo gebrochen an. Tränen rollten dem Menschen über die Wangen, aber sie nickte. Wie eine brave kleine Sklavin. »Ich habe nichts anderes verdient. Ich habe nichts anderes verdient.«
Sie sah zu Boden.
»Meine Güte, dieses Drama«, erklärte ich weiterhin erheitert. Dann jedoch verließ mich mein Lächeln. Ich hatte keine Lust mehr. »Folgender Vorschlag, Gojo Satoru. Du ergibst dich, lässt deine lästige Unendlichkeit fallen und ich hacke dich in winzig kleine Teile, die ich dann verspeise. Du überlässt mir den Körper des Jungen und als Gegenleistung, bringe ich die Rothaarige und unsere allseits geliebte, und von vielen gefickte Y/N, sowie den Bengel, Itadori, nicht um. Und weil ich heute in Spendierlaune bin, biete ich dir sogar an, die hälfte deiner Jujutzisten am Leben zu lassen? Wie wäre das?« Ich wackelte mit den Augenbrauen.
Er dehnte seinen Nacken. »Und einen guten Kampf dafür auslassen? Nein, keine Chance, Sukuna. Mein Gegenangebot ist, dass ich dir deinen tausend Jahre alten Arsch aufreiße und alle abschlachte, die sich dir angeschlossen haben.«
Ich verzog den Mund, weil er wohl seine freche Art wieder entdeckt hatte. Er war eine lästige Made, die einfach nicht verrecken wollte. Ich zwang mich trotzdem zu einem Lächeln.
»Oh? Jeden?« Ich deutete auf Geto. »Die Hülle deines Freundes? Und-« Ich vergrub meine Hände in den Haaren des Menschen und forderte: »Auf deine Knie.« Als sie es tat und vor mir auf den Boden sank, drückte ich ihren Kopf an meinen Schoß. Direkt auf meinen, unter dem alten Kimono Steckeneden Schwanz. »Auch sie? Immerhin ist sie MEINE Sklavin«, brüllte ich in einem spontanen Ausbruch alter 'Gefühle'.
Gojo schieg, presste die Zähne zusammen, nickte aber. »Ja, auch sie.«
Ich lachte und rieb mich etwas an dem Gesicht des Menschen. »Hörst du das, kleines Mäuschen? Tötet er mich, wird er auch dich umbringen.«
»Es ist in Ordnung. Ich will sterben.«
»Sie dich nur an, du Wurm. Es ist ekelhaft, wie erbärmlich du bist.« Ich schmunzelte und zog feste an ihrem Haar, bog ihren Kopf zu mir hinauf und erklärte: »Nein, für deinen Verrat an mir, wirst du sehr lange Leben, Mensch. Das ist meine Strafe für dich. So und jetzt zum Wesentlichen.« Ich holte aus, schlug Y/N so fest, das sie mehrere Meter weit weggeschleudert wurde und schob meine Hände lässig in die Taschen, als Gojo zusammenzuckte. »Lass uns anfangen, Satoru. Ich hörte, es wird ein Kampf, wie er es seit Tausenden Jahren keinen mehr gab. Und ich will hoffen, dass du gebrochenes Stuck Fleisch mich nicht enttäuschen wirst.«
Gojo nickte nur und leckte sich die Lippen, dann stürmte er auf mich zu. Ich wirbelte herum, als er leichte Angriffe startete und zeitgleich seinen Babys auf Geto losgingen. Dieser machte sich die Technik seines Körpers zunutze und rief eine Handvoll Flüche und zog sich dann auf das Hausdach zurück.
Satoru und ich wirbelten fast schon verspielt umeinander herum und jeder schlug probehalber hier und da nach dem anderen. Seine Unendlichkeit war mir natürlich nervigerweise im Weg, doch es machte mir dennoch Freude. Es war ein Herantasteten. Ein Tanz, um zu sehen, wie der Gegner reagierte. Es war ein Vorspiel, vor dem eigentlichen Akt.
Er schlug zu, ich blockte.
Ich schlug zu, er blockte.
Alle Attacken mit so geringer kraft, das sie vielleicht sogar von den Kindern hätten aufgehalten werden können, die Getos Flüche in Schach hielten.
Ich lachte, als ich mich unter einem Schlag wegduckte und Gojo über mich sprang, um seinerseits meinem Tritt auszuweichen. Ich schüttelte den Kopf, als mir klar wurde, das er uns weg lenkte. Weg von Y/N. »Hast du mir denn nicht zugehört? Sie wird hier nicht sterben. Nicht durch meine Hand zumindest.«
»Vielleicht«, er schlug zu und ich parierte, »will ich Abstand, um sie nicht selbst umzubringen.«
»Uh!«, machte ich und wagte einen Blick zu Y/N, die alles sah und hörte, wärmend sie sich die Wange hielt. »Autsch. Deine Worte werden sie schlimmer treffen, als der Tod.«
»Dann ist es so.«
»Für grausam hätte ich dich nicht gehalten, Gojo. Aber gut, so machte es mehr Spaß, nehme ich an.«
Unser kleines Handgemenge zog sich etwas, doch als die Rothaarige einen Schrei ausstieß, und Gojo kurz hinsah, nutzte ich meine Chance. Meine Luftschnittattacke erwischte seine Unendlichkeit am Arm und ich grinste, als er durch den Druck nach hinten taumelte. »Das wäre wohl ein eins zu null, wenn du nicht so feige wärst.«
Aus den Augenwinkeln sah ich, dass der Mansch zusammenzuckte, als ich Satoru 'traf'. Doch ihre Aufmerksamkeit ging zu den anderen beiden. Sie ließ ihre Wange los und flüsterte Rührseeligen Mist. »Positive Gefühle ... Satoru.«
Ich kümmerte mich nicht darum und setzte langsam meinen Plan um. Ich sah Y/N und gab ihr das Zeichen, Satorus Fluchkraft zu dämpfen. Sie wusste, wenn sie es nicht täte, würde ich binnen eines Herzschlags verschwunden sein und hätte Dutzenden Jujutzisten und Zivilisten im näheren Umkreis ermordet. Ich müsste nur meine Sphäre entfalten, wenn ich mich ein paar Kilometer weit entfernt hätte.
Das hatte ich Y/N gestern so hemmungslos eingeprügelt, dass sie sich nicht trauen würde, sich mir zu widersetzen. Zumal ich es ihr an einer Handvoll Sklaven demonstriert hatte.
Mein Blick bohrte sich in ihre und ich lächelte.
»Geto«, rief ich und gab einem erstaunt dreinschauenden Satoru so einen heftigen Stoß, dass er mit einem Knallen das Gemäuer des Kinderheims krachte und die Wände dabei einriss. Seine Unendlichkeit war nicht verschwunden, doch damit hatte ich auch nicht gerechnet.
Um diese zu überwinden, brauchte ich Megumi. Seinen Körper. Seine Fluchkraft. Seine verdammten Shikigami. Mahoraga.
Ich hörte Gojo noch ein heißeres »Nein« ausstoßen, doch der eingebildete Gockel hatte nicht mit dieser Menge an kraftgerechnet. Vor allem nicht mit der Effizienz, wenn seine gedrosselt wurde. Geto verschwand in demselben Trümmerhaufen Gojo und Kampfgeräusche wurden laut.
Nun ging alles ganz schnell.
Ich tauchte hinter Megumi auf, der gerade seinen Höllenhund auf irgendeinen Fluch von Geto losließ. Binnen eines Herzschlages hatte ich meine Seele, jedes Quentschen davon, in Itadori Yujis kleinen Finger gelenkt. Ich riss diesen ab, packte den überrascht keuchenden Megumi an der Kehle und zwang ihn, den Finger zu schlucke.
Kurz wurde alles schwarz, ich musste mich umorientieren und blinzelte, mit anderen Augen. Mit anderer Kraft.
Yuji, der vorher mein Gefäß war, glotzte verdattert und ließ mich dann los. Er taumelte zurück und ich lachte.
Mein Luftschnitt riss ihm ein Loch in die Kehle. Nein, es war ein sauberer Schnitt, der ihm langsam das Leben nehmen würde.
Ich lachte hysterisch und beobachtete, wie sein Blick umherschweifte, während er sich den Hals hob.
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