[23] Satoru POV
Ich lag im Bett und sah die UNO-Karte an, die ich mir nach dem Spiel unbemerkt in die Hosentasche gesteckt hatte. Y/N's Gesicht darauf war unglaublich verzogen und sie sah aus, als sei ihr jemand auf den Fuß getreten. Ihre Augen halb geschlossen und verdreht und der Mund weit offen, als würde sie Gähnen.
Sie sah unglaublich albern aus und ... es war das Niedlichste, was ich seit Langem gesehen hatte.
Ich bewegte die Karte geschickt zwischen meinen Fingern und sah aus dem Fenster. Der Himmel war bewölkt und dicke, graue Wolken hingen am Firmament. Es schneite immer mehr und die Schicht auf dem Boden türmte sich langsam. Zentimeter um Zentimeter.
Ich seufzte, legte mir den Arm auf die Augen und die Karte auf meine nackte Brust.
Ihr Lachen.
Ihre Augen.
Ihre Lippen.
Ihr Körper.
Ihre ... Trauer.
Und die kleinen Momente der Freude, die Y/N so vehement versuchte zu unterdrücken.
All das machte mich wahnsinnig.
Ich ... wollte sie.
Wollte sie in die Arme nehmen.
Wollte sie zum Lachen bringen.
Wollte ihr wieder Momente schenken, die sie glücklich machten.
Ich wollte sie berühren.
Ich wollte sie küssen.
Ich wollte mit ihr schlafen.
Ich wollte ALLES.
Meine Atmung beschleunigte sich und ich atmete durch die Nase ein und durch den Mund wieder aus.
»Das ist der Alkohol. Der Glühwein und das bisschen Sake waren einfach zu viel. Du bist nur betrunken und hast schon zu lange keine Frau mehr gehabt«, versuchte ich mir zuzureden. Und sah auf die Uhr. 3 Uhr nachts. Aber ...
Ich wollte sie.
Bevor ich wusste, was ich tat, schob ich die Karte unter mein Kopfkissen und stand auf. Ich schnappte mir mein Handy, ging in die Nachrichten, wählte ihre Nummer aus und schreib:
>Bist du wach?<
Ich löschte es.
>Ich bin betrunken und komme jetzt zu dir<
Löschen.
>Ich will dich<
Löschen. Löschen. Löschen.
Das Smartphone landete auf meinem Bett und ich fand mich vor ihrer Tür wieder. Hatte ich geklopft?
Mein Herz hämmerte. War ich dumm genug, zu klopfen und ...
Die Tür ging auf.
»Satoru«, flüsterte sie und ihr Blick glitt auf meine Brust.
Ich sah sie mir an, wie sie so in diesen viel zu kurzen Trägertop stand und der lockeren Jogginghose.
Mein Atem ging flach. »Ich ... bin betrunken. Und ... Ich wollte dich nicht stören, aber ...«
Ihr Blick huschte wieder zu meinem Gesicht. »Du bist auch etwas rot. Geht es dir noch gut?« Fragte sie besorgt und beugte sich vor. Sanft legte sie den Handrücken gegen meine Stirn. »Fieber hast du zumindest nicht.«
Warum schlug mein Herz nur so schnell! Ich durfte das nicht zulassen. Ich war ihre verdammter Sensei und sie hatte in letzter Zeit so viel durchgemacht, das ich nur eine weitere Belastung wäre. Aber ich mochte sie. Sie war tough – ein bisschen verrückt und verdreht aber irgendwie mochte ich genau das an ihr. Ich wollte ihre Geheimnisse lüften und ihr helfen, das Leben wieder genießen zu können.
»Nein, kein Fieber«, erklärte ich dunkel und schloss die Augen. Ich nahm ihre Hand von meiner Haut und trat auf sie zu. So lange, bis wir uns inmitten ihres Zimmers befanden.
»Kein Fieber.« Meine Finger umklammerten ihr Handgelenk. »Nur zu viel Alkohol. Und dass ich hier bin, ist ... ein Fehler. Ein verdammter Fehler. Wirklich, aber ... ich musste dich sehen.«
»Und wieso ist das ein Fehler?«, fragte sie leise und ich starrte auf ihre Lippen.
Bumm. Bumm. Bumm.
Ich schluckte, trat näher und damit sie nicht wieder einen zurückmachen konnte, hob ich die andere Hand und legte sie auf ihre Hüfte. Als meine Finger ihre nackte Haut berührten, sog ich scharf die Luft ein. Und als ich meine Finger über die warme Fläche auf ihrem Rücken gleiten ließ, entließ ich meinen Atem stockend und gepresst.
»Y/N«, flüsterte ich. »Ich ... bin dein Sensei und du so verdammt jung. Und ... Gott, ich bin mir nicht mal sicher, ob du das wollen würdest. Ich bin mir aber sehr sicher, dass du es bereuen würdest.«
Dummerweise sagte ich das Richtige, doch statt sie loszulassen, zog ich sie näher und machte einen letzten Schritt auf sie zu. Unsere Gesichter waren so nahe beieinander, dass sie den Kopf fast komplett in den Nacken legen musste. Ich hielt die Luft an und starrte in ihre Augen und dann auf ihre Lippen.
Sie biss sich auf die Lippe und leckte dann drüber. Langsam glitt ihre freie Hand meine Brust hinauf, bis sie an meiner Wange ankam. Sie sah mir tief in die Augen.
»Ich bin alt genug, das selbst zu entscheiden.«
»Ich ...« Ich beugte mich hinab, legte den Kopf etwas seitlich und stoppte erst, als ich die Wärme ihrer Lippen fast auf meinen spürte. Ich roch sie. Spürte sie, als würde ich sie schon küssen. Mein ganzer Körper zitterte und ich war bis zum Zerreißen gespannt.
Irgendwie lag meine Hand plötzlich in ihrem Nacken, aber ich hatte immerhin noch genug verstand, um sie nicht an mich zu ziehen. Diese Distanz, dieser Millimeter Abstand zwischen uns war wichtig. So VERDAMMT wichtig. Es war eine Grenze, eine Mauer. Es musst so sein. Ich durfte nicht weiter gehen ich ...
Wie lange standen wir so hier? Wie viel Spannung konnte sich noch aufbauen, bevor sie sich entlud und ich einen wirklich großen Fehler machte?
»Du bist alt genug. Aber ... FUCK!« Ich blinzelte und kam wieder zu Verstand.
WAS tat ihr hier?!
»Nein. Ich darf das nicht. Es tut mir leid, ich sollte nicht hier sein.« Schnell machte ich einen Schritt zurück, beendete jede Bewegung und rieb mir schwer atmend durch die Haare.
Sie sah mich etwas enttäuscht an und seufzte dann »Ich verstehe...« meinte sie und richtete ihr Oberteil. »Dann bitte geh jetzt.« Sagte Y/N und nahm ebenfalls Abstand »Ich bin zwar jünger... viel jünger als du, aber wenigstens bin ich mir... mit meiner Entscheidung sicher.«
»Scheiße, es tut mir leid, Y/N. Ich ... Das meinte ich, mit es ist ein Fehler.« Ich machte einen Schritt auf sie zu und wieder einen zurück, was genau das bestätigte, was sie mir eben vorgeworfen hatte.
Sie ging an mir vorbei an die Tür. »Es ist wegen Utahime, oder? Du magst sie noch, nicht wahr?«
Ich blinzelte. »Utahime? Was?«
»Ich... Ich habe gehört, dass ihr Mal zusammen wart... und du hast sie vorhin berührt und-«, erklärte sie und sah zur Seite, während sich ihre Hand an der Türklinke verkrampfte. »Wenn... wenn du sie noch magst, dann akzeptiere ich das... also... ich probiere es zumindest.«
Ich sah sie an, als habe sie den Verstand verloren. »Wir sind Freunde. Wir waren mehr, aber das ist lange her. Sie war für mich da, als es schwierig war«, gestand ich. »Ich ...« Ich lehnte mich an die Wand. »Als ich das mit Geto tun musste, war sie für mich da. Ich war in sie verliebt, eine ganze Weile, aber irgendwann hat es sich für uns beide nicht mehr richtig angefühlt und wir wurden wieder nur Freunde. Also nein, es ist nicht wegen Utahime.«
»Da bin ich froh, wirklich ... Ich bin ...«, sie stoppte sich und das kleine Lächeln, dass zuvor auf ihren Lippen lag, verschwand. »Was... Was hast du mit Mei... mit Geto tun müssen?«
Sie trat von der Tür weg und beobachtet mich.
Ich sah sie wieder eine gefühlte Ewigkeit an. »Ich weiß, es ist verdammt kalt, aber wollen wir vielleicht eine Runde spazieren gehen? Das ist eine Geschichte, die sich nicht so schnell erzählt, und irgendwie glaube ich, dass frische Luft mir jetzt guttun würde.«
Sie nickte. »Okay, ich zieh mir schnell etwas an und-«, Y/N stoppte und deutete auf meinen nackten Oberkörper »Du solltest dich auch lieber anziehen, auch wenn mir dieser Anblick gefällt.« Meinte sie und wurde zum Ende leiser.
Sie schmunzelte und öffnete dabei ihren Kleiderschrank. Y/N zog sich einen Pullover drüber und Stiefel an. Dann nahm sie ihre Jacke und stand kurz darauf wieder fertig mir.
»Willst du dir nicht eine Jeans anziehen? Es sind bestimmt Minusgrade draußen«, erklärte ich und lief selbst Richtung meines Zimmers. »Warte kurz, ich komm gleich.«
Etwas benommen von der Situation eben stand ich vor meinem eigenen Schrank. Ich sollte das nicht. Ich sollte zurück und ihr sagen, dass sie schlafen gehen muss. Ich durfte ihr nicht näher kommen!
Nachdem ich Pullover und Jacke anhatte, schnappte ich mir eine schal und band ihn um. Ich zog eine Mütze an und nahm eine zweite und auch gleich noch einen Schal. Kopfschüttelnd verließ ich den Raum und ging auf Y/N zu, die wartend im dunklen Flur stand. Wortlos wickelte ihr ihr den Schal um und zog ihr die Mütze über den Kopf.
Ich war ein verdammter Vollidiot!
Und weil es so war, steuerte ich uns aus dem Haupteingang der Akademie in den anliegenden Wald, auf den kleinen Weg, den ich gerne mal entlanglief, wenn ich Ruhe brauchte.
Es vergingen einige Minuten, bis ich fragte: »Willst du etwas Bestimmtes wissen? Oder die lange ausschweifende Geschichte?«
»Was ist mit Geto passiert? Und was musstest du tun?«
Ich lachte tonlos auf. »Also die lange Geschichte. Denn um die Frage zu beantworten, muss ich etwas ausholen. Also wenn du Zeit hast ...« Ich sah sie fragend an.
Sie blieb stehen und nahm meine Hand. »Ich habe Zeit. Wenn es okay für dich ist, darüber zu reden.« Sie ließ mich wieder los, als ich das Gesicht verzog. »Sorry, ich kann meine Fluchtechnik noch nicht so gut kontrollieren, dass ich Leute anfassen kann ohne Probleme. Ich wollte nur deine Hand halten, weil sie so warm ist.«
Ich grinste und zwang mich, nicht wieder nach ihrer zu greifen, sonder schob sie in meine Taschen.
»Wir haben uns 2005, nein warte, 2006 als Schüler kennengelernt. Wir beide waren uns zwar ähnlich, hatten aber völlig unterschiedliche Überzeugungen und Ideale. Während ich damals eine recht rücksichtslose Einstellung gegenüber normalen Menschen hatte, war er der Moralapostel und glaubte, dass die Starken die Schwachen beschützen müssten. Aber trotz ihrer Unterschiede wurden wir schnell die besten Freunde. Ich denke«, erklärte ich und sah auf den rieselnden Schnee. »Alles hat mit dem Auftrag angefangen, das Sternenplasmagefäß für Meister Tengen zu finden. Als Geto und ich geschickt wurden, passiert viel, was letztlich unsere Beziehung irgendwie verändert hat. Die Kurzfassung hiervon ist, Riko wurde von Megumis Vater umgebracht, Geto schwer verletzt und ich bin beinahe gestorben. Aber ich habe, dank meiner Technik überlebt und Toji Fushiguro besiegt. Mit Rikos Mord hat allerdings eine Abwärtsspirale für Geto begonnen, die wir nicht haben kommen sehen. Er wurde depressiv und es passierte so langsam, das ... Ich hab es nicht gesehen.« Ich machte eine kurze Pause, weil die Schuld schwer auf meinen Schultern lag.
»Er verlor seinen Glauben an die Menschheit. Er kannte kein gut mehr und sah nur noch das Böse in nicht Jujutzisten. Geto hat sich zunehmend isoliert und seine Moral und Ideale infrage gestellt. Früher glaubte er, dass Zauberer verpflichtet sind, Nicht-Zauberer zu schützen, aber dann plötzlich war es anders. Er dachte, dass sie diesen Schutz vielleicht nicht einmal wert waren. Sein Glaube und seine Entschlossenheit an sich selbst, an Zauberer und an Nicht-Zauberer bröckelten vollständig. Er entwickelte regelrecht eine Abscheu gegenüber Nicht-Zauberern und seiner Pflicht, sie zu schützen. Als Yu Haibara dann gestorben ist, hat er aufgegeben. Aber ich glaube, der letzte Topfen, der das Fass zum Auslaufen gebracht hat, war, als er sich auf eine Solo-Mission in ein Dorf begibt, die zwei kleine Mädchen für die Taten eines Fluchs verantwortlich macht.« Ich atmete tief ein und schloss kurz die Augen, bevor ich leise sagte: »Er massakriert die Bewohner eines Dorfes und tötet 112 Menschen – alle außer den beiden Mädchen. Nanako und Mimiko. Er fing an, Menschen Affen zu nennen und ... Er war nicht mehr er selbst. Ich weiß noch, dass er sagte: Ich mag keine Affen. Das ist die Wahrheit, die ich gewählt habe.« Ich schüttelte den Kopf und schlug an einer Gabelung den Rechten weg ein, der uns zu einem kleinen zugefrorenen See brachte.
Der Himmel spiegelte sich in dem gefrorenen Wasser und ich schluckte. »Ich habe versucht, ihn an seine Prinzipien zu erinnern, aber er sagte nur, dass es tatsächlich einen Zweck gibt, weshalb er tat, was er tat. Damals war ich schon kurz davor ihn zu töten, aber ... ich konnte nicht. Letzten Endes hat er mehrfach Anhänger um sich geschart, Menschen getötet und meine Schüler bedroht. Es gab einen großen Kampf und letztlich hat Yuta ihn besiegt und tödlich verwundet. Nach dem Kampf habe ich Geto in einer Gasse gefunden und ein letztes Mal. Ich habe ihn-« Ich schluckte und presste die Augen zusammen.
Dieser Schmerz, dieses Gefühl, es nahm einfach nicht ab. Wurde nicht besser. »Ich habe ihn getötet. Meinen besten Freund.« Ich wandte den Kopf in Y/Ns Richtung und versuchte mich an meinem spöttischen Lächeln. »Jetzt kennst du die traurige Geschichte von Suguru und mir. Ich denke, er war die erste Person, die ich nicht retten konnte.«
»Du hast deinen eigenen Freund getötet, um viele andere zu retten«, stellte sie fest und sah auf den See. »Das ist wirklich traurig.« Kurz bildetet sich Stille, bis sie mich ansah und fragte: »Würdest du ihn noch mal töten, wenn du wieder an diesem Standpunkt wärst?«
Ich nickte. »Sie hatten ihn für die Sache mit dem Dorf ohnehin zum Tode verurteilt. So hat es wenigsten ein Freund getan.« Ich atmete tief ein.
»Ich würde ihn schon dort töten, wo er sich von uns abgewandt hat. Ich ... ich würde ihn auf offener Straße töten.« Ich atmete hektischer, bevor ich mich wieder im Griff hatte. »Ein toller Mensch bin ich, oder?«
»Stimmt«, sagte sie leise. Dann schloss Y/N die Distanz zwischen uns und umarmte mich. Ihr Gesicht lag auf meiner Brust. »Du sagst das zwar, aber deine Reaktion sagt was anderes. Und es ist okay, auch du darfst Schwäche zeigen. Und ich finde, du bist ein unglaublich toller Mensch.«
Ich schnaubte und versuchte, die beschissene Stimmung zu kippen, also scherzte ich. »Ich zeige keine Schwäche, ich bin der Stärkste, schon vergessen?«
Sie kicherte und mein Herz hüfte. »Ja, du bist der Stärkste. Doch auch der stärkste darf sich Vorwürfe machen und falsche Entscheidungen treffen.« Sie hob den Kopf und sah zu mir hinauf, während ihr Kinn auf meiner Jacke lag. »Auch du darfst Schwäche zeigen... zumindest den Menschen, den du wichtig bist, ist es egal, ob du der Stärkste bist oder nicht.«
»Und ich bin dir wichtig?«
Es war eine gefährliche Frage. Eine Frage, dessen Antwort ich besser nicht kennen sollte. Und als sie mit roten Wangen nickte, atmete ich tief ein.
»Dann bin ich ja beruhigt, dass dieser Umstand nicht auf Einseitigkeit beruht und jetzt ...« Blitzschnell und um der Umarmung, die sich viel zu gut anfühlte zu entkommen, entfernte ich mich.
Ich tauchte einige Meter weit entfernt auf und warf, ebenso schnell, wie ich verschwunden war, einen Schneeball. Er traf Y/N direkt im Gesicht. Als der Schnee an ihrer Wange hinab lief, fing ich an zu grinsen. »Ups.«
»Du weißhaariger Pimmelkopf«, lachte sie und beugte sich vor. Y/N sammelte Schnee und schmiss ebenfalls einen Ball. Sie traf mich nur an der Schulter und nahm gleich noch einen Schneeball. »Hier für dich!« Rief sie und schmiss diesen besser, er flog direkt auf mein Gesicht zu.
Ich grinste und ließ ihn an meiner Unendlichkeit zerplatzen. »Meinst du nicht, wenn es so einfach wäre, könnte mich jeder besiegen?«
Ich tauchte hinter ihr auf, hob sie hoch und trug das strampelnde Etwas zur nächsten Schneeböe. Ich warf sie hinein, mich daneben und begann, einen Schneeengel zu formen. Ich wackelte mit den Armen und den Beinen und sah Y/N auffordernd an.
»Das ist unfair«, schmollte sie belustigt und fing ebenfalls an, ein Schneeengel zu machen. Dann sah sie zum Himmel hoch, auf die paar Sterne, die zwischen den Wolken aufblitzten.
Sie deutet auf einen. »Schau mal wie schön.«
Ich starrte sie an, sah den Schneeflocken zu, die auf ihren Wangen ladete und dann schmolzen. Und mir wurde klar, das ich mich gerade in dieses Mädchen verliebte. Es war dumm, falsch und doch konnte ich es nicht ändern. Aber .... zulassen würde ich es nicht.
Ich räusperte mich und hörte mich sagen: »Ich glaube, ich sehe gerade etwas sehr viel Schöneres an.« Ich hob die Hand und strich über ihre Wange.
Sie drehte den Kopf zu mir und sah mich eine ganze Weile an. Dann stützte Y/N sich mit den Ellbogen ab und drehte ihren Körper zur Seite, sodass sie nun direkt neben mir lag. Ich beobachtete sie, als sie mein Gesicht in ihre Hände nahm Hände und so zu sich zog, dass ich mich ebenfalls etwas zu ihre drehen musste.
Bevor ich reagieren konnte, legte sie ihre Lippen auf meine.
Wie vom Donner gerührt setzte mein Verstand für ganze zwei Sekunden aus.
Eins.
Zwei.
Ich entzog mich mit aller mir zur Verfügung stehenden Kraft und beendete den Kuss, bevor er richtig begonnen hatte. Mit geschlossnen Augen atmete ich ruhig, obwohl mein Herz wie wild schlug. Wenn ich sie ansehen würde, wusste ich, dass ich nachgab.
»Es tut mir leid, Y/N«, flüsterte ich. »Ich kann das nicht. Egal wie sehr ich dich mag, du bist und bleibst meine Schülerin. Und ich muss das mit Trennen. Ich KANN das nicht zulassen. Egal wie sehr ich wollen würde. Wenn ich dir Signale gegeben habe, dann ... verzeih mir das.«
Erst als ich mir sicher war, dass ich mich unter Kontrolle hatte, öffnete ich die Augen. Unser Atem mischte sich und ich sagte: »Lass uns zurückgehen. Es ist schon fast morgen.«
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