(33) Gewinnen oder verlieren

Während die Hand des Arztes geduldig auf seinen zuckenden Rücken ununterbrochen ruht, beobachtet er das Verhalten von Jungkook mit einem scharfen und tiefsinnigen Blick.

"Sie leiden wegen dem Patienten, oder?", teilt er vorsichtig leise seine Gedanken mit dem verzweifelten Jungen, mit welchen er ohne Unterbrechung Augenkontakt hält.

"Aber wieso sind Sie denn so untergetaucht? Wieso haben Sie sich nicht angemeldet, dann hätte man doch schon einiges über den Jungen herausfinden können. Man hätte gewusst, dass er besucht wird, dass er besucht wird... besucht wird von seinem..?",

Hoseok hört mit Vorsichtig auf zu sprechen, um den Patienten etwas größere Augen zu machen, ihm mit einem vertrauten Lächeln leicht zumutend anzunicken, um endlich herauszufinden wie er zu ihm steht, hoffend dass Jungkook seinen Satz jetzt sinnvoll beenden wird.

Jungkook's Lunge zieht daraufhin einen überanstrengten, schlitternden Atemzug in sich hinein, als er immer mehr wahrnehmen kann, wie Hoseok's liebevolles Lächeln, seine behutsame Hand, zusammen mit seinen warmen Augen anfangen auf ihn einzuwirken.

Genau dies zeigt sich in Jungkook's Augen wieder. Es spiegelt sich in seinen Augen wieder. Sie werden glasig, so glasig, dass sie für dem Arzt ein Spiegel werden.

Glasig von all seinen unterdrückten Wörtern, von welchen er sich am liebsten jetzt vor Hoseok erlösen will. Glasig von seinen selbstzerstörerischen Gedanken, seinen Vorwürfen, seinen unerhörten Wünschen. Mit seinem Wunsch, nur diese eine Sekunde rückgängig machen zu können- glasig, dieses eine Leben nicht zerstört zu haben.

"Jungkook", bringt der Arzt leise, mitfühlend heraus. Dessen Stimme hört sich dabei etwas kratzig an, denn einen großen Kloß bekommt er, als er den Jüngeren so vor sich sieht.

"Sie -", fängt Hoseok an, doch wird unterbrochen.

Unterbrochen von einer Stimme, welche kaum hörbar ist. Von einer sonst so starken selbstbewussten Stimme, welche man heute nicht mehr wiedererkennen würde.
Von einer Stimme, welche all die Trauer einfängt und in sich behält.

"Wenn ich es Ihnen erzähle, dann werden Sie mich nicht mehr so ansehen können.
Wenn ich es Ihnen erzähle, dann werden Sie kein Mitgefühl mehr mit mir haben, sondern Sie werden mich mit einem vorwurfsvollen Blick mustern und sich wünschen, Sie hätten niemals Ihre Hand auf meinen Rücken gelegt.

Wenn ich es Ihnen sage, dann höre ich die Worte von Ihnen, welche sich die ganze Zeit schon in meinen Kopf aussprechen und sich gegen mich wenden, wenn ich es Ihnen sage, dann-" Nun verschlägt es Jungkook die Worte, als er plötzlich die zweite Hand auf seinen Rücken spüren kann. Ihm verschlägt es die Worte, als er fühlt, wie Hoseok ihn eng in dessen Arme zieht.

Verschlägt es die Worte, als er sich entkräftet an ihm anlehnen darf. Verschlägt es die Worte, als fühlt, wie seine Augen sich von der Glasschicht verabschieden können und stattdessen Tränen aus Ihnen rinnen.

Verschlägt es die Worte, dass die Tränen nicht an seinem Kissen, seinen Händen oder auf seine Matratze gedrückt werden, sondern an eine Person.

An eine richtige Person.

Schon zu lange, schon zu lange fielen seine Tränen ins Nichts.

Ihm verschlägt es weiter die Worte, als er Hoseok's Stimme aufflüstern hört und dieser seinen angebrochenen Satz beendet.

"Dann haben Sie jemanden Jungkook.
Haben jemanden der es erkennt, wie sehr es Ihnen weh tut. Haben jemanden, der Ihnen zuhört, der zuhört was Sie, und Ihre inneren Stimme zu sagen haben. Der Ihnen zuhört und der Sie nicht verurteilen wird.

Denn man spürt es. Man spürt es wie sehr es bis zu Ihrem Herzen schmerzt.

Sie haben jetzt jemanden der Ihnen ein kleines Bisschen von diesem befreien kann.

Ich weiß noch nicht worum es geht, jedoch verabschiedet sich ein Teil unseres Schmerzes allein schon dann, wenn wir bereit sind- wenn wir stark genug sind, diesen beim Namen zu nennen.

Wenn wir bereit dazu sind uns diesen genau stellen, denn genau dann, dann fängt er an Stärke zu verlieren.

Doch wir gewinnen, wir gewinnen aber einen Teil unserer Stärke wieder und er, er verliert dafür ein Stück.

Ich weiß, dass Sie bereit sind.
Ich weiß auch, dass Sie es wollen. Ich weiß, dass Sie Angst haben, ich weiß auch, dass Sie von etwas zurückhalten werden.

Jedoch wenn Sie noch länger so weitermachen, dann wird der Schmerz gewinnen und im Gegenzug, verlieren Sie.

Und wissen Sie auch was Sie verlieren?

Sie verlieren sich selbst, Jungkook."

Hoseok fühlt, als er diese Worte ausspricht, wie der Junge in seinem Armen sich in der Zwischenzeit seiner Trauer hingegeben hat.

Denn immer weitere glänzende Tränen verlassen seine roten schuldbewussten Augen, diese in den weißen Kittel des Arztes ungehindert einweichen, wie immer wieder ein entrüstetes schluchzen seinen kaputten Lippen entweicht.

Aber dieses Mal weint Jungkook nicht alleine in seiner Wohnung oder an seinem Telefon, sondern dieses Mal kann er Arme um seinen unruhigen Rücken wahrnehmen. Hände die ihn halten. Arme welche ihm dazu ermutigen und welche es ermöglichen, sich den ahnungslosen Arzt jetzt anzuvertrauen.

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Hallöchen 💗🌻

Ich hoffe dir hat der Teil und die Worte von Jhope gefallen!

Es sieht auch ganz so aus, als wenn sie bei Jungkook Wirkung gezeigt hätten...

Diesmal kann ich bis Mittwoch schreiben, weil mein Update Tag sich ab nächste Woche wieder ein wenig verändert hat. Ich hatte zwar eine Ankündigung gemacht, aber ich werde es trotzdem nochmal kurz zusammengefassen 💕

Also statt zwei Teile pro Woche (Dienstag & Freitag) wird jetzt immer nur noch ein Teil am Mittwoch kommen, aber dieser Teil wird dann länger sein, als die gewöhnte Länge von mir ☺ Ich werde dann circa 2000 Wörter schreiben 💕

So, jetzt wünsche ich dir auf jeden Fall noch ein schönes Wochenende und schon mal einen schönen Start in die nächste Woche! Bis Mittwoch!🌻💕

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