17
Es war eine Erleichterung, zu mindestens für Joey, dass nun auch dessen Freunde Bescheid wussten. Endlich kam er einen Schritt näher an sein Ziel, ein normales Leben zu leben. Doch während sich Joeys Leben in kleinen Schritten änderte, schien auch einiges im Leben des jungen CEOs zu ändern. Im Gegenteil zu Joeys nicht ins gute. Es war bereits Ende Januar und die beiden Kaiba Brüder hatten sich zusammen gesetzt und planten Joeys Geburtstag, der in zwei Tagen war. Seto war nie wirklich der Partymensch gewesen und hoffte auf Ideen von Mokuba. Und eigentlich kam der junge Kaiba auch auf die verrücktesten Ideen ihre Geburtstage ein wenig zu feiern, doch dieses Mal, schien der Jüngere keine Freude daran zu haben. "Was schenkst du Joey zum Geburtstag?" Joey war bei Yugi und den anderen, so hatten sie problemlos Zeit darüber nach zu denken und darüber zu reden. Seto sah von seinem Handy auf und sah rüber zu seinem Bruder, der ihm gegenüber auf dem Sofa saß und keine Interesse daran zeigte, sich irgendwie daran zu beteiligen. "Mokuba?" Der Kleine sah auf. "Ist alles in Ordnung?" "Was sollte nicht in Ordnung sein?"
Seto seufzte. Er wusste, dass sein kleiner Bruder in einem Alter war, in dem es nicht einfach war mit anderen Worten sein kleiner Bruder war in der Pubertät. Seto hatte schon vor einigen Tagen gemerkt, dass Mokuba ein wenig reizbarer war, als sonst. "Sonst bist du doch immer Feuer und Flamme, wenn es darum geht Geburtstage zu planen, vor allem meinen. Was ist los?" "Du bist doch selbst Feuer und Flamme" "Mokuba, ich weiß, dass du dich zur Zeit in einer schwierige Phase befindest aber da ist es gut, wenn du jemanden zum reden hast und bis jetzt haben wir über alles gesprochen" "Haben wir das wirklich?" "Natürlich haben wir das. Wir sind Brüder und wir waren immer für einander da" Mokuba war aufgesprungen. Seto wusste nicht, was in seinem Bruder vor ging, aber er konnte sich erahnen, dass dessen Hormone verrückt spielten. "Und warum habe ich dann das Gefühl, dass du mir etwas verheimlichst?" Die Stimme des kleinen Kaibas wurde lauuter. "Mokuba, beruhige dich erst mal. Es hat keinen Sinn, wenn wir uns jetzt wegen sowas streiten" "Dann verrat mir dein Geheimnis!" Seto musste sich zusammenreißen, um nicht selbst laut zu werden. "Ich habe keine Geheimnsse vor dir" "Seto, ich bin dein Bruder, ich merke, wenn du mich anlügst!" Seto stand auf. "Und ich merke, wenn du völlig durch drehst. Rauf in dein Zimmer und ich will dich erst wieder sehen, wenn du dich zusammengerissen hast" "Siehst du? Du weichst aus" "Mokuba!" Setos Stimme war noch nie so laut Mokuba gegenüber geworden. Sie wurde nur so laut, wenn Seto richtig wütend wurde und das war er auch. Wütend auf seinen kleinen Bruder. Mokuba verschwand, wie Seto es wollte, in seinem Zimmer.
Seto war nach einigen Minuten, in denen er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, in seinem Büro verschwunden. Meistens war seine Arbeit die Ablenkung von allem. Erst als sein Hündchen ihn an der Wange anstupste, kam er wieder ins Hier und Jetzt. "Joey?" "Schön, dass du mich endlich war genommen hast. Ich versuche bestimmt schon eine halbe Stunde, deine geistige Anwesenheit zu bekommen" "Tut mir Leid...Musste mich wieder ablenken" "Gab es Probleme in der Firma?" Joey setzte sich Seto gegenüber. "Nein..mit Mokuba" "Ist alles in Ordnung?" "Nicht wirklich...Unsere Unterhaltung ist ein wenig aus dem Ruder gelaufen und ich hab ihn auf sein Zimmer geschickt" "So kenne ich euch gar nicht...Worum ging es denn, dass ihr euch so gestritten habt?" "Mokuba schien bemerkt zu haben, dass ich ein Geheimnis vor ihm habe" "Das tut mir Leid, wäre ich hier gewesen, hätten wir es ihm erzählen können" "Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob jetzt schon der richtige Zeitpunkt dafür ist" "Wenn nicht jetzt, wann dann?" "So lange er bei jeder Kleinigkeit aufbraustend wird, sollten wir abwarten. Zur Zeit produziert sein Körper viele Hormone. Er ist zwar kein Mädchen aber er kann trotzdem Stimmungsschwankungen haben" "Trotzdem sollen wir bedenken, je länger wir es ihm verheimlichen, desto schwieriger wird es werden und wer weiß, vielleicht wird er dann misstraurisch...Und ich will wirklich nicht Schuld sein, dass euer Vertrauen reißt" "Wenn dann ist es meine Schuld aber zur Zeit sollten wir noch etwas abwarten. Zu mindestens so lange, bis sich das zwischen uns wieder beruhigt" "Ich hoffe, dass es schnell geht. Ich will nämlich nicht, dass mein Geburtstag gefeiert wird, während ihr euch streitet" "Mach dir mal keine Gedanken darüber. Das wird schon"
Joey nickte. "Wie dem auch sei, hast du Hunger? Ich kann uns was kochen" "Wenn es dir nichts ausmacht" Joey lächelte. "Keineswegs. Ich koche gern für dich" Der Blonde stand auf, gab Seto einen Kuss auf die Stirn und verschwand dann, um zu kochen. Nach ungefähr einer halben Stunde, klopfte es an der Tür. Zu Setos überraschen, betrat sein kleiner Bruder das Büro. "Seto...Können wir reden?" "Setz dich" Mokuba setzte sich auf das Sofa, auf dem er immer saß. Seto stand auf und setzte sich zu ihm. "Es tut mir Leid, Seto...Ich wollte vorhin nicht so ausrasten..." Seto strich seinem Bruder durch das Haar. "Ist schon in Ordnung, Moki. Ich weiß, dass für dich eine schwierige Zeit begonnen hat aber du musst wissen, ich bin immer für dich da. Wir können über alles reden und keine Angst, keine Geheimnisse voreinander, so wie schon immer" Mokuba lächelte. "Danke, Seto" Er fiel seinem älteren Bruder in die Arme und drückte ihn fest an sich. Doch schnell ließ Mokuba ihn wieder los und sah ihn mit großen Augen an. "Du..Du hast mich wieder Moki genannt" Seto war gar nicht bewusst, dass er diesen Namen erwähnte. Seto hatte damals, als Gozaburo sie adoptiert hatte, aufgehört Mokuba so zu nennen. Er hatte nicht wirklich nach gedacht. Es war einfach wieder völlig normal für ihn, diesen Namen zu nutzen. Seto lächelte und strich weiter durch das schwarze Haar. "Ist es etwa ein Problem, dass ich dich so nenne?" Mokuba schüttelte seinen Kopf. "Nein, ich liebe diesen Namen! Ich dachte nur, dass du ihn nicht mehr magst, weil er dich an damals erinnert..." "Nun, was passiert ist, ist passiert. Ich kann es nicht mehr ändern aber ich denke, sowas sollte nicht im Weg stehen"
Mokuba drückte sich wieder fest an seinen Bruder und ließ ein paar Tränen heraus. Seto drückte seinen Bruder fest an sich und lächelte. "Ich hab dich lieb, großer Bruder" "Ich dich auch, Moki" Ihre Zweisamkeit wurde jäh von Joey unterbrochen, als er ins Büro kam. "Oh...Sorry...Störe ich?" Seto sah ihn lächelnd an. "Nein, alles gut" Joey kam den beiden näher und lehnte sich zu Seto nach vorne, um ihn etwas ins Ohr zu flüstern. Seto wusste sowieso, was der Jüngere wollte und nickte dann. "Mokuba, Joey und ich müssen dir trotzdem etwas sagen" "Also doch ein Geheimnis?!" "So kann man es sagen, ja" Mokuba grinste Seto nur an. "Sag nichts, ich weiß es schon" Die beiden Älteren sahen Mokuba an. "Was weißt du?" "Dass ihr zwei ein Paar seid" "Woher?" "Es ist doch offensichtlich, Seto. Du verhältst dich ganz anders als sonst. Bist in letzter Zeit besser gelaunt und zu Weihnachten hast du extra für Joey ein Geschenk selbst gemacht" "Und dein Verhalten von vorhin?" "Das war echt...Ich dachte nur, du würdest mich vernachlässigen, jetzt wo du einen Freund hast" "Ich werde dich niemals vernachlässigen Moki. Du bist mein kleiner Bruder und die wichtigste Person in meinem Leben, nur da jetzt Joey auch ein Teil meines Lebens ist, ist er auch wichtig für mich. Ich werde mit euch beiden Zeit verbringen. Zur Zeit ist mir Joeys Sicherheit sehr wichtig, denn ich will ihn nicht verlieren, genau so wenig wie dich. Du brauchst keine Angst haben, dass dich Joey ersetzt, denn das schafft er nicht und ich denke, das will er auch nicht" "Nein, Seto ist dein Bruder und ihr habt eine so starke Verbindung, die könnte ich nicht zerreißen"
Glücklich darüber. dass Seto Mokuba nicht ersetzten will, gingen die drei ins Esszimmer und verbrachten noch den Abend zusammen. Nachts lagen Seto und Joey wieder gemeinsam im Bett und der Puppy bemerkte, dass Seto wieder beruhigter war, als die letzten Tage. "Es ist schön von deinem Bruder, dass er unsere Beziehung akzeptiert" "Ich denke, Mokuba ist der letzte, der sich meinem Glück in den Weg stellt. Auch, wenn er mich heute ein wenig zum verzweifeln gebracht hatte" "Aber das ist genau das, was ich gesagt habe, wenn man darüber spricht, ist es viel besser, als wenn man einander anlügt. Ihr beide habt so eine starke Verbindung und es ist schön zu sehen, dass ihr euch so sehr auf den anderen verlassen könnt. Gut, Serenity kann sich auch auf mich verlassen aber so zwischen Bruder und Schwester ist es auch nicht leicht, immerhin verstehe ich nicht viel über Mädchenkram" "Keine Sorge, da bist du nicht allein" "Aber ich bin immer wieder überrascht, wie ihr beide miteinander umgeht. Als ich noch Zuhause mit meiner Familie lebte, da hatte ich einen guten Freund, der hatte auch einen kleinen Bruder, der war aber 8 Jahre jünger. Er mochte seinen Bruder nicht, da er immer an seiner Seite war, auch wenn er mit seinen Freunden Zeit verbringen wollte und mal alleine sein wollte" "Nun, ich hatte nie wirklich Freunde und es war immer mein größter Wunsch ein kleines Geschwisterchen zu haben, damit ich nicht mehr so alleine war. Es hat zwar sieben Jahre gedauert aber ich war überglücklich, als ich erfuhr, dass mein kleiner Bruder endlich auf der Welt war. Ich hatte Mokuba sofort in mein Herz geschlossen und auch er, schien mich von Anfang an geliebt zu haben. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich ihn damals zum erstem Mal gesehen habe, er hatte sofort nach meinen Finger gegriffen und wollte ihn nie wieder los lassen. Ich denke, unser Band als Brüder, war schon damals sehr stark gewesen"
Joey wischte sich die Tränen von seinen Wangen. Er war immer wieder erstaunt, über die weichen Seiten, des CEOs. "Ich weiß, was du meinst. Serenity hatte mich damals immer angelächelt. Immer als sie geweint hatte und mich dann gesehen hatte, war sie wieder glücklich" Seto kuschelte sich etwas näher an Joey. "Es ist schön jemanden zu haben mit dem man über das alles reden kann und der einen versteht" "Ja" Joey gähnte und drückte sich fester an Setos Brust. "Seto..." "Ja, Puppy?" "Ich hab mir Gedanken gemacht..." "Worüber denn?" Joey musste aufpassen, dass er nicht gleich einschlief. "Über mein Geburtstagsgeschenk von dir" "Darüber hast du dir Gedanken gemacht? Du weißt aber schon, dass das nicht der Sinn hinter einer Überraschung ist" "Mhm...Ich weiß...aber ich habe mir nicht Gedanken darüber gemacht, was du mir schenkst, sondern-" Sein eigenes Gähnen unterbrach Joey. "Ich will mehr Seto...Mehr in unserer Beziehung, als das...Ich will mit dir schlafen, Seto" "Das tun wir bereits. Du liegst gerade in meinem Bett" "Ich will....dass du mir...meine Unschuld nimmst.." Damit war Joey eingeschlafen.
Seto war eigentlich froh, dass er sich jetzt keine Gedanken mehr um etwas machen musste aber dieser Wunsch von seinem Puppy, kam plötzlich. Gut, er selbst hatte auch schon mal in diese Richtung gedacht aber war es dafür denn nicht zu früh? Außerdem war Joey schon im Halbschlaf, wer wusste schon, ob dem Blonden bewusst war, was er da gerade gesagt hatte? Seto schüttelte diesen Gedanken ab und schloss seine Augen. Darüber würde er sich den Kopf zerbrechen, wenn es soweit war...
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top