Kapitel 9

Hier steh ich also, mit einem toten Kerl in den Armen in unserem Wohnzimmer und starre den ebenfalls toten, von der Decke hängenden Vampir an, unter ihm eine große Blutlache. Jap, mal wieder ein ganz normaler Tag zu Haus bei Klamon. So nenn ich uns jetzt. Ach nee, da war ja was mit sauer sein, weil Klaus mich umgebracht hat oder so...Dann kommt der coole Name halt, wenn wir das geklärt haben.

"Hat er dir nicht genug geredet?" Manchmal versteh ich ihn echt nicht. Wenn man schon mal sowas tolles kann, wie Vampire zu manipulieren, warum tut er das dann nicht einfach? Klar, foltern macht auch Spaß, aber irgendwann weiß er bestimmt gar nicht mehr, wie das Manipulieren funktioniert. Ist wie bei mir und meinem Charme. Training ist alles. Und natürlich muss man bestimmte Grundvoraussetzungen besitzen, wie ein umwerfendes Aussehen, sarkastische Schlagfertigkeit,...

"Damon?" Scheiße, da war ja was.

"Und hat es sich gelohnt, mich für seine Informationen umzubringen?", antworte ich schnippisch. So schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe. Sowas muss man natürlich auch können.

Klaus' Gesicht bekommt bei dieser Frage einen für mich undefinierbaren Gesichtsausdruck, bevor er dann doch ziemlich selbstbewusst erwidert: "Erstens lohnt es sich immer, dich umzubringen, zumal du überhaupt nicht richtig tot warst, aber darüber hinaus, habe ich..." Kleine viel zu übertriebene Künstler-Rede-Pause. "...nichts Wissenswertes von ihm erfahren können."

Einmal nicken und so tun, als würde ich ihm glauben, denn ich habe mir schon seit Beginn unserer Partnerschaft gedacht, dass Klaus es einfach nicht schaffen würde, die Regeln einer solchen einzuhalten. Und dieses übertriebene Selbstbewusstsein, das er zwanghaft versucht auf sein Gesicht zu pressen, damit ich ihm diese offensichtliche Lüge abkaufe, zeigt mir mal wieder, dass er mir etwas verheimlicht. Aber ich werde schon noch dahinter kommen. Das Wichtigste ist erstmal zu antworten, damit er mich nicht für noch gestörter hält, als ich ihn. Ehm...was hatte er nochmal gesagt?

"Also, nur damit du es weißt: Manche stehen nicht so drauf, mit höllischen Kopfschmerzen in einer dreckigen Gasse aufzuwachen und erstmal überlegen zu müssen, was eigentlich passiert ist!"

Jetzt schaut der schon wieder so komisch an mir herunter.

"Hab ich etwa keine Hose an, oder was guckst du so?"

"Genau genommen trägst du sogar zwei." Was hat denn der jetzt? Zu viel A-Negativ gehabt? Das wirkt wie 'ne Droge, voll lustig. Einmal hab ich geglaubt, ich wäre Aladin, während ich auf dem Teppich saß und gerufen hab: 'Flieg schon, du blöder Teppich!' Dann hab ich ihm noch gedroht, ihn auszufransen, weil ich ja ein ganz böser Junge bin. Ja, immer wieder lustig, das Zeug.

Als ich meinen Blick wieder auf Klaus richte, schaut er mich immer noch mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Also entschließe ich mich, doch mal an mir herunter zu blicken.

Ah, das meint der also. Ich hab immer noch diesen Alaric im Arm, der mir ehrlich gesagt schon ein bisschen leid tut. Dieser Tod hat mir wohl ziemlich zu schaffen gemacht.

"Mensch, sag das doch! Der hat versucht, mich zu killen. Mal wieder irgendeine Rache-Geschichte, kennen wir ja schon." Wie immer sehr geschickt geantwortet, Damon. Er muss ja nicht wissen, dass ich so etwas wie Mitleid besitze, selbst erzählt er mir auch nix.

"Und aus welchem Grund hast du ihn mitgebracht? Das tust du sonst nie." Offensichtlich im Gegensatz zu dir.

"Tut mir leid, hättest du ihn lieber auf der Straße direkt vor unserem Haus liegen lassen? Mit einem Holzpfahl in der Brust, offensichtlich kein Vampir und in Mystic Falls? Gerne, ich bring ihn wieder weg." Schauspielerisch sehr talentiert, drehe ich mich auf meinen Fersen um und gleite in Richtung Tür. Ich sollte Ballerina werden.

"Ist ja gut, ich verstehe, was du meinst." Na endlich, der große Niklaus Mikaelson hat es auch mal gecheckt.

"Herzlichen Glückwunsch. Ich pack ihn dann mal ins Auto, damit ich ihn nachher verbuddeln kann."

"Ich wäre ja für verbrennen. Dann sind wir ihn sofort los. Zwei Leichen in meiner Nähe...da fühle ich mich unwohl." Ich kann mich nicht mehr halten. Gerade will ich in schallendes Gelächter ausfallen, als plötzlich eine Stimme an mein Ohr dringt, die ich wirklich am wenigsten erwartet hätte.

"Hey, darf ich widersprechen? Ich will nicht so gern verbrannt werden."



Hey, wäre echt nett, wenn ihr mir Rückmeldung geben könntet, wie ihr die Geschichte bis jetzt findet :) Ist meine erste, deshalb bin ich sehr neugierig, ob ich's überhaupt hinkriege:D

Danke ;D

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top