Kapitel 4



Wenn man mal so drüber nachdenkt, ist es echt gruselig, seinen leblosen Körper anzustarren. Ist ja nicht genug, mir einfach das Genick zu brechen. Nein, man muss mich auch noch da auf der dreckigen Straße liegen lassen. Was soll's, genug gestarrt. Erstmal gucken, wo ich bin. Alles sieht ganz normal aus. Naja, bis auf meinen Körper. Okay Damon, jetzt streng dich mal an. Also, was ist passiert...Klaus und ich hatten einen Streit in dieser Straße, Vampire haben uns "angegriffen", alle sind tot. Ach ja, ich ja auch, Klaus hat mir das Genick gebrochen, weil dieser komische Vampir am Leben bleiben sollte. Warum eigentlich? Sonst interessiert es ihn doch auch nicht, wen ich umbringe oder eben nicht. Ist es nicht verständlich, dass ich mich mit einer Erklärung wie "Wir brauchen ihn noch." nicht zufrieden gebe? Naja, was soll's. Ich sollte mich wieder darauf konzentrieren, wie ich wieder ein LEBENDER Toter werde, das ist erst mal wichtiger. Klaus kriegt schon noch was zu hören.

Ich fühle mich gerade ziemlich einsam und verlassen hier, also versuche ich das Naheliegendste zu tun. In langsamen Schritten gehe ich auf meinen bewusstlosen Schrägstrich toten Schrägstrich was auch immer Körper zu und schließe die anderen wirklich toten Leichen aus meinen Gedanken aus. Wow, ist das kompliziert.

Konzentrier dich endlich! Oder kannst du nicht einmal das?

Ach, halt doch die Klappe.

Immer diese innere Stimme, zum Kotzen.

Du weißt schon, dass du dich damit selbst beleidigst, weil ich du bin?

Kannst du nicht einfach mal in Momenten kommen, in denen ich WILL, dass du mit mir redest?

Und das wäre wann?

Niemals! Also verpiss dich jetzt verdammt nochmal und nerv mich nicht! Ich versuche mich gerade zu konzentrieren!

Schon komisch, dass ich mich nie daran erinnern kann, dass ich überhaupt eine "innere Stimme" habe, bis sie dann mit mir spricht. Was übrigens nie etwas nettes ist, vielleicht ist sie ja der Ausgleich für mein Ego. Wahrscheinlich ist das noch so eine Nebenwirkung dieses Ortes, denn ich muss hier schon ziemlich oft gelandet sein. Cool, sie hat auf mich gehört und verschont mich mit ihren besserwisserischen Bemerkungen. Hoffentlich bleibt das so.

Wo war ich? Ach ja genau, ich schleiche, was ziemlich unnötig ist, auf meinen Körper zu, der sogar tot ein faszinierend tolles Aussehen besitzt. Aufpassen Damon, du schweifst schon wieder ab.

Ich höre schon wieder auf, ihn anzustarren und lege mich "in" ihn. Ja, das sieht mit Sicherheit genauso scheiße aus, wie es sich anhört, aber irgendwie muss ich doch wieder zurück in die Welt der Personen ohne innere Stimmen kommen. Außerdem sieht mich ja sowieso keiner.

Jetzt versuche ich meinen Körper mit meiner Geisteskraft oder so hoch zu ziehen und das Ergebnis erstaunt mich:

Es hat nicht geklappt. Kleine Notiz am Rande: Das Naheliegendste ist nicht immer das Effizienteste. Toll, mittlerweile schaffe ich es auch nicht mehr, meine Angst zu unterdrücken, dass ich hier für immer alleine rumsitze.

Was heißt hier alleine? Du hast doch mich!

Scheiße, ich muss hier so schnell wie möglich weg.

Dieses Kapitel widme ich MusicToTheMoon, weil sie extra für mich gegooglet hat, was passiert, wenn Damon das Genick gebrochen wird :D Ist zwar nix bei raus gekommen, aber der Wille zählt xD

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