Kapitel 15

Hier steh' ich also neben einer fremden Hexe in einem fremden Haus und helfe dabei, ein fremdes Mädchen zu retten. So stellt man sich seinen Klaus-freien Tag vor. Und jetzt muss ich der immer noch erklären, wie man den einfachsten und doch wichtigsten Zauber durchführt. Wohl bemerkt, dass ich ein Vampir bin und sie die Hexe. Gut, dass ich schon oft genug zugeschaut habe. Wenn ich so darüber nachdenke, suche ich ziemlich oft irgendwelche Leute.

"Ich setz' mich dann mal zu dir...Wie heißt du nochmal?", beginne ich natürlich sehr höflich, wie ich nun mal bin.

Die glotzt mich echt blöd an, aber dann fängt sie auch mal an zu reden: "Bonnie Bennett. Woher wissen Sie, wie dieser Zauber geht? Sind Sie etwa auch eine Hexe?" Duzen! Ist das etwa so schwierig?

"Wenn, dann ein Hexer. Aber nein. Ich hab' nur schon öfters zugesehen." Dieser Gesichtsausdruck, von wegen 'Scheiße, der hat keine Ahnung davon.', gefällt mir überhaupt nicht. Diese Bonnie Bennett...warte, BENNETT?

"Du bist eine Bennett? Wie kommt es dazu, dass du so untalentiert bist?" Oh, ich glaub', das war zu hart ausgedrückt. Aber man kann auch nicht alles von mir erwarten. Ich rette doch schon das Mädchen, glotzt mich nicht alle so an! 

"Was soll das bedeuten? Kennst du meine Grams?" Oh man, die ist echt uninformiert. Bin ich mal so nett und kläre sie auf.

"Die Bennett-Hexen sind...sehr mächtig. Und bekannt. Wie kannst du als Bennett noch nie davon gehört haben?"

Ich kannte mal eine Bennett, Emily. Aus der Zeit, in der ich noch ein Mensch war. Stand drauf, das einigermaßen geheim zu halten. Tja, dann kam ich und hab' lautstark mit ihr in der Öffentlichkeit über Hexenkram diskutiert. Ich glaube, seitdem mochte sie mich nicht mehr. Meine Erinnerungen werden von der Möchtegern-Bennett neben mir gestört, als sie beginnt, zu antworten. 

"Meine Grams hatte irgendwas ähnliches erwähnt, aber da hab' ich noch nicht an das Ganze hier geglaubt." Sie versucht ein Lächeln, aber einem Menschen-/Hexen-/Vampir-/Werwolf-Kenner wie mir fällt sofort auf, dass es nicht ehrlich ist. Hat wohl was mit dieser tollen Vision vorhin bei unserer Berührung zu tun. Ob sie wohl weiß, was ich bin? Weiß das eigentlich überhaupt jemand in diesem Haus außer Alaric?

"Können Sie mir jetzt zeigen, was ich tun muss?" Damit hat sie wohl ausgesprochen, was alle hier dachten: Wann kommt der endlich zum Punkt? Wir wollen Elena retten! Bla, bla, bla... Dann muss ich wohl ernster sei. Nur kurz. Ich setze mich grade auf den Stuhl und fange an.

"Wir benötigen dein Blut, eine Landkarte und einen Zauberspruch. Und ein Messer wäre hilfreich."

"Den Spruch hab' ich schon gefunden. Stand in diesem Grimoire deiner Grandma.", schaltet sich Jeremy ein, während er ein altes Buch aufgeschlagen vor uns deponiert. Wenigstens wissen sie, was das ist. Man weiß bei Anfängern nie.

Auch Alaric mischt sich ein: "Hier eine Landkarte. Ich hoffe, sie ist groß genug."

"Das werden wir sehen. Jetzt noch das Blut. Wir brauchen ein Messer." Und schon stürmt er in die Küche und kommt mit einem mittelgroßen Küchenmesser wieder. Er will es mir in die Hand legen, doch mitten in der Bewegung hält er plötzlich inne.

"Mach keinen Scheiß, Damon. Kann ich dir vertrauen?" Nein, ich tue nur aus Langeweile so, als würde ich jemanden retten wollen, nur, um eine Anfänger-Hexe mit einem Messer zu killen. Was denkt der von mir? Jetzt mal ehrlich: Ich hätte ganz andere Möglichkeiten. Da ich jedoch noch nicht genau weiß, was ich heute noch tun werde, antworte ich wahrheitsgemäß: "Nein. Aber es ist die einzige Möglichkeit, Elena zu retten."

Die anderen starren uns verwirrt an. Wahrscheinlich wissen sie doch nicht, was ich bin. Alaric überlegt kurz, gibt mir dann aber doch das Messer. Daraufhin erkläre ich an Bonnie gewandt: "Traditionellerweise wird in die Handfläche geschnitten. Das Blut lässt du auf die Karte tropfen. Ab da sprichst du mit sehr viel Konzentration so lange den Spruch, bis es zu dem Ort auf der Karte gewandert ist, an dem Elena steckt. Aber das sollte nicht so schwer werden, immerhin bist du eine Bennett." Ich zwinkere ihr aufmunternd zu und füge eine Frage an: "Soll ich den Schnitt machen, oder willst du es selbst?" Sie vertraut mir nicht. Deshalb greift sie auch nach dem Messer und setzt zum Schneiden an. Da fällt mir auf einmal etwas Wichtiges ein.

"Moment, noch nicht schneiden. Wir wollen ja nicht, dass unnötig Blut vergossen wird." Meine Stimme trieft nur so von Sarkasmus, doch nur Alaric scheint es zu bemerken. "Ich hab' die Kerzen vergessen. Die musst du mit deinem Voodoo-Feuer-Dings in deinem Kopf anzünden. Aber das solltest du können. Denn das ist das erste, womit eine junge Hexe Erfahrung macht." Ich hab' wirklich viel zu viel mit Hexen zu tun. Bin ja schon besser als sie selbst. Während ich rede und denke, werden schon haufenweise Kerzen gesucht und überall um den Tisch verteilt.

"JETZT kannst du beginnen." Sie schaut mich unsicher an, glaubt mir dann aber doch und zündet magisch die Kerzen an. Ich habe schon fast vergessen, wie schön das aussieht. Obwohl mich bei Feuer immer ein komisches Gefühl überkommt. Als wäre etwas Schreckliches damit geschehen, woran ich mich nicht erinnern kann. Mal wieder werde ich aus meinen Gedanken gerissen.

"Hat...hat es nicht funktioniert?" Alle schauen mich mit großen Augen an. Scheiße, jetzt hab' ich das Beste verpasst. Ich schaue auf die Karte und entdecke Blut- warmes, leckeres, köstliches Blut- auf einer altbekannten Stelle.

"Es hat funktioniert. Elena befindet sich in Mystic Falls."

Hay :) Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich war im Zeltlager und direkt danach im Urlaub und hatte dort nicht viel Zeit zum Schreiben...

Tut mir auch leid, dass nicht wirklich viel passiert, aber ich möchte bei einer ungefähren Länge der Kapitel bleiben und ja...im nächsten Kapitel wird glaube ich etwas mehr passieren :)

Tschüssi :*

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