Nachdem mir die Nachricht der neu angekommenen Menschen überbracht wurde, wollte ich schnell zur Küste laufen. Weit kam ich nicht, denn drei Menschen wanderten genau auf die Photographin zu, die gerade von den Stegosaurusen Fotos machte. Es stellte sich heraus, dass die Frau Sarah hieß, die zwei Männer Nick und Eddi und der schwarzhaarige Mann Ian.
Sie begrüßten sich und Sarah ging wieder zu der Stegosaurus Familie. Sie sagte, sie wolle nur noch ein Foto von dem Nest machen. Als sie sich umdrehte um zum Nest zu gehen, rief Ian besorgt und erschrocken:"Sarah... Nein!..Nein!" Die anderen beiden, Nick und Eddi, schauten sehr erschrocken drein. Ich konnte ihre Aufregung verstehen, denn eine Stegosaurus-Mutter würde ihr Junges mit aller Macht verteidigen, und das Nest noch viel stärker.
Nun schüttelte ich den Kopf und wartete gebannt darauf was die Stegosaurus-Mutter tun würde, dabei war ich mir ganz sicher, dass sie versuchen würde Sarah zu vertreiben oder bestenfalls töten würde. Wenn die drei Männer Pech hatten, würde heute auf meiner Beuteliste, vier mickrige Menschen und ggf. eine Stegosaurus Mutter mit Kindern und Nest, stehen.
Natürlich konnte selbst ich, Ceira die größte Raptorin von allen, nicht so viel essen. Ich nahm mir vor, falls es das fest- oder 'fett'-essen geben würde, Snow und Claw, vielleicht auch den anderen aus dem Rudel etwas von dem Fleisch mitzubringen. Menschen waren nicht besonders Nahrhaft und schmeckten überhaupt nicht. Aber Stegosaurusse, vorallem Jungtiere, waren sehr selten auf der Beuteliste, weil es schwierig war sie zu töten oder zu Jagen. Ihre Panzer sind ungenießbar und ihre Schwanzstacheln sehr gefährlich, aber ihr Fleich ausgesprochen lecker.
Ich hätte nur eine Chance wenn die Stego-Mutter abgelenkt war und ich sie so angreifen konnte. Im Rudel ist es viel einfacher zu Jagen, als alleine.

Sarah ging also zu dem Nest und wollte ein Foto machen.
Als sie ein Foto von dem Jungtier gemacht hatte, stürzte sich die Mutter des kleinen auf Sarah. Vor schreck versuchte sie sich in einem hohlen Baumstam zu retten, aber die Schwanzstacheln zerschlugen den Baumstamm. Schnell lief die Frau zum nächsten Baumstamm. Ian rief verzweifelt:"Schieß!" Doch Sarah konnte nicht zulassen, dass der Stegosaurus Mutter etwas passierte. Die Mutter tobte und versuchte die Menschen zu 'erwischen'. Sie jagte die Menschen über den ganzen Platz und ich wartete wie angewurzelt auf den richtigen Moment. Aber Irgendetwas hielt mich davon ab die Stegosaurus Mutter anzugreifen.
Die Menschen entkamen bald dem Zorn der Stegosaurus Mutter.
Kurze Zeit später riefen die Menschen:" Feuer! ... In unserem Lager!!!"
Dicke Rauchschwaden quollen am Himmel empor und die Menschen liefen sofort zu ihrem Lager. Die Neugierde hatte mich gepackt und ich rannte hinter den Menschen her um herauszufinden, wo ihr Lager war, warum es brannte und wer dafür verantwortlich war. Ob es die anderen Menschen waren die ein paar Tage zuvor eingetroffen waren? Wenn ja würde mich das keinbisschen wundern. Die vier von eben sehen viel netter aus als die holköpfigen mit den Waffen, dachte ich still in mich hinein.
Jedenfalls spürte ich, dass die vier keine bösen Absichten hatten.

Mitten auf dem Weg zum Lager kam mir meine Tochter Snow entgegen. "Mama, Jelly hat mir von viel Rauch erzählt. Ständig hat sie mir 'Feuer!Feuer!Feueeer!' in mein Hörorgan geschrien, da hab ich mich aufgemacht um herauszufinden was sie meinte. Und urplötzlich hab ich dich gefunden. Welch ein Zufall! Trion hatte mir auch irgendetwas von einer Photodingsta die nach irgenwas bekanntem riecht, oder so ähnlich erzählt. Naja,egal. Da ich sehe, dass du auch zum Feuer gehst, können wir ja gemeinsam gehen."
Sie redete neuerdings immer so viel und als sie Feuer sagte ahmte sie die trälernde, schrille und hoche piepsige Stimme von Jelly nach.
Zum glück hatte sie die vier Menschen nicht gesehen. Wahrscheinlich wäre sie sofort auf Nich, Eddi, Sarah und ... Ian losgegangen und die vier hätten nichts gegen die Hohlköpfe ausrichten können.
Schnell wie der Wind verfolgten wir Eddi, Nick, Sarah und ... Ian. Warum auch immer versetzte mir der bloße Gedanke an ... Ian einen Stich im Magen und
irgendetwas ließ mich an Allan Grand denken. Jetzt hätte ich noch nicht daran gedacht, dass beide etwas gemeinsam hatten: Ein Wiedersehen und die Ankunft auf unserer schönen Insel Isla Sorna....
Aber jetzt war das erstmal egal, die neugierde hatte uns gepackt und zog uns immer schneller zum Lager....

B.B