14. Kapitel
Jule rührte im Eintopf.
Die Jungs kicherten immer wieder, aber sonst hörte man nichts von ihnen, da sie sich immer wieder in Zeichensprache unterhielten.
Sie hatte es aufgegeben, ihnen zu sagen, dass sie dabei auch sprechen sollten, damit die anderen Kinder sie verstehen konnten. Sie vergaßen es immer wieder und die anderen Kinder schnitten sie immer noch.
Sie holte tief Luft und hielt sich eine Hand an die Brust. Ein Schmerz jagte durch sie und einen Moment schloss sie fest die Augen.
„Geht es dir gut, Mama?", fragte Yall.
Sie lächelte ihn leicht an.
„Natürlich! Ich bin nur müde!"
Das war nicht einmal gelogen. Seit sie wieder zu Hause war, häuften sich die Arbeiten. Ileana war nicht mehr hier und Jule spürte das. Sie schaffte es meist erst spät in der Nacht sich schlafen zu legen und am anderen Morgen stand sie in aller Frühe auf, um ihre Arbeit zu erledigen und danach ihrer Mutter zu helfen.
Sie ließ nicht zu, dass jemand ihr half. Dabei kamen ihre jüngeren Schwestern oft vorbei, um auf die Jungs auf zu passen. Doch Jule wollte es nicht. Sie wollte nicht, dass die Bewohner der Siedlung auch ihre Familie schnitten, so wie sie es mit ihr taten.
Sie spürte die Abneigung gegen sie immer noch. Es wurde manchmal sogar noch schlimmer.
Wenn sie die Wäsche am Bach waschen wollte, gingen ihr die Frauen aus dem Weg. Sie bemerkte das Getuschel hinter ihrem Rücken. Ihre Geschichte wurde immer weiter ausgeschmückt und man sagte, dass sie mehr Däne war, als die Tochter eines Nordmanns.
Dabei war Lasse nicht einmal Schuld. Er schnitt sie nicht mehr, aber er redete nur das Nötigste mit ihr.
Wieder atmete sie tief ein.
Ihr Kopf schmerzte und sie spürte jeden einzelnen Muskel. Ihr Hals kratzte und ihr Gesicht glühte. Sie schob es auf das Feuer, doch sie wusste, dass sie krank war. Sie war einfach zu erschöpft und das wirkte sich nun auf ihren Körper aus.
Es war nicht einfach, aber bald würde sie hier wegkommen. Ihr Vater und ihr Onkel hatten es ihr versprochen. Dann würde sie endlich Ruhe haben.
Ihr wurde ein Moment schwindelig, aber sie riss sich zusammen.
Die Jungs hatten bestimmt Hunger. Wenn sie schlafen, würde auch Jule sich hinlegen. Heute würde sie nicht noch ihre Sachen stopfen oder andere Arbeiten erledigen. Sie würde endlich einmal ausschlafen.
Sie räusperte sich leise und nahm einen Löffel von der Brühe, als ob sie schauen würde, ob es schmeckt. Doch sie wollte diese Halsschmerzen los bekommen und die warme Brühe half wenigstens für kurze Zeit.
Wieder erfasste sie ein Schwindel und sie schloss kurz die Augen. Doch es wurde nicht besser.
„Mama! Was ist mit dir? Du bist ganz rot im Gesicht."
Sie lächelte den Jungs kurz zu, die sie nun alle drei anstarrten.
Yorrick machte ein Zeichen und selbst Lasse war besorgt.
„Deine Stimme ist seltsam!", bemerkte Yall.
Das wusste sie.
„Es ist das Feuer, Jungs. Macht euch keine Sorgen. Der Rauch und die Hitze machen das!"
Noch einmal rührte sie in dem Topf und ging dann zu dem Regal mit den Schalen.
Nicht mehr lange und sie würde schlafen können. Sie war so müde!
„Ich hole die Schalen herunter und gebe sie euch. Bitte stellt sie auf den T..."
Sie hatte sich auf die Zehenspitzen gestellt, doch nun wurde ihr schwarz vor den Augen. Sie keuchte auf und versuchte sich am Regal festzuhalten. Doch sie schaffte es nicht.
Sie hörte, wie die Jungs aufschrien, als sie auf den Boden fiel. Das Regal hatte sich gelöst und fiel mitsamt dem Geschirr auf sie.
„Mama!"
Die Schalen zerbrachen und sie spürte kleine, kühle Hände auf ihrem Gesicht.
Dann wurde es schwarz vor ihren Augen.
Sie hörte nichts mehr und merkte auch nicht, wie Yorrick aus der Tür rannte. Sie bemerkte nur noch die Dunkelheit, die sie umgab.
Lasse saß an seinem Tisch und aß ein Stück Brot und Käse.
Heute Abend wollte er nicht zu seinen Brüdern, um mit ihnen zu essen. Es ging ihm mittlerweile auf die Nerven, wie sie aufgeregt darüber waren, dass Jule sich bereit erklärt hatte, wieder zu heiraten.
Lasse schnaubte und steckte sich ein Stück Ziegenkäse in den Mund.
Morgen würde er Thorge zur Jagd begleiten. Er musste hier weg.
Er wusste, dass Jule nur wieder heiraten wollte, damit sie und die Jungs hier wegkamen. Die Leute mieden sie hier. Und das war auch seine Schuld. Das gab er auch mittlerweile zu. Er hatte mit den Bauern geredet, aber sie wollten ihm nicht glauben. Für sie war Jule eine Verräterin und Lasse ein Mann, der sie in Schutz nahm, weil sie die angenommene Tochter seines Bruders war.
Er hatte ja selbst so gedacht, aber dass es so weite Kreise schlug, hatte er nicht geahnt. Es hatte nur leicht angefangen. Die kleinen Kerle wurden geschnitten. Dabei konnten die Kinder am wenigsten dafür. Als sie dann noch gesehen hatten, dass Yorrick nichts hörte, glaubten sie an einen Fluch der Götter.
Vielleicht war es doch gut, wenn sie ging.
Er würde dann aber auch gehen, denn es würde ihm erneut das Herz brechen, wenn sie wieder einem anderen Mann gehörte.
Er hatte seinen Brüdern zugehört.
Und er fragte sich, wer wohl ihr Mann werden würde, denn sie überließ es Tjark.
Lasse schnaubte wieder.
Er konnte sich schon denken, wer der neue Mann war.
Heftan und Tjorven hatten Jule nach Hause begleitet und die beiden Männer hatten sich gut mit Yorrick verstanden. Und auch Jule hatte in Heftans Gegenwart wieder gelacht.
Wann hatte er sie das letzte Mal zum Lachen gebracht?
Er wusste es nicht.
Bei allen Göttern, er war so feige!
Er sollte ihr sagen, dass er sie immer noch liebte und nicht stur an seinem Selbstmitleid festhalten. Wahrscheinlich würde sie ihn anzischen und davonjagen, aber sie würde dann wenigsten wissen, dass er nichts mit allem zu tun hatte, was im Moment geschah. Doch er tat es nicht. Stattdessen schaute er zu, wie sie sich quälte.
Er trank einen Schluck und brütete dumpf vor sich hin.
Ein lautes Klopfen unterbrach seine Überlegungen.
Leise vor sich hin fluchend ging er die paar Schritte und öffnete die Tür.
Aufgeregt stand Yorrick vor ihm und fuchtelte mit seinen Händen.
„Ich verstehe das nicht! Was ist passiert?"
Yorrick schnaubte und versuchte es langsamer.
Lasse schüttelte den Kopf.
„Ich verstehe deine verdammte Zeichensprache nicht! Sag mir, was passiert ist!"
Yorrick starrte ihm auf die Lippen.
Dann öffnete er seinen Mund.
„Mama!"
Seine Stimme war heißer und brüchig.
Lasse beugte sich zu ihm und packte ihn an den Schultern.
„Was ist mit deiner Mama?"
Yorrick öffnete erneut seinen Mund.
„Tot? Krank?"
Lasse starrte ihn einen Augenblick entsetzt an.
Dann nahm er Yorrick auf seinen Arm und rannte zu Jules Hütte.
Schon von weitem konnte er Yall und Lasse weinen hören. Er setzte Yorrick vor der Hütte ab und stürmte hinein.
Jule lag vor dem Kamin. Sie war nicht tot, aber sie war ohne Bewusstsein. Überall lag zerbrochenes Geschirr und das Regal war von der Wand gefallen. Er kniete sich vor sie hin und befühlte ihre Stirn. Sie war kochend heiß.
Vorsichtig nahm er sie in seine Arme und legte sie auf ein Lager, das wohl ihr gehörte.
Dann sah er zu den Jungs.
„Yall, du nimmst deine Brüder und gehst zu Liv."
Der Älteste sah ihn entsetzt an.
„Wir wollen aber bei Mama bleiben. Du bist böse zu ihr gewesen."
Lasse schnaubte.
„Ich werde ihr nichts tun. Aber ich brauche Liv."
Der Jüngste rümpfte die Nase und Lasse war es, als ob er seinem jüngeren Ich entgegensah. Bei allen Göttern, wie konnte je einer bezweifeln, dass der junge Lasse sein Sohn war?
„Was willst du von Großmutter?", fragte er ihn.
Bei Odin, er war sogar so arrogant und furchtlos wie er, als er jünger war.
„Geht zu eurer Großmutter und sagt ihr, dass eure Mama sehr krank ist. Sagt ihr, sie hat Fieber."
Yall nickte und nahm seine Brüder an die Hand, doch Lasse riss sich los.
„Ich bleibe hier!"
Seine Stimme war bestimmt und fest.
Yall seufzte und ging mit Yorrick zur Tür. Davor drehte er sich aber noch einmal um.
„Du ärgerst niemand und stellst ihm keine dummen Fragen. Hast du mich verstanden, kleiner Bruder?"
Beinahe hätte ihm Lasse geantwortet. Er hatte sich beinahe so angehört wie sein Bruder Tjark damals. Er lachte erst leise vor sich hin, dann sah er wieder zu Yall.
„Er wird sich benehmen. Und nun holt eure Großmutter!"
Yall blickte noch mal zu Lasse und machte ihm ein Zeichen. Dann ging er mit Yorrick.
Lasse holte einen Eimer mit kaltem Wasser und ein Tuch. Dann zog er Jule das Oberkleid aus und wischte ihre Arme und das Gesicht kalt ab.
„Was hatte das letzte Zeichen zu bedeuten?", fragte er den Jungen, der sich zu Jule hingesetzt hatte und ihn stumm betrachtete.
Der junge Lasse hob arrogant seine Augenbraue.
„Kannst du das nicht?"
Lasse schüttelte den Kopf.
„Nein! Kann ich nicht! Und das weißt du auch, Bursche!"
Der junge Lasse grinste ihn an, sagte aber nichts.
Lasse wischte Jule noch einmal am Körper ab und deckte sie dann zu. Anschließend betrachtete er Lasse, der sich neben Jule gelegt hatte und ihre Hand streichelte.
„Also. Was hat er gesagt? Dein Bruder, meine ich!"
Der junge Lasse öffnete träge die Augen. Er war müde, dass sah man ihm an.
„Ich soll ruhig sein."
Lasse hob eine Augenbraue.
„Ach ja? Warum solltest du nicht ruhig sein?"
Der junge Lasse schnaubte.
„Du bist mein Da!"
Lasse nickte.
„Ja, du bist mein Sohn!"
Der junge Lasse schnaubte erneut.
„Du magst mich aber nicht! Mein anderer Da hat mich immer gekuschelt!"
Lasse wischte sich über das Gesicht, aber er widersprach ihm erst einmal nicht!
„Wir reden, wenn es deiner Mutter besser geht!"
Der Junge lehnte sich an Jule.
„Sie wird nicht gesund. Nicht so lange wir hier sind! Das hat Großvater gesagt. Ich weiß aber nicht warum."
Lasse fluchte leise.
Er sollte mit Stijn reden, dass er aufpassen sollte, was er so von sich gab, wenn die Kinder in der Nähe waren. Sie hatten wohl eine sehr gute Auffassungsgabe.
„Wir werden sehen!", entgegnete er nur.
In dem Moment wurde die Tür aufgerissen und Liv kam mit den zwei anderen Jungs herein.
Lasse war froh, dass sie nun das Kommando übernahm.
Er stand auf und wollte sich zurückziehen, doch Liv hielt ihn auf.
„Wo willst du hin?", fragte sie streng.
Lasse zeigte mit dem Daumen nach draußen und wollte antworten, doch sie schüttelte den Kopf.
„Oh Nein! Du bleibst hier und hilfst mir gefälligst. Ich rieche Eintopf und die Jungs haben noch nichts gegessen."
Lasse starrte sie an.
„Ich soll mich um die Kinder kümmern? Ich?"
Sie schnappte ihn an der Tunika und zog ihn weg von den Jungs.
„Du wirst dich um die Kinder kümmern, Lasse. Ich kann es nicht. Ich bin mit Jule beschäftigt. Einer von ihnen ist sogar dein Sohn. Übernimm endlich mal die Verantwortung für ihn."
Lasse schnaubte.
„Wenn ich das aber nicht will?"
Liv packte ihm am Ohr und zog ihn nahe an sich. Das hatte sie früher auch schon immer getan, doch damals war er noch ein kleiner Bengel. Doch das schien Liv nun nicht sonderlich zu interessieren.
„Es ist mir egal, was du willst. Wie oft habe ich dir gepredigt, dass ein Krieger auch Verantwortung übernehmen muss? Mir scheint, du hast mir gar nicht richtig zugehört. Du wirst nun den Jungs etwas zu Essen geben. Und dann legst du sie schlafen. Und wenn du meinst, dass du dann entlassen bist, hast du dich getäuscht. Du wirst die Nacht bei Jule verbringen!"
Er riss die Augen auf.
„Das kannst du nicht von mir verlangen!", protestierte er.
Liv hob eine Augenbraue.
„Oh doch! Ich kann es nicht tun. Ich habe eigene Kinder und einen Mann, den ich versorgen muss. Du hingegen bist alleine!"
Er schnaubte. Liv konnte es sehr wohl, aber nun weigerte sie sich. Und er wusste genau warum.
„Es ist unschicklich!", versuchte er.
Sie verzog genervt das Gesicht.
„Seit wann interessiert es dich? Hat es dich interessiert, als du sie geschwängert hast? Und ich will dir noch etwas sagen: es ist vielleicht ganz gut, wenn du hier bist. Dann werden die Leute sich nicht mehr die Mäuler zerreißen. Und vielleicht hat Jule dann auch eine Möglichkeit hier zu bleiben und ist nicht gezwungen, Heftan zu heiraten!"
Lasse starrte sie an.
„Heftan? Sie will tatsächlich Heftan Thorvaldsson heiraten?"
Liv schnaubte.
„Von wollen kann keine Rede sein. Sie muss es tun. Nur durch dich ist sie doch in diesen Schlamassel geraten. Jule ist nun schon die ganze Zeit an ihre Grenze gegangen. Und seit ihre Freundin bei Leif geblieben ist, hat sie niemanden mehr. Das glaubt sie zumindest."
Lasse verdrehte die Augen.
„Und warum ist das meine Schuld? Und warum muss sie deswegen heiraten?"
Sie tippte mit ihrem Finger hart an seine Brust.
„Ganz einfach! Wenn du endlich einmal Verantwortung übernehmen würdest und zwar für deinen Sohn, dann würden die anderen Jule nicht mehr schneiden. Weißt du überhaupt, was sie alles durchmachen muss? Die Unverschämtheiten, die sie klaglos über sich ergehen lässt?"
Er richtete sich auf.
„Welche Unverschämtheiten?"
Sie tippte wieder auf seine Brust.
„Wenn sie Wäsche am Bach waschen will, dann gehen die anderen demonstrativ. Wenn bei Tjark eine Zusammenkunft ist, nimmt niemand ihre Speisen an!" Sie tippte ihn noch einmal auf die Brust und ihre Stimme wurde auf einmal sehr leise. „Und niemand glaubt, dass der junge Lasse dein Sohn ist. Dabei sieht man es doch deutlich. Doch weil du ihn nicht einmal beachtest, nehmen die anderen an, sie hätte dir die Hörner aufgesetzt!"
Lasse brüllte auf.
„Sie war verheiratet mit Ragnar!"
Liv hob warnend ein Finger und blickte zu den Jungs.
Er flüsterte nun beinahe.
„Wie soll sie mir die Hörner aufgesetzt haben, wann sie mit ihm verheiratet war? Es ist doch eher umgekehrt."
Sie nickte.
„Und trotzdem schneidest du sie! Und du verzeihst ihr nicht, dass sie sich Ragnar zweimal hingegeben hat."
Lasse schnaubte.
„Zweimal! Das glaube ich nun wirklich nicht!"
Sie seufzte.
„Es war aber so, Lasse. Sie hat es mir erzählt und ich glaube es ihr. Das erste Mal war einige Monate nach Lasses Geburt. Dann ging er zum Thing. Und danach gleich auf Beutezug. Erst als er wieder nach Hause kam, hatte sie wieder das Bett mit ihr geteilt. Und kurz darauf war der Überfall. Für mich ist das sehr plausibel! Und nun lass mich meine Arbeit machen und du erledigst deine!"
Sie ließ ihn stehen und kümmerte sich um ihre Tochter.
Lasse stand wie angewurzelt da.
Zweimal?
Und er hatte ihr das zum Vorwurf gemacht?
Er wischte sich über das Gesicht.
Bei allen Göttern! Er war ein Hundsfott!
Er ging zum Kamin und rief die Jungs zu sich.
Liv hatte Recht.
Er sollte endlich Verantwortung übernehmen.
Jule hatte Schmerzen.
Sie wusste nicht, wo sie war.
Immer wieder hörte sie Stimmen, doch sie konnte nicht sagen, wer da sprach.
Sie wusste aber, dass es nicht gut um sie stand.
Es war zu heiß, doch dann zitterte sie wieder vor Kälte.
Und immer wieder tauchte sie in eine Traumwelt, in der alles noch in Ordnung war.
Manchmal sah sie sich zusammen mit Lasse, manchmal war Ragnar bei ihr.
Doch diese Träume endeten immer schlimm.
Entweder verschwand Lasse oder aus Ragnars Mund sprudelte Blut.
Sie schluckte hart.
„Jule!"
Sie versuchte den Kopf zu heben, doch es fiel ihr so unendlich schwer. Irgendwann schaffte sie es und sah in das Gesicht von Ragnar. Er grinste sie an, was so typisch für ihn war.
„Ragnar! Mach, dass es aufhört!", bat sie ihn.
Er berührte ihre Wange, doch sie spürte es nicht. Es war eher wie ein kleiner Windhauch, der ihre Wange streifte.
„Das kann ich nicht, mein Mädchen."
Sie schüttelte den Kopf.
Auf einmal waren ihre Schmerzen verschwunden. Sie lachte ungläubig.
„Wie hast du das gemacht? Du sagtest, du kannst es nicht."
Sein Grinsen verschwand. Er sah sehr ernst aus.
„Ich war das nicht, meine Geliebte. Und ich werde es auch nicht zulassen."
Er entfernte sich ein Stück und sie stöhnte auf, als die Schmerzen wieder zurückkamen.
„Nein! Verlass mich nicht. Ich will keine Schmerzen mehr haben!"
Er schüttelte den Kopf.
„Nein, Geliebte. Du kannst nicht bei mir bleiben. Du hast eine Aufgabe. Und die kannst du nicht erfüllen, wenn du bei mir bleibst!"
Es wurde ihr wieder kalt und ihr Körper zitterte.
„Ich will es nicht mehr. Ich weiß jetzt, wo ich bin. Lass mich hierbleiben. Es geht mir nicht gut! Alle sind gemein zu mir!"
Wieder schüttelte er den Kopf.
„Du enttäuscht mich. Seit wann gibst du denn auf? Willst du denn das wirklich? Aufgeben? Die Kinder und den Mann, den du liebst?"
Sie schluchzte.
„Lasse liebt mich nicht! Er hasst mich!"
Das Grinsen kehrte wieder auf Ragnars Gesicht zurück.
„Das ist nicht wahr. Er liebt dich noch immer. Er ist bei dir! Das würde er doch nicht, wenn er dich hasst! Geh zu ihm zurück und werde endlich glücklich!"
Er drehte sich um.
„Ragnar! Verlass mich nicht. Nimm mich mit dir!"
Doch er drehte sich nicht mehr um.
„Lass mich nicht allein! Bitte! Lasse!"
Sie spürte, wie sie jemand in die Arme nahm. Sofort wurde ihr warm und das Zittern ließ nach.
„Ich bin hier, Jule! Ich lass dich nicht alleine. Nie mehr!"
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