Vierzig
Ich werde von einem Klingeln an der Tür geweckt. Schweren Herzens verlasse ich mein warmes Bett und verfluche Dylan innerlich, dafür, dass er immer so früh klingelt. Vielleicht sollte ich ihm einen Schlüssel geben, damit er kommen und gehen kann, wann er will? Was? Nein... Das wäre ja dann so, als ob wir in einer Beziehung wären. Ich schüttle den Kopf um meine Gedanken zu verwerfen. Ich könnte auch einfach nur die Tür nicht absperren, dann kann er auch kommen und gehen wann er will und weckt mich somit nicht immer auf. Ja, das klingt besser. Ich mein, es kommt eh niemand in unser Stockwerk.
Ich öffne die Tür und werde sogleich zur Seite gedrückt. Wie immer, hat sich Dylan an mir vorbei gedrängt.
"Warum musst du immer so früh klingeln? Hast du keine anderen Hobbies als mich fast jeden Morgen aufzuwecken?", nuschle ich und setze mich an die Inseltheke um dort meinen Kopf auf den Tisch zu legen.
"Baby, es ist schon lange nicht mehr Morgen", meint Dylan und ergänzt noch "Um genau zu sein ist es viertel nach Elf."
Ich stöhne und frage mich warum ich, obwohl ich gestern kurz vor Zwölf ins Bett gegangen bin, trotzdem so kaputt und müde bin.
"Wer ist das?", höre ich eine Stimme, die aber eindeutig nicht die von Dylan ist. Mein Kopf schnellt in die Höhe und ich schaue in Dylan's grinsende Gesicht. Das dreckige Grinsen verrät mir, dass es ihm gefällt, was auch immer er gerade hinter mir sieht.
Ich drehe mich um und sehe Twyla, wie sie nur in Unterwäsche aus meinem Schlafzimmer kommt. Ach ja, jetzt weiß ich warum ich so müde bin. Twyla hat mich gestern mit ihrem rumgestöhne, es sei viel zu heiß, geweckt. Sie hat ist aufgestanden und hat sich die Klamotten vom Leibe gerissen, hat sich dann wieder hingelegt und ist sofort eingeschlafen, wobei ich noch lange wach geblieben bin und kein Auge zumachen konnte.
Stöhnend lege ich wieder meinen Kopf auf die Theke und höre ganz nah an meinem Ohr: "Wir haben zwar ausgemacht nicht mehr mit anderen zu schlafen, aber das hier verzeihe ich dir und du darfst so oft du willst mit dieser heißen Schnecke schlafen. Aber lad mich doch das nächste mal ein, dann können wir sehr viel mehr Spaß haben."
Wieder reiße ich meinen Kopf hoch und funkle ihn diesmal böse an. Er denkt doch nicht wirklich, dass ich mit Twyla geschlafen habe? So ein Schwachkopf.
"Ich kann verstehen, dass du hundemüde bist", er nickt und tut auf unschuldig, dieser Wichser. Na warte.
"Twyla Baby auch schon wach?", ich drehe mich um und sehe in ihr verwirrtes Gesicht. Stumm versuche ich ihr mitzuteilen, dass sie mitspielen soll. Sie schaut auf einen Punkt hinter mir, da wo Dylan steht und versteht glücklicherweise, was ich ihr mitteilen wollte. Mit sicheren Schritten kommt sie auf mich zu und drückt ihre Lippen auf meine. Hinter mir höre ich ein lautes Zischen, das von Dylan kommt. Dann ein lautes rumpeln.
Ich drehe mich wieder zu Dylan, der ausversehen etwas von der Theke an die er gelehnt hat, runterstößt. Er beugt sich runter um es aufzuheben. Twyla nutzt die Chance und flüstert mir etwas ins Ohr.
"Ist das dein Ex, den du eifersüchtig machen willst, weil er irgendetwas angestellt hat und dich nun zurück will?" Bei ihren Worten fange ich an zu lachen.
"Was dann?" fragt sie flüsternd. Ich beiße mir auf die Lippe, während ich zusehe, wie Dylan die Servietten, die samt den Serviettengitter runtergefallen sind, einsammelt und wieder in das Gitter stellt.
"Dylan ist mein Nachbar und er ist einfach nur ein Idiot", flüstere ich mit den Blick immer noch an Dylan geheftet und vor mich hin grinsend.
Twyla nickt wissend und geht auf ihn zu. Gespannt darauf, was sie machen wird, sehe ich ihr nach.
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