How to wirtschaften
Montag, 05. Februar 2001
Mr. Joestar hat sich heute Mal endlich als Vater nützlich gemacht und mir beigebracht wie man ein Haushaltsbuch führt... weil ich nicht mit Geld umgehen kann lel.
Joseph: Im Prinzip ist es ganz einfach. Du stellst deine fixen Einnahmen und Kosten gegenüber deinen variablen Einnahmen und Kosten. Die Differenz ist was dir unterm Strich übrig bleibt, im besten Fall. Im schlimmsten Fall landest du im Minus
Me: Hö das ist ja wie die Buchführung die ich im Praktikum machen musste
Joseph: Im Grunde ist ein Haushaltsbuch nichts anderes als eine private Buchführung. Schreib erst Mal deine fixen Einnahmen auf
Me: Dein Unterhalt, Minus der Währungsumrechnungsgebühr und seit ich ausgezogen bin überweist Mama mir das Kindergeld, das sie für mich kriegt. Oh und mein Gehalt aus dem Fanfictionstudio.
Joseph: Gut. Und jetzt die fixen Ausgaben
Me: *Checke meine Bankauszüge* Hä bin ich gar nicht Sozialversichert?
Joseph: Sozialversicherungspflichtig sind nur Arbeitnehmer. Du müsstest in Deutschland versichert sein. Hier, siehst du? *Markiert die Beiträge auf meinem Kontoauszug*
Me: Und wenn ich hier nen Unfall habe? Wer hat meine Krankenhaus Aufenthalte bezahlt? Ich habe eine Versicherungskarte!
Joseph: Kinder sind meistens über ihre Eltern mit versichert und da Tomoko Lehrerin ist, kannst du davon ausgehen, dass du privat versichert bist
Me: Hö ich dachte immer ich wäre gesetzlich versichert wtf
Joseph: Seit 99 dürfte außerdem die Speedwagon Foundation deine Krankheitskosten übermehmen, also nein. Keine Sozialversicherungsbeiträge
Me: Neat. Aber ich zahle ein Abo Ticket für die Bus und Bahn Gewerkschaft in S-City, Mikeys und Ghostfaces Haustierversicherung läuft über mich, die Hausratsversicherung und die Lebensversicherung.
Joseph: Was unterm Strich rauskommt ist dein monatlich zur freien Verfügung stehendes Budget
Me: Nice... warte, wieso bin ich dann ständig pleite?!
Joseph: Jetzt kommen die variablen Kosten
Me: Oh Oh
Joseph: Dürfte ich einmal den Kontoasuzug sehen?
Me: Ich weiß nicht, ob du das sehen willst
Joseph: Ich habe mal mein ganzes Taschengeld für eine Tommy Gun ausgegeben, als ich in deinem Alter war. Die Jugend ist dazu da sein Geld für unnötiges Zeugs aus dem Fenster zu werfen und sich dann in den frühend zwanzigern zu beschweren, dass man Pleite ist *Setzt seine Lesebrille auf und schaut sich die Kontoasuzüge an*
Me: ...
Joseph: Zum Beispiel hier, Tommy Hilfiger. Oh ja, ich seh schon, teurer Spaß. Das beste ist du hebst bei sowas den Bon auf, bis du die Zeit findest dein Haushaltsbuch Mal wieder zu aktualisieren. Und dann schreibst du auf, Tommy Hilfiger, so und so viel Yen, am 18. Dezember 2000. Diese variablen Kosten rechnest du dann zusammen und ziehst sie von deinem monatlichen Budget ab.
Me: Klingt logisch
Joseph: Was mir beim sparen geholfen hat, ich habe meine variablen Kosten immer in "Wichtig" und "Luxus" unterteilt, damit ich direkt sehe, ob diese Ausgabe jetzt wirklich notwendig war oder nicht.
So, hier eine variable Einnahme. Yoshikage Kira.
Me: Babysitter Vergütung
Joseph: Rechnest du auf dein Budget drauf. Schreibst du Kira Quittungen? Oder sonst wem, der sein Kind bei dir abgibt?
Me: Why should I?
Joseph: Weil es da etwas gibt das nennt sich schwarz arbeiten und da reagiert das Finanzamt ganz allergisch drauf
Me: ...nö, aber ich fange ab jetzt damit an
Joseph: In diesen Quittungsheften gibt es immer eine Durschschlagseite, damit du den Rotz nicht zwei Mal schreiben musst. Das Original behälst du, den Durchschlag gibst du den Kunden. Gut aufbewahren und Vergütungen ab sofort nur noch via Banküberweisung. Du dürftest noch nicht genug verdienen, um Steuern zahlen zu müssen, aber nur für den Fall
Me: Ich zahle Steuern in Deutschland
Joseph: Du verdienst dich ja auch dumm und dämlich in Düsseldorf. Da würde ich an Olaf Scholz Stelle auch Mal schön die Hand aufhalten
Me: Ja ja
Joseph: Wenn du deine Kosten und einnahmen gegenüber stehen, ist es basically nur noch deine Aufgabe alle anderen Geldflüsse im Monat zu dokumentieren. Du kannst dein übriges Budget auch in verschiedene Sparkonten aufteilen. Zum Beispiel Altersvorsorge, Urlaubskasse, Reperaturen, Geschenke, Notfallgroschen... was auch immer du so brauchst
Me: Ey das macht actually Sinn!
Joseph: So habe ich mein Studium bezahlt
Me: Sicher. Weil deine Familie auch nicht reich genug war, um dir deine Bildung einfach in den Arsch zu schieben
Joseph: Deine Urgroßmutter wollte, dass ich zurück nach England gehe und dort an einer Uni studiere, aber ich wollte hier ans College, also musste ich das selbst zahlen
Me: Oha! Erzähl mir mehr darüber wie Erina dich erzogen hat
Joseph: Na ja, damals gab es ja keine Videospiele oder so. Wenn ich mich nicht benommen hat, hat sie mir meine Comics weg genommen oder mich mit ihrem Regenschirm verprügelt
Me: Krass
Joseph: Also, Haushaltsbuch ist jetzt klar, denke ich. Wenn du noch Fragen hast, frag mich gerne
Me: Thx!
In zwei Wochen bin ich eh wieder pleite-
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