Amerikanischer Durchschnitts IQ: -100
Dienstag, 16. Januar 2001
Also gut. Erstes Schultag. Was soll ich dazu sagen? Am Morgen zog ich meine Uniform an, humpelte runter in die Küche und nahm Suzis Lunchpaket dankend entgegen, ehe ich sie nach der Bahn Verbindung fragte.
,,Ach sei nicht albern. Roses fährt dich."
,,Roses... mit der Limo. Wollt ihr etwa, dass ich gleich am ersten Tag verprügelt werde?"
,,Es ist eine Privatschule. Du wirst verprügelt, wenn du im Bus vorfährst", rief Mr. Joestar von nebenan. Gut... das war ein fairer Punkt.
Schmollend zog ich mich mit Roses in den Fahrstuhl zurück und wir fuhren die 50 Stockwerke hinunter in die Tiefgarage. Roses schien nur etwas jünger als Suzi und Mr. Joestar. Respekt, dass der Bre noch arbeitet. Wie wär's Mal mit Rente? Ich meine ja nur.
Schnell öffnete er die hintere Tür für mich. Och nö.
,,Kann ich nicht vorne sitzen?"
,,Nun ja... Die Etikette-"
,,Listen, unter allen anderen Umständen würde ich deine Etikette niemals so mit Füßen treten, aber wie du siehst habe ich da dieses Problem", damit deutete ich mit der Krücke auf meinen Gips, ,,und vorne ist die Beinfreiheit besser."
Das Argument reichte wohl, denn Roses schloss die Tür wieder und ließ mich vorne einsteigen. Auf dem Weg schrieb ich etwas mit Okuyasu, der gleich ins Bett gehen würde. Diese andere Zeitzone war depremierend. Wir verließen Manhatten mit dem schleppenden Berufsverkehr und gelangen über eine Brücke nach Brooklyn.
Vor der Schule angekommen stieg ich aus und griff nach meinem Rucksack.
,,Danke für's fahren, Roses!"
,,Gerne. Ich hole dich nachher auch wieder ab. Kann nur sein, dass du etwas warten musst. Der Berufsverkerhr ist die Hölle!"
Ich nickte und schloss die Tür.
Die St. Lucas Prep. Nun, wie beschreibe ich das jetzt am besten? Sie sah aus wie eines dieser Jungeninternate, das bis ins späte Mittelalter noch als Kloster gedient hatte. Hohe Mauern, neu sarnierte Wände und Türme a la Hogwarts. Tatsächlich wurde das Gebäude aber erst 1790 von einem etwas durchgeknallten Typen errichtete, der behauptete Besties mit Thomas Jefferson zu sein. (Thomas Jefferson distanzierte sich von dieser Aussage und beteuerte diesen Mann noch nie zuvor gesehen zu haben.)
Dieser Mann benannte das Gebäude nach den Heiligen und Autor des Lukas Evangelium - St. Lucas. Es war lange Zeit als Stadt Sitz gedacht, doch als dieser Mann starb, schlug die Erbenermittlung fehl, weshalb das Gebäude fortan dem Stadt Inventar von New York zugesprochen wurde. Die Stadt entschied aus dem Gebäude eine Bildungseinrichtung zu machen, was 1830 auch noch gepasst hat. 1923 musste dann angebaut werden, weil die Schüleranzahl zu groß wurde. Eine Privatschule ist die St. Lucas Prep seit 1910.
Joa. So viel zum History Check.
Ich betrat das Gebäude und machte den Check-in im Sekretariat, wo ich meinen Stundenplan und die Kombination für meinen Spind bekam. Dann musste ich darauf warten, dass mein Klassenlehrer mich zur ersten Stunde abholte, damit er mich meinen Mitschülern vorstellen konnte. Ugh peinlich.
Übliche Prozedur halt, wie man aus Filmen kennt. Ich stand mit Mr. Simon vorne an der Tafel und er stellte mich als den Austausch Schüler aus Japan vor. Ein junge mit Straßenkötterblonden Haaren und braunen Augen machte diese China Augen Pose, als Mr. Smith gerade nicht hinsah. Gedanklich notierte ich ihn auf meiner F*ck dich ins Knie Liste.
Danach durfte man mir Fragen stellen und diese Kinder bestätigten wirklich jedes Ami Klischee.
,,SPRICHST. DU. ENGLISCH?!"
,,Gurl, ich bin Ausländer, nicht taub. Und ja, ich spreche Englisch. Sonst wäre ich an einer Sprachschule und nicht hier!"
,,Woher genau kommst du aus China?"
,,Japan. Ich komme aus Japan. Und ich komme aus einer kleinen Hafenstadt in der M Präfektur. Das liegt an der Ostküste von Japan."
,,Sprichst du Mandarin?"
,,Nein. Weil Mandarin eine Form der chinesischen Sprache ist. Noch mal: Ich komme aus Japan und spreche Japanisch."
,,Sag Mal was auf mandarinisch."
,,私は日本語を話します、このバカ"
,,Was hast du gesagt? Was hast du gesagt?"
,,Ugh... das mir dein T-Shirt gefällt!"
,,Mein Vater sagt, dass Japan in den Provinzen, also außerhalb der Großstädte, zurückentwickelt ist. Also kein Strom oder fließend Wasser. Wie kannst du so leben?!"
,,Oh, das ist ganz einfach. Wenn Wasser und Strom nicht geht, rufe ich bei der Gewerkschaft an und frage sie wer ihnen ins Gehirn geschissen hat."
,,Also..."
,,Strom, ja. Fließend Wasser, ja. Und ich kann dir versichern, dass ich mein Mittagessen auch ohne zu knien und einen Kimono zu tragen zu mir nehmen kann."
,,Welche Religion hast du?"
,,Also Mal abgesehen davon, dass meine Religion nichts mit meiner Herkunft zu tun hat wurde ich buddhistisch erzogen, tendiere aber eher zum Atheismus. Meine Familie praktiziert zu dem, wie die meisten Japaner, den Shintoismus, der uns in vielen Trauerfällen den Rücken stärkt, da das geleiten der Toten in das Leben danach hier eine große Rolle spielt. Dafür gibt es Familienschreine und Tempel."
,,Also bekehrst du dich nicht zu unseren Herrn und Retter Jesus Christus, der für unsere Sünden starb?"
,,...I didn't ask him to die."
,,Hast du schon Mal einen Hund oder eine Katze gegessen?"
,,Das ist ein Vorurteil von dem ich mich gerne distanzieren würde."
,,Stimmt es, dass Japan und Adolf H*tler Besties waren?"
,,Yup."
,,Und das gibst du einfach so zu?"
,,Also im Gegensatz zu Amerikanern sehe ich keinen Sinn darin die Kriegsverbrechen meiner Nation zu verschleiern."
,,Ahahaha, ist er nicht witzig? Danke, Josuke, aber das reicht. Du darfst dich neben Charlie setzen!", dabei deutete mein Lehrer auf den leicht dürren Junge in der letzten Reihe, direkt am Fenster. Nun, damit hatte er mir schon Mal den Protagonisten Platz geklaut, but that's fine. Als ich durch die Reihen ging sah ich Gott sei dank noch rechtzeitig, wie der Straßenkötterblonde Hurensohn sein Bein ausstreckte. Also das wäre ja schon bodenlos wenn ich nicht auf Krücken laufen würde.
Eine meiner Krücken bohrten sich "ausversehen" in seinen Fuß, woraufhin er aufschrie.
,,Chris, was soll der Lärm?", rief Mr. Simon.
,,Der Neue ist mir auf den Fuß getreten!"
,,Wenn du deine Beine unterm Tisch behälst, passiert sowas gar nicht!", zischte ich und humpelte weiter bis zu meinem Platz. Charlie räumte ein paar seiner Bücher weg, damit ich Platz hatte und lächelte mir zu. Ich nickte zur Begrüßung.
Alles in einen ging der erste Schultag schnell vorbei, aber auch nur, weil ich in noch keiner AG eingetragen wurde. Hatte die Wahl zwischen Football, Handball, Hauswirtschaft, Chemie, Debattierclub, Lesen und Theater. Mal gucken was ich nehme. Definitiv nicht Football oder Handball, aus offensichtlichen Gründen.
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