Normaler Dienstag Abend

Mittwoch, 26. Juli 2000

Dann lasst mich euch Mal erzählen, wie ich gestern noch meine Ehe gerettet und fast das Haus angezündet habe.

,,Okuyasu, wir müssen reden."
Okuyasu saß im Flur und versuchte einen Schuhschrank zusammen zu bauen. Genau dort wo ich ihn gelassen habe, als ich mit Mikey einkaufen gegangen bin. Ich löste mein Wuschelbaby von der Leine, hing die Leine an der Gaderobe auf (literally das einzige, das in diesem Haus wirklich steht) und hockte mich neben Okuyasu, der allerdings sofort wortlos ein Stück weg rutschte.
,,Es tut mir leid, okay?"
,,Ach dir tut's leid? Ja dann ist ja alles in Ordnung. Lass mich den verdammten Schrank aufbauen!"
Der Hammer landete unangenehm laut auf den Brettern und um ehrlich zu sein... ich glaube nicht, dass man dafür überhaupt einen Hammer braucht.
,,Wir waren betrunken."
,,Das ist nicht das Problem."
,,Was ist dann das Problem? Kotz dich aus oder ich kann dir nicht helfen!"
Der Hammer flog ermeut scheppernd auf die Bretter. Am liebsten hätte ich ihn das Ding weg genommen, bevor er sich die Finger brach oder den teuren Schrank kaputt machte.

,,Du hättest es mir sagen können. Ich hätte es nicht von Joey erfahren müssen. So stelle ich mir aber die Frage, wieso du es verschwiegen hast. Das ist nicht cool, mann. Würde mich jemand küssen, würde ich es dir sofort erzählen, damit du dein Vertrauen in mich nicht verlierst. Sowas nennt man Kommunikation, glaube ich. Meine Eltern konnten das nie und wohin das führt habe ich oft genug miterlebt."
,,Okuyasu-"
,,Komm, lass. Ich hab hier zu tun."

Etwas benommen ging ich in die fast fertige Küche und machte mich daran die Einkäufe auszupacken. Und dann überlegte ich Essen zu machen, immerhin war Okuyasu noch beschäftigt damit Regale aufzubauen und mich zu hassen.
Vielleicht wären ja Blaubeerpfannkuchen ein gutes Friedensangebot. Die mochte er gerne.
Yeah und 15 Minuten später stand die Pfanne in Brand.
,,HOLY F*CK-", schrie ich auf und versuchte den Brand durchs Pusten zu löschen. War leicht überfordert lol.
Da kam auch schon Okuyasu von dem Lärm angelockt in die Küche gestürmt und ehe ich mich versah, wurde ich zur Seite gestoßen, Za Hando kam zum Vorscheinen und mit einer schwungvollen Armbewegung verschwand die brennende Pfanne ins Nirgendwo.
,,WAS ZUR HÖLLE TREIBST DU?!"
,,Mir war kalt, also wollte ich ein Feuer zünden. Was denkst du denn? Ich versuche Essen zu machen!"
Im nächsten Moment wurde ich gegen die Arbeitsplatte gedrückt, was echt hot gewesen wäre, wenn ich nicht gerade fast das teuer renovierte Haus abgefackelt hätte.
,,Ich glaube wir müssen hier ein paar Grundregeln festlegen, Higashikata. Nummer eins - Kommunikation. Wenn jemand dich küsst, völlig egal ob Junge, Mädchen, dein Onkel, dein Neffe, sonst wer, dann will ich das wissen. Ich will auch Kleinigkeiten wissen, wie dein Tag war, wie es dir geht und was dich stört, weil eine Beziehung nur so funktionieren kann.
Nummer zwei - Du hast Küchenverbot. Kochen, warm machen, toasten, alles tabu. Sollte ich dich beim 'kochen' erwischen, werde ich ungemütlich.
Verstanden?"

Ma man trapped mich zwischen der Arbeitsplatte und seinem Körper, belehrt mich über seine Regeln, droht mir mit Konsequenzen und denkt ich höre zu? Junge, mein Kopf denkt gerade an ganz andere Dinge.
,,Küss mich."
,,Oi Josuke, ich versuche hier gerade Autorität heraushängen zu lassen."
,,Ja und du bist super darin. Jetzt küss mich."

Also küssten wir uns, bis der Streit aus der Welt geschaffen war. Ich hielt ihn weiter im Arm und lächelte. ,,Es tut mir leid."
,,Ich weiß."
,,Jotaro ist nicht Mal ein guter Küsser."
,,Das ist eine Lüge."
,,...ja, das ist es, aber das ist nicht der Punkt."
,,Es ist ok. Halt dich einfach fern von meiner Küche."

Gegen Abend färbte ich dann alte Klamotten von Okuyasu und mir für Leonas Geburtstag in der Wanne pink ein, als Mikey in die Wanne sprang und als rosaroter Panther wieder raus kam.
,,Ahhh Baby, nein, was tust du denn?!", rief ich entsetzt. Mikey aber schaute mich nur mit seinen süßen Knopfaugen an und was sollte ich da schon machen? Schimpfen? Nicht mit meinem Baby. Also stellte ich ihn in die Dusche und spritzte ihn ab, bis die ganze Farbe im Abfluss verschwand.

Unser Schlafzimmer war so weit fertig, bis auf die paar Kisten, die noch ausgeräumt werden mussten. Okuyasu sprang auf dem Bett, immerhin hatten wir unter anderem dafür dieses Bett genommen, und ich versuchte derweil mich auf mein Buch zu konzentrieren, was denkbar schwer ist, wenn jemand neben dir am auf und ab hoppsen ist.
,,Worum geht es in dem Buch?"
Um eine Adelstochter, die von Piraten entführt und gefoltert wird, bis der Captain sich in sie verliebt und von seiner Crew gemeutert wird, so dass die Beiden alleine von einer einsamen Insel kommen müssen, nur um zu erfahren, dass der Verlobte der Adelstochter auf ihr Verschwinden hin einen Bürgerkrieg in ihrer Heimat angezettelt hat.
,,Ach, ist eine Abhandlung über Freibeuter im 15ten Jahrhundert. Würde dich nur langweilen."
Das hoppsen hörte auf, Okuyasu legte sich nebem mich und nahm mich in den Arm.
,,Lies Mal vor."
,,Nahhh."
,,Komm, ich will wissen wieso eine historische Abhandlung einen nackten Mann auf dem Einband hat."
Gott, Okuyasu zeigt seinen Funken Intelligenz auch immer nur dann, wenn es mir nicht in den Kram passt!
,,Das ist ne Bestrafung für die fast abgebrannte Küche huh?"
,,Ne, ich bin nur neugierig."
,,Die Szene wird gerade spicy also pardon me, wenn ich es nicht laut vorlese. Es ist ein Kind anwesend", dabei wies ich auf Mikey, am Kopfende des Bettes.
Dann legte ich das Buch weg und drehte mich zu Okuyasu. ,,Ich liebe dich."
,,Dito."
,,Haha."
,,Trotzdem liest du mir morgen aus dem Buch vor."
,,...ah fu-"

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