58

Zwei Arme griffen unter meinen Körper und hoben mich vom Boden auf.

"Wie kann eine Person nur so viel schlafen? Ich kann das einfach nicht verstehen." Kommentierte Jax leise. Ich hielt mich an seinem Oberteil fest und guckte ihn mit halb offenen Augen an. "Ich hab nicht geschlafen." Nuschelte ich leise. "Mh klar Baby, rede dir das nur jedes Mal wieder ein."

Jax setzte mich aufs Sofa und guckte zu mir runter.
"Wofür hast du mich jetzt eigentlich gebraucht? Das war doch total unnötig, dass ich bei dir sein musste."
"Ich wollte einfach nur präsentieren, was mir gehört." Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Am liebsten hätte ich ihm einen dummen Spruch gedrückt. Aber Jax wirkte angetrunken. Er betonte seine Sätze anders und wirkte nicht mehr ganz so klar im Kopf. Da wurde auf den Verrat wohl angestoßen.

Müde von dem anstrengend Tag guckte ich einfach durch Jax hindurch. Ein leerer Blick prägte mein Gesicht. Heute Morgen wurde ich halb tot gewürgt, dann vollgepumpt mit irgendeinem Narkosemittel und dann auch noch wie auf einem Präsentier-Teller vorgeführt. Es gab wirklich schon bessere Tage.

"Kannst du mir eigentlich sagen, warum ich ständig in Unterwäsche vor deinen Freunden rumlaufen muss? Reicht nicht ein Top und eine Jeans? Ich muss doch nicht ständig als eine Nutte präsentiert werden."
Jax schmunzelte und fuhr mir mit seiner Hand über den Kopf.
"Da ist wohl jemand ziemlich müde."
"Das ist ja wohl eine ganz legitime Frage. Du rennst ja auch nicht ständig halb nackt rum, um deinen Körper zu präsentieren."
"Ouh Baby du bist wirklich erschöpft. Kann das sein?" Jax hockte sich vor mich und hielt meine Hände sanft fest.
"Ich versteh nicht, was das mit meiner Müdigkeit zu tun hat. Ich hab keine Lust vor fremden Männern ständig in Dessous rumzulaufen."
"Schatz, ich muss doch ab und zu mal präsentieren über was für ein schönes Geschöpf ich herrschen darf."
"Du herrscht ganz sicher nicht über mich." Gab ich als Antwort zurück.
"Nimm einfach mal das Kompliment an Püppchen."
"Ich denk gar nicht dran." Langsam schüttelte ich mit dem Kopf und lehnte mich ein wenig zurück. Das Sofa war so gemütlich. Am liebsten wäre ich direkt eingeschlafen. Aber das würde mir noch fehlen, vor Jax in knapper Reizwäsche einzuschlafen. Das werde ich nicht zulassen.

"Soll ich dich ins Bett bringen mein Liebling?" Flüsterte Jax leise. Ich konnte es kaum verstehen. Erst jetzt merkte ich, dass meine Augen geschlossen waren. Schnell öffnete ich sie und guckte zu Jax.

Ich schüttelte wieder leicht mit dem Kopf.

"Ich kann selbst ins Bett gehen. Dafür brauch ich dich nicht." Antwortete ich etwas patzig.

Dann fiel mir Ruby wieder ein. "Wer passt auf unsere Tochter auf?"
"Tom hat für die Zeit auf sie aufgepasst. Aber sie schläft schon seit ein paar Stunden. Tom ist auch schon lange wieder weg."
"Was, Tom war hier? Wieso hast du mir das nicht erzählt?"
"Na weil du sofort zu ihm hochgegangen wärst. Du solltest mich nicht blamieren vor den Geschäftsleuten."
"Ich verstehe diese ganze Verbrechermentalität nicht. Wenn ich kurz zu ihm hochgegangen wäre, hätte dich das doch nicht blamiert."
"Und jetzt weißt du auch, warum ich ein respektierter Schwerverbrecher bin und du nicht."
"Was bedeutet schon Respekt in deiner Welt? Den Frauen gestattest du keinen Respekt und die anderen hintergehst du einfach." Jax stand auf und setzte sich dicht neben mich.
"Frauen sind ja auch wertlos. Die haben zu putzen und zu kochen. Die haben die Beine breit zu machen, wenn wir Männer es verlangen. Zu mehr dient eine Frau nicht. Und ich habe absoluten Respekt vor Mr. Lewis. Nur es bringt mich weiter voran, wenn ich nunmal hinter seinem Rücken ein paar kleine Geschäfte abwickele."

"Hoffentlich wirst du im nächsten Leben eine scheiß Frau, die so ein Arschloch wie dich abbekommt." Ich war so wütend. Warum nimmt er es sich heraus, solche Sachen zu sagen? Es wäre ein Wunder, wenn er wüsste wie Respekt überhaupt geschrieben wird.

"Diese Frechheit verbuche ich mal unter Müdigkeit. Pass auf was du sagst."
"Mach doch was du willst." Murmelte ich mit halb offenen Augen. Müde lehnte ich mich an Jax Schulter an.
"Wieso bist du eigentlich die ganze Zeit so passiv-aggressiv? Das geht einem richtig auf den Sack."
"Mhh ich weiß auch nicht, vielleicht könnte es daran liegen, dass du mich heute morgen fast erstickt hast. Oder vielleicht daran, dass du mich bin zum Abend unter Narkose ersetzt hast. Ach oder vielleicht daran, dass ich mal wieder für dich in Unterwäsche die kleine Schlampe spielen musste. Such dir was aus. Außerdem finde ich es nicht richtig, dass du Dominic hintergehst. Wie gesagt, such dir was aus."

Angespannt legte ich meine Hände auf meinen Bauch. Ich hatte immer weniger Zeit. Bald würde meine Schwangerschaft entdeckt werden. Ich hab Glück, dass mein Bauch sich noch nicht verrät. Aber in wenigen Wochen wird das der Fall sein. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich weiß nicht, was ich machen soll.

"Du bist mir viel zu Frech. Das werde ich nicht mehr unter Müdigkeit abstempeln. Weißt du was, dir muss mal wieder gezeigt werden, wer hier der Boss ist." Jax stand auf und hob mich blitzschnell von der Couch auf. Ich wehrte mich, doch Jax kümmerte das eher wenig. Er hatte mich in seinen Fängen und ging mit mir auf dem Arm die Treppe hoch. Ich schlug wild um mich, doch nichts half mir.

Wir endeten damit, dass ich vor Jax stand und er mich fordernd anguckte. Hinter mir stand sein großes Bett und er erwartete, dass ich mich endlich auszog.

"Entweder du machst es, oder ich Baby."
"Ich bin ab jetzt brav. Es tut mir leid, dass ich so frech war." Murmelte ich schüchtern. Ich wollte heute keinen Sex haben.
"Trotzdem wirst du dich ausziehen. Du kannst mir ja zeigen, wie sehr es dir leid tut."
Ich schüttelte verlegen mit dem Kopf.

Jax ging ein paar große Schritte auf mich zu.
"Zieh dich aus, ich hab auch was schönes mit dir vor."
"Nichts was mit Sex zu tun hat, ist schön." Antwortete ich leise und guckte zu ihm hoch. Jax lachte nur und schüttelte mit dem Kopf.
"Aus dir werde ich wirklich nicht schlau."
"Ist doch ganz einfach. Ich will einfach nicht vergewaltigt werden. Da kann man nicht nicht draus schlau werden." Platzte es aus mir heraus. Erschrocken hielt ich meine Hände vor meinen Mund. Angst erfüllte meine Augen.

Jax atmete einmal tief durch und rieb sich mit Daumen und Zeigefinger durch die Augen.

"Zieh dich bitte einfach nur aus und leg dich aufs Bett. Wenn nicht, werde ich dich einfach drauf schmeißen und dir die Seele aus dem Leib vögeln." Genervt über die Situation guckte Jax mich an.

Ich war überrascht, dass Jax überhaupt auf mich wartete. Wollte er mir nicht zeigen, wer der Boss ist? Aber egal, ich will mich überhaupt nicht beschweren.
Langsam griff ich nach hinten und öffnete gequält meinen BH. Ich legte meine Hände an meine Unterhose und ließ sie zu Boden sinken. Nun stand ich so vor meinem Entführer wie Gott mich schuf und er mich formte.
Auf Jax Lippen legte sich wieder ein kleines Lächeln. Er nahm meine Hand und führte mich zum Bett.
"Leg dich auf den Rücken." Befahl er sanft. Ich machte einfach das was er sagte. Kurz hatte ich überlegt, ob ich mit der Decke meinen Körper bedecke. Aber ich möchte ihn nicht provozieren. Jax wirkt momentan sehr ruhig. Das soll auch so bleiben. Solche Momente gibt es sehr selten.

Ich schob mir ein Kissen unter den Kopf und legte mich auf den Rücken.

"Ich werde dir heute zeigen, dass Sex nicht immer schlimm ist. Du musst lernen ihn zu genießen, dann ist es auch nicht mehr so schlimm." Sagte er fast schon freundlich. Als würde er einem Kumpel einen Rat geben. So wirkte es gerade. Jax machte eine kurze Pause und wartete auf meine Reaktion. Als ich ihm nicht lieferte, sprach er weiter.

"Lass dich einfach mal drauf ein mein Schatz. Du weißt ganz genau wie sich ein Orgasmus anfühlt. Und stell dir das jetzt mal vor, wenn du offen dafür bist und ihn nicht unterdrücken willst."

Jax legte sich zu mir und kam mir sehr nah. Er fing an sanfte Küsse auf meiner Haut zu verteilen.

Ich möchte das alles nicht. Aber ich kann mich nicht wehren. Ich liege hier und versuche das über mich ergehen zu lassen. "Entspann dich einfach Püppchen." Raunte Jax in mein Ohr. Er legte seine Hand auf die Innenseite meines Oberschenkels und fuhr langsam immer weiter nach oben. Seine Finger erreichten meinen Intimbereich. Ich fing an unkontrolliert zu keuchen. Mein Gesicht vergrub ich in Jax Brust. Ich wollte am liebsten von hier weg. Mir egal wo hin, einfach weg. "Siehst du, es ist gar nicht so schlimm."
"Ich möchte das trotzdem nicht." Wisperte ich leise in sein Hemd. Jax legte seinen Arm um meine Taille und zog mich näher zu sich. Er übte Druck an gewissen Stellen in meinem Intimbereich aus. Meine Reaktionen konnte ich kaum kontrollieren. "Hör bitte auf."
Je intensiver es wurde, je mehr wollte ich weg von hier.

Schnell fing ich an zu zappeln. Ich versuchte mich irgendwie von Jax wegzudrücken.

"Okay weißt du was, ich habe dir gerade eine Chance gegeben. Wenn du sie nicht nutzt, ist es nicht mehr meine Schuld. Jegliche Chance auf Blümchensex hast du dir heute abend verspielt." Jax richtete sich auf und setzte sich in einem Satz auf mich. Er drückte mit einer Hand meine Handgelenke in die Matratze und fing an sich das Hemd auszuziehen. Kurz ließ er meine Hände los um sich das Hemd über den Kopf zu ziehen. Die Hose samt Boxershorts war auch schnell verschwunden.

Ehe ich gucken konnte, kniete Jax vor mir und spreizte meine Beine.

Mittlerweile weinte ich wieder und hielt meine Hände vors Gesicht. Jax interessierte sich natürlich nicht für meine Befindlichkeiten. Es passierte schnell und plötzlich. Mein Peiniger drang ruckartig in mich ein und stieß mit seinem Becken kontinuierlich gegen meines. Ich weinte vor Schmerzen. Nach all den Jahren tut dieser brutale Sex immer noch weh. Lange nicht mehr so wie zu Anfang. Aber es ist definitiv nichts angenehmes. Schreiend griff ich nach Jax Hand. Unsere Hände verschmelzten miteinander. Das half mir irgendwie ein kleines bisschen.

"Oh fuck Josie. Du tust mir so gut." Stöhnte er laut. Unbarmherzig machte er weiter. Diese Tortur ging so viele Minuten. Ich hatte irgendwann aufgehört mitzuzählen. Ich betete einfach, dass es bald vorbei sei.

Endlich war es soweit. Jax ließ sich erschöpft neben mir fallen.
"Püppchen du warst atemberaubend." Stöhnte er atemlos und drückte mir einen Kuss auf meinen Handrücken.

Ich löste mich endlich erfolgreich von Jax und rannte weg. So schnell ich konnte, rannte ich von ihm weg. Meine Füße trugen mich ins Badezimmer. Schnell machte ich die Dusche an und stellte mich unter sie. Dieser ganze Ekel sollte verschwinden. Ich hatte das Gefühl, überall auf mir, klebten Jax Hände. In meinem Kopf spukten seine Berührungen immer noch. Ich versuchte mir diese ganze Tat von dem Körper zu waschen. Und wenn das nicht alles schon genug wäre, brannte mein Intimbereich wie die Hölle. Jax hat mit seinen Worten nicht übertrieben. Blümchensex war das auf keinen Fall.

Jax kam ins Badezimmer. Zum Glück war die Dusche nicht komplett durchsichtig. Man sah zum Glück nur verschwommen.
"Ich leg dir die Pille für Danach aufs Waschbecken. Wir wollen ja nicht noch ein Balg hier rumtapsen haben." Dann verließ Jax das Bad und schloss hinter sich die Tür.

Weinend sank ich zu Boden. Ich lehnte an den Fliesen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Die ganze Zeit dachte ich über einen Ausweg nach. Ganz in Gedanken nahm ich den Rasierer in die Hand und guckte mir die Klingen an. Ein paar gekonnte Schnitte und es wäre alles vorbei. In ein paar Minuten könnte ich bei meinem Papa sein. Es würde alles so schnell gehen.

Ich legte die Klingen des Rasierers ganz leicht an meine Haut. Adrenalin schoss durch meine Adern. Alleine der Gedanke daran, lässt mich durchdrehen. Aber Rubys Geschwisterchen verlässt sich auf mich. Es vertraut mir und erwartet von mir, dass ich kämpfe. Alle erwarten einen Kampf von mir. Selbst ich erwarte einen Kampf. Ich will nicht aufgeben. Jax hätte gewonnen und das möchte ich nicht. Alles wäre umsonst. Die gesamte Zeit wäre umsonst wenn ich nicht als Sieger hervor gehen würde.

Doch diese kalten Klingen lagen so verlockend auf meiner Haut. Es wäre so schnell vorbei. Meine Tage wären gezählt und ich spüre gar nichts mehr. Ich würde keinen Schmerz mehr fühlen.

Schnell bevor ich mich noch umentschied, warf ich den Rasierer weg. Das würde nicht gut enden.

Mir kam aber sofort ein neuer Gedanke. Es ist Jax Schuld, dass ich hier gefangen bin. Irgendwie muss ich etwas gegen ihn tun.

Mich umzubringen ist nicht die Lösung meines Problems.

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