56
"Du kleine Misthure. Was fällt dir eigentlich ein? Tickst du eigentlich noch ganz sauber?"
Gerade wollte Jax auf mich zulaufen. Doch Tom ging dazwischen.
"Ich hab ihn eingeladen. Sie kann da überhaupt nichts für. Mach sie nicht immer so fertig."
"Ach halt doch die Fresse. Du hast mir gar nichts zu sagen. Wie kommst du eigentlich darauf diesen Volltrottel hier in, falls du es noch nicht ganz so gerafft hast, mein Haus zu holen? Glaubt hier jetzt jeder er darf machen was er will?"
"Du kannst dich glücklich schätzen, dass ich die ganze Scheiße überhaupt mitmache. Glaubst du ich halte sie hier gerne fest? Wegen mir wäre sie schon lange frei. Dieses Mädchen ist das Beste was dir je passiert ist. Komm endlich runter von deinem hohen Ross und beruhig dich endlich."
"Weißt du was, verschwinde. Verpiss dich aus meinem Haus. Wenn du meinst, tun zu können was immer dir beliebt, dann kannst du deinen Arsch auch gerne hier raus bewegen."
"Das ist jetzt nicht dein Ernst."
"Und wie das mein Ernst ist." Jax hatte immer noch die Waffe in der Hand. Ich glaube er traut sich noch nicht so ganz damit auf Tom zu zielen. Deswegen fuchtelt er einfach nur unnötig damit herum.
"Wenn ich jetzt gehe, dann für immer. Das kannst du nicht rückgängig machen."
"Warum bist du dann noch nicht packen? Hau endlich ab. Ich kann deinen ganzen Mist nicht mehr ertragen. Ich hab dich eingestellt, damit sie keine Scheiße anstellt. Aber anscheinend muss man die wichtigen Dinge eben selber regeln."
"Jax jetzt beruhig dich doch. Tom ist dein Freund. Ihr mögt euch doch."
"Oho Fräulein, an deiner Stelle wäre ich ganz leise. Ich will keinen Mucks von dir hören. Du bekommst heute noch, was du verdienst."
"Ich hab dich so verdammt viele Jahre unterstützt. Als Kai eure verdammte Familie ermordet hat, war ich weiterhin für euch zwei da. Und das ist jetzt der Dank."
"Tja das ist ja nicht mein Problem. Das Leben ist hart, man bekommt nicht immer das was man erwartet."
Tom stapfte wütend nach oben ab. Er ging wahrscheinlich Koffer packen. Ich konnte es nicht fassen. Tom war so ein toller Mensch und Jax vergrault ihn einfach. Aber Tom hat auch weitaus besseres verdient als hier auf mich aufzupassen. Dazu sollte kein Mensch gezwungen werden.
Fassungslos stand ich einfach so da. Geschockt guckte ich zu Jax. Ich musste immer noch verarbeiten was gerade passiert war.
"Baby guck mich nicht so geschockt an."
"Er ist doch dein Freund. Wie kannst du nur sowas zu ihm sagen?"
"Er war mein Freund. Wenn er solche Dinge hinter meinem Rücken abzieht, kann er gerne gehen. Ich brauche keine Verräter in meinem Umfeld."
"Ich würde dich ohne zu zögern verraten du beschissenes Arschloch. Ich würde auch weitaus mehr mit dir machen, wenn ich könnte!" Zischte ich wütend und schüttelte mit dem Kopf.
Wie kann man nur so undankbar sein?
"Leider kann dein schwächlicher, kleiner Körper nichts gegen mich ausrichten. Das ist ja gerade das Schöne."
Jax grinste mich verstohlen an und guckte zur Treppe die nach oben führte. Tom stand Gepackt mit einem Koffer und einer Tasche im Hausflur und guckte böse zu Jax.
Ich wollte zu ihm laufen doch Jax hielt mich fest.
"Lass mich bloß los du-" Bevor ich meinen Satz beenden konnte, riss ich mich los und lief eilig zu Tom. Ich vermisste ihn jetzt schon. Ich hab ihn so verdammt gern und jetzt geht er. Wie kann Jax das nur zulassen.
Schweren Herzens umarmte ich ihn so fest ich konnte.
"Ich werde dich wirklich vermissen Tom. Du bist ein toller Mensch. Gib auf dich acht." Murmelte ich in die Umarmung rein.
Wir lösten und voneinander und guckten uns einen Moment wortlos an.
"Ich würde dich ja jetzt gerne freilassen. Aber ich stehe nicht so auf eine Kugel im Kopf. Deshalb muss ich mich leider beherrschen." Ich musste lachen. Ich lachte so sehr, damit ich die Tränen unterbinden konnte.
"Ich werde dich so vermissen, fuck ey." Nuschelte ich noch mal. Ein paar Krokodilstränen kullerten mit dann doch die Wange runter.
"Alles wird gut Josie. Du wirst hier raus kommen mit Ruby. Das verspreche ich dir. So wie Hannibal es gesagt hat, du bist eine starke Frau!" Eine letzte kurze Umarmung folgte. Dann öffnete Tom die Tür und verabschiedete sich ein letztes Mal.
Die Tür schloss sich und ich war mit Jax alleine. Das wurde mir erst jetzt richtig bewusst.
Ängstlich guckte ich ins offene Wohnzimmer.
Jax war so mega sauer, das konnte ich bis hier hin sehen und spüren. Meine Knie schlotterten und mein Atem stockte als er auf mich zu kam.
"Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?" Jax guckte mich abwartend an. Aber ehe ich auch nur irgendeinen Satz rausbringen konnte, wurde ich daran gehindert.
"Weißt du was, ist mir egal. Du bist eine dumme, kleine Nutte. So etwas wie du verdient sich nicht zu verteidigen."
"Was kann ich denn dafür wenn Tom ihn einfach eingeladen hat?"
"Du musst ja nicht mit ihm sprechen?"
"Willst du mich verarschen?"
"Ganz ehrlich, halt einfach die Fresse. Wo ist das gebrochene, kleine Mädchen von gestern Abend?"
Ich antwortete ihm nicht. Irgendwie war ich nicht bereit dazu, ihm seine Frage zu beantworten. Ich ging ein paar Schritte zur Tür, mit dem Wissen, dass sie definitiv nicht abgeschlossen war. Aber jetzt schon wieder zu fliehen wäre dämlich. Ich musste es klüger anstellen.
Jax ging auf mich zu und kam mir definitiv zu nah. Er holte etwas aus seiner Tasche. Zwischen uns passte nun kein Blatt mehr. Unsere Körper berührten sich viel zu sehr. Dann hörte ich, wie das Schloss der Haustür einrastete. Jax hatte wieder abgeschlossen. Dann hatte sich das mit einem Plan ja erledigt. Wenn die Tür verschlossen ist, kann man schlecht fliehen.
"Weißt du, mir geht das ziemlich auf den Sack. Du hast wirklich Stimmungsschwankungen. Gestern noch willst du aufgeben und heute bist du wieder aufmüpfig und tust nicht mehr das was ich sage. Kannst du dich vielleicht mal entscheiden?"
Schon wieder hatte ich kein Bedürfnis ihm das zu beantworten. Wenn ich nichts sage ist es immer noch besser, als wenn ich ihm einen vorheule.
"Jetzt sag endlich was du Hure!" Jax schrie mir mitten ins Gesicht. Wütend stieß er mich auf den Boden.
"Hör auf!" Ich schrie ebenfalls und versuchte mich zu verteidigen. Doch das brachte nichts.
"Ah ja, wenn ich also Gewalt anwende, dann redest du also endlich mit mir."
Jax fing an mit voller Wucht auf mich einzutreten. Sein Fuß landete überall. Ich versuchte meinen Bauch zu verteidigen. Das Leben meines Kindes hängt jetzt von meinem Durchhaltevermögen ab.
"Hör auf, bitte hör auf." Wimmerte ich leise. "Babe du bist selbst schuld." Jax ging vor mir in die Hocke ich wusste was ich tun musste, damit es aufhört. Schnell richtete ich mich auf und drückte ihm meine Lippen auf seine Lippen. Meine Arme legte ich um seinen Nacken.
Ich hörte nicht mehr auf. Er sollte mich lieber vergewaltigen, als dass er kein Kind tot schlägt.
Jax setzte sich hin und ich setzte mich auf seinen Schoß. Selten hab ich ihm so sehr meine Zunge in den Hals gesteckt wie jetzt gerade. Mich ekelte es an. Aber ich musste es tun.
"Baby du gehst ja richtig ran."
Er stand auf und hob mich vom Boden auf. Jax ging mit mir zur Couch und legte mich da ab. Mein Entführer zog sich sein Shirt aus und guckte mich angegeilt an.
"Können wir das nicht anders lösen. Es tut mir doch leid. Ich wusste nicht, das Dr. Lecter heute kommt." Lieber soll er mich vergewaltigen als verprügeln. Aber noch lieber soll er gar nichts machen.
Ich rutschte etwas zurück und versuchte Jax auszuweichen. Er wollte nach meinem Fußgelenk greifen, doch ich rutschte wieder ein Stück nach hinten und trat nach ihm aus.
"Willst du wieder verprügelt werden?"
Ängstlich schüttelte ich mit dem Kopf. Ich wollte nichts hier von.
"Dann komm endlich her zu mir du beschissenes Flittchen."
Schon wieder schüttelte ich ängstlich mit dem Kopf. Ich kann im Moment gar nichts mehr. Mein ganzer Körper hat gerade schmerzende Tritte abbekommen. Hoffentlich hat Jax nicht mein Kind getötet und Lust auf eine Vergewaltigung hatte ich gerade überhaupt nicht. Ich möchte gerade einfach nur in den Arm genommen werden. Jemand soll sagen, dass alles wieder gut wird.
Weinend schloss ich meine Augen. Ich musste mich meinem Schicksal stellen. Ich spürte Jax Hände um mein Fußgelenk. Er zog mich zu sich. Grob kletterte er über mich drüber. Ich konnte seine gewaltige Präsenz spüren. Mein ganzer Körper zitterte vor Angst. Ich hatte meine Augen immer noch geschlossen. Mir das ganze mit anzuschauen würde ich nicht aushalten.
Plötzlich kletterte Jax wieder von mir runter. Ich wusste nicht was er vor hatte. Langsam öffnete ich meine verheulten Augen und guckte ihn an.
Er nahm meine Hand und zog mich zu sich, auf seinen Schoß. Denn er hatte sich mittlerweile neben mich gesetzt. Überfordert mit der Gesamtsituation, wusste ich nicht was ich machen sollte. Er nahm mich in den Arm und streichelte mir sanft über den Kopf.
"Ich weiß dass du da nichts für kannst Baby. Tom ist an allem Schuld. Deswegen hab ich ihn ja auch rausgeworfen."
Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und heulte einfach nur. Er hatte mir so eine Angst eingejagt. Ich konnte noch gar nicht verarbeiten, was gerade passiert war. Ich griff nach dem Stoff seines Shirts und hielt mich verzweifelt daran fest.
"Baby du musst noch so viel lernen."
Wisperte Jax in mein Ohr und legte sein Kinn auf meinen Kopf.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top