NEUNUNDZWANZIG

Madison

Hier saß ich also, auf dem Sitzplatz neben dem Fenster, neben einem Typen der mir so fremd wie kein anderer Vorkommt und jemand war den ich vermutlich niemals einschätzen konnte.
Aber ich konnte nicht leugnen das seine Unberechenbare Art nicht etwas anziehendes auf mich auswirkte.
Und das überraschte mich.
Vermutlich wirkte er so auf alle lieben, kleinen Mädchen, die keine Ahnung hatten wie hart das Leben sein konnte.

Die Bäume am Rand der Straße flogen förmlich an unserem Bus vorbei und trotzdem wusste ich, dass es lange achtzehn Stunden werden würden.
Jona hatte ich bis jetzt noch nicht einmal angeschaut, stattdessen beobachtete ich Clay und Jack die grade über irgendetwas lachten, ich wusste nur nicht über was da ich der Musik lauschte die aus meinen Kopfhörern kam.
Wie zufällig berührte Jacks Hand immer wieder Clays Schulter oder ihr Knie.
Irgendwie war es schon süß, wie die beiden sich benahmen.
Irgendwie aber auch nicht.

Ich wendete mich wieder ab und beobachtete die Bäume die an uns vorbei rauschten.

Ich musste eingeschlafen sein, denn ich wurde durch eine Berührung an meiner Schulter geweckt.
Müde schlug ich die Augen auf und erblickte zwei leere Sitzplätze.
Wo waren Clay und Jack?
Ruckartig setzte ich mich auf und schaue mich um, niemand war mehr im Bus, außer Jona der neben mir saß und mich emotionslos musterte.

,,Wo sind den alle?", fragte ich verwirrt und rieb mir mit der Hand durchs Gesicht.

,,Wir machen eine Pause, du hast geschlafen aber ich muss mal Pissen.", meinte er.
Verwirrt schaute ich ihn an.

,,Warum muss ich wach sein damit du "Pissen" gehen kannst.", meinte ich verwirrt und runzelte die Stirn. Der hatte Probleme

,,Weil du auf meiner Schulter geschlafen hast und ich somit nicht aufstehen konnte", sagte er und ein raues lachen kam aus seiner Kehle.
Und sorgte dafür, dass sich bei mir eine Gänsehaut ausbreitete.

„Oh, Sorry". Nuschelte ich und stand auf, ich musste nicht aufs Klo wollte mir aber mal ein bisschen die Beine vertreten gehen.

Also quetschte ich mich durch die Sitzreihen und stieg die Treppen zur Bustür hinab.
Draußen atmete ich erstmal kurz durch und ich bemerkte wie stickig es im Bus war.
Hinter mir spürte ich die Präsenz von Jona.
Ohne ihn weiter zu beachten fing ich an ein bisschen in der Gegend umher zu laufen.
Ich wusste das die nächste pause ab hier wohl noch ein bisschen dauern würde den wenn wir alle zwei Stunden eine Pause machen würden, kämen wir vermutlich nie an. Also entschied ich mich dazu doch noch einmal aufs Klo zu gehen.

In der mal wieder viel zu langen Schlange vor dem Mädchenklo traf ich dann auch wieder auf Clay und Les.
,,Naa. Ausgeschlafen?",fragte mich Clay und zwinkerte mir zu. Oh nein!

,,Naa. Fertig mit Flirten?", fragte ich und zwinkerte ihr nun auch provokant zu.
Was sie konnte, konnte ich schon lange.
Sie lachte nur kurz und wendete sich dann diesem Drehdurchgang zu welcher immer vor öffentlichen Toiletten war und der allen 70 Cent kostete.
In dem Moment viel mir auf das mein Geld noch im Bus lag, also entschied ich durch die Kinderabsperrung zu kriechen.
Geschickt wie ich nunmal bin habe ich mir gleich erstmal den Kopf gestoßen und mich der Länge nach auf dem Toilettenboden hingelegt.
Worauf Les und Clay nur lachten.

Oh Gott, ich will nicht wissen wie viele Bakterien jetzt an mir kleben.

Nachdem ich auf dem Klo war und zusammen mit Clay und Les wieder vor dem Bus stand, stellten wir fest das schon alle im Bus waren und auf uns warteten.
Das war allein Les schuld, da diese sich unbedingt noch was Süßes an der Tankstelle kaufen wollte. Als hätte sie nicht schon genug eingepackt.

,,Man Les wegen dir kommen wir schon wieder viel zu spät.", beschwerte sich Clay während sie die sechs Stufen zum Businneren hochstieg.

,,Ihr hättet ja nicht mitkommen müssen.", sagte diese beleidigt. Doch uns allen war klar das sie uns keine Wahl gelassen hätte.

An unseren Sitzplätzen musste ich feststellen das Jona sich auf meinen Fensterplatz gesetzt hatte.
,,Weg da.", sagte ich und zeigte auf den Sitz.
Jona jedoch grinste mich nur an.

,,Warum?", stellte er sich dumm.
Argh, weil ich dir gleich die Fresse poliere wenn du nicht weg gehst, dachte ich mir.
Laut sagte ich aber nur:, weil ich das sage."

,,Und wie kommst du darauf das mich interessiert was du sagst?", fragte er mich und zog provozierend eine Augenbraue nach oben.

,,Jona geh einfach zurück auf deinen Platz!", meinte ich nur trocken.

,,Madison setzt du dich bitte wir wollen weiter fahren.", meinte nun unser Lehrer.
Jetzt bin ich auch noch schuld?

Grummelnd ließ ich mich auf Jona's eigentlich Platz fallen.
Anstatt mir bei zu stehen turtelte Clay schon wieder mit Jack.
Genervt verdrehte ich die Augen.

,,Jona bitte ich will wieder ans Fenster.", versuchte ich es noch einmal.

,,Nö.", kam prompt als Antwort. Genervt. Stöhnte ich auf.
,,Du darfst dich auf meinen Schoß setzten.", meinte er und wackelte provokant mit den Augenbrauen. Was lief heute bei dem schief?

Ich wollte ihn irgendwie nicht damit durchkommen lassen. Wollte mich aber auch nicht auf seinen Schoß setzten.
Also nahm ich meine Jacke aus meiner Tasche und legte sie kurzerhand auf Jona's Schoß bevor er was sagen konnte oder meine Jacke entfernen konnte setzte ich mich einfach drauf.
Mir war bewusst das die Jacke auch nicht so den Unterschied machte aber das war mir egal.
Für mich war da ein Unterschied.

-

So da bin ich wieder.
Ich weiß es ist lange her und mir ist auch bewusst das ich dadurch einige Leser verloren habe. Aber ich hoffe ihr nehmt mir das nicht allzu übel.
Ich hatte einfach keine Motivation weiter zu schreiben. Aber jetzt bin ich wieder da! ❤️
Einen wunderschönen Tag noch!😘

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