-- Part 2

Ich finde Jolene in einer Traube von Eltern, die alle darauf warten, dass der Name ihres Kindes aufgerufen und einer Lehrerin zugewiesen wird.
Quinn kommt in die Gruppe von Mrs. McDowell, die bereits Rileys Betreuerin im Kindergarten gewesen ist.
Ob das jetzt von Vorteil ist oder nicht, bin ich mir nicht sicher. Offensichtlich aber schon, wenn ich sehe, wie fröhlich Mrs. McDowell grinst, als sie erkennt, wer sich hinter dem Namen Quinn Reid verbirgt.
Da sie aber mit Riley zurechtgekommen ist und diese ohne Burnout überlebt hat, brauche ich mir keine Gedanken darüber machen, wie sie mit Quinn zurechtkommen wird.
Gemeinsam betreten wir den Raum, in dem Quinn die nächsten Monate spielerisch auf die Schule und das Leben vorbereitet wird.
Alles ist farbenfroh und kindgerecht gestaltet. Die Kinder stürzen sich alle direkt auf die ganzen Spielsachen und nehmen Kontakt zueinander auf.
Na ja, fast alle.
Quinn nämlich nicht, denn die klammert sich nach wie vor an Jolene fest und will nicht abgesetzt werden.
»Ich will bei dir bleiben, Mama«, quengelt sie.
»Mommy und ich müssen aber gleich gehen.«
»Ich komm' mit.«
»Nein.«
»Doch.«
»Nein.«
»Mama!«, stößt sie weinerlich aus und drückt ihr Gesicht in Jolenes Halsbeuge. Kräftig, aber auch theatralisch schluchzt sie.
»Warst du damals auch so?«, raunt Jolene und sieht mich prüfend an.
Ahnungslos zucke ich mit den Schultern, weil ich ihr diese Frage nicht beantworten kann. Ich weiß nicht mal, wer mich überhaupt an meinem ersten Tag in den Kindergarten brachte. Mein Vater? Meine Großeltern? Die Mutter eines anderen Kindes?

Plötzlich sehe ich ein mir sehr bekanntes Gesicht und bin überrascht, Brandon hier zu sehen, der seinen Sohn Wyatt wohl auch hier angemeldet hat.
Wenn das so weitergeht, können wir uns einen eigenen Bus kaufen und eine Fahrgruppe bilden, da er nicht das einzige Kind aus unserem Freundeskreis ist, das diese Schule besucht.
Wyatt kam zwei Monate vor Quinn auf die Welt und ist somit im gleichen Alter.
Er ist schließlich auch der Grund, wieso sich Quinn plötzlich beruhigt und sich doch absetzen lässt.
Sie kennt und mag ihn.
Im Gegensatz zu ihr ist er aber sehr aufgeschlossen und neugierig und kann Quinn so dazu bringen, sich doch etwas umzusehen. Zunächst bleibt sie neben Jolene stehen und hält ihre Hand fest. Aber das ist okay, sie berührt zumindest schonmal den Boden.
Jolene scheint genauso überrascht davon zu sein, Brandon hier zu sehen.
»Ihr und eure Kinder habt alle so von dieser Schule geschwärmt, da war es doch naheliegend, wo ich Wyatt anmelde«, erklärt er lachend.
Völlig unerwartet lässt Quinn die Hand von Jolene los und dackelt Wyatt hinterher, der sich an einen kleinen Tisch setzt und die vielen bunten Stifte begutachtet.
Jolene und ich nutzen sofort die Gunst der Stunde für eine hastige Flucht aus dem Zimmer, ehe sich Quinn wieder anders entscheidet und wir hier gar nicht mehr wegkommen.
Jolene wirft Brandon nur ein »Bis später« zu, weil wir keine weitere Zeit mit Smalltalk verlieren wollen.

Kurz bevor wir das Schulgebäude aber verlassen können, erkennen wir Mrs. Hastings, die uns mit Riley im Schlepptau entgegenkommt.
Ich raune hörbar, weil das nichts Gutes bedeuten kann.
»Was hast du denn jetzt schon angestellt?«, frage ich nervös und sehe die Lehrerin an.
»Noch nichts«, antwortet diese lachend. »Ich bringe Riley nur in ihre richtige Klasse.«
Jolene und ich verziehen gleichzeitig eine Augenbraue.
»Aha«, stoße ich aus und sehe Riley an. »Ich dachte, du weißt, wo du hin musst?!«
»Das weiß ich auch, Mom. Ich wollte nur gucken, ob Mrs. Hastings das auch weiß«, erklärt sie neunmalklug.
Empört verpasse ich Jolene einen Schlag in die Seite, als ich sie grunzen höre, weil sie sich ein Lachen verkneift.
»Keine Sorge«, beschwichtigt mich Mrs. Hastings direkt. »Wir haben alle Chester überlebt, da werden wir mit der jungen Dame hier auch zurecht kommen.« Sie lächelt zuversichtlich, während sie mit unserer Tochter an uns vorbei geht. Riley winkt uns noch fröhlich zu.
Ich will Mrs. Hastings nicht so naiv in ihr Verderben rennen lassen, aber Jolene hindert mich daran, etwas zu sagen.
»Lass' sie in dem Glauben«, sagt sie grinsend.
»Du bist gemein«, antworte ich.
Jolene aber grinst nur, nimmt meine Hand und zieht mich hinter sich her nach draußen.

An ihrem Dodge angekommen, zieht sie mich in ihre Arme und legt ihre Lippen an mein Ohr. »Was hältst du davon, wenn wir uns heimlich aus dem Staub machen und die kinderlose Zeit genießen?«, haucht sie verführerisch. »Das hatten wir schon lange nicht mehr.«
Ich zögere einen Moment, weil wir hier eigentlich noch ein paar Aufgaben zu erledigen haben, aber Jolenes verführerischer Blick ist sehr überzeugend, weshalb ich ihr letztlich zustimme.
Also setzen wir uns in unsere Autos und verlassen fluchtartig das Schulgelände, bevor uns einer sieht und uns daran hindert.

Zu Hause angekommen, entscheiden wir uns aber dazu, zuerst all die Vorbereitungen für heute Nachmittag zu treffen. Denn der erste Schultag für Riley und der erste Kindergartentag für Quinn müssen gefeiert werden.
Das Backen der Brownies und Muffins, als auch das Aufbauen der Tische und Stühle im Garten dauert länger, als sonst, weil wir uns zwischendurch immer mal selbst ablenken und einander etwas Zuneigung schenken.
Bis wir es letztlich ins Schlafzimmer schaffen, wo wir wild küssend aufs Bett fallen und keine weitere Zeit verschwenden, weil in drei Stunden unsere Zweisamkeit wieder vorbei sein wird.

Wir sind beide schneller nackt, als ein Stripper im Zeitraffer.
Sex kommt bei uns schon lange viel zu kurz. Zuerst, weil Riley in den ersten drei Jahren ihres Lebens sehr viel Aufmerksamkeit gefordert hat, dann Quinn, die noch heute sehr oft bei uns im Bett schläft, weil in ihrem Zimmer Monster leben, die wir auch mit allen möglichen Tricks nicht verbannt bekommen. Sie sind selbst dann da, wenn Chester bei ihr schläft, um auf sie aufzupassen. Aber sobald er eben schläft, kommt sie zu uns rüber.
Tagsüber sind wir mit der Arbeit beschäftigt, nachmittags mit Haushalt, den Kindern und Freunden.
Es kommt eher selten vor, dass wir die Kinder bei Morgan oder meiner Mutter parken, um mal ein wenig für uns zu sein.

Jolene wandert mit ihren Lippen über meinen gesamten Körper, während ihre Hand stimulierend meine Schenkel nach unten gleitet.
Plötzlich aber halten wir beide inne und den Atem an, weil wir etwas hören.
Eine Stimme.
Eine Kinderstimme.
Eine helle Kinderstimme, die 'Mama' ruft.
In dem Moment, in dem ich begreife, wessen Stimme das ist, wird auch schon unsere Schlafzimmertür aufgerissen und Quinn kommt auf uns zu gerannt.
»Mama!«
Ungehindert steigt sie zu uns ins Bett und drückt sich fest an Jolene, die sich gerade von mir runter gedreht hat.
Ich bin weniger beschämt von der Situation, weil Quinn im Grunde noch gar nicht weiß, was wir hier tun, dafür aber umso mehr entrüstet, weil der Kindergarten eigentlich erst in drei Stunden zu Ende ist und ich jetzt hier mit den Schmerzen in meiner Leiste klarkommen muss.
Wer aber ganz genau weiß, was wir hier im Begriff waren zu tun, ist Morgan. Die steht nämlich mit einem breiten Grinsen im Türrahmen und lehnt sich gegen diesen.
Mit einem erschrockenen Schrei reiße ich die Bettdecke nach oben und ziehe sie mir bis zum Kinn, während Jolene davon vollkommen unbeeindruckt bleibt und damit beschäftigt ist, Quinn zu trösten.
»Ich hätt's mir denken können, nachdem mich die Schule angerufen hat, weil keiner von euch beiden erreichbar war«, erklärt Morgan. »Nicht nur die Direktorin hat euch vermisst, sondern auch eure Tochter.« Bedeutend zeigt sie auf Quinn. »Als der Anruf von der Schule kam, hatte ich erst Angst, mein Sohn hat schon am ersten Schultag Mist gebaut, aber ich bin immer wieder froh, wenn es dann ein Name eurer Kinder ist, den die Direktorin in den Mund nimmt«, frotzelt sie.
Jolene versucht derweil, aus Quinn herauszubekommen, was überhaupt los ist - obwohl wir es uns eigentlich denken können.
Dafür berichtet Morgan, dass Quinn wohl völlig außer sich geraten ist, als sie feststellte, dass wir nicht mehr da sind. Zunächst haben sie Chester aus dem Unterricht geholt, um sie zu beruhigen, aber er hat es nicht geschafft. Da Quinn sich von niemanden beruhigen ließ und immer vehementer wurde, gaben die Lehrer schließlich auf.

»Hey, Prinzessin«, spricht Morgan an Quinn gewandt und erlangt ihre Aufmerksamkeit. »Wie wär's wenn wir runter gehen und uns einen Milchshake machen?«
»Ja!«, antwortet Quinn sofort und voller Begeisterung. Jetzt, da sie wieder zu Hause ist und ihre heißgeliebte Mama bei sich hat, ist die Welt für sie wieder in Ordnung.
»Gern geschehen«, wirft uns Morgan frech entgegen, als Quinn das Schlafzimmer verlässt und nach unten rennt. »Oh, und übrigens, Babe.« Sie dreht sich nochmal zu uns um und grinst mir entgegen. »Es ist immer noch erstaunlich, dass du dich vor mir versteckst. Ich weiß doch längst, wie du aussiehst.« Sie zeigt auf das große DIN A2 Bild, das als Leinwand neben der Tür über der Kommode an der Wand hängt. Darauf bin ich zu sehen. Nackt.
Ein Hochzeitsgeschenk, das ich Jolene dieses Jahr zu unserem 10. Hochzeitstag gemacht habe.
Es ist nur eines von vielen Fotos, die bei diesem Shooting entstanden sind.
Weil ich mich alleine nicht getraut habe, mich vor einer völlig fremden Person gänzlich auszuziehen und vor einer Kamera zu posieren, habe ich Morgan mitgenommen, damit sie mir die Angst nimmt - was ihr im übrigen sehr gut gelungen ist. Die Fotos sind wirklich schön geworden.
»Wir waren gerade dabei, Sex zu haben. Das ist etwas völlig anderes!«, begründe ich.
»Na dann«, entgegnet sie, ohne ihr Grinsen abzulegen. »Weitermachen, Soldat.« Dies richtet sie an Jolene und verschwindet schließlich ebenfalls nach unten.

Mit einem Schnaufen lasse ich mich ins Bett zurückfallen und reibe mir durchs Gesicht.
»Werden wir je wieder Sex haben, bevor mein Jungfernhäutchen wieder zusammengewachsen ist?«, quengle ich.
Jolene lacht auf, beugt sich wieder über mich und sieht mir heißblütig in die Augen. »Wie wär's mit jetzt?«, haucht sie und beginnt meinen Hals zu küssen.
»Jetzt ist ganz schlecht«, sage ich und stoppe sie. »Denn dank unserer Tochter wurde meine Landschaft binnen weniger Sekunden trocken gelegt.«
Jolene grinst anzüglich und lässt ihre Lippen erneut über meinen Hals gleiten. »Ich kann wieder ein Feuchtgebiet daraus machen.«
»Ganz sicher kannst du das.« Ich stoppe sie erneut und schiebe sie von mir runter. »Aber ich möchte keinen Sex, während unsere Tochter und deine Cousine eine Etage tiefer sind.«
Jolene akzeptiert das schmunzelnd und steigt aus dem Bett aus. »Dann verdonnern wir Chester heute Abend zum Babysitten und tuckern mit dem Boot aufs Meer hinaus. Da sind wir ungestört und niemand kann uns hören.«
Auch ich erhebe mich aus dem Bett und steuere unser Badezimmer an, um mich wieder ein wenig herzurichten. »Wir können Chester und Riley nicht alleine lassen. Wenn wir zurückkommen, gibt es diese Insel hier nicht mehr.«
Wieder lacht Jolene und folgt mir. »Dann verdonnern wir eben Morgan dazu.«
Dem stimme ich sofort zu, weil Morgan in meinen Augen wieder etwas gut zu machen hat, nachdem sie Quinn unser Zimmer hat stürmen lassen, obwohl sie wusste, was wir gerade am machen waren.

Erschrocken stelle ich fest, dass es bereits schon zwei am Mittag ist. Da Morgan eben erst mit Quinn nach Hause gekommen ist, hat diese es dann doch länger im Kindergarten ausgehalten, als ich vermutet habe.
Bedeutet aber auch, Jolene und ich waren viel länger miteinander beschäftigt, als gedacht.
Während Jolene dann losfährt, um alle Kinder aus der Schule einzusammeln, die in der Schule geblieben sind, bereiten Morgan und ich alles für die Fete vor, die in Kürze stattfinden wird.
Tische decken und alles Essbare nach draußen auf den Buffettisch stellen.
Dabei macht sich Morgan über meine Brownies lustig, die mir aus gewissen Gründen nicht ganz so gut gelungen sind.

Kurz nach Jolenes Rückkehr, trudeln auch schon die ersten Gäste ein.
Cormack hat vor zwei Jahren die Frau seines Lebens gefunden - so, wie er selbst sagt. Und mit Cassadie hat er eine fast einjährige Tochter namens Tia.
Winnie und Dennis, die letztes Jahr im April auch nochmal Eltern eines Mädchens Namens Harper geworden sind, tauchen als nächstes auf. Winnie hat nur noch zwei Jahre Studium vor sich, bis sie sich dann endlich Kinderchirurgin nennen darf.
Auch Naddy hat jetzt eine zweite Tochter. Da sie es aber nicht auf dem natürlichen Wege geschafft haben, haben sie und Jonas sich dazu entschieden, ein Kind zu adoptieren. Ihr Herz verlor sie dabei an die kleine Leah, die nur drei Monate älter als Riley ist. Ein hübsches karamellfarbenes Mädchen mit wunderschönen schokoladenbraunen Augen.
Sie und Riley sind dicke Freundinnen geworden und deshalb lag es für Naddy nahe, Leah ebenfalls auf die Schule zu schicken, auf der all unsere Kinder sind.
Ganz nützlich sogar, wenn die Kinder aus dem halben Freundeskreis auf dieselbe Schule gehen. So findet sich immer jemand, der mal einspringen oder Taxi spielen kann.
Überhaupt ist es schön, einen so kinderreichen Freundeskreis zu haben, vor allem, wenn sich die Kinder untereinander auch verstehen und miteinander groß werden.
Amber stößt ohne ihre Kinder hinzu. Hazel ist mittlerweile 22 und studiert an der New Yorker Universität Wirtschaftswissenschaften. Sie möchte eines Tages in Morgans Fußstapfen treten und ebenfalls im Bankwesen tätig werden; im Idealfall in Morgans Bank in der Hauptstelle in New York.
Morgan selbst weiß noch nicht so recht, was sie davon halten soll, möchte Hazels Fortschritt an der Uni aber beobachten und hat ganz klar kommuniziert, die besten Leistungen zu erwarten, damit sie Hazel bei sich überhaupt in Betracht zieht.
Matt ist dieses Jahr mit der Schule fertig geworden und hat seinen High School Abschluss. Aber Interesse für ein College hat er noch nicht, weshalb er noch zu Hause lebt und sich nur auf Drängen von Amber und Morgan hin einen Job gesucht hat, damit er nicht nur Faul in seinem Bett liegen bleibt.
Am liebsten würde er den ganzen Tag Computerspiele spielen, sich dabei aufzeichnen und damit sein Geld verdienen.
Zum Schluss kommen Jessica und Johnny an. Erstere drückt mir sofort ihre Zwillinge Declan und David in die Arme und rennt mit dem Kommentar »Da du mir meine Mädchen geklaut hast, klaue ich dir jetzt deine« einfach weiter, direkt auf Quinn zu.
Etwas perplex blinzle ich ihr hinterher und blicke dann auf die zwei Jungs hinab, die sofort beginnen zu grinsen, als ich sie ansehe.
Morgan erkennt, dass ich ein wenig überfordert damit bin, gleich zwei Babys im Arm zu halten und nimmt mir David ab, wofür ich ihr dankbar bin.

Nach und nach füllt sich unser Garten mit Menschen. Die Kinder rennen lachend umher, spielen und toben, und die Erwachsenen unterhalten sich kreuz und quer über die Tische hinweg.
Auch Milly ist hier. Das Verhältnis zu ihr hat sich seit der Urteilsverkündung ihres Mannes und dem daraus resultierenden Kontaktabbruch deutlich gebessert. Zwar hat sie nach wie vor ihre Neurosen und den Tick übertriebener Reinlichkeit, und kann es nicht immer abstellen, auch die Kinder zu tadeln oder auf ihr schlechtes Benehmen hinzuweisen, aber es ist deutlich weniger anstrengend und nervig geworden.
Das einzige, das Milly auch nach all den Jahren nicht akzeptieren und verstehen kann, ist das Verhältnis zwischen Morgan und mir. Es fällt ihr schwer, dazu ihren Mund zu halten; vor allem, wenn Morgan sie mit Absicht provoziert und übertrieben mit mir flirtet.
Gewisse Eigenschaften sind einfach genetisch verankert und können nicht mehr ausgetrieben werden.

Der Admiral ...
Kurz schweifen meine Gedanken zu diesem Mann. Er versucht gerade ein zweites Mal in Berufung zu gehen. Aber er wird auch vor dem nächsten Richter ganz sicher scheitern, weil dieser sein Urteil ebenfalls nicht aufheben wird. Die Beweise für seine Taten sind zweifelsfrei, deutlich belegbar und sowieso waren seine Taten einfach zu bösartig und heimtückisch. Aber selbst wenn er das Urteil gestürzt bekommt, das ihm wegen sein Handeln gegen Johnny, Jolene und Morgan erteilt wurde, würde er ohnehin das Gefängnis nie verlassen können, weil er wegen dem Verbrechen an Morgans Vater lebenslänglich erhalten hat. Ein solches Urteil zu kippen, ist in unserem Rechtssystem fast unmöglich, wenn man nicht gerade durch einen DNA-Test entlastet werden kann.
Während seiner Verhandlung wegen Mordes an Parker Evans, kam auch das Motiv ans Tageslicht. Parker Evans wusste, was der Admiral Jahre zuvor mit seiner Schwester angestellt hat und wollte dies melden und publik machen. Das wollte der Admiral mit allen Mitteln verhindern.
Er hat tatsächlich sogar versucht, vom Präsidenten begnadigt zu werden. Ein Glück, hat sich dieser nicht überzeugen lassen.
Der Admiral wird also nie wieder herauskommen und seinen letzten Atemzug im Gefängnis machen.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als meine Töchter fröhlich laut quieken und direkt um den Hals des goldbraunen Fellknäuels fallen, der nicht zu Unrecht von ihnen auf den Namen Teddy getauft wurde.
Ein Herz auf vier Pfoten und der beste Freund unserer Kinder. Aus dem Tierheim gerettet, kurz bevor er eingeschläfert werden sollte, weil ihn aufgrund seiner Rasse niemand haben wollte. Ein wunderschöner Golden Retriever Pitbull Mix. Wie ein Pitbull sieht er aber gar nicht aus, sondern vielmehr wie ein viel zu kleiner Bär. Ein süßer, kleiner Bär.
Teddy ist aber nicht unser Hund, obwohl es sich alle drei Kinder so sehr wünschen. Aber wir haben keine Zeit für ein Haustier, erst recht nicht für einen Hund.
Timber war da sehr genügsam und pflegeleicht. Sie war glücklich damit, den ganzen Tag rein und raus zu können, wie es ihr beliebte und sich Abends die Streicheleinheiten zu holen. Leider ist sie seit einem Jahr nicht mehr bei uns. Nach fünfzehn Jahren brach es mir unendlich das Herz, als wir sie gehen lassen mussten.
Auch von Rex haben wir uns verabschieden müssen. Johnnys heißgeliebter Dackel wurde wunderschöne 14 Jahre alt.
Ein Glück gab es da schon Teddy, der den Herzschmerz der Kinder zu lindern wusste.
Er ist der stete Begleiter von Benji, der gerade ebenfalls unseren Garten betritt und fröhlich die Runde grüßt.
Chester vereinnahmt ihn sofort für eine Runde Football mit Kyle.
Ein Lächeln schummelt sich auf meine Lippen, weil er sich wahrlich als Bereicherung unserer Familie offenbarte, nachdem ihm sowohl Morgan als auch Jolene eine Chance gaben.
Er konnte zuvor aber auch von sich überzeugen, in dem er seinen Schwestern nicht nur die Zeit gab, die sie benötigten, sondern auch zeigen, dass er sein Leben jetzt fest im Griff hat und wirklich ein anständiges und stabiles Leben führen will.
Die anfänglichen Kontakte waren etwas verhalten und keiner wusste so recht, wie er mit dem anderen umgehen sollte. Es dauerte einige Monate, bis das Eis gebrochen war.
In erster Linie brach es dank Teddy, dem Benji ein Zuhause gab und die Kinder sich direkt in ihn verliebt haben.
Aber auch die Kinder haben einen großen Teil dazu beigetragen, weil sie mit Benji weniger befangen umgegangen sind, ihn sehr schnell willkommen hießen und in ihr Herz geschlossen haben.
Er hat sich als ein sehr fröhlicher, fürsorglicher und auch zuverlässiger Onkel entpuppt, der es liebt, mit den Kindern durch den Garten zu toben und sich mit ihnen zu beschäftigen.
Bei Johnny konnte er letztlich auch punkten, sich mit ihm versöhnen und erfolgreich um Vergebung bitten.
Es wirkt wie das geliebte Happy End einer tragischen Geschichte, bei dem jeder, der es verdient, zu seinem Glück gefunden hat.

Mein Blick wandert zu Jolene, die jetzt Quinn auf ihrem Schoß sitzen hat und sich mit ihr und Riley unterhält. Mit dabei Teddy, der unsere älteste Tochter erwartungsvoll anhimmelt.
Der Anblick dessen macht mich unsagbar glücklich.
Denn das ist mein persönliches Happy End. Die Liebe meiner Kinder, die Liebe meiner Frau.

Nicht nur ich bin die Liebe ihres Lebens, sie ist auch die Liebe meines Lebens. Und das wird sich auch ganz sicher nie ändern.


++++++ ENDE ++++++

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