Kapitel 29 - Auf ewig

In den folgenden Tagen wich John nicht von Sherlocks Seite. Er leistete ihm über Tag Gesellschaft und über Nacht schliefen sie beide in dem Zimmer. Sherlock hätte kaum glücklicher sein können. Er liebte es, dass John ihn immer so fürsorglich und liebevoll behandelte. Besonders jetzt, wo Sherlock für eine winzige Zeit wirklich tot gewesen war.

Dann, als Sherlock endlich entlassen werden konnte, machten sie sich wieder auf den Weg zur Baker Street. Während der Fahrt im Taxi war John seltsam schweigsam. Als Sherlock sich zu ihm umdrehte, sah er, dass Johns Augen geschlossen waren. Sherlock näherte sich ihm vorsichtig und gab ihm einen Kuss. Sofort schlugen Johns Augen auf und er lächelte ihm zu.

"Müde?", fragte Sherlock mit einem sanften Lächeln. John nickte.

"Ich habe immer noch Angst, dass ich gleich aufwache und wieder in dem Wartezimmer bin. Und dass du tot bist", sagte er mit gesenktem Kopf. Sherlock musterte ihn besorgt, er hatte keine Ahnung, was er jetzt tun sollte. Also rückte er näher an John heran und legte seinen Arm um ihn.
"Wie kannst du mir so schnell vergeben?", fragte John. Sherlock sah ihm in die Augen.

"Ich liebe dich, John. Und soweit ich es herausgefunden habe, ist Liebe nicht perfekt. Kein Moment wird zwischen uns vergehen, der absolut perfekt sein wird. Absolute Perfektion ist langweilig, glaub mir. Wir werden uns weiter streiten. Wir werden uns weiterhin vertragen. Weil wir uns gegenseitig brauchen, und zwar sehr. Zumindest hoffe ich, dass du mich ebenfalls brauchst", sagte Sherlock. John nickte sofort.

"So sehr", flüsterte er. "Ich glaube, ich könnte keinen Tag überleben ohne eine Umarmung oder einen Kuss von dir." Sherlock lächelte.

"Geht mir genauso. Ich bin ziemlich abhängig von dir geworden, John", sagte er. John lächelte ihn warm an. "Meine Droge", flüsterte Sherlock, während er sich Johns Gesicht näherte. Dann gab er ihm einen sanften Kuss, der von John sofort erwidert wurde. Verdammt, war er verliebt in diesen Mann. Verdammt, konnte er gut küssen.

Nach vielen Küssen hielt das Taxi schließlich an und Sherlock und John stiegen aus. Sherlock bezahlte schnell, dann ging er auf die Tür zu. John folgte ihm.

"Hast du einen Schlüssel?", fragte er. Sherlock schüttelte peinlich berührt den Kopf.

"Ich...war mir zuerst nicht sicher, ob ich...zurückkommen wollte, oder nicht", sagte er. John starrte ihn erschrocken an. Dann umarmte er Sherlock feste.

"Es tut mir leid", wisperte er. Sherlock nickte.

"Ich weiß. Und danke", sagte er. "Niemand sonst hat sich dafür entschuldigt, mich so genannt zu haben." John seufzte lange. Dann küsste er Sherlock auf die Wange und griff in seine Jackentasche. Er erstarrte.

"Was zum-?", stieß er aus. Er zog einen großen Brief heraus. "Wie kommt der in meine Jackentasche? Den habe ich ziemlich sicher nicht hineingetan." Sherlock musterte den Brief kurz. Dann weiteten sich seine Augen. Das konnte doch nicht wahr sein. Nach all dieser Zeit?

"Das ist...", begann er. John sah ihn an. "Das ist der Brief, den ich dir damals geschickt habe. Als ich in Serbien Moriartys Netzwerk zerstört habe."

"Du hast mir gesagt, dass du mir einen Brief geschrieben hast", erinnerte sich John. "Aber wie kommt der in meine Tasche?" Sherlock schüttelte den Kopf.

"Keine Ahnung. Aber irgendjemand muss ihn hineingelegt haben", sagte er. John starrte auf den Brief. Dann schüttelte er den Kopf und zog die Schlüssel heraus. Er öffnete die Tür und Sherlock und John betraten die Wohnung.

Sherlock hing seinen Mantel an die Garderobe und Johns ebenfalls. Dann, als er sich umdrehte, spürte er sofort Johns Lippen auf den seinen. Schnell erwiderte er den Kuss, während er mit seinen Fingern durch Johns Haare rannte. Diese wundervollen Haare. Sherlock hasste seine Haare, die immer unordentlich waren und die man praktisch nie zähmen konnte. Doch Johns Haar war glatt und roch immer nach seinem Lieblingstee, Earl Grey. Wie er das schaffte, war Sherlock ein Rätsel. Kippte sich John den Tee über die Haare?

John drückte ihn sanft an die Wand, während er weiter seine Lippen auf die Sherlocks presste. Leicht grinsend strich Sherlock mit seinen Fingern über Johns Wange.

Irgendwann lösten sie sich voneinander, leider Gottes brauchten sie manchmal Luft zum Atmen.

"Sherlock", sagte John, nachdem er wieder zu Luft gekommen war. "Warst du eigentlich..." Sherlock sah ihn mit schiefem Kopf an.

"Ja?", fragte er. John zögerte.

"Warst du schon einmal...verliebt?", fragte er. Sherlock nickte.

"Dumme Frage, John. Natürlich. In dich", antwortete er. John seufzte. "Aber nicht, bevor ich dich kennengelernt habe."

"Und...hast du schon einmal...?", fragte John. Sherlock sah ihn fragend an. "Also, warst du schon mal mit jemandem...hast du...?"

"Was mei...?", fragte Sherlock. John sah ihn lange an und er verstand. "Oh. Du meinst, ob..."  Sherlock spürte, dass seine Wangen begannen, zu glühen. "Also...du willst wissen, ob...ich...schon einmal..." John nickte. Er grinste neckend. Sherlock lachte peinlich berührt auf. "Nun, nein. Offensichtlich, eigentlich. Ich meine, ich habe dir meinen ersten Kuss geschenkt, sexuelle Interaktion mit jemandem habe ich noch nicht...durchgeführt." John kicherte. Sherlocks Lächeln verschwand sofort.

"Nein! Ich habe nicht darüber gelacht. Es ist nur...", sagte John und sah Sherlock an. "'Sexuelle Interaktion'? Du kannst es ruhig aussprechen, das weißt du." Sherlock rollte mit den Augen.

"Ich bin noch Jungfrau!", sagte er laut. John küsste ihn sanft. "Warum willst du das überhaupt wissen?", fragte Sherlock mit heruntergezogenen Augenbrauen. John sah ihn an.

"Weil ich dich liebe, Dummerchen. Und weil ich gerne wissen will, wie du zu solchen Dingen stehst", sagte er. Sherlock sah ihn lange an, dann küsste er ihn ein paar Mal.

"Wehe, du nennst mich noch einmal Dummerchen. Das hört sich wirklich bescheuert an", sagte er. John kicherte. Sherlock lächelte, dann lösten sie sich voneinander. "Wenn du willst, mache ich Essen", schlug er vor. John schüttelte den Kopf.

"Um ehrlich zu sein, wäre es vielleicht klüger, auszugehen", sagte er. Sherlock sah ihn überrascht an. "Nur wenn du willst."

"K-klar", sagte er. John lächelte und küsste ihn sanft. Dann drehte er sich um und ging die Treppe herauf.

"In einer Stunde hier vor der Tür, OK?", rief er. Sherlock stieß ein "E-heh" aus. Dann war John in seinem Zimmer verschwunden.

Alarmsirenen. Diesmal nicht von seinem Gedankenpalast sondern von seinem Herzen. Er war noch nie auf einem Date gewesen. Was, wenn er etwas falsch machte? Wenn er sich nicht zurückhalten konnte und alles kaputt machte?

Oh. Warte. Er war schon mit John zusammen. Und das für eine ganz schön lange Zeit. Aber was, wenn John ihn nach diesem Date nicht mehr liebte?

Sherlock starrte auf die Treppe. Was hatte er nur getan? John und er hatten ein Date und es könnte das Ende ihrer Beziehung sein! Es sei denn, das Date würde gut laufen. Nicht gut. Perfekt. Oh, verdammt.

Sherlock holte tief Luft. Er müsste dafür sorgen, dass das Date perfekt ablaufen würde.

~

John saß auf seinem Bett und grinste. Sherlock und er hatten ein Date. Cool. Was ihn etwas störte, war, dass die Frau, die Sherlock angeschossen hatte, vor Sherlock ein Date mit ihm hatte. Doch sie hatten ein Date, und nur das zählte.

Plötzlich fiel sein Blick auf den Brief. Ein Bisschen neugierig war er schon. Was hatte Sherlock ihm wohl geschrieben? Vorsichtig öffnete er den Brief. Der Umschlag sagte die Wörter "John Watson" in einer hübschen, überraschend ordentlichen Schrift.

"Geliebter John,

Dieser Brief kann wie ein Scherz scheinen. Und das kann ich nicht verübeln. Doch bitte, John, lies ihn zuende. Ich werde wohl mit den Worten "Es tut mir leid" beginnen müssen. Ich bin vor Dir von dem Dach gesprungen. Ich wusste, dass es dazu kommen würde, dennoch habe ich es Dir nicht sagen können. Bitte verzeihe mir. Denn ich bin nicht tot. Ich musste meinen Tod vorzutäuschen, um Moriarty zu täuschen. Hätte ich es nicht getan, wärst Du tot, mit dir Mrs Hudson und Graham Lestrade. Ich hoffe, ich komme bald zu Dir zurück. Bis dahin, glaube an mich. Ich liebe Dich. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen und auf mich warten. Ich muss in Serbien Moriartys Netzwerk zerstören, ich hoffe, ich werde nicht erwischt. Wenn es soweit ist, werde ich zur Baker Street zurückkehren. Bis dahin, trauere nicht um mich.

Dein Sherlock"

John drückte den Brief an sich. Sherlock hatte es tatsächlich versucht, ihn zu kontaktieren. Er konnte nicht anders, als zu lächeln.

Sherlock Holmes. Dieser wundervolle Idiot. Und er war sein wundervoller Idiot.

Aber er musste ihm einmal beibringen, dass Lestrades Vorname Greg war. Und nicht Graham, Grant, Gale, Gavin oder irgendwas anderes.

John sah auf seine Uhr. Er hatte noch eine gute halbe Stunde Zeit, um sich fertig zu machen. Schnell öffnete er seinen Schrank und kramte seine Sachen raus. Normalerweise trug er immer Pullover und weite Shirts. Aber heute musste sein bestes Hemd benutzt werden. Es war weiß und nicht billig gewesen. Danach zog er sich eine dunkle Hose an und begann, seine Haare zu kämmen. Sherlock durchwuselte sie immer, wenn sie sich küssten. Nicht, dass er damit aufhören sollte. Seine Haare waren Johns Schwäche und Sherlock hatte sie herausgefunden.

Nachdem seine Haare einigermaßen annehmbar aussahen, begann er, ein Parfum auf seinen Hals zu sprühen. Noch nie war er so aufgeregt gewesen, auf ein Date zu gehen.

Dann war die Stunde rum. John holte tief Luft und ging die Treppe hinunter. Unten, vor der Haustür, stand Sherlock. Als er sich umdrehte, erstarrte John und sein Kiefer klappte nach unten.

Sherlock sah traumhaft aus. Seine Haare waren ein bisschen nach hinten gegeelt, was Sherlocks Gesicht stärker zum Ausdruck brachte. Sein Gesicht war offenbar gewaschen worden. Außerdem trug er ein schwarzes Hemd, was seine zarten Muskeln zeigte. In der Hand hielt er eine lange, rote Rose, die er John lächelnd entgegenhielt.

Sofort ging John die letzten Stufen herunter und drückte seine Lippen auf die Sherlocks. Dann löste er sich von ihm. Sherlock lächelte ihm zu.

"Sherlock, du...", begann John. "Du siehst toll aus." Sherlocks Wangen nahmen einen zarten Rosaton an, während er nur entgegnete:

"Kein Vergleich zu dir." Dann überreichte er John die Rose. Der nahm sie an, ohne den Blickkontakt mit Sherlock zu brechen.

"Wo hast du nur diese Rose her?", fragte John lächelnd. Sherlock lachte peinlich berührt.

"Von einem Blumenladen, an der Gattis Street", sagte er. John starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an.

"Die ist vier Straßen entfern!", rief er. Sherlock nickte.

"Ich habe mich sehr beeilt. Glaub mir, es war nicht einfach, der Blumenladenbesitzer wollte gerade zumachen, doch als ich die Affäre mit seiner Kollegin...erwähnte...hat er sich es anders überlegt", sagte Sherlock. John küsste ihn sanft.

"Du bist unglaublich", flüsterte er. Sherlock legte seinen Kopf auf Johns Schulter.

"Bist du bereit für unser Date?", fragte er. John brummte ein "M-Hm" in Sherlocks Hemd. Sherlock küsste sanft Johns Kopf, dann lösten sie sich kurz und zogen ihre Jacken an. John konnte nicht anders, als auf Sherlock zu starren. Danach führte dieser ihn aus dem Haus. "Leider müssen wir ein Taxi nehmen", sagte er.

"Wohin gehen wir denn?", fragte John neugierig.

"Ich hoffe, es ist nicht zu schlicht, aber es ist Angelos", antwortete Sherlock. "Nun ja, weil wir dort unsere erste Verbrecherjagd hatten."

John folgte ihm zu einem Taxi, welches bereits draußen stand. Sherlock nannte dem Fahrer die Adresse, dann hielt er John die Tür auf. John stieg hinein, Sherlock stieg hinterher. Plötzlich kicherte John kurz, als Sherlock die Tür zumachte.

"Was ist?", fragte Sherlock.

"Erinnerst du dich, dass unsere Beziehung streng genommen damit angefangen hat? Dass du mir die Tür aufgehalten hast?", fragte John. Auf Sherlocks Gesicht breitete sich ein Grinsen aus.

"Stimmt", sagte er. "Und du dachtest, ich hätte etwas angestellt." John nickte.

Den Rest der Fahrt blieben sie still. Ab und zu tauschten sie ein paar Küsse aus, doch die meiste Zeit lagen sie in den Armen des Anderen. John genoss den Geruch von Sherlocks Shampoo und seinem Rasierwasser. Es roch so...Sherlock.

Als sie angekommen waren, stieg Sherlock aus und bezahlte den Taxifahrer. Dann gingen sie Hand in Hand in das kleine Restaurant und wurden sofort von Angelo persönlich begrüßt. Der führte sie beide an den besten Tisch im Saal und gab ihnen die Speisekarte. Sherlock nickte ihm dankend zu, dann setzte er sich ebenfalls hin. John merkte, dass Sherlocks Hand vor Aufregung zitterte und griff nach ihr. Sherlock sah ihn lange an.

"Hey", flüsterte John beruhigend. "Kein Grund, aufgeregt zu sein." Sherlock lächelte ihm zu, dann legte er seine Speisekarte zur Seite.
"Hast du schon gewählt?" Sherlock schüttelte den Kopf.

"Ich hatte nicht wirklich vor, etwas zu essen", sagte Sherlock mit einem aufgeregten Lächeln. Doch bevor John etwas sagen konnte, hatte Sherlock wieder zur Karte gegriffen. "Weißt du, ich glaube, ich mache es doch." John betrachtete ihn verwirrt. Sherlock fuhr sich aufgeregt durch die Haare. Außerdem begann seine Hand unter der Johns, zu zittern.

"Sherlock?", fragte John vorsichtig.

"Hm?", antwortete Sherlock ohne ihn anzusehen.

"Ist alles in Ordnung?"

Sherlock nickte übertrieben, noch immer mit dem Blick auf der Karte. "Ich bin nur verdammt nervös", sagte er. Dann weiteten sich seine Augen und er starrte John an. "Das habe ich laut...oh Gott, tut mir so leid."
John sah ihn verwirrt an.

"Sherlock, du musst nicht nervös sein. Ich liebe dich doch so oder so", sagte er.

"Und wenn ich etwas dummes oder falsches mache? Wenn ich wieder mal dafür sorge, dass wir uns streiten?", fragte er. John nahm Sherlocks Hand und küsste sanft die Knöchel.

"Ich habe dafür gesorgt, dass wir uns streiten, OK? Du machst nichts falsch. Und wenn, dann sage ich es dir", flüsterte John. Sherlock nickte nervös.

"Was nimmst du?", fragte er. John sah kurz auf die Karte, dann sagte er:

"Wahrscheinlich nehme ich die Pasta. Und du?", fragte er. Sherlock sah, jetzt ein wenig ruhiger, wieder auf seine Karte.

"Das Huhn", entschied er. John lächelte ihm aufmunternd zu.

"Da siehst du es. Nicht so schwer, nicht wahr?", fragte er. Sherlock nickte. John rückte näher an den Tisch und legte seine Hand an Sherlocks Wange. Dieser schloss kurz die Augen.

"Tut mir leid", murmelte er. John gab  ihm einen sanften Kuss.

"Kein Grund, dich zu entschuldigen, Liebling", sagte er. Sherlocks Augen öffneten sich bei dem letzten Wort und er lächelte.

Kurz danach kam eine Kellnerin und nahm ihre Bestellung entgegen. Sie bestellten, was sie sich vorgenommen hatten, und begannen danach, zu erzählen. Sherlock erzählte John, wie er früher als Kind Mycrofts Kuchen geklaut hatte und dass Mycroft danach immer sofort einen Krieg angezettelt hatte. Beide lachten laut, als Sherlock Mycrofts Gesicht nachahmte. Doch danach wurde ihr Gespräch etwas anders. John erzählte Sherlock, wie er Angst gehabt hatte, ihn zu verlieren. Als er dann zu der Stelle mit dem Arzt kam, der ihm gesagt hatte, dass Sherlock tot war, erstarrte er.

"Augenblick. Der Arzt hat gesagt, du seist mein Ehemann. Wieso hat er das gesagt?", fragte er sich laut. Sherlocks Augen weiteten sich.

"Ähm", sagte er. John sah ihn an. "Es gibt einen sehr plausiblen Grund dafür. Der könnte dich etwas aufregen. Und genau deshalb werde ich ihn dir auch nach dem Essen erzählen", entschied er. John schluckte und wollte etwas antworten, doch im selben Moment kam die Kellnerin mit ihrem Essen an.

Nachdem sie gegessen hatten, das Essen hatte wirklich wundervoll geschmeckt, bezahlte Sherlock und sie gingen gemeinsam nach draußen.

"Also?", fragte John neugierig. Sherlock seufzte, während er seinen Mantel anzog.

"Der Grund, warum die Ärzte denken könnten, dass wir verheiratet sind...", begann er. John nickte.
"Also. Ich hatte, als ich geraucht hatte, einen langen Spaziergang gemacht. Und ich habe nachgedacht. Wir führen jetzt schon lange ein Leben zusammen. Und ich finde, du bist wirklich ein wundervoller Mann." Sherlock schluckte. "Oh mann. Ähm. Du bist hübsch, intelligent und witzig. Du bringst mich immer wieder zum Lachen. Ich habe dir meinen ersten Kuss geschenkt...und..." John betrachtete Sherlock genauer. Er war jetzt wirklich sehr rot geworden.
"Und ich habe dich wirklich gern", sagte Sherlock plötzlich und gab John einen Kuss auf die Wange. Dann ging er schnell weiter. John starrte ihm hinterher.

Plötzlich weiteten sich seine Augen, als er sah, was gerade aus Sherlocks Jackentasche gefallen war. Vorsichtig kniete er sich hin und hob eine kleine, rote Box auf.

"Sherlock?", fragte er. Sherlock erstarrte. Dann griff er an seine Tasche.

"Ähm...", sagte er nochmal, während er sich umdrehte. John betrachtete die Box mit weit aufgerissenen Augen. "Ich wollte eigentlich solche Dinge bei dir lassen, aber...", sagte Sherlock. John wollte etwas sagen, doch er bekam kein Wort heraus.

Sherlock seufzte und holte tief Luft.

"Na schön. Dann mache ich es eben doch. Also, John. Hättest du Lust...nein, schlechter Anfang. Willst du...besser...mich heiraten?", fragte er, während er auf die Knie ging. John starrte ihn an. "Ich weiß, das kam etwas unerwartet. Du könntest einen Herzinfarkt bekommen. Kriegst du vielleicht auch. Aber-"

"Ja", sagte John mit rauer Stimme. Sherlock erstarrte sofort im Satz und sah ihn an.

"Was?"

"Ich sagte: ja. Ja, Sherlock Holmes, ich will dich heiraten", sagte John mit einem breiten Lächeln. Sherlock stand auf.

"Wirklich?", fragte er. John nickte. "Puuh. Das wäre sonst wirklich unangenehm gewesen. Also...danke?"

Doch John schlang nur noch seine Arme um Sherlock und küsste ihn. So glücklich hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. Noch nie hatte sich etwas so richtig angefühlt, wie das hier. Sherlock hatte ihn gefragt!

Als sie sich voneinander trennten, atmete Sherlock ein paar Mal auf. "Also, die Schachtel hatte ich jetzt schon ein paar Wochen bei mir, aber ich habe mich nie getraut, zu fragen. Doch wenn du sie öffnest, siehst du..."

John öffnete die Schachtel. Keine Ringe. Überrascht schaute er Sherlock an. Der hob den sanften Stoff an, auf dem normalerweise Ringe lagen.

"Wahrscheinlich haben die Ärzte gedacht, ich hätte den Antrag schon gestellt. Ich habe die Ringe als Versteck darunter gelegt. Ich hätte mir nicht verzeihen können, hätte Sebastian sie in die Finger bekommen", sagte er. Als er den Stoff weggezogen hatte, glitzerten John zwei silberne Ringe entgegen.

"Sie sind wunderschön", flüsterte er. Sherlock lächelte, dann nahm er den einen Ring und zog ihn über Johns Finger. Johns Hände zitterten, als er dasselbe bei Sherlock mit dem anderen Ring machte.

Danach küssten sie sich wieder. So gut hatte sich John lange nicht mehr gefühlt. Er hatte endlich seinen Platz in der Welt gefunden. Und der war in den Armen von Sherlock Holmes, dem einzigen Consulting - Detectiv auf der Welt.

~

Wow. Das ist eines meiner längsten Kapitel. 3000 Wörter. Ihr könnt nachzählen. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Bis zum nächsten mal!

Wiiprinzess ❤

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