02. Secret Service Man
Zayns POV
Mit einem Lächeln auf den Lippen betrachtete ich mich im Spiegel. Der Anzug stand mir wirklich ausgezeichnet. Ich war definitiv bereit für den neuen Job, für den ich mich erst letzte Woche beworben hatte. Wir reden hier nicht von irgendeinem billigen Job, sondern von einer Anstellung beim Secret Service im Weißen Haus. Nachdem mein letztes Album gefloppt war, hatte ich nun den Jackpot an Land gezogen. Zayn Malik war eben einfach nicht zu toppen.
Ich trank noch in Ruhe meinen Kaffee aus, bevor ich mich ins Auto setzte und zu meiner neuen Arbeitsstelle fuhr. Dort wurde ich vom Obermacker des Secret Service in Empfang genommen, der mir sogleich erklärte, dass in einer halben Stunde eine Pressekonferenz stattfinden würde. Er brachte mich zu einem Kollegen, der mir genau erklärte, was ich dabei zu tun hatte, nämlich gut auszusehen. Den Sinn dahinter verstand ich zwar nicht so ganz, aber gut, ich war ja der Neue. Es war sonnenklar, dass ich nicht ausgerechnet heute den Präsidenten beschützen durfte. So konnte ich mir meinen neuen Boss auch erstmal in aller Ruhe ansehen.
Er hatte das typische Bild eines reichen Republikaners. Blond, gebräunt, blauäugig und einen Hochkaräter am kleinen Finger. Es war offensichtlich, dass er mit seinem Gesicht etwas hatte machen lassen, um sein Alter aufzuhalten. Aber daran schien sich niemand zu stören.
Ich reihte mich also in die Reihe meiner Kollegen ein, die hinter dem Präsidenten Stellung bezogen hatten. Ich verschränkte die Hände vor meinem Körper, setzte einen teilnahmslosen Blick auf und fügte mich somit einwandfrei in das Szenario ein.
Bei der Pressekonferenz ging es um den Bau der Mauer zu Mexiko, die vor kurzem beschlossen worden war und den Wiederaufbau von Guantánamo. Den Aussagen folgte ich mit ausdruckslosem Gesicht, aber ich hörte gut zu.
Nachdem die Pressekonferenz beendet war, kehrten wir alle zusammen ins Weiße Haus zurück, wo sich der Herr Präsident auch sogleich auf seine Suite zurückzog. Ich nahm an, dass mir jetzt weitere Anweisungen zuteilwerden würden, und so war es auch. Mir wurde gesagt, ich solle erst einmal eine Zigarettenpause einlegen. Dies nahm ich dankend entgegen und zog mich auf den Balkon zurück. Ich wollte mich ja auch nicht gleich am ersten Tag überarbeiten.
Nicht so wie Liam, der nach seinem Burnout nun in einem Sexshop arbeitete und nichts anderes tat, als Dildos zu putzen. So wollte ich ganz gewiss nicht enden.
Nachdem ich die Zigarette im Aschenbecher ausgedrückt hatte, betrat ich den Empfangsraum wieder und bekam eine gänzlich unerwartete Anweisung. Ich sollte mich auf der Suite des Präsidenten einfinden. Meine Kollegen verzogen das Gesicht, aber ich nahm an, dass sie einfach nur neidisch waren, weil ich gleich bei meinem ersten Auftritt im Namen des Secret Service so einen überragenden Eindruck gemacht hatte.
Etwas mulmig war mir schon zumute, als ich die Treppenstufen zur Suite des Präsidenten nahm. Dieses Gefühl wich gänzlichem Erstaunen, als der Obermacker des Secret Service den Raum verließ, kaum dass ich eintrat. Ich war mit dem Präsidenten alleine. Wenn das mal kein gutes Zeichen war!
Zunächst bat er mich, mir nach meiner Zigarettenpause die Hände zu waschen. Als ich das Badezimmer betrat, fielen mir zunächst die unzähligen Flaschen mit Selbstbräuner auf, die auf dem Regal neben dem Waschbecken standen. So eine Pussy.
Weiterhin entdeckte ich ein Körbchen voll mit Kondomen und Gleitgel. Der fluffige Badeschwamm war wohl das am wenigsten interessante Accessoire. Nachdem ich mir meine Hände mit der nach Mandelblüten duftenden Seife gewaschen hatte, trocknete ich diese an einem flauschigen orangefarbenen Handtuch ab. Ich checkte meine Frisur im Spiegel, sie saß noch immer perfekt, und trat zurück in die Suite. Dort fielen mir fast die Augen aus dem Kopf. Der Präsident saß in einem goldenen Ohrensessel und rauchte einen fetten Joint. Kein Wunder, seit einigen Jahren war Cannabis in allen Staaten legalisiert.
„Kommen wir zum eigentlichen Geschäft", sagte der Präsident und bedeutete mir, mich gegenüber von ihm hinzusetzen.
Interessiert kam ich dieser Aufforderung nach. Vermutlich würde ich sofort eine Gehaltserhöhung bekommen, weil ich so gut aussah, diskret war und keine dummen Fragen stellte.
„Haben sie irgendwelche Geschlechtskrankheiten?", fragte er und ich blinzelte irritiert.
Mir war nicht ganz klar, was das mit meinem Job zu tun hatte, aber da ich in dieser Hinsicht nichts zu verbergen hatte, antwortete ich: „Natürlich nicht, Mr. President."
„Gut." Er sah zufrieden drein. „Sind Sie rasiert?" Bei dieser Frage kippte ich fast vom Stuhl.
„Natürlich, Sir", antwortete ich dann ehrlich. Was das alles mit meinem neuen Job zu tun hatte, sollte mir sogleich beantwortet werden. Der Präsident stand nämlich auf, entfernte sich in die Richtung seines Schlafzimmers und befahl mir, das Körbchen mit den Kondomen aus dem Badezimmer zu holen.
Da ich noch davon ausging, die Ehefrau des Präsidenten würde dort auf ihn warten, holte ich das Körbchen und brachte es ins Schlafzimmer. Jedoch konnte ich hier außer dem Präsidenten und mir niemanden sehen. Auch nicht in dem riesigen Spiegel, der über dem Bett angebracht war.
„Schließen Sie die Tür", forderte er mich auf. Mir wurde ganz komisch zumute. Mit langsamen Schritten ging ich in Richtung Tür und schloss diese zögernd. „Nehmen Sie bitte eines der Kondome mit Eisbonbongeschmack, Sie können es an der hellblauen Packung erkennen." Nicht ganz sicher, was davon zu halten war, griff ich in das Körbchen und stellte fest, dass besagtes Kondom auch noch mit Noppen ausgestattet war.
Dann geschah etwas Fürchterliches. Vor meinen Augen ließ der Präsident seine Hosen hinunter. Er trug einen goldenen Latex-Tanga, dessen er sich auch entledigte. Aus Reflex schloss ich die Augen, da sagte er auch schon zu mir: „Du darfst ruhig hinschauen, oder wie willst du mir sonst das Kondom überziehen?" Das war mein Stichwort, mit dem ich die Flucht antrat. Sie führte geradewegs aus dem Haus heraus, wobei alle meine Kollegen mir mitleidig und wissend hinterherschauten. Die Arschgeigen hatten es von Anfang an gewusst! Gut, dass sie jetzt meine Ex-Kollegen waren. Scheiß auf meinen neuen Job, scheiß auf die ganze Kohle, den Anzug würde ich anderweitig verwenden können. Ich würde einfach ein neues Album produzieren und hoffen, dass es besser ankam. Ansonsten konnte ich ja irgendeine PR-Aktion mit meiner Ex starten.
Das war dann wohl nichts mit dem Weißen Haus. Für Politik war ich noch nie geschaffen.
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Na, wie gefällt euch die Vorstellung von Zayn beim Secret Service? Wir haben beim Schreiben herzlich gelacht. Hoffentlich seid ihr gespannt auf die nächsten Kapitel.
Wir haben schon einen Tag früher hochgeladen, um euch eher mit den Lachanfällen beglücken zu können. Das nächste Update kommt dann am nächsten Wochenende, 28. oder 29.01.
LG, Amcaja
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