01. Unemployed Guy


Louis' POV

Wie jeden Morgen wurde ich von meiner Lieblingsfrau mit einer Tasse Kaffee geweckt. Lieblingsfrau deshalb, weil ich noch neun weitere besaß, aber sie war einfach diejenige, die die besten Blowjobs gab. Seit ich Mormone geworden war und in Utah lebte, war mein Leben so viel einfacher. Natürlich sah ich auch Briana und Freddie regelmäßig, aber dem Hüpfer war es meistens zu peinlich, mit all seinen Halbgeschwistern in einem Haus zu sein. Das Tolle war, dass mich meine zehn Frauen ernährten, so dass ich mein Leben chillen konnte. Ich hatte ja auch genug gearbeitet, wobei von diesem Geld nicht mehr viel übrig war, seit ich fünf Scheidungen hinter mich gebracht hatte. Das klang viel, aber für einen Dreißigjährigen war das in Ordnung.

Grinsend schaltete ich den Fernseher aus und stellte meine Cola auf dem Couchtisch ab. Zum letzten Geburtstag hatte ich von meiner Lieblingsfrau einen Gutschein für einen Poledance-Kurs bekommen, den ich nun langsam mal einlösen musste, damit er nicht verfiel. Also holte ich den Laptop zu mir und gab die Internetadresse auf dem Gutschein ein. Eine Website in den Nationalfarben der irischen Flagge ploppte vor meinen Augen auf. Das würde Niall sicher gefallen, aber ich hatte schon ziemlich lange nichts mehr von ihm gehört. Er war ein viel beschäftigter Mann und hatte auch irgendeine Fortbildung gemacht, um sich ein zweites Standbein aufzubauen, aber darüber wusste ich nichts genaues, das hatte er uns nie im Detail erzählt.

Ich surfte einen Augenblick lang auf der Website herum und informierte mich über die verschiedenen Kurse, bevor ich auf das Kontaktformular klickte und die Nummer meines Gutscheins eingab. Die Summe darauf war hoch genug, dass ich einen Partnerkurs gemeinsam mit meiner Lieblingsfrau belegen konnte. Ich durfte nur all meine anderen Verflossenen nichts davon wissen lassen, sonst waren sie beleidigt. Die Buchung ging reibungslos von statten und so brauchte ich nur noch auf die Bestätigungsmail zu warten, die zehn Minuten später eintraf. Das würde sicher lustig werden!

Da ich nun nichts weiter zu tun hatte und all meine Frauen noch bei der Arbeit waren, zappte ich durch die Fernsehprogramme. Ich blieb bei einem live Bericht hängen, bei dem der neue Präsident der Vereinigten Staaten gerade eine Pressekonferenz vor dem Weißen Haus gab. Sein fake tan sah fürchterlich aus in der Kombination mit seinem strahlend weißen Hemd aus, unter dem eine fette Goldkette hervorlugte. Aber was mich viel mehr schockierte, war die Tatsache, dass ich im Hintergrund plötzlich jemanden erspähte, der mir bekannt vorkam.
Neugierig lehnte ich mich vor und beinahe hätte ich die Coladose umgestoßen, als ich Zayn erkannte, der in einem tadellos sitzenden Anzug in der Reihe der Secret Service Leute hinter dem Präsidenten stand. War das sein ernst? Zayn? Beim Secret Service? Wie war das denn passiert!?

Ich sah die Konferenz bis zum Ende an und lachte immer wieder über den Präsidenten. Wie die Amerikaner so einen Idioten hatten wählen können, war mir ein Rätsel, aber gut, wir Mormonen waren sowieso meist unter uns und hatten mit den anderen Gesellschaften nicht viel zu tun. Was interessierte es mich. Genau das war ja auch der Grund gewesen, wieso ich überhaupt Mormone geworden war. Ich hatte meine Ruhe – und natürlich so viele Frauen, wie ich wollte, was ungefragt ein Pluspunkt war.

Kaum hatte ich mich entspannt auf dem Sofa zurückgelehnt, kehrte meine Lieblingsfrau von der Arbeit zurück. Sie sah ein wenig gestresst aus, aber ich hatte ja gute Neuigkeiten für sie.

„Schatz! Schau mal! Ich habe endlich meinen Gutschein eingelöst", begrüßte ich sie freudig mit einem leidenschaftlichen Kuss. „Und stell dir vor – es hat sogar für einen Partnerkurs gereicht. Wir beide haben also nächste Woche ein ganz spezielles Date."

„Das klingt super, Pinselchen", zwinkerte sie mir zu. „Dann rasier dich aber bitte vorher."

Kurz murrte ich, weil mir meine Schambehaarung ja erst meinen legendären Spitznamen eingebracht hatte, aber gut, wenn es ihr Wunsch war, würde ich ihr diesen erfüllen.

„Na gut", lenkte ich ein. „Aber nur, wenn ich hinterher einen Blowjob kriege."

„Aber sicher", zwitscherte sie mir zu und meine gute Laune erreichte den Höhepunkt des Tages. Alle anderen waren noch nicht zuhause und die Kinder noch im Kindergarten beziehungsweise in der Schule. Es gab nichts, was dagegen sprach, mit diesem Wunsch bis nächste Woche zu warten.

„Schaaaatz." Ich packte sie an den Schultern. „Wir sind ganz alleine zuhause."

„Ja, okay", seufzte sie. Ich liebte sie dafür, dass ich meine Wünsche nicht mal aussprechen musste, weil sie immer sofort wusste, worauf ich anspielte.

Ruckzuck ließ ich meine Hosen hinunter. Da unser Haus etwas abseits des restlichen Orts lag, musste ich nicht einmal die Jalousien herunterlassen. Uns würde schon keiner stören.

Als ihre sanften Lippen sich um meinen Schaft legten, begann ich zu stöhnen. Auch das war ein Vorteil vom Leben auf dem Dorf. Keine Nachbarn interessierte das. Daher ging es auch richtig laut zur Sache. Woran ich aber nicht gedacht hatte, war, dass wir den ältesten unserer Kinder am vergangenen Wochenende Schlüssel für die Haustür überreicht hatten, damit nicht immer jemand anwesend sein musste, wenn sie von der Schule kamen.

Erst, als Destiny und Hope plötzlich im Wohnzimmer standen und entsetzt auf die Szene starrten, die sich ihnen bot, fiel mir das wieder ein.

„Boah, ihr seid so widerlich! Als ob ich nicht genug Brüder hätte", beschwerte Hope sich, warf ihre Schultasche achtlos in den Flur, bevor sie die Treppe hinauf stürmte. Destiny folgte ihr augenblicklich und ich konnte hören, wie sie ihrer jüngeren Schwester erklärte, dass man von Blowjobs nicht schwanger werden konnte. Wenigstens hatten die Kinder irgendwas gelernt! Aber woher? In der Schule besprach man das sicher nicht und mit ihren Müttern sprachen die Mädchen über Sex nicht.

„Seid ihr euch da sicher?", rief meine Lieblingsfrau ihnen in diesem Augenblick nach, wahrscheinlich um die Mädchen zu ärgern. Lautes Gerumpel und das Zuschlagen einer Tür ertönten, bevor es merkwürdig still in unserem Haus wurde.

„Pinselchen, zieh deine Hosen wieder hoch", sagte sie zu mir. „Wenn die Mädchen jetzt heimgekommen sind, werden die Anderen nicht mehr lange brauchen."

„Kommt darauf an, wie gut du bist", erwiderte ich und machte keinerlei Anstalten, meine Hose anzufassen.

Aber sie war ja nicht umsonst meine Lieblingsfrau. Natürlich waren wir fertig, bis die Anderen nach Hause kamen, und da Destiny und Hope lautstark Musik angestellt hatten, bemerkte uns auch niemand mehr.

Dies war ein weiterer perfekter Tag in meinem Leben als arbeitsloser Mormone. Lediglich eines ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Zayns Anstellung beim Secret Service. Die hatten ja nicht mehr alle Tassen im Schrank...

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So sieht es bei Louis aus. Wir hoffen, ihr seid gespannt auf das nächste Kapitel. :)

Das nächste Update kommt in einer Woche, also am 22.01.2017.

LG, Amcaja

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