𝟎𝟕 | 𝐇𝐄𝐅𝐓

Mein Bauch wächst und wächst und wächst, dass ich schon anfange zu denken, es würde bald in die Luft gehen.

Als wir erfahren haben, dass wir einen Jungen bekommen werde, wusste ich, meine Gebete wurden erhört und war Gott umso mehr dankbar als je zuvor. Nicht einmal wissen möchte ich, was er getan hätte, hätte die Frauenärztin uns berichtet, es sei ein Mädchen und kein Junge.

Ich gehe immer noch gerne mit meinen Problemen zu meinem Schöpfer und es häuft sich. Diese Du'as: „Wann bekomme ich meine Freiheit endlich?". „Wann werde ich von diesen physischen und psychischen und mentalen Schmerzen entlassen?". „Befreie mich, ya Rabb'. Ich bitte dich."

Da gibt es so enorm vieles, worüber ich gern reden würde mit Ihm, aber ich weiß nicht, wo ich starten soll und vor allem wann und wie.

Und es hört schon bis heute noch nicht auf. Selbst als es für die Geburt des Kindes so weit war.

Ich fange an mich zu schämen, Angst zu bekommen, die Ärzte oder gar Krankenschwestern würden etwas an meinem beinahe leblosen Körper entdecken, sodass mein Herz nicht aufhört so hart gegen meine Brust zu schlagen, dass es schon schmerzt.

Er würde mir das Kind wegnehmen, so viel steht fest. Er würde Lügen erfinden, um mir das Kind wegzunehmen. Er würde alles tun.

Alles.

Es ist mitten in der Nacht. Es ist stockdunkel da draußen und ich habe für einen Moment vergessen, wie man die Uhr liest, als ich eine an der Wand entdecke mit diesen Schmerzen, die mir nicht einmal als normal vorkommen. Diese Schmerzen erlauben mir zu denken, ich bin kurz vor meinem Tod, weshalb ich immer wieder die Schahāda ─ das Glaubensbekenntnis ─ fast kaum hörbar mir selber zuflüstere, während ich auch versuche nach Luft zuschnappen.

Das Kind ist sogar früher gekommen, als geplant. Die Schreie des Kindes erleichtern mir das wildgeschlagene Herz und ich hole vor Erleichterung tief Luft, während eine weitere Träne mir über das schon klitschnasse Gesicht fließt.

Ich hatte gedacht, ich würde sterben.

Doch die Schreie des Babys ─ meines Babys ─ hören auf, als die Ärztin in mir nackt und voller Blut an die Brust legt. „Nein.." Ich habe mir eingebildet, es würde schreien. Mein Herz hat mir eingebildet, es würde schreien, doch─

„E̶s̶ ̶t̶u̶t̶ ̶u̶n̶s̶ ̶L̶e̶i̶d̶" In dem Moment schlägt mein Herz genauso wenig wie des meines unbenannten Sohnes.

„Nein!", unterbreche ich die Ärztin und schaue auf meinen Sohn herunter, ehe ich versuche mit beiden Armen ihn zu umarmen.

Weitere Tränen füllen sich in meinen Augen und blicke hoch mit verschwommener Sicht. Das helle Licht hier macht es mir beinahe unmöglich, meine Augen offen zu halten. „Ya Rabb' Al-ʿālamīn─" Meine Stimme stockt. „Ich bitte dich, tu mir das nicht an."

„NO!", schreie ich beinahe meinen Leib aus mir. Ich bin dankbar dafür, dass s̶e̶i̶n̶ ̶V̶a̶t̶e̶r er nicht mit im Kreißsaal ist. „A─ alles, nur nicht das, mir nicht ihn. Nimm mir meinen Sohn nicht weg. Ich bitte Dich, ALLĀH! Nimm mir mein Leben. Wenn es sein muss, nimm mir meine Seele, ich bitte Dich, Du Allmächtiger!", flehe ich weiter und weiter und weiter.

Es interessiert mich nicht, ob er da draußen alles mitbekommt oder nicht. Alles kommt, wie eine wilde Flut auf mich, dass ich alles um mich herum vergesse. Nur Allāh und mein Sohn. Sollte mein Herz auch nur nach Freiheit und Entlassung und Erleichterung brüllen oder gar nur deswegen schlagen, würde ich es nur für diesen Jungen ignorieren und so solle mein Schöpfer nicht zulassen, dass es weiterschlägt.

„Nimm mir meine Seele! Meine, nicht seine. XWEDÊ! ALLES, BLOẞ NICHT IHN─" [Gott!]

Seine Schreie unterbrechen mich. Seine Schreie unterbrechen mich.

„Allāhu Akbar. Al-ḥamdu li-llāh", weine ich so dankbar wie noch nie, bevor ich einen Kuss auf seinem kleinen Köpfchen hinterlasse. Sofort nehmen die Ärzte ihn mir weg.

Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh. Al-ḥamdu li-llāh.

„Wo bringen Sie ihn hin? Was passiert jetzt?"

„Es wird alles wieder in Ordnung. Sie bekommen Ihr Kind. Bitte, machen Sie sich keine Sorgen." Und trotzdem tue ich es.

Ich vertraute auf Allāh... und Er hat mir ihn wiedergegeben.

الله أكبر
[Allāhu akbar‚ Gott ist am größten']

Ab dem Moment kann ich nicht mehr klar denken. Ein weiterer Beweis für mich, dass ich nicht aufhören soll zu glauben.

Ich konnte nicht aufhören meinen Schöpfer mit weiteren Tränen zu danken.

Der Gedanke und die Nachrichten, dass es meinem Kind nicht gut ginge und auf die Intensivstation liegen würde, brach mir weiter und weiter das Herz, doch Allāh ging mir aus den Gedanken. Ich wusste, er war bei mir und sieht zu. Die Ärzte versuchten mich zu trösten, als sie meinten, er sei stark und kämpft und könnte es schaffen.

Ich brachte, dank Gott, einen Kämpfer zur Welt.

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