𝐃𝐄𝐑 𝐓𝐀𝐆 (𝐯𝐨𝐫) 𝐈𝐇𝐑𝐄𝐑 𝐇𝐎𝐂𝐇𝐙𝐄𝐈𝐓
Das ganze verlief sich hier viel zu schnell ab. Ich komme kaum hinterher, ich realisiere erst jetzt, auf was ich mich eingelassen habe. Und dass obwohl es mein Tag sein sollte.
Immer wieder habe ich meiner Mutter klar gemacht, ich möchte das nicht. Ich möchte weder ihn, noch heiraten. Ich war nicht bereit, ich bin nicht bereit. Nicht einmal dazu, ihnen von meiner Konvertierung zu erzählen, ihnen das Leben zum Stehen zu bringen. Wie sollte ich also auch noch heiraten? Einen der zwar zur Familie gehört, ich ihn aber jedoch nicht kenne? Der weder zu meiner Religion angehört, noch ich zu seiner?
„Yadê, wenn du willst, ich küsse deine Füße" Sofort ging ich unter auf die Knie, berührte ihre kalten Füße, hinterließ einen knappen Kuss, ehe ich von ihrem Bein weggestoßen wurde.
Mein Haare lösten sich vom Haargummi, nur um mir ins Gesicht zu fallen. Meine obere Lippe fing zu brennen an. Ich schmeckte Blut.
Und in dem Moment... In genau diesem Moment fühlt es sich an wie— Ich fühle mich, als wäre ich schon tot.
„Ich werde dich für den Rest deines Lebens bedienen, behandele dich wie eine Könige. Ich schwöre es dir sogar bei Gott, aber bi—"
„ES REICHT!", entließ sie einen Schrei aus ihrer Kehle, der sich im Ohr wie eine laut abgeschlossene Kugel anhörte. Sie stoppte mit dem, was sie noch tat, und funkelte mich mit ihren nach Feuer flackernden Augen an. Die Träne floss. Ihre Träne floss.
Es war ein Tag vor der Hochzeit. Und meine Mutter schien erst jetzt zu realisieren, dass sie ihre Tochter verlieren wird.
Sie atmete deutlich genug Luft aus den getrennten Lippen. „Du wirst ihn heiraten. Punkt, Ende, Aus. Sei Gott dankbar, dass dein Vater noch nicht heim ist, sonst wäre es für dich schlimm ausgegangen, hätte er deine erbärmliche Stimme gehört."
Dabei hatte sie nicht unrecht. Er hätte eher mit Gewalt zum Stummen gebracht. Und mich wahrscheinlich im Zimmer eingesperrt, bis ich d̶i̶e̶ F̶r̶e̶s̶s̶e̶ schließe.
„Du hast doch nicht zugestimmt, nur um ein Tag vor dem großen Tag so eine Szene vorzulegen. Und jetzt verschwinde!"
Es ist okay.
Alles ist okay.
Zugestimmt hatte ich zwar, jedoch bis jetzt nichts unterschrieben.
Ich trat aus der Küche, nur um zu bemerken, dass meine Geschwister gelauscht haben. Gelauscht? Sie würden das Geschrei von Mutter selbst von draußen mitbekommen.
Aber ihre Augen waren so... sagen mich bemitleidend an. Ich hasse es.
Auf dem Weg zu meinem Noch-Zimmer redete ich mir weiterhin ein, es sei alles okay, was es aber niemals war, ist und sein wird.
Im Zimmer sperrte ich mich ein, sodass niemand eintreten konnte, holte meinen langen, schwarzen Rock aus dem Kleiderschrank, welches ich sofort über meine Pyjamahose überzog und band meine Haare zu einem Dutt.
Ich musste in die Niederwerfung. Jetzt. Sofort. Auf. Der. Stelle. Das Einzige, wofür ich gebetet habe, ist, Er solle mir vergeben. Mit der Du'a; „Allahuma innaka afuwwun, tuhibbul afua, fa'afu anni."
[O Allāh, Du bist der All-Vergebende, Du liebst die Vergebung, so vergebe mir.]
Es war zwar spät nach Nachmittag, aber dennoch brauchte ich Lust. Ich glaubte enorm daran, ich würde in der Wohnung noch ersticken mit meinen kommenden Tränen, die ich aufhielt.
Meine Mutter hat es mir jedoch abgeschlagen und dennoch habe ich nicht auf sie gehört. Sollte bald mein Vater zurück sein, so wusste ich, ich würde einen riesen Ärger bekommen. Aber es interessierte mich genau jetzt, in diesem Moment nicht im Geringsten.
Ich lief nicht irgendwohin. Ich lief zu dem Wald, in dem wir spazierten, als meine Oma noch am Leben war. Sie mochte diesen Wald so sehr, jedes Mal als sie zu besuch kam, wollte sie direkt mit mir hier durch die schmalen Wege spazieren.
Durch die Wege, wegen der so viele Erinnerung wieder aufkommen, blieb ich erst stehen, als ich bei der Bank ankam, auf der wir saßen. Und so setzte ich mich auf sie unsrer der großen Eiche, die ihre Äste über sie wachsen ließ. Hier fühlte ich mich jedes Mal wie im Traum. Wie als würde ich von meinem geschenkten Paradies träumen.
Nach einem kurzen Atemzug, von ich versuchte die Tränen runter zu schlucken, sie jedoch dennoch auftauchten, fing ich an mit Allāh zu sprechen. „Ich weiß, ich sollte zwar nicht darum bitten und ich es nicht zum ersten Mal verlange, aber" Meine Stimme brach ab, also flüsterte ich mit dem Gewissen, Er wäre genau bei mir. Immer. „ich möchte, dass Du mir einfach diese Seele aus meinem Körper nimmst. Ich kann es nicht mehr ertragen, sie weiterhin in mir zu behalten. Alles, was ich dafür tun würde, wären alle möglichen Folgen von Dir."
❦❦❦
Das war vorgestern. Eine wiederholte Szene, Tag für Tag.
Heute, jetzt trage ich das Kleid, welches nicht einmal ich ausgesucht habe für diesen Tag — diesen speziellen, besonderen Tag. Welches ich nicht tragen möchte. Fühle mich dreckig. Schmutzig. Das alles, nachdem die Make-up Artistin sich so viel Mühe gegeben hat, meine Müdig- samt Traurigkeit zu verdecken. Um mich glücklich aussehen zu lassen. Dabei fühle ich mich, in die weit dunkelste Ecke gestoßen worden zu sein.
Es läuft sehr viel kurdische, traditionelle Musik, eine typisch traditionelle Hochzeit. Und ich will weg, abhauen, egal wohin auch immer, egal wie lang es auch sein mag. Ich will weg, will vom Boden verschluckt werden und nie wieder auftauchen. Nie. Wieder.
Alle tanzen, ich sitze auf dem Sofa des Brautpaares— ich bin die Braut. Das Sofa ist beige-weiß. Ich bin in weiß gekleidet, mein Bräutigam ebenso. Er sitzt an meiner rechten Seite, hält mit seiner warmen Hand meine kalte und versucht sie lächelnd zu den Tanzenden blickend mit beiden Händen auf seinem Schoß zu wärmen.
„Deine Hand ist echt kühl.", merkt er an. Ich drehe meinen Kopf zu ihm, er beobachtet weiterhin nur die tanzenden Gäste, die mehr Spaß haben als die Braut selbst— ich bin die Braut. Nun schenkt er mir den Schein seiner Augen und schon fließt die Träne. Die er mit seinem Finger auffängt.
Er hat das nicht verdient.
Ich will nicht realisieren, was hier gerade vor sich geht. Also entschuldige ich mich und suche einen Weg, diese feuchten Augen wieder zu trocknen.
Warum ist er plötzlich so zu mir? Noch gestern war er anders. Freute sich eher darauf, mein Mann zu werden, als mich aus den Griffen meines Vaters zu befreien.
Ich kann immer noch das Ziehen an den Haaren, den Druck auf der rechten Hand und das Schreien und den Ohren spüren.
Mein Vater brüllte, ich solle es unterschreiben. Es war der Ehevertrag. Der Vertrag, welcher dazu bestimmte, mich mit meinem Cousin ─ väterlicherseits, auch der ältere Enkel ─ als verheiratete anzuerkennen.
Jeder wollte — oder eher gesagt — will uns als Paar. Selbst er. Aber für mich ist er nichts weiter als nur ein weiterer Cousin, den ich mal als einen weiteren älteren Bruder gesehen habe.
Ich wollte diesen Vertrag nicht unterschreiben. Und das weiß er ganz genau. Ich wollte nicht jemanden heiraten, der besessen von mir ist. Ich wollte nicht jemanden heiraten, den ich nicht einmal liebe. Ich wollte nicht jemanden heiraten, mit dem ich gezwungen werde, es ohne Liebe zu tun.
Mein Vater merkte dies, legte seine warm feste Hand auf meine, welche den Kugelschreiber hielt, und drückte so fest auf die linierte Stelle des Papiers.
Mit der anderen Hand packte er von hinten nach meinen dicken, offenen schwarzen Haaren und zog so fest nach hinten zurück, so fest gegen seine Brust, ehe er mit solch einer lauten Stimme mir ins Ohr schrie.
Nicht ich unterschrieb danach, sondern er. Ich fühlte mich, als hätte ich meine Seele dem Teufel verkauft, eher verschenkt. Als würde ich mich zu meiner persönlichen Hölle auf Erden unterzeichnen.
Meine Mutter, seine Eltern und er selbst schauten uns dabei geduldig zu, während mein Vater nicht einmal das Wort kannte. Noch nie davon zu Ohren bekam.
Mein Bräutigam ist ein Schläger. Boxer. Kickboxer, um genauer zu sein. Er trainiert bei einem Klub, welches gleich um die Ecke von u̶n̶s̶e̶r̶e̶m̶ neuen Zuhause sein soll.
Er ist der Beste. Man spricht sehr viel über seine Erfolge, vergleicht ihn sogar mit dem berühmten professionellen Kickboxer Dennis Alexio. Manche meinen sogar, er sei besser. Manche aber vergleichen ihn mit Alexio, weil er ihm etwas ähnelt. Nur ohne diesen Schnurrbart und dass er jünger ist und viel jünger aussieht. Ich sehe kaum Ähnlichkeit. Man sagt sich aber auch, er würde genauso aussehen, wenn er älter wird.
Mit jungem Alter wurde er sogar zum Coach, und nicht nur für die Anfänger.
Die Erwachsenen loben ihn für seine Talente. Selbst Fremde, die er als Fans gerne bezeichnet. Schon nach einem Gespräch mit ihm, weiß man, er ist ein selbstbewusster Mann, der sich selbst liebt.
Er ist der Beste der Besten.
Ich bin einmal bei einem seiner Kämpfe dabei gewesen. Na ja, er hatte uns als Familie gebeten, ihm zuzuschauen. Aber ich habe gewusst, es war wegen mir. Ich war nicht blind.
Kaum hat sein Kampf angefangen und ich habe mir die Augen mit meinen Handflächen zugedeckt. Später habe ich sie abgenommen, als die Zuschauer so laut angefangen haben zu jubeln, dass es etwas an meiner Neugier nagte ─ weshalb ich schließlich mir ein Guckloch davor bildete.
Der Kampf hatte nicht mehr als fünf Minuten angefangen und schon lag sein Gegner beinahe tot am Boden. Blutend.
S̶c̶h̶e̶i̶ß̶e̶!̶ Ablenken. Ich muss mich ablenken.
Die Erste, die ich begutachte, trägt ein langärmliges, rosafarbenes Kleid, das ihr bis zu den Knien reicht. Es glitzert schön. Ja, das tut es. Ihre Haare sind zu einer hochgesteckten Frisur beschönigt worden, dabei schauen ein paar kleine Enden mancher Strähnen gelockt heraus. Ebenso trägt sie weiße Absetze und tanzt mit einer älteren Dame.
Um ehrlich zu sein, kenne ich nicht einmal die Hälfte der Gäste auf dieser Hochzeit— auf meiner Hochzeit.
Die Musik kommt zu Ende, was heißt, dass es gleich das Essen serviert wird. Wenn ich nur daran denke, wird mir schlecht.
Alle, die noch auf der Tanzfläche tanzten, gehen zu ihren Tischen und setzen sich. Das Essen wird serviert. Auch wenn der Sänger dieser Hochzeit — es ist meine Hochzeit — zu der langsamen Musik weiterhin seine Stimme schenkt, sind die Gespräche dieser Gäste laut hörbar, selbst ihre Gelächter. Immerhin können einige sich freuen und lachen auf dieser Hochzeit — es ist meine Hochzeit.
„Willst du nicht essen?", fragt nun mein Bräutigam mich. Das Essen liegt schon bereits vor uns. Warm und bereit gegessen zu werden. Ich habe nicht mitbekommen, wie die Kellner es uns vorlegten.
Ich habe das Gefühl, die Zeit fliegt mir davon.
Verdutzt schaue ich vom Gericht zu ihm. Das Gefühl von Déjà-vu überrumpelt mich, wenn ich in seine du dunklen, großen Augen eintauche. Hatte das alles schon mal erlebt? — Nein, aber geträumt, detailliert von dieser Hochzeit geträumt. Ein Traum, von dem ich dachte, es sei nur ein schlechter Traum. Aber das ist nicht das erste Mal, dass ich Szenen erlebe, von denen ich schon Mal in Träumen durchlebt habe.
Und dann blicke ich zurück zum Essen. Ich kann nicht als Braut das Essen ablehnen. Oder?
Ein, zwei Bisse müssen reichen, denke ich. Doch aus zwei werden drei und aus drei vier. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist, aber je mehr ich von diesem Essen in mich aufnehme... ich weiß nicht, doch genau in den Minuten blende ich das aus.
Nachdem ungefähr die meisten Gäste ihren Gerichten gerade zu Ende waren, wechselt die leicht angenehme Musik in die starke. Die Männer bewegen sich zurück zur Tanzfläche wie die Frauen.
Sie haben nicht genug, während ich nicht einmal auf meinen Beinen stehen kann. „Jîyane, steh auf! Als Braut solltest du nicht hier rumgammeln, zeig den Leuten wie euphorisch du bist, wegen diesem Tag.", zischt meine Mutter von der Seite mir ins Ohr.
Ich? Euphorisch? Wegen diesem Tag? Obwohl ich mit meinem ganzen Wollen dagegen war und noch bin? Ich solle die Euphorie in mir brennen lassen an dem Tag, von dem man mich zwang?
Meine Mutter packt mich unter dem Arm und zieht mich hinter sich, passt aber dennoch auf, wie ich wohin trete, aufgrund dieses prächtigen Kleides.
Gerade mal in der Mitte der Tanzfläche angekommen, werde ich von tanzenden Frauen umzingelt, und dann gesellt sich auch der Bräutigam zu der Braut — ich bin die Braut.
Der Bräutigam, der sich mir nähert mit einem frechen Grinsen auf dem Gesicht geklatscht. Auch der Bräutigam, der nach meiner Hand greift, um mich zum Takt zu bringen. Der Bräutigam, der noch am Lächeln ist, weil er noch nicht weiß, was ein Geheimnis auf ihn ängstlich wartet. Und auch der Bräutigam, der mir zuflüstert, ich solle doch mehr strahlen mit einem erfreuten Lächeln.
Doch in der Szene meines Films bin ich zwar nicht tot, aber auch nicht am Leben. Ich existiere hier nur zwischen dem Leben und dem Tod. Und das weiterhin, bis der geschriebene Tag kommt.
Und so verläuft der Tag meiner Hochzeit, bis es um ein Uhr schlägt. Denke ich, denn bei jeder Hochzeit meiner Verwandten war es so. Es fängt sechzehn an und endet um eins.
Gast für Gast, Familien für Familie verschwinden vom Saal, nachdem sie uns schon zu dritten (oder doch fünften?) Mal zur Ehe gratulieren. Nachdem der Bräutigam und die Braut von deren Eltern verabschiedet werden, drückt der Bräutigam auf das Gaspedal auf dem Weg zu ihrem neuen zuhause — und ich bin die Braut.
Immer wenn wir uns unserem neuen Zuhause nähern, wird es mir kalt, übel, wenn ich daran denke, was ich beichten muss.
Es ist meine Schuld. Hätte ich es doch schon viel früher davon erzählt, wären wir so weit gekommen? Wäre er trotzdem bereit, eine bereits benutzte Frau als seine zu nehmen? Aber was ist, wenn ich es ihm beichte? Würde er mich dennoch so verliebt anblicken, wie er es schon tut? Würde er mich immer noch so wahrnehmen, als wäre ich die Sonne der Tage?
„Ich—"
„Ja, ich freu' mich auch auf unser Zuhause." Man kann förmlich das Lächeln und die Ungeduld in seiner Stimme hören.
Als meine Gedanken gerade dabei waren, mich mental zu übernehmen, so hält der Wagen und er öffnet sich die Fahrertür, nur um mir dann zu helfen, aus dem Wagen zu steigen. „Dankeschön. Aber—"
„Du bist müde, ich weiß. Das bin ich auch. Morgen in der Früh werde ich schon fort sein, weil ich arbeiten muss." Er schenkt mir den süßesten Blick überhaupt und drückt seine feuchten Lippen auf meine Stirn. Er küsst meine Stirn.
Eine unerwartete Träne fließt, die er wegküsst, nur um dann seine Lippen mir meinen zu verschließen. Verdutzt bleibe ich in einer Starre. Erinnerungen, an die unerlaubte Berührungen tauchen wieder auf. Zeigen mir, dass ich sie niemals loswerden kann.
Als er sich von mir löst von einem kurzen Kuss, der sich so lang anfühlte, lächelt er mich mit solch einem Strahlen in diesen dunklen Augen an.
Und dann schließt er die Haustür auf und tretet ein. Ich brauche Sekunden, um wieder ins Hier und Jetzt zurückzukehren und folge ihm.
Nachdem wir unsere Schuhe ausziehen, trägt er mich mit einem einfachen Ruck im Brautstil wie in den Filmen und verschwindet mit mir in seinen Armen hinter einer Tür, die zu unserem Zimmer führt.
Alles geht zu schnell. Ich will runter. Jetzt. Sofort. Auf der Stelle. „Runter.", hauche ich in stockender Stimme. Doch er hört nicht. „Runter. Ich will runter.", erkläre ich lauter, und er lässt mich tatsächlich auf dem Bett zurück. Tretet ein Schritt nach Hinten. Wartet auf meine nächsten Worte. Auf die auch ich warte, sie endlich loszuwerden.
„Schon der erste Ehestreit? An unserem Hochzeitstag?"
„Ich... Ich werde nicht bluten.", lasse ich die Worte los. Lasse meinen Augen von ihm nicht ab. Unruhig zitternd auf seine physische Reaktion.
Wirr blickt er mich an, kommt nicht mit. Aber es zu wiederholen brauche ich nicht.
Nun weiß er es. Nun hat er es rausgefunden. Nun weiß Einer von Vielen. Mein Mann. Ich habe Angst. Nicht nach den Folgen zu meinem Geheimnis. Sondern weil ich mich wieder berührt fühle. Von ihm. Von damals.
Ängstlich beobachte ich ihn dabei, wie er sich von seiner Schockstarre erholt und wie sein linkes Auge anfängt zu zucken.
Ich will nicht weinen, aber tue es trotzdem, sacke zu Boden vor meinem Ehemann an unserem Hochzeitstag.
Geflüster höre ich am Ohr. Das leise Raunen: „Du willst es doch selbst. Ach, tu' nicht so." Ich schaue unter, versuche meinen Schluchzen so gut wie möglich zu unterdrücken, mit beiden Händen, mit denen ich mein Gesicht verdecke.
Was ich zunächst aber höre, ist, wie die Tür dieses Raumes laut zugeknallt wird. So weiß ich, ich bleibe allein.
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