Scorose Oneshot#8 Patroni

Der Tag fing ja schon super an. Gleich in der Früh verpasste Rose den Wecker und kam viel zu spät zum Frühstück. Dann warf sie ihre Schüssel Cornflakes hinunter und zu guter Letzt wollte ihre Freundin dann auch noch von ihr wissen welche Aufgabenstellung sie genommen hatte, bei dem Projekt, dass sie in der letztem Zaubereistunde begonnen hatten, was sie daran erinnerte dass dieses Aufgabenblatt nicht mehr existierte.
Zum Glück gab es zum Frühstück ihr Lieblingsmüsli und sie musste nicht neben ihrem Bewunderer Tobias sitzen. Seine unverhohlene Anhimmelung schmeichelte ihr zwar, aber er war auch einfach nur nervig. So konnte sie sich in der gemütlichen Stille zwischen ihr und ihrer Freundin eine Ausrede einfallen lassen. Das Ergebnis war eine mickrige, unglaubwürdige, traurige Entschuldigung, die ihr normales Niveau weit unterschlug. Nichts wollte heute wohl richtig funktionieren....

Und tatsächlich wurde dieser Tag zu Rose persönlicher Hölle. In Kräuterkunde machten sie gerade nochmals Alraunen und ihre Ohrenschützer wollten nicht fest sitzen, sodass ihr sofort schwindelig wurde und sie nach einigen kleinen Kämpfen mit ihrem Gleichgewichtssinn endgültig umkippte.
Das letzte das sie hörte, bevor sie hinausgeschickt wurde, waren die hämischen Kommentare der Ravenclaws und Professor Longbottoms Anordnung endlich still zu sein.

Nach einer Stunde Erholung im Krankenflügel und zwei Stunden Wahrsagen im höchsten Turm schleppte sich Rose in die Große Halle, immer noch benebelt von den Duftkerzen und Parfums im Turm. Und in der Halle erwarteten sie schon die Sticheleien vom Ravenclaw - Tisch , die mitleidsvollen Blicke der Gryffindors und natürlich als Highlight die Beleidigungen von Malfoy -Anhängern. Den roten Lockenkopf gesenkt und die Hand um den schlanken Zauberstab verkrampft drängte Rose sie durch die vielen Schüler und suchte sich einen Platz zwischen den übrigen Gryffindors um einige Bissen viel zu heißer Lasagne hinunter zu würgen.
Wenn nicht ihre Freunde gewesen wären hätte sie wohl gestreikt jetzt auch noch Verteidigung gegen die dunklen Künste hinter sich zu bringen. Das Auch war zwar wirklich sehr interessant aber die Klasseneinteilung war schrecklich. Slytherin und Gryffindor in einem Saal? Konnte nur schief gehen. Tat es auch regelmäßig.

Wumm. Die Türe wurde zugeknallt und der Lehrer kam herein. Nicht nur Rose zuckte zusammen .
Doch am Ende der Stunde knallte nicht der Lehrer die Türe zu, sondern Rose. Mit geröteten Augen, brennenden Wangen und fesselnder, trauriger Wut in sich rannte die Gryffindorschülerin die Gänge entlang, um bloß so weit als möglich vom dem Zimmer zu flüchten, in dem sie eben so gedemütigt worden war. nicht nur die Blamage schmerzte sie, sondern auch, dass die langsam aufgebaute Flaute an Beleidigungen von Malfoy anscheinend nicht lange angehalten hatte, und die Schülerin nun ständig fürchten musste, von dem Slytherin wieder blöd angemacht zu werden. Die kühle Luft die an ihrem Gesicht vorbei strich beruhigte die Wut und ließ tiefe Traurigkeit zurück. Die nicht unbedingt von Malfoy verursacht worden war, sondern von ihrem ehemals besten Freund, der ihr anscheinend wie der Rest der Welt den Krieg erklärt hatte. Und dabei hätte sie noch vor einem Monat schwören können, dass er sie echt gerne hatte und nicht hintergehen und ihr Vertrauen missbrauchen würde. Ziellos begann sie weiter durch die Gänge zu irren, auf der Flucht vor den anderen in Teile des Schlosses, die sie noch nie gesehen hatte.

Der eiskalte Stein des unbenützten Klassenzimmers ließ Rose wieder und wieder schaudern, doch wollte sie nicht in ihren Gemeinschaftsraum zurück. Und ein Wärmezauber fiel ihr auch keiner ein. Also beschloss sie den einzigen Zauber zu benützen der ihr eben einfiel. Ihre Mutter hatte ihn ihr beigebracht. Außer ihr konnten ihn erst wenige ihrer Stufe. Unter anderem Malfoy. Leider.

Scorpius schlich durch die Gänge. Irgendwie war die heutige Verteidigung gegen die dunklen Künste Stunde ein absolutes Desaster gewesen. Nichts konnte entschuldigen, dass sein nicht allzu böse gemeinter Kommentar in so einer Mobbingattacke gegen Rose ausarten würde. Gegen die er übrigens -eigentlich- nicht wirklich etwas hatte. Im Gegenteil. In letzter Zeit war es manchmal sogar schon so, dass er ständig nachdachte wie es ihr wohl ging. Und beim nächsten Mal dass er die sah, war er erleichtert. Bibbernd zog Scorpius sich den Umhang fester um die Schultern und erwischte sich dabei, wieder an die rothaarige Weasley zu denken. Ob es ihr wohl gutging? Da hörte er ein leises Schluchzen au dem nächsten Gang. Leise und vorsichtig, immer darauf bedacht nicht entdeckt zu werden ging er zur Ecke und spähte herum. Am Boden, offensichtlich frierend und weinend, saß zusammengekauert Rose. Aus ihrem Zauberstab stiegen immer wieder silberne Schwaden auf, die sich aber sofort wieder verflüchtigten. Dem stockenden Gemurmel entnahm Scorpius die Worte „Patronum". Sein Herz zog sich zusammen. Rose Weasley, eigentlich beste Schülerin ihrer Stufe, kauerte weinend am Boden in einem verlassenen Zimmer und versuchte verzweifelt einen Patronus heraufzubeschwören. Und normalerweise war sie die einzige, die es permanent perfekt hinbekam, den silbrig leuchtenden Patronus heraufzubeschwören. Doch traute sich der Slytherinschüler nicht, zu ihr zu gehen. Da übernahm etwas anderes die Kontrolle über ihn, ließ ihn „Expecto Patronum" murmeln, und plötzlich nahm vor ihm ein Schäferhund Gestalt an. Ohne, dass Scorpius etwas sagen musste, tapste der Hund in das leere Zimmer. Vorsichtig beobachtete Scorpius ihn und sah seinen Patronus langsam auf Rose zulaufen. Ihr schluchzen verstummte und ihre braunen Augen beobachteten verwundert den großen Schäferhund. Und dann stockte Scorpius der Atem. Fast flehend streckte sie die Hand nach seinem Patronus aus, der sogleich zu ihr rannte, ihr sanft die Tränen abschleckte und mit seiner Nase vorsichtig ihre Wange anstupste.

Der große Hund verbreitete eine Wärme, die ihr Körper sofort aufnehmen wollte, und schenkte ihr etwas Fröhlichkeit. Sofort begann ihr Zauberstab zu leuchten und ihr Patronus erschien, so leuchtend wie eh und je. Die dreifärbige Kätzin wollte schon zu ihr laufen, als sie den Hund bemerkte, der bei ihr war. Beide tiere waren kampfbereit, solange bis ein Schatten in Rose' Blickfeld auftauchte und der Hund in seine Richtung verschwand. Schnell sprang die Katze auf ihren Schoß, als die Gestalt vor ihr zum stehen kam. Scorpius. Scorpius Malfoy. „alles okay?", fragte er leise und ließ sich neben ihr auf dem Boden nieder. Nur kurz nickte sie, und wandte ihr Gesicht ab. „sicher?", wollte der Schüler wissen. Als sie keine Antwort gab, sondern nur wieder stumm zu weinen anfing, reichte er ihr ein Taschentuch, das er wohl aus dem nichts heraufbeschworen hatte und legte vorsichtig seinen Arm um sie. Die Katze begann zu schnurren und Rose beschloss einfach zu ignorieren, dass das hier Scorpius war. dass sie sich gar nicht so unwohl in seinen Armen fühlte. Dass er sich eben in einer leisen, langen Rede für alles entschuldigte, was er jemals angestellt hatte...was? sie hob ein wenig ihren Kopf und sah direkt in seine Augen, die so blau waren, und direkt auf sie konzentriert. Es tut mir so leid, Rose. Ich wollte das nicht. Ich wollte dich nur...ein bisschen.. necken.... Es tut mir so leid! Kannst du mir verzeihen?" Rose Antwort war einfach und für sie untypisch. Schnell, um nicht zurückzuziehen, presste sie sich ganz nah an ihn und vergrub ihren Kopf an seiner Schulter. Seine Hand lag auf ihrem Rücken, und der Schäferhund hatte sich um ihren Katzenpatronus zusammengerollt. Dann murmelte sie: „ Ich... das habe ich schon." Und sie lächelte.

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Diesen OS widme ich meiner super Kollegin, tadaaa ich habs geschafft xD du kannst stolz auf mich sein ;)
Hoffe Luna und Lily geht super 😊

An euch dort draußen. ..
Danke fürs lesen 😍😍 Danke für 6k reads 😍😍
Dankeschön
LG lily

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