69. Meine Verlobte

James

„Du solltest aufhören so selbstgefällig zu grinsen. Sonst kannste den Ring gleich wieder an dich nehmen.", grinste mich Lily an, als wir es uns in den letzten Strahlen der Abendsonne am Strand gemütlich gemacht hatten. Und es war nun mal so, dass ich nachdem sie mir weinend zu einer Heirat zugesagt hatte, nichts anderes tun konnte, als zu grinsen. Aber das störte mich auch recht wenig. Allein wenn ich ihren Finger mit dem Ring betrachtete, klopfte mein Herz wieder wie wild vor stolz.
„Ach gibs zu, du liebst diesen Ring. Den würdest du mir nicht wieder geben.", meinte ich lachend und strich ihr erneut über den Kopf, welcher auf meiner Brust gebettet lag, während sowohl ihre, als auch meine Augen nur auf der Hand hefteten, wo besagter Ring glänzte. Mal ganz abgesehen davon, dass er wie zu erwarten perfekt gepasst hatte, sah ich schon, wie sie ihn mit der Kette und den Ohrringen zusammen trug. Ganz zu schweigen von dem Strahlen ihrer grünen Augen, welche den Ring anschauten und mit den kleinen Steinchen darin um die Wette strahlten.
„Ja ist ja gut. Du kennst meinen Geschmack viel zu gut. Zumal der super zu der Kette und den Ohrringen passt. Den würde ich sogar noch später als Schmuckstück tragen. Du kennst mich viel zu gut.", grinste sie zu mir hinauf und begegnete meinem Mal wieder starrem Blick auf ihr. Und das ließ sie gleich noch breiter lächeln. Genauso wie mich. Denn ich liebte es ihre Zuneigung und Freude in den grünen Augen zu lesen.
„Das sollte ich auch als Ihr Verlobter, meinen Sie nicht, Mrs Potter?", entgegnete ich frech grinsend und musste ehrlicherweise zugeben, dass sich das mehr als attraktiv in meinen Ohren anhörte. Lily Potter. Musik in meinen Ohren.
„Na na na, jetzt übertreib mal nicht! Nur weil ich einer Heirat zugestimmt habe, heiße ich jetzt noch nicht Potter. Zumal ich mich nicht einmal dazu geäußert habe. Ich kann genauso gut weiter Evans heißen. Und James Evans ist doch auch nicht schlecht?", kam auch schon die Ansprache zurück, die ich nach meinen Worten erwartet hatte. Dieses gesamte Thema Nachname wird sowieso noch ein Akt werden. Da konnte man im vornherein wenigstens noch Späße drüber machen. Wobei es mir ehrlich gesagt ganz egal ist, solang ich sie heiraten konnte.
„Von mir aus kannst du sehr gern Evans heißen. Und wenn es ein Bedingung ist um dich heiraten zu können, würde ich auch den Namen Evans annehmen.", murmelte ich und griff nach ihrer Hand auf meinem Bauch. Vorsichtig strich ich über ihre zarten Finger, zu dem Schmuckstück hin, ehe ich ihre mit meiner verschränkte. Das dieser Schmuck ihre Hand nun bis zu einer Hochzeit schmücken würde und danach ein anderer Ring, verlieh mir tatsächlich eine Menge an Genugtuung. Jetzt wusste es nicht nur jeder, dass sie meine Freundin war, sondern auch, dass sie nicht im Ansatz mehr zu haben war.
„Ok, lass uns aufhören darüber zu reden. James Evans hört sich schrecklich an.", schaute mich Lily verständnislos an und schüttelte angeekelt den Kopf. Einerseits sah sie dabei äußerst niedlich aus, und andererseits fiel mir ein großer Stein vom Herzen, als ich ihre Worte vernahm. Sie hatte nämlich eindeutig recht. James Evans klang jetzt nämlich alles andere als attraktiv. Zumal ich gestehen musste, dass ich schon fast von einem Sieg was den Nachnamen betraf, ausging. Den Namen Potter schlug eben niemand.

„Lass uns dann rein gehen. Die Sonne ist weg und so warm ist es jetzt auch nicht mehr.", meinte ich und bekam die volle Zustimmung meiner Freundin, welche im Gegensatz zu mir nur in ihren Badesachen neben mir lag. Ich hatte ja wenigstens noch ein Hemd drüber gehabt. Aber sie trug ja nur ihren Bikini. Und sah damit rattenscharf aus. Und ich ich durfte das sagen! Immerhin musste auch ich zwei Wochen auf etwas bestimmtes verzichten.
„Ich hoffe du hast nichts gegen was einfaches zum Abendessen? Ich dachte wir machen Pizza selbst.", öffnete ich Lily, welche zufrieden nickte, galant die Türe, in das kleine Familienhäuschen, ehe ich nach ihr eintrat, die wieder Tür schloss und das Licht anmachte. Dumpf erhellte sich die Wohnstube und Küche in einem, was mir wieder den Blick auf meine Freundin schenkte, welche sich gerade ihr Kleid griff.
„Ist dir so kalt? Wegen mir musst du dir das Kleid nicht überziehen. Wir kochen ja nur gemeinsam.", umarmte ich sie sanft von hinten und spürte wie sie amüsiert ihren Kopf über meine Aussage schüttelte. Und auch ich konnte mir kein Lächeln verkneifen. Sie wusste wie ich das meinte.
„Dann lässt du aber auch dein Hemd weg. Das hattest du dir doch sowieso nur formell halber übergezogen gehabt.", drehte sie sich und blickte mich nun frech an. Bei Merlin, auf das Hemd konnte ich auch verzichten. Ich gab jedes Hemd für sie, wenn es nötig war. Und das sogar sehr gern. Zumal ich es heute nach dem Essen sowieso nicht mehr benötigen würde.

„Ich hoffe du hast vernünftig eingekauft? Auf eine Pizza kommen nämlich auch nicht nur 80 Gramm Käse.", lief sie auch schon auf den kleinen Kühlschrank zu und ließ mich wissen, dass diese Spitze eindeutige sein musste. Ein lachend entfloh mir, ehe ich das Hemd kurz über die Couch warf und zu meiner Freundin schritt. Solche Fehler beging ich nicht zweimal. Jedenfalls nicht, wenn mir solche Aussichten gestellt wurden.
„Keine Sorge, du bekommst genug Käse. Ich hab für dich sogar Ananas gekauft. Aber bitte lass uns eine Hälfte der Pizza ohne und stattdessen mit Salami machen. Denn egal wie gern du deine Pizza Hawaii auch hast, ich bin nicht so der Fan davon.", wandte ich mich wieder an die rothaarige, als ich alles aus dem Kühlschrank genommen hatte und begegnete ihrem halb geschockten und halb belustigten Blick. Sie hatte mit Pad schon fast bis aufs Blut diskutiert. Und da wollte ich nicht das nächste Opfer werden.
„Ihr Jungs seid echt unglaublich!", entfuhr es ihr atemlos und ließ mich wieder lachen. Ihre verblüffte Art war schon immer amüsant, doch das war mehr als belustigend. Sie schien wirklich nicht zu verstehen, weshalb wir süße Pizza nicht mochten. Doch sie konnte von mir aus essen was sie wollte, solang ich das auch durfte.
„Ich weiß, dass ich es bin. Aber bitte hör auf andere Menschen meines Geschlechts auf meine unglaubhafte Stufe zu stellen, ja?", grinste ich ihr schief entgegen und konnte nun ein amüsiertes Kopfschütteln betrachten. Ich konnte eben doch nicht immer aus meiner Haut. So war ich nun mal, und das musste sie als meine Verlobte nun eben akzeptieren. Merlin, meine Verlobte. Das hörte sich so entzückend an.
„Du bist überhaupt nicht abgehoben, nein. Aber egal, lass uns loslegen. Oder willst du doch eine ganze Pizza mit Ananas?", hakte sie es lachend ab und griff auch schon nach den Zutaten. Tja, und meine Verlobte war nun mal bekanntlich eine geniale Köchin. Auch wenn wir Pizza backten...egal, trägt nicht zur Sache bei. Punkt war jedenfalls, dass es im Endeffekt hundertprozentig schmeckte. Und sie meine Verlobte war.

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