5. Kleiner Schritt
Hestia
„Bei Merlin James! Du bist fünfzehn Minuten zu spät! Also entweder du kommst pünktlich oder beendest das, was auch immer ihr gemacht habt, mit Lily und schwänzt!", rief mein Freund schon etwas genervt zu dem verwirrten James. Irgendwie kam er mir recht durcheinander vor. Lily hatte aber was mit ihm angestellt.
Fragend blickte der angesprochene zu uns in die Luft. Wir hatten uns schon aufgewärmt und auf James gewartet, welcher nun einen klareren Kopf zu bekommen schien.
„Ja sorry, musste nochmal zu...Gonni.", meinte er nicht sehr überzeugend. Verwundert runzelte ich die Stirn. Was war denn mit ihm los? Er kam total verwirrt und in Gedanken versunken rüber. Doch nicht so, wenn ihn etwas belastete. Er war trotzdem fröhlich. Nur eben nachdenklich. Und ich schien nicht die einzige zu sein, die es bemerkte. Denn auch Sirius wandte sich nun fragend zu mir. Uns war beiden klar, dass er gelogen hatte. Und wenn ich darüber nachdachte, dass Lily jetzt eigentlich dazu bereit wäre, dann fragte ich mich wirklich, ob sie es ihm gesagt hatte. Nur konnte ich mir dann nicht solch eine Reaktion vorstellen.
„Was ist denn los? Du warst überhaupt nicht bei der Sache.", forschte mein Freund nach, als wir drei nach dem Training gemeinsam hinauf zum Schloss liefen. Er war tatsächlich nicht bei der Sache gewesen. Schon lang hatten wir nicht mehr solch ein unanstrengendes und ungeregeltes Training gehabt. Und genau deswegen musterte nun auch ich James fragend.
„Naja, keine Ahnung.", meinte er und blickte mich dann kurz verunsichert an. Ah, ich verstand. Etwas, was man nicht mit mir, als beste Freundin Lily's besprechen sollte.
„Achso, ja ich geh. Dann könnt ihr allein reden.", wollte ich schon vor laufen, wurde jedoch überraschenderweise aufgehalten.
„Nein, alles gut. Ich weiß nur nicht wie ich das formulieren soll.", hielt mich James auf und verwundert drehte ich mich zu dem schon fast verzweifelten Geburtstagskind um. Fragend blickte ich den sich durch die Haare fahrenden James an. Er schien sich echt viele Gedanken zu machen.
„Das Ding ist, in letzter Zeit bringt mich Lily total aus dem Konzept. Ich kann nicht mehr klar denken, wenn sie vor mir steht. Und heute war das total krass. Zweimal musste ich mich zügeln und irgendwie versuchen diese Gedanken abzuschütten. Zumal es vorhin irgendwie so rüber kam, als hätte Lily mitbekommen, dass sie mich so aus dem Konzept gebracht hatte. Ich kann einfach nicht mehr klar denken!", gestikulierte er verzweifelt und fasste sich dann kurz drauf an den Kopf. „Vergesst es. Alles gut. Bei Merlin, wie peinlich. Ich hab sowas nie gesagt.", hing er kurz darauf schnell ran. Also so war das. Zwar hatte Lily es ihm nicht direkt gesagt, doch brachte sie den armen Jungen echt zum verzweifeln. Irgendwie machte sich schon Stolz in mir breit. Und vielleicht war auch das daraus resultierende Grinsen in meinem Gesicht mein Verhängnis.
„Wieso grinst du so blöd?! James hat echt ein Problem und schämt sich jetzt, weil es ihm peinlich ist. Du verstehst dieses Problem halt einfach nicht.", motzte mich Sirius schon fast an. Und irgendwie musste ich dadurch noch mehr grinsen. Auch wenn mir James Ultra leid tat, war der Stolz auf meine beste Freundin größer.
„Als würdest du wissen wie das ist! James hat das Problem. Denn er zügelt sich und muss versuchen sein Verlangen hinten anzustellen, weil er Lily nicht verletzten will. Was jedoch nicht einfach ist, weil sie ihn mit ihrem anzüglichen Verhalten verrückt macht. Hab ich recht James?", wandte ich mich nun an den Brillenträger der beiden. Dieser schaute überrascht auf und nickte dann schließlich. Zufrieden nickte ich und wusste, dass James sich im Grunde keine Gedanken machen brauchte.
Wenn ich so daran dachte, dann wusste ich, dass Lily dieses Gespräch total peinlich gewesen wäre. Ich mein, James war das ja auch irgendwo peinlich, nur Lily würde vor Scham im Erdboden versinken. Mal ganz abgesehen davon, dass sie darüber nie geredet hätte.
„Aber James. Jetzt bleib mal ganz ruhig. Wenn dann, würde Lily dir klar machen, dass sie nicht weiter gehen wollen möchte. Und so wie ich dich kenne, würdest du sofort aufhören. Also jetzt bleib ruhig und lass es auf dich zukommen. Außerdem ist Lily schlau, ihr ist zu hundert Prozent bewusst, dass dich das aus dem Konzept bringt und was sie mit dir anstellt. Vielleicht will sie auch einfach eure Grenzen austesten oder was dich nervös macht. Das ist komplett normal und mit dir ist nichts falsch. Genauso wenig wie mit Lily. Also bleib ruhig und Versuch weniger nachzudenken.", hielt ich ihm eine Ansprache, als wir ins Schloss eintraten. James schien verblüfft über meine Erklärung, doch auch dankbar. Denn lächelnd nickte er und atmete tief durch, ehe er sich von uns bis zum Abendessen verabschiedete.
„Sag mal, weißt du was, was ich nicht weiß?", fragte mich mein Freund mit gerunzelter Stirn. Vielsagend grinste ich ihn an und zuckte kurz mit den Schultern. Ich würde nichts sagen, wenn dann sollte er es sich selbst zusammen spinnen.
„Keine Ahnung was du meinst.", erwiderte ich scheinheilig und begegnete dem mir allzu bekannten Gesichtsausdruck meines Freundes. Er lächelte überrascht und riss grinsend die Augen auf.
„Echt jetzt?!", fragte er nochmals mit leuchtenden Augen nach, was mich zum Lachen brachte. Irgendwie freute er sich mega für die beiden.
„Keine Ahnung wovon du sprichst. Von mir erfährst du nichts. Aber du kennst Lily.", meinte ich abwehrend und grinste ihn breit an. Mir war klar, dass er genau wusste, dass ich genau das meinte. Kopfschüttelnd zog er mich mit einem herzlichen Lachen mit in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors.
Lily
„Und wie war das Training?", fragte ich meinen Freund, als ich von hinten umarmt wurde. Lächelnd nahm ich seinen vertrauten Geruch war und drehte mich strahlend in seinen Armen zu ihm um. Ebenfalls grinsend musterte dieser mich eingehend mit seinen brauen Augen.
„Ganz ok. War nur abgelenkt.", wisperte er gegen meine Lippen. Eine Gänsehaut überkam mich, als sein Atem meine Lippen strich. Ich liebte es, wenn er so leis mit mir redete. Das kam viel persönlicher und intimer rüber.
„Wovon denn?", fragte ich mit hochgezogener Augenbraue. Nur irgendwie konnte ich mir das schon vorstellen. Als er vorhin zum Training gegangen war, kam es mir so vor, als hätte ich ihn tatsächlich aus dem Konzept gebracht. Und irgendwie fand ich das süß.
„Von dir.", flüsterte er wieder gegen meine Lippen, ehe er seine mit meinen vereinte. Grinsend erwiderte ich den Kuss und verschränkte meine Arme nun hinter seinem Nacken. Seine Hände lagen noch immer sachte auf meinen Hüften, welche er nun fester zu sich zog. Lachend darüber zog ich nun auch seinen Nacken näher zu mir.
„Du solltest duschen gehen.", flüsterte ich grinsend gegen seine weichen Lippen, welche sich nun zu einem amüsierten Lachen verzogen. Grinsend darüber musterte ich seine Gesichtszüge. Bei Merlin sah er gut aus.
„Stink ich so sehr?", fragte er amüsiert, woraufhin ich nur lächelnd den Kopf schüttelte.
„Nicht allzu sehr. Aber ich knutsch nicht gern mit dir, wenn du nicht so gut wie sonst riechst.", grinste ich ihn schelmisch an. Er schüttelte nur lächelnd den Kopf, gab mir noch einen kurzen Kuss auf die Wange. Lächelnd nahm ich diesen auf und beobachtete meinen Freund, wie er fröhlich im Bad verschwand. Bei Merlin, ich sollte es ihm vielleicht wirklich irgendwann sagen. Aber das wäre jetzt ein komplett falscher Zeitpunkt. Generell wenn am nächsten Tag Unterricht war, wäre das bescheuert. Zumal ich doch sah, dass er genauso auf mich zu reagieren schien, wie ich auf ihn. Schon allein, wenn er schwer schluckte muss ich immer grinsen. Irgendwie war es in den letzten Tagen oft so gewesen, dass sich solch eine elektrisierende Spannung zwischen uns bildete.
„Duuu? Wollen wir heute mal das Abendessen ausfallen lassen und kuscheln? Du hast es versprochen.", schmollte er mit bittenden Augen und schlang seine Arme wieder um mich. Er hatte seinen besten Hundeblick aufgesetzt, weswegen ich herzlich lachen musste. Irgendwie freute es mich immer, wenn auch er die Nähe zu mir suchte.
„Und ich halte meine Versprechen. Gerade dann zu gern.", grinste ich ihn an und umarmte ihn noch mehr. Aufgeregt vernahm ich wieder seinen Herzschlag und spürte seine Atmung in meinem Nacken. Ich liebte diese Gefühle einfach.
„Dann hast du bestimmt auch nichts dagegen dein anderes Versprechen einzulösen.", hörte ich schon sein selbstzufriedenes Lächeln auf seinen Lippen heraus, was mich wieder zum Lachen brachte.
„Nein, überhaupt nicht. Ich hab ja auch was davon.", grinste ich frech und blickte in sein Gesicht. Seine Haare waren noch immer nass, weshalb er gerade einfach zum anbeißen aussah. Wieso musste er immer so unglaublich gut aussehen?
„Über was denkst du nach?", fragte er mit dickem Grinsen im Gesicht. Seine Augen leuchteten und waren so voller Liebe, dass mich eine Gänsehaut überkam. Ich liebte diesen Jungen.
„Darüber, dass du den Pulli gar nicht brauchst.", meinte ich selbstbewusst und mit Grinsen im Gesicht, ehe ich meine Hände unter seinen Pulli wandern ließ. James' tiefes Lachen war zu vernehmen und bescherte mir wieder dieses aufregende Kribbeln.
„Na wenn das so ist.", erwiderte er leis und streifte sich von selbst den Pullover ab, ehe er ihn fallen ließ und seine Hände an meine Wangen legte. Bestimmt zog er mich zu sich und legte seine weichen Lippen wieder auf meine. Wie ich dieses Gefühl liebte. Dieser Junge brachte mich noch um den Verstand. Sachte ließ ich meine Finger über seine nackte Haut wandern und entlockte ihm so schon ein schweres ausatmen in den leidenschaftlichen Kuss.
Doch das ließ er sich nicht gefallen, denn ehe ich mich versah, schob er mich rückwärts, sodass ich nach einigen Schritten, mitsamt ihm, über die Couchlehne fiel und hart auf der Couch landete. Plötzlich wurde die Luft aus meiner Lunge gepresst und entlockt mir so ein schweres einatmen. Lächelnd über meine Reaktion legte er seine Lippen wieder auf meine und legte sich bequemer über mich. Geknutscht hatten wir wirklich schon lang nicht mehr. Umso mehr genoss ich die eingehenden Gefühle dadurch. Mein Bauch kribbelte und brannte unter seinen Berührungen. Mit einer Hand stützte er sich neben meinem Kopf auf und mit der anderen hatte er schon den Weg unter mein Shirt gefunden. Sanft strich er meine Taille auf und ab und hinterließ eine prickelnde Gänsehaut. Mein Herz pumpte mal wieder so aufgeregt und meine Atmung ging nur schnappartig. Immer wieder lösten wir uns, um gezwungenermaßen Luft zu holen.
Schwer atmend grinste ich den glücklichen Jungen über mir an, als er seine Lippen mal etwas länger von mir gelöst hatte. Dieser grinste ebenso, strich trotzdem noch über meine Seite, unter meinem Shirt, während ich leichte Kreise auf seinem Rücken zeichnete.
„Ich liebe dich.", flüsterte er gegen meine Lippen und legte seine Stirn an meine. Fröhlich darüber überkam mich wieder eine Gänsehaut, während ich meine Hand durch seine Haare fahren ließ. Wir sagten uns nicht oft, dass wir uns liebten. Doch störte das nicht. Es ließ es etwas besonders bleiben, und gerade das ließ mich wieder breiter grinsen und das starke Kribbeln in meiner Bauchregion wahrnehmen.
„Ich liebe dich auch.", erwiderte ich lächelnd sein Geständnis. Und seine Freude drüber nutzte ich mal wieder aus, um unsere Position zu ändern. Denn irgendwann wollte ich auch mal die Oberhand haben.
„Rot also?", fragte mein Freund dreckig, sobald ich nun auf ihm lag und mich abstützte. Verwundert verfolgte ich seinem Blick und erkannte, dass man mein Dekolleté wohl sehr gut sehen musste. Lachend zog ich seinen Blick wieder auf mein Gesicht. Ich hatte mir heute eines meiner Shirts gegriffen, welches weiter fiel, weshalb er nun wohl so viele sah, wie ohne Shirt. Auch wenn es mich amüsierte, wurde ich trotzdem etwas rot. Ganz so freizügig hatte er mich noch nicht gesehen. Ja, es war nichts anderes als im Bikini vor ihm zu stehen, doch war meine Unterwäsche schon anders, als mein Bikini.
„Ja, was dagegen?", fragte ich frech grinsend und versuchte so den Hauch der Verlegenheit in mir zu überspielen. Grinsend blickte mich nun auch James an. Mal wieder erkannte ich wie er schwer schluckte und sein Blick immer etwas tiefer, als zu meinen Lippen wanderte.
„Nicht wirklich.", flüsterte er mit belegter Stimme. Lächelnd über seine Verlegenheit, nahm ich mir vor, ihn noch wieder zu triezten. Es machte einfach zu viel Spaß.
„Und unwirklich.", fragte ich flüsternd gegen seine Lippen. Ich erkannte den konzertierten Blick meines Freundes. Es war süß, wenn er nachdachte, was als Nächstes passieren würde.
„Unwirklich ist es echt anstrengend dir nicht dein Shirt auszuziehen.", entgegnete er mit erstickter Stimme. Irgendwie überraschte mich diese Antwort dann doch schon irgendwie, weshalb ich ihn nun verwundert ansah. Das er so direkt war, hatte ich nicht erwartet. Doch erkannte ich Verunsicherung in seinen Augen, während er meine Gesichtszüge musterte. Und irgendwie war es nun so, dass ich nicht wirklich wusste, was ich machen sollte. Es war nicht so, dass ich ihm nicht vertraute. Ich hatte viel eher Angst, dass er denkt ich wäre schöner, als ich es eigentlich war.
„Und wenn du es nicht mehr versuchst?", fragte ich vorsichtig und blickte in seine großen Augen. Zwar war ich mir unsicher, doch ließ es nicht die elektrisierende Stimmung verschwinden.
Noch immer blickten wir uns tief in die Augen, als ich spürte, wie seine Hand an meine Taille, sanft und langsam weiter nach oben strich. Vorsichtig und mich die ganze Zeit anblickend, zog er mir schließlich mein Shirt über den Kopf und ließ dieses neben uns auf den Boden fallen. Meine Haut brannte jetzt schon, doch sobald er mich musterte, schien sie in Flammen zu stehen.
Und mein Ziel, nun selbst die Oberhand zu haben, war letztlich ab diesem Momente Geschichte. Denn bestimmt drehte er uns wieder auf der engen Couch um, sodass er mich nun komplett Mustern konnte. Instinktiv wollte ich meine Arme vor meinem Bauch verschränken, hielt mich jedoch zurück. Um ehrlich zu sein konnte ich James Blick nicht deuten, beziehungsweise sehen. Denn noch immer lag sein Blick auf meinem Oberkörper und ließ mich verunsichern.
Doch dann senkte er seinen Kopf und begann meinen Bauch zu küssen. Eine Gänsehaut überkam mich und das Brennen auf meiner Haut wurde intensiver. Federleicht fand er seinen Weg hinauf und küsste sachte mein Dekolleté entlang. Schwer schluckte ich. Diese Empfindungen waren schrecklich. Schrecklich gut. Schwer atmete ich und genoss die Liebkosungen, die nun hinauf zu meinem Hals wanderten.
„Du bist so wunderschön.", hauchte er in mein Ohr, ehe er kurz daran knabberte. Erleichterung aber auch Erregung überkam mich. Mein gesamter Körper wurde von einer Gänsehaut überzogen, als seine Lippen wieder auf meine trafen. Mein Herz pochte wie wild und die streichenden Bewegungen seiner Hand brachten mich so aus dem Konzept. Keine Ahnung was das war, doch im Moment war ich einfach nur hypnotisiert von ihm. Von diesem Kuss, seinen Berührungen und seinen Lippen. Doch ich bereute nicht im Ansatz, dass ich diesen vermutlich kleinen Schritt zugelassen hatte.
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