29. Wir kommen zu spät!
Lily
„Jetzt beweg deinen Arsch hier her! Wir kommen sonst zu spät!", rief ich aufgebracht in unserer Wohnung umher. Also wenn dieser Typ eines konnte, dann war es eindeutig zu trödeln! Ein Wunder das er damals rechtzeitig zu unserem Date aufgetaucht war!
„Meinen heißen Arsch! So viel Zeit muss sein!", bekam ich entgegengerufen, als ich gerade meine Ballerina überzog. Bei Merlin, dieser Junge trieb mich noch in den Wahnsinn!
„Ich bezweifle, dass du deinen Arsch meinst! Denn der ist besonders in dieser Anzughose nicht vorhanden!", entgegnete ich streng und blickte mal wieder auf meine Armbanduhr. Bei Merlin! Wir würden noch ein wenig bis zu Slughorn brauchen. Und ich hasste es zu spät zu kommen. Lieber war ich fünfzehn Minuten zu früh, als auch nur eine Minute zu spät. Und James schien das genau andersherum zu sehen!
„Du bist fies.", vernahm ich die schmollende Stimme, welche nun eindeutig näher war. Wow, der Herr hatte sich anscheinend wirklich hier her bequemt.
„Ich bin Lily Evans. Jetzt hast du sogar Wortfindungsstörungen oder was?", fragte ich, während ich noch immer kontrollierend in unsere kleine Tüte, mit den Mitbringseln schaute. Grinsend darüber, dass noch immer, so wie fünf Minuten zuvor, alles darin war, schaute ich wieder auf und begegnete dem beleidigten Blick James'. Bei Merlin, für sowas hatten wir jetzt keine Zeit!
„Hör auf auf beleidigt zu tun und komm jetzt mit. Ich hasse es zu spät zu kommen!", meinte ich und griff schon fast aggressiv nach James' Arm, welchen ich nun hinter mir her zerrte. Ich vernahm James überraschtes Schnaufen, ehe der Widerstand geringer wurde, und James endlich allein gehen konnte.
„Ist ja gut. Bleib ruhig. Man muss doch nicht immer die ausgeschriebenen Korridore nehmen.", murmelte James neben mir kopfschüttelnd, ehe ich nun hinter ihm hergezogen wurde. Überrascht zog ich die Luft ein, ehe James mit mir in einen Gang verschwand. Gekonnt zog er seinen Zauberstab aus dem Umhang, ehe dieser auch schon den Gang mit spärlichem Licht ausfüllte. Mir waren diese Gänge noch immer nicht so geheuer. Aber ein wirklich gutes kennenlernen hatte ich schließlich auch nicht mit ihnen.
„Du weißt schon was das letzte mal passiert ist, als wir uns in solch einem Gang befanden?", fragte ich skeptisch, während James mich noch immer hinter sich herzog. Denn wie gesagt, so ganz geheuer waren mir diese Gänge eben doch nicht. Deshalb klang aus meiner Stimme vielleicht auch etwas Ängstlichkeit mit.
„Keine Sorge. Diesen Gang kennen eigentlich nur wir Rumtreiber. Zumal das vor dem auftreffen mit den Slytherins durchaus schön war. Also hör auf so negativ zu denken.", meinte er, ehe mir auch schon das Ende des Tunnels ins Auge sprang. Genervt verdrehte ich die Augen und fragte mich innerlich, weshalb er mich dann damals nicht in einen solcher Gänge geschleppt hatte, anstatt in einen, den jeder kannte. Okay jeder nun auch nicht, ich kannte ihn schließlich nicht vorher. Aber ich war ja kein Richtmaß nicht wahr?
„Siehst du, sogar zwei Minuten zu früh!", meinte James kurz darauf strahlend, was mich nur wiedermal die Augen verdrehen ließ. Manchmal verfluchte ich sein Wissen. Besonders in Hinblick auf Geheimgänge oder sowas. Kein Wunder das die nie erwischt wurden bei ihren ganzen Streichen.
„Du bist blöd.", murrte ich, als ich mich vorlehnte und an Slughorns Tür klopfte. Von James vernahm ich ein amüsiertes auflachen, ehe er mir einen Kuss auf die Schläfe drückte. So gern ich ihn auch hatte, aber das konnte er sich jetzt stecken.
„Ich lieb dich auch.", vernahm ich James belustigte Stimme, welche schon so davon zeugte, dass sein Grinsen breiter, als das von einem Troll war. Bei Merlin, wenn der nicht schleimen konnte.
„Und ich erst! Willkommen! Treten Sie doch ein.", wurden wir unterbrochen, als Slughorns Stimme zu uns durchdrang. Oh man, nicht mal das öffnen der Tür, geschweige denn die daraus kommende Musik hatten wir wahrgenommen. Dabei hatte ich ihn nicht mal angeschaut.
Lächelnd begegnete ich nun dem herzlichen Blick meines Professors und trat, von James gefolgt, ein. Mit einem kurzen Plausch übergab ich Slughorn unser Geschenk, welches er dankend annahm, ehe er es auch schon zu seinen anderen brachte. Als ich mich dann jedoch umwandte und James erblickte, musste ich schon wieder die Augen verdrehen. Es war Slughorn! Mein Professor! Und er blickte ihn so düster an, als wäre er Mitglied der Todesser.
„Wenn der nicht die Finger von dir lässt, hat er bald keine mehr.", brummte James und ich erkannte seine verborgene Wut im Gesicht. Seine Augen schienen noch immer strikt auf unseren Professor gerichtet zu sein, während ich lächelnd auf ihn zu ging. Auch wenn es so langsam etwas nervte, war es ja schon süß.
„James. Es ist mein Professor. Er wollte vorhin einfach witzig sein. Nimm ihm das nicht übel. Er meinte es schließlich nicht auf die Weise, wie du.", versuchte ich auf ihn einzureden und nahm seine geballten Fäuste in meine Hände. Sachte strich ich mir meinen Daumen darüber und hoffte, dass er seinen Blick endlich von Slughorn nehmen würde.
„Aber der vergöttert dich! Und der einzige der dich vergöttern darf bin ich!", schmollte er und wandte seinen Blick nun zu mir. Irgendwie zauberte diese Aussage mir ein Lächeln ins Gesicht. Schon komisch, dass er Gott nicht kannte, aber den Ausdruck vergöttern. Das hatte ich mich damals in Zaubertränke auch gefragt, als er davon geredet hatte, wie gern mich Slughorn doch flachlegen würde. Bei der Erinnerung musste ich schon fast wieder beginnen zu lachen. Wie viel sich doch geändert hatte.
„Du kennst den Ausdruck vergöttern aber nicht den Begriff Gott?", lachte ich ihn schon amüsiert an, begegnete jedoch nur dem bedienten Gesichtsausdruck meines Freundes. Er war wirklich eifersüchtig. Und das anscheinend schon von Anfang an. War das jetzt süß oder krank?
„Man Lily! Ich mein das ernst. Ich hab dir damals schon gesagt, dass der sich voll bei dir einschleimt. Weißt du nicht mehr?", meinte er nun fast verzweifelt und blickte mich fragend an. Wiedermal huschte ein Lächeln über meine Lippen, als ich daran zurück dachte. Oh man, das alles schien so weit entfernt, dabei war es nicht mal ein Jahr her. Und vor nicht einmal einem Jahr konnte ich James nicht ab. Oder sollte ich Potter sagen?
„Natürlich erinner ich mich. Aber er ist mein Professor und ich liebe nur dich. Also hör bitte auf daraus solch ein trara zu machen. So geht er mit allen seiner Lieblingsschüler um.", erwiderte ich daraufhin. Auch wenn wir noch immer in Türnähe standen und nicht gerade mit gedämpfter Stimme redeten, schien niemand etwas von unserer Unterhaltung zu verstehen. Der Grund war wahrscheinlich die heitere Musik im Hintergrund und die Gespräche anderer im Raum.
„Ja, aber ich mach mir eben Sorgen. Ich will dich nicht verlieren. Und ich traue ihm nicht. Der wirft dir seit Jahren solche Blicke zu!", jammerte er und sah mich mal wieder aus verzweifelten Augen an. Auch wenn ich bemerkte, dass sein Blick immer mal wieder zu Slughorn wich, spürte ich, dass er versuchte sich zusammenzureißen. Seine Fäuste waren auch schon längst wieder geöffnete und hielten nun meine Hände in seinen, was dauernde Wärmewellen auslöste. Schon seltsam wie mein Körper auf ihn reagierte. Selbst in solchen Situationen.
„James bitte.", erwiderte ich daraufhin schlicht und suchte die Augen meines Freundes, welche noch immer auf Slughorn lagen. Zaghaft löste er diese von ihm und gewährte mir einen Blick in seine wunderschön braun-glänzenden Augen. Sie wirkten so beruhigend. Ich liebte es in seine Augen zu schauen.
„Ja ist ja gut. Aber du bleibst bitte bei mir. Mal ganz abgesehen davon, dass ich ohne dich vollkommen verloren wäre.", meinte er und bekam schließlich ein leichtes schmunzeln auf die Lippen. Breit grinste ich ihn an, ehe ich belustigt nickte. Das würde wohl das kleinste Übel sein. Zumal mir sowieso nicht nach neuen Bekanntschaften war. Das wäre unnötig für die paar Tage die wir noch hier waren.
Und mal wieder zog sich etwas durch mein Herz. Wenn ich auch nur an die wenige übrige Zeit hier nachdachte, dann wurde mir gleich wehmütig. Doch daran sollte ich jetzt nicht denken. Viel eher sollte ich die Zeit genießen. Die Gedanken verwerfend blickte ich wieder in James Augen, welche mich sofort zum Tanzen aufforderten. Lachend stimmte ich zu, ehe ich mich auch schon auf der Tanzfläche befand und mit meinen Freund die Zeit vor dem Essen genoss. Ganz so schlecht würde der Abend dann ja doch nicht werden.
***
Hey, also ich muss sagen, dass mir im Moment echt etwas die Ideen ausgehen. Es wird jetzt wahrscheinlich auch so dazwischen solche kurzen Kapitel geben. Tut mir leid, aber ich versuche trotz des schulischen Stresses immer mal etwas zu schreiben.
Ich hoffe ihr seid mir nicht allzu böse 😕
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