80. Du bist nicht so süß!

James

Als ich am späten Nachmittag vom Quidditch Training wieder kam, saß lily immer noch verschanzt in ihrem Zimmer. Es bereite mir schon irgendwie Sorge, dass sie noch nichts gegessen hatte, zumal sie keine Anstalten machte, zum Abendessen zu gehen.

Als ich dann auch fertig geduscht und nur im Handtuch mein Zimmer betrat, ging ich direkt auf meinen Schrank zu. Ich nahm mir eine Jogginghose und einen Pulli raus. So wie jedesmal nach dem Training. Ich drehte mich um und schaute mich während des Ankleidens in meinem Raum um.
Komisch, hatte ich heute Morgen mein Bett so unordentlich gemacht? Ach egal. Ich ging darauf zu und wie in Zeitlupe realisierte ich, dass dort ein einzelnes rotes Haar lag. Ich lächelte. Wie kam denn das dort hin? Hm, bestimmt durch den zurückgegebenen Pullover. Sie hatte ihn auf mein Bett geworfen. Wahrscheinlich als ich nicht da war.

Es schmerzte schon irgendwie, dass sie ihn zurück gab, besonders nach dem heutigen Tag. Jedoch nahm ich ihn und warf ihn direkt in meinen Wäschekorb. Was soll's. Sie musste ja erstmal mit mir reden wollen.
Wieder drehte ich mich um und blickte wieder auf das rot schimmernde Haar auf meinem Dunkeln Bettbezug. Wieder musste ich unwillkürlich lächeln.
Ich nahm es und steckte es in meinen Bilderrahmen. Nun hatte ich nicht nur ein Bild von ihr, sondern auch etwas persönliches.
„Oh man, ich verhielt mich ja schon so wie ein Fangirl", lachte ich.

Schließlich ging ich nochmal zu Lily's Tür.
„Hey, also, wahrscheinlich willst du nicht besonders gern mit mir reden. Aber, also, wenn du willst wär ich da...zum reden." Was redete ich da wieder fürn Stuss?! Warum sollte sie mit mir reden wollen, wenn sie doch im Grunde wegen mir weggerannt war?!
„Also ich geh jetzt zum Abendessen. Denkst du nicht, du solltest auch mitkommen?", fragte ich schlussendlich und wartete vor ihrer Tür auf eine Antwort. Doch diese kam nicht. Somit machte ich mich nach fünf Minuten auf den Weg in die große Halle, mit dem Vorhaben, ihr etwas zu essen mitzubringen.

„Hast du Lily schon gesehen?", fragte mich Hestia sobald ich in Reichweite war. Stumm schüttelte ich den Kopf und setzte mich neben Padfoot.
„Habt ihr mit ihr reden können?", fragte Padfoot kurz darauf. Niedergeschlagen schüttelten beide die Köpfe. „Aber Remus. Vorhin in der Bibliothek.", entgegnete Anna lächelnd. Und selbst diese verliebte Geste konnte mir kein Lächeln entlocken. Jedoch schaute ich ihn forschend an. Ja, klar. Er war derjenige mit dem sie reden würde, wenn sie es mit niemand anderem konnte.
Natürlich war ich eifersüchtig, und das ärgerte mich irgendwie. Wieso war ich auf einen meiner besten Freund eifersüchtig?! Dafür gab es keinen Grund! Doch das redete ich mir schon seit Jahren ein. Schließlich war Moony derjenige, mit dem Lily klar kam. Und jedes Mal wenn sie beiden sprachen zog sich etwas in mir zusammen. Etwas hässlichen, nicht unberechtigtes. Eifersucht. So wie jetzt gerade. Und ich schämte mich dafür. Und wie ich mich dafür schämte.

„Ach naja. Sie wollte die Unterrichtsaufzeichnungen.", zuckte Remus mit den Schultern. Lilylike eben. War sie mal nicht da, musste sie es so schnell wie möglich nachholen. Wahrscheinlich saß sie gerade auf ihrem Bett und lernte. Sie machte sich schon seit ein paar Tagen wegen ihres Lernplans Stress. Da ärgerte sie sich bestimmt sehr drüber, dass sie die letzten beiden Stunden „krank" gewesen war.

„Du bist auch zum Slugclub eingeladen worden?", fragte Remus nun an mich gewandt. Ich kaute auf und nickte.
„Ja. Vorhin kam ne Einladung. Frag mich nicht warum auf einmal.", meinte ich schulterzuckend.
„Ähm, ist das nicht klar? Du bist Schülersprecher.", sagte An vorsichtig.
„Was hat das damit zu tun?", fragte Tatze neben mir.
„Naja jedes Jahr werden die Schülersprecher eingeladen.", entgegnete jetzt Hestia.
„Oh, Achso. Das wussten wir nicht.", zuckte wieder Tatze mit den Schultern.
„Ja. Das eine Mal war Lily von einem mitgenommen worden. Da hatte Slughorn vergessen ihr eine Einladung zu schicken. Aber im Endeffekt war sie ja dann doch dort.", erinnerte sich An wieder und bemerkte dann, was sie gesagt hatte. Sie war mal mit einem älteren dorthin gegangen? So als Date? War sie damals verliebt gewesen?! Und wenn ja, wieso hatte ich nicht mitbekommen, dass der was von ihr wollte?!
„Aaaaber da war nichts mehr. Der kam ihr komisch vor. War halt ein Hufflepuff gewesen. Mit dem konnte sie sich nicht so gut unterhalten meinte sie damals.", versuchte Hest zu retten. Sie schauten mich verunsichert an. Wieso dachten sie es wäre schlimm für mich? Ja, das war es auch, aber trotzdem. Ich zuckte lediglich mit den Schultern und aß mein Abendessen weiter.

„Lily mag doch Äpfel oder?", fragte ich die anderen, bevor wir uns auf den Rückweg machten. Verwirrt schaute mich Padfoot an. Was denn?!
„Ja.", war die schlichte lächelnde Antwort von An. Oh man, wie konnte man nur immer so glücklich sein?
„Gut. Ich will ihr was zu essen mitbringen.", meinte ich nun an Tatze gewandt und steckte mir einen ein. Er schien zu verstehen, doch sein Gesichtsausdruck wechselte augenblicklich.
„Wieso? Du kannst ihr doch wieder eine heiße Schokolade mit Marshmallows zaubern.", grinste er dreckig. Was war daran denn jetzt schon wieder so versaut?! Das fragte ich mich wirklich. Normalerweise konnte ich seinen Gedankengängen folgen, doch in diesem Punkt schien ich einfach zu blöd dafür.

„Oh das hast du schon mal gemacht? Wie süß!", sagte Hestia gleich darauf und kassierte einen Na-Danke-Blick von ihrem Freund, was uns zum lachen brachte.
„Was denn? Das ist doch wohl süß! Du bist nicht so süß.", entgegnete Hestia den Blick ihres Freundes.
„Das stimmt doch gar nicht!", erwiderte Tatze eingeschnappt, auf dem Weg aus der Halle.
„Na gut. Du kannst süß sein. Aber du hast nie Bock dazu! Und sowas würde dir nie im Leben einfallen!", sagte Hestia nun an Tatze gewandt.
„James? Kannst du bitte aufhören so süß zu irgendwelchen Menschen zu sein? Das sind zu hohe Ansprüche die mir gestellt werden.", wandte sich Tatze nun an mich. Ich musste wieder lachen, bekam jedoch einen Ellenbogen in die Rippen.
„Ist ja gut. Ich geb dir vielleicht mal Nachhilfe.", lachte ich. Den empörten Blick von Tatze musste man festhalten, jedoch hatte ich meine Kamera nicht hier. Wo war die denn bitte wenn man die mal brauchte?!
Tatze schüttelte einfach nur den Kopf, ehe er Hestia einen Kuss auf den Scheitel gab und sich unsere Wege trennten. Jedoch versprachen die Mädchen, dass sie nachher nochmal nach Lily sehen würden.

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